Schwäbisches Gedicht - wer kennt's?

Hallo an alle!

Ich hoffe, ich bin hier richtig. Ich suche ein schwäbisches Gedicht / Erzählung?, das mit den Worten beginnt:

„Es isch amma Sonndich morga gwea“

Es endet damit, dass die schaffige Hausfrau vor lauter das Gsangbuch ins Kraut getan hat und mit dem Speck in die Kirche gegangen ist.

Eine echte Herausforderung, oder?

Wer-weiß-was?

Fragende Grüße von Katrin

Hallo Katrin,

die Story als solche kommt mir bekannt vor. Ich will mal zu Hause in meinen
Bändchen mit schwäbischen Gedichten gucken, ob ich’s finde.
Ciao derweil
Bolo2L

Hallo Katrin,

bei diesen Angaben fiel mir gleich das nachstehend reinkpoierte Versl ein, das ich schon mehrmals bei Senioren-Adventsfeiern vorgelesen habe. Wer der Autor ist, weiß ich leider nicht. Ob es möglich ist, daß Dein gesuchtes Gedicht jemand ins Bayrische und für die Adventszeit passend umgeschrieben hat? Würde mich interessieren, ob es das ist, das Du suchst.

Gruß von Rosi

A guats Gselchts

„Gell Wastl, schür fei s’Feier,
s’geht a rechta kalter Wind
nimm an Degl und hol a Kraut
vom Keller affa gschwind
dua s’Gselchte a glei nei dazua
und dua’s fei net vagessn“

so hat amal a Bäurin gsagt
am Sonntag in da Fruah
hat s’Betbuach unter d’Iaxn packt
und eilt da Kircha zua.

Es war stockhagelfinster no
wia’s halt im Winter is
da fangts um achte s’Tagwern o
und des is no net gwiß.

Sie is a guate Stunde marschiert,
denn Kircha is weit drent
doch des hat Bäurin net geniert
s’is a Sunnta im Advent.

Da wemma net en d’Kircha gang
des gaab a Sünd – no no
so denkt se Bäuerin unterwegs
und dummelt se was ko
denn bis ins Pfarrdorf einekimmt
is nimma recht früah dro.

Mit knapper Not hats no an Platz
im Kirchastuhl drin gfundn
da duats na glei an Wachsstock raus
und hat a Liacht ozundn.

Setzt Brilln af, daß a ebbas siecht
und will aufs Betbuach glanga
du liaba Gott machts do a Gsicht,
da is ihr alls vaganga.

Denn statt an Betbuach, etz werds Tag
des sunst mit einegnumma
hats a Drum gselchts Fleisch im Sack
s’is oans vom letzten Summa.

Glei hat ses wieda einegsteckt
um Gottes Willn, de Schand
Daweil hams scho de andan gschmeckt
und zwischbeln scho mitnand.

De Bäuerin, a christlichs Leit
sitzt drinnat wia im Tram
und bringt de ganze Kirchazeit
koa gscheits Vaterunser zam.

Denkt allaweil en oan Drum furt
du liaba Gott vazeih
am Tisch dahoam liegt s’Betbuach durt
und s’Gselcht hab i dabei.

Ja wenn nur net da Wastl goa
wia i furt bin en da Fruah
s’Betbuach hat ins Kraut eidoa
ja der is damisch gnua.

Da Wastl denkt an nix
als an sei Kocherei
er woaß, wenn d’Frau hoamkimmt
muaß s’Essen fertig sei.

Drum rührt und schürt a was a ko
halt one an den Degl
und gfreit se em geheimen scho
af a Stückl gselchten Schlegl.

Daweil da kimmt de Bäurin hoam
de renntn glei af d’Seitn
„du siadst ja s’Evangeli-Buach
des riach i scho vo weitn.“

Da Wastl schaut vawundat drei
er kann des net begreifa
denn vo der ganzn Sach – ja mei,
hat er nix gschmeckt im Eifer …

und se so afs Gselchte gfreit
hat all sein Fleiß afbon
daweil hat er de ganze Zeit …
um Gotts Willn … s’Evangeli gson.

Hallo Rosi,

es ist tatsächlich ähnlich, aber das ist es leider nicht.

Grüße von Katrin

Hallo Katrin,

tut mir Leid, aber ich habe das Gedicht in meinen Bändchen nicht gefunden :frowning:
Gruß
Bolo2L