Schwarzem Loch mit nur 9,81m/s^2 entkommen?

Hallo Astronomen,

habe auf folgender Seite (die ich übrigens sehr gelungen finde für Noob´s wie mich): http://www.einstein-online.info/vertiefung/FlugInsSL

im unteren Abschnitt unter Anmerkung 2 gelesen ,das dies möglich währe. Leider ist an dieser Stelle nicht näher erklärt wieso. Durch steigende (undenkbar grosse) Masse wird die Fluchtgeschwindigkeit kleiner?!?
Wächst da der Schwarzschild-Radius derart, das man sich weit weg von der Singularität befindet? Versteh ich nicht. Kann das jemand von euch erklären?

Gruss Fleischi
P.s. Vielen Dank an deconstruct und Wizzy für die ausführliche Erklärung meiner letzten Frage.

Hallo Fleischpeitsche, was für ein Name!!,

habe auf folgender Seite (die ich übrigens sehr gelungen finde
für Noob´s wie mich):
http://www.einstein-online.info/vertiefung/FlugInsSL

bis auf die Tatsache, dass nicht auf den fiktiven Charakter des Raumschiffs hingewiesen wird, macht die Seite auch auf mich einen gelungenen Eindruck.

im unteren Abschnitt unter Anmerkung 2 gelesen ,das dies
möglich währe.

Das Leben unter 9,81m/s^2 ist in der Tat recht bequem, wenn man nichts schweres zu schleppen hat. Aber, wenn du weiter liest, dazu „braucht man ein Schwarzes Loch mit 20 Billionen Sonnenmassen“. Eine Galaxie hat ca. 100 Mrd Sonnenmassen, also ein 500stel.

Leider ist an dieser Stelle nicht näher erklärt
wieso. Durch steigende (undenkbar grosse) Masse wird die
Fluchtgeschwindigkeit kleiner?!?

Je größer das Schwarze Loch, desto flacher wird die Oberfläche. Du wirst also langsamer zerrissen durch die Gezeitenkräfte. Die Fluchtgeschindigkeit dürfte größer werden, und so wie so jenseits aller technischen Möglichkeiten.

Wächst da der Schwarzschild-Radius derart, das man sich weit
weg von der Singularität befindet? Versteh ich nicht. Kann das
jemand von euch erklären?

Am Schwarzschildradius endet unser Horizont. Und spätestens dort ist eine Beschäftigung mit der Allgemeinen Relativitätstheorie angesagt. Da hilft es auch nicht, mit 99% der LG eine Rakete auf Reisen zu schicken, die wiederum eine Rakete mit 99% … die wiederum … Die Raumzeit lässt die Zeit am Ereignishorzont stillstehen.

Das alles ist Physik, seit knapp 100 Jahren Allgemeingut, und wesentlich leichter zu verstehen als manch andere Probleme der Physik.

Aber da uns allen die Theorie nicht so leicht fällt, zitiere ich liber aus deinem Link „Bei einer Beschleunigung von 15 Millionen g stabilisiert sich das Raumschiff in 3000 km Höhe; die Roboter sind inzwischen Metallschrott.“

Gruß, Zoelomat

Hallo,

habe auf folgender Seite im unteren Abschnitt unter Anmerkung 2
gelesen ,das dies möglich währe.

Naja, du „entkommst“ dem Schwarzen Loch ja gar nicht wirklich, denn in dem Beispiel von Anmerkung 2 bist du ja noch gar nicht in das Loch gefallen. Du befindest dich außerhalb des Schwarzschildradius („Um z.B. mit 1 g beim 1,005fachen Schwarzschild-Radius zu verharren […] braucht man ein Schwarzes Loch mit 20 Billionen Sonnenmassen.“).

Leider ist an dieser Stelle nicht
näher erklärt wieso. Durch steigende (undenkbar grosse) Masse wird die
Fluchtgeschwindigkeit kleiner?!?
Wächst da der Schwarzschild-Radius derart, das man sich weit
weg von der Singularität befindet? Versteh ich nicht. Kann das
jemand von euch erklären?

Ich kann dir das aus dem Stegreif gerade auch nicht 100%ig erklären.

Bei einem sehr großen Schwarzen Loch ist natürlich der Abstand zur Singularität größer. In dem Beispiel ist ja von einem SL mit 20 Billionen Sonnenmassen die Rede.
Ein solches Loch hätte einen Schwarzschildradius r = 2*G*M/c² von etwa [6,25 Lichtjahren](http://www.wolframalpha.com/input/?i=black+hole+event+horizon+calculator&f1=3.978++10%255E43+kg&x=9&y=3&f=EventHorizonRadius.M_3.978++10%255E43+kg&a=FVarOpt.1-_ -. EventHorizonRadius.Q–.**EventHorizonRadius.J—.*–)!

Meine Vermutung wäre jetzt folgende:
Um nicht in ein Schwarzes Loch hineinzufallen, musst du z.B. entsprechend schnell um das Schwarze Loch kreisen. Direkt am Schwarzschildradius müsstest du mit Lichtgeschwindigkeit um das Loch kreisen.

Bei einem sehr kleinen Schwarzen Loch mit nur wenigen Kilometern Durchmesser müsstest du knapp oberhalb des Schwarzschildradius deshalb tausende und noch mehr Umdrehungen pro Sekunde machen, um auf diese Geschwindigkeit zu kommen. Dabei entsteht aber eine extreme Fliehkraftbeschleunigung und der Verlust an Bahnenergie durch Gravitationswellen/Gezeitenreibung etc wird so hoch, dass du eine unglaublich hohe Beschleunigung brauchst, um das auszugleichen.

Bei einem sehr großen Loch mit einem Durchmesser von einigen Lichtjahren bräuchtest du jedoch allein für eine Umkreisung mehrere Jahre, d.h. die Fliehkräfte und die Verluste an Bahnenergie wären hier so gering, dass vermutlich selbst eine kleine Beschleunigung ausreicht, um dies auszugleichen.

Das wäre zumindest meine Vermutung. Vielleicht äußerst sich ja DrStupid noch, der ist hier ein viel kompetenterer Experte auf diesem Gebiet.

vg,
d.