Servus,
das hier
ist in dieser Ausschließlichkeit nicht ganz richtig: Die Imagines aller Marienkäferarten verteidigen sich bei Ameisenattacken mit einem recht streng riechenden Sekret, das die stark geruchsorientierten Ameisen abschreckt. Außerdem ist ihre halbkugelige Form und die Spittelbeinchen, die sie beim Fliegen und beim Krabbeln ziemlich behindern, bei Ameisenattacken nützlich: Sie bieten Ameisen keine Angriffspunkte für ihre Kieferwerkzeuge und kommen in den meisten Fällen lebendig aus dem Scharmützel raus.
Die Larven, die den großen Teil der Läusebekämpfung übernehmen (das ist der Grund, weshalb es eine Weile dauert, bis die Marienkäfer mit den Läusen Herr werden), sind hier im Vorteil der großen Zahl; kurioserweise werden sie auch anders als die fertigen Käfer kaum von Ameisen angegriffen.
Bei den überaus gefräßigen und im Vergleich zum „freundlichen“ Siebenpunkt ziemlich aggresiven chinesischen Marienkäfern Harmonia axyridis, die dabei sind, den Siebenpunkt zu verdrängen, würde es mich nicht überraschen, wenn die ihrerseits zum Angriff übgingen, wenn Ameisen sich nähern: Sie beißen in alles, was sich bewegt, erstmal rein, um ja nichts zu verpassen, was man fressen kann. Beobachtet hab ich solche Szenen allerdings nicht, hab auch kaum mehr Gelegenheit dafür, weil massenhaftes Auftreten von Läusen in meinem Gütle schon viele Jahre lang nicht mehr vorkommt - für etwas ist der unordentliche Gartenbau auch gut, vielleicht mach ich mal ein Schlagwort draus und versuche, das in Mode zu bringen: Untidy Gardening - klänge das gut?
Schöne Grüße
MM