Danke für Deine Mühe. Christopher - ich bin begeistert.
Gern geschehen! Macht mir immer Spaß, solche Transkriptionen anzufertigen.
Wenn der Artikel nicht geschrieben wird, dann mit dem „l“ angefangen oder muss „´“ noch
dabeistehen ? Ich denke es gehört nicht zum Laut, sondern trennt nur die Worte ?
Sorry, das hatte ich zu erklären vergessen: Das Zeichen [ˈ] gehört zu der jeweils folgenden Silbe und zeigt an, dass diese betont ist. Wenn du nur die Transkription des Nomens (ohne Artikel) willst, dann beginnt die Lautschrift mit diesem Zeichen. Zwischen den Wörtern kann man, um der Übersichtlichkeit willen, dort Leerzeichen setzen, wo die Orthografie sie vorsieht – oder man schreibt alles zusammen, um wiederzugeben, dass es auch in der Lautproduktion, die man transkribiert, keine Pausen gab. Das ist Geschmackssache.
Die vereinfachte Umschrift ist für mich als „Normalsterblichen“ besser verständlich,
weil es natürlich mehr an das „normale“ Wort erinnert, als die „exakte“ Umschrift oben.
Welche Umschrift für dich geeigneter ist, hängt auch ein bisschen vom Verwendungszweck ab, also: Wofür brauchst du die Lautschrift? An wen richtet sich die Transkription? Wenn es darum ginge, in einem Werk mit sprachwissenschaftlicher Zielgruppe die phonetischen Details einer bestimmten Dialektvarietät gegenüber einer anderen zu dokumentieren, dann kann es sinnvoll sein, so eng wie möglich zu transkribieren. Wenn Lautschrift dagegen, zum Beispiel, in einer Werbekampagne verwendet werden soll, dann wird (zu Recht?) teilweise erheblich von der exakten Transkription abgewichen. Ein relativ bekanntes Beispiel sind die Plakate von – ausgerechnet – Schwabenbräu, die stärker in der Qualität schwanken, als das hoffentlich für das Bier gilt: Manche Pseudotranskriptionen sind recht nah an tatsächlicher Lautschrift (wie bei diesem Plakat), während andere bloß lose an korrekte Transkriptionen angelehnt zu sein scheinen (wie bei diesem Plakat, wo meines Erachtens nicht mal die Betonungsmarkierung am rechten Platz steht).
Und noch was anderes: Das „normale“ „r“ wie z.B. in „Rasen“ wie schreibt man
das im gegensatz wenn ich das „R“ in „Rasen“ rollen würde ?
Das ›normale‹ deutsche ›r‹ in ›Rasen‹ ist das, was ich in deinem Wort transkribiert habe: [ʁ]. Es gibt zwei Arten von ›r‹, die dem entsprechen könnten, was du als ›gerollt‹ bezeichnest: Bei dem einen davon tippt die Zunge nur einmal kurz an die Zähne oder den Zahndamm (Hörprobe), bei dem anderen verbleibt sie dort länger und erzeugt dabei eine Vibration (Hörprobe). Das erste ›r‹ transkribiert man als [ɾ], das zweite als [r] (Letzteres ist einfach der Buchstabe ›r‹). Aber wenn wir noch mal zum Verwendungszweck der Lautschrift zurückkommen: In Texten, die sich zwar um Lautproduktion, aber nicht um phonetische Feinheiten drehen, oder die eine Sprache beschreiben, in der nur ein Typ ›r‹ vorkommt, ist es nicht unüblich, anstelle eines Zeichens wie [ʁ] (deutsches ›r‹) einfach [r] zu schreiben. Je nachdem, wofür du die Transkription des schwäbischen Wortes brauchst, ließe sich diese unter Umständen noch weiter vereinfachen zu [ˈləɪ̯dərə].
Viele Grüße
Christopher