Da ihr euch jetzt also auf mich eingeschossen habt, möchte ich doch zumindest präzisieren:
Das habe ich nirgends geschrieben. Aber du wirst doch zustimmen, dass die meisten Paare mit Kinderwunsch es nach einer Fehlgeburt nochmal versuchen. Nicht nach vier Monaten. Vielleicht nach sechs, acht, zwölf, …? Die Frau wird also höchstwahrscheinlich in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren ausfallen. Aus rein unternehmerischer Sicht (<-- das bitte merken!) würde es Sinn machen, sich von der Frau zu trennen. Die vier Monate Kündigungsschutz können die Frau aber häufig bis über das Ende der Probezeit hinaus, hinein in ein festes Arbeitsverhältnis tragen.
Deine Feststelltaste ist an.
Was ist eigentlich, wenn das Kind geboren wird, und im Alter von drei Jahren tödlich verunglückt? Ist das mehr oder weniger schlimm? Ich wage zu behaupten, dass das schlimmer ist, auch wenn ich mir als Mann nicht einbilden darf, das abschätzen zu können. (Kann das eigentlich eine Frau, die kein Kind verloren hat?)
Du bekommst jetzt für den Tag des Unfalls und den Tag der Beerdigung Sonderurlaub, in der Probezeit kannst du höchstens die paar Tage Urlaub nehmen, die du dir bereits erarbeitet hast. Dann schreibt dich dein Arzt also ein paar Tage krank. Ein herzloses Unternehmen kann dich jetzt einfach so vor die Tür setzen, denn vier Monate Kündigungsschutz is nich.
Ja, nicht jedes Unternehmen ist herzlos. Aber es gibt genug davon.
Bei aller Tragik bei einem ungeborenen toten Kind, ist es doch positiv, dass die Probezeit oft praktisch per Gesetz überstanden ist, oder etwa nicht?
Jaja, ich weiß, ich sehe das ganze viel zu schwarz. Unternehmen würden das nieemals durchziehen, wenn es das Gesetz nicht gäbe. Versprochen!
Und @Christa: Ja, natürlich gibt es heute familienfreundliche Unternehmen. Wenn man den Mitarbeitern rund ums Thema Kinder entgegen kommt, hat man entspanntere und produktivere, und damit wertvollere Mitarbeiter. Das liegt auch daran, dass neue Mitarbeiter zunächst mal ne Investition in die Zukunft sind, und man sie halten will, wenn sie für das Unternehmen wertvoll geworden sind. Eine Frau, die bereits schwanger anfängt, ist eine teurere Investition, und es ist nicht klar, wann sie für das Unternehmen wertvoll wird.
Jaja, männliches Denken und so. In der Realität haben es sichtbar schwangere Frauen schließlich genauso einfach wie nicht (sichtbar) schwangere bei der Jobsuche.