Schweiz, Österreich und Deutschland

Ich anderen beiträgen wurde dies zwar schon mal diskutiert, aber ein eigenes Thema hab ich nicht gefunden.

Es geht mir darum herauszufinden, wie die Beziehungen der Bürger zueinander sind. Mich interessiert das, weil ich schon öfters im Netz Beleidigungen der Bewohner über die jeweils andere Gruppe gelesen habe.

Es wäre schön wenn sich auch viele Schweizer und Österreicher melden würden! Schreibt mir gute und schlechte Eigenschaften und Verhalten eurer Nachbarn. Aber es soll jetzt nicht so sein das ihr alle gegeneinander hezt!
Schreibt mir auch was ihr über Ausländer in eurem Land denkt. Egal ob aus Österreich, Schweiz, Deutschland oder sonst so her?

Ich fange einfach mal an:

Ich bin deutscher, hab zwischen Köln und Dortmund gewohnt und lebe jetzt am Bodensee.

Also im Westen Deutschlands bekommt man nichts davon mit! Ganz im Gegenteil. Alle drücken den Österreicher und den Schweizern die Daumen bei jeglichen Sportevents, besonders auch beim Fussball. Hier im Süden höre ich öfters mal nicht so Tolle Sachen über Schweizer usw.

Das kann ich gar nicht verstehen, weil wir (vereinfacht) nicht nur aufgrund der Sprache ein Volk sind! Also besonders in der Grenzregion kann ich nicht erkennen wer von wo kommt.

In meiner Region wohne viele aus der Türkei, aus der Sowjetunion und Italien. Andere Ausländer sind nur in geringerer Zahl vertreten (Albaner, Schwarzafrikaner, Spanien, Asiaten…)

Die „Russen“ (nicht abwertend!!!) wie ich sie jetzt einfach mal nenne scheinen mir mittlerweile ganz gut integriert zu sein. Sie sprechen deutsch, gehen ihrer Arbeit nach und nehmen auch sonst an der Gesellschaft teil.

Auch die Italiener sind zumeist freundlich und gut integriert. Schwarze gibt es nicht so viele, aber die wo ich kennengelernt haben waren auch ganz in Ordnung. Das sieht in den Großstädten etwas anders aus.

Die sich nicht schaffen zu intergrieren kommen zumeist aus der Türkei und anderen arabischen Ländern. Die meisten wollen es aber auch gar nicht. Was man von denen gewohnt ist, ist pöbeln und sich als Super Moslem hinzustellen und trotzdem Alkohol zu trinekn und alle regeln zu brechen. Ich kenne nur wenige Türken die sich vernünftig benehmen und deutsch, nicht Türkdeutsch sprechen. Die das aber können denken oft selbst über ihre Landleute kritisch!?

Bitte um Antworten! Wie sieht es bei euch aus? Ihr könnt auch gerne zu meinen Aussagen Stellung nehmen.

Vielen Dank!

Servus,

ich bin etwa fünfzig Kilometer vom Bodensee aufgewachsen. Dort haben die jeweiligen Anrainerregionen der drei bis fünf angrenzenden Staaten untereinander viel mehr gemeinsam als mit ihren jeweiligen Hauptstädten: Sprache, Kultur, lokale Heilige, Musik etc. … (ja zeitweise sogar die Währung: Man konnte in Rorschach genauso gut mit Deutscher Mark wie in Kressbronn mit Schweizerfranken zahlen, als Kurs galt im letzten Jahrhundert jahrelang 1:1).

Ideale Ausgangsbedingungen, um Nationalchauvinismen jeder Art ausschließlich hohl und albern zu erleben. Ich warte immer noch auf jemanden, der mir „den Deutschen“, „den Österreicher“ und „den Schweizer“ definieren oder auch nur beschreiben kann. Dass ein Gsiberger aus Bregenz, ein Seehas aus Gattnau und ein Thurgauer aus Steckborn untereinander irgendwelche Ähnlichkeiten haben könnten, ist viel plausibler.

Frotzeleien unter Nachbarn sind eine ganz andere Sache - die gibts allerdings z.B. zwischen Wasserburgern und Häflern genauso.

Schöne Grüße

MM

Frotzeleien unter Nachbarn sind eine ganz andere Sache - die gibts
allerdings z.B. zwischen Wasserburgern und Häflern genauso.

Klar Bayern und Württemberg immer schön gegeneinander, aber gemeinsam gegen Österreich *g*

Servus,

Klar Bayern und Württemberg immer schön gegeneinander, aber
gemeinsam gegen Österreich *g*

das ist zwischen Ulm und Friedrichshafen nicht so klar, weil das vorderösterreichische Territorium erst durch Napoleon dem Württembergischen zugeschlagen worden ist, und die katholischen, barocken Oberschwaben sind mit den Kehrwochen- und Bausparkassenverwaltern aus dem Altwürttembergischen nicht so ohne weiteres in einen Stall zu kriegen.

Auch Bayern ist in seiner heutigen Gestalt ein modernes napoleonisches Produkt, und Allgäuer bleibt Allgäuer, egal ob oberflächlich schwarzrot oder blauweiß getüncht. Als ein Anhaltspunkt mag die Verbreitung der Vornamen Pirmin und Magnus dienen.

Preisfrage: Wohnen in Hirschegg jetzt eigentlich Allgäuer oder Gsiberger?

Schöne Grüße

MM

Achso,

das heißt jetzt das ganze ist nur eine „gesunde“ Rivalität zwischen Nachbarn?

Ich frage das weil ich im Radio schon sehr mitbekomme wie die Deutschen, Österreicher und Schweizer übereinander herziehen!?

Servus,

nimm doch einfach mal die Landkarte und schau nach, wen ich da als Nachbarn bezeichne. Zur Erläuterung: Häfler sind Friedrichshafener.

Und wenn ich Frotzelei unter Nachbarn schreibe, meine ich nicht Rivalität unter Nachbarn.

Und wenn ich Vorderösterreicher (= Oberschwaben), Gsiberger (= Vorarlberger) und Thurgauer schreibe, meine ich nicht Deutsche, Österreicher und Schweizer.

Im Übrigen kann ich bloß nochmal wiederholen: Ich empfand das Aufwachsen im (weiteren) Bodenseeraum als sehr hilfreich beim Verstehen, dass Nationalstaaten Firlefanz und Grenzen Delirien sind.

Wenn Du mir jetzt aus Deiner Anschauung noch beschreibst, was „die Deutschen“, „die Österreicher“ und „die Schweizer“ sind. Am besten am Beispiel eines Österreichers aus Bezau, eines aus Wien und eines aus Eisenstadt einerseits, eines Deutschen aus Gattnau, eines aus Monschau und eines aus Potsdam zum anderen, und zuletzt eines Schweizers aus Heiden, eines aus Chiasso und eines aus La Chaux-de-Fonds.

Schöne Grüße

MM

hmmm…genau das war meine idee…ich konnte nicht verstehen, warum im Radio gelästert wird. Die aus Vorarlberg sind den Deutschen Region Lindau, FN so ähnlich. Viel ähnlicher als Kölner den Stuttgarter!

Was der typisch deutsche ist, kann ich nicht sagen. Ich hab jedenfalls schon genauso viele Österreicher mit Sandalen und hochgezogenen Socken an der Strandpromenade gesehen :smile:

Guten Tag

In von Zeitungen ausgelösten Umfragen und in verschiedenen Foren gibt es die haarsträubendsten verbalen Schlachten zwischen Deutschen und Schweizern, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

Diese groben Attacken spiegeln meiner Meinung nach nicht das Verhältnis zwischen den beiden Völkern, sondern den oft beinahe unerträglichen Alltag in beiden Ländern. Man reagiert sich ab an wem oder was sich gerade bietet.

Ich habe noch nie erlebt, dass es - ausser ein wenig Geknurre - zwischen Deutschen und Schweizern nicht geklappt hätte. Schon in meiner Jugendzeit waren sehr viele anspruchsvolle Stellen von Deutschen besetzt. Sich von der Kultur Deutschlands leiten zu lassen war damals selbstverständlich. - Und ehrlich: mit wem kann man als Schweizer die schönsten Feste feiern? Eben …

Warum ich die Österreicher nicht besonders erwähne? Klar mögen wir die! Aber sie sind eben gescheiter und streiten nirgends mit.

Bei uns in der Nordwestschweiz hat man auch eine Schwäche für alles Französische. Wohne in der ehemaligen Ambassadoren-Stadt der französischen Könige - das bringst Du nie mehr weg! :wink:

Ich weiss nicht, ob es in unserem Lande Quartiere gibt, in denen ausschliesslich Schweizer leben. Es ist immer noch so wie in meiner Kindheit: eine bunte Mischung vor allem an „Eingeborenen“, Deutschen, Österreichern, Italienern, Spaniern - seit einigen Jahren natürlich auch Jugoslawen und Türken. Ich möchte es gar nicht anders.

Ein paar Müsterchen aus meinem persönlichen Umfeld gefällig?

  • Der neu zugezogene deutsche Junge war von den grössten Schweizer Rüpeln in 3 Minuten angenommen (er konnte schon 1 Wort Schweizerdeutsch);
  • eine ganze Schar Männer berät den jugoslawischen Nachbarn bei dessen Problem mit den vertrockneten Koniferen;
  • die Schweizer Mädchen kommen mit dem Französischbuch zu den welschen Jungen gerannt, um sich etwas erklären zu lassen;
  • der junge Schweizer im Hinterhaus hat immer noch die Franzosenfahne hängen, obwohl ihn seine französische Freundin längst verlassen hat;
  • der italienische Nachbar stellt vorübergehend seinen Rasenmäher ab, damit wir mit ihm lautstark und leidenschaftlich die Weltlage diskutieren können;
  • die Schweizer Jugendlichen tragen so lange rote Leibchen mit weissen Kreuzen drauf, bis die Schweiz (im Fussball) aus dem Rennen ist, von da an schleppen sie die deutsche Fahne umher und wiederholen begeistert die Parolen, welche die Deutschen von schräg gegenüber aus dem Fenster rufen;
  • zahlreiche Menschen meiner Generation (Oldies) haben österreichische Mütter; das weiss man noch, aber heute fallen sie gar nicht mehr auf - Österreicher sind keine Ausländer, schliesslich ruht das einbalsamierte Herz von Kaiserin Zita ja im Aargau;
  • unvergesslich die Wortspielereien mit dem blonden Dirk, der im Kurhotel unseres Hausberges arbeitet - die ganze vollbesetzte Sonnenterrasse lachte mit;
  • diejenigen, welche bereits in zweiter Generation da sind, zählt man ja gar nicht mehr zu den Ausländern.

Ichglaube, es gibt keine einzige Familie in der Schweiz, die nicht Verwandte in den umliegenden Ländern hat. Eigentlich ist man erst Schweizer, wenn die Mischung so richtig wild ist! :wink:

Jetzt wissen wir es: mit den Deutschen kan man auch gut streiten. Die vertragen ja auch was! :wink:

Im Ernst: es war sehr dumm von den Verantwortlichen unseres Boulevard-Blattes, eine so saublöde Umfrage zu starten „Wieviele Deutsche verträgt die Schweiz“?

Übrigens: es gab noch eine weniger reisserische, aber ebenfalls sehr beachtete Umfrage mit dem Titel (singemäss): „Welches europäische Volk gleicht uns am meisten?“ Die Mehrzahl der Schweizer aller Sprachregionen schrieb: die Deutschen. Sie hätten auch die „Österreicher“ wählen können, aber wie gesagt, das sind nur bedingt Ausländer.

Ehmm, wir hätten ja besseres zu tun, als aufeinander herumzuhacken, nicht wahr!

Es grüsst Euch: Maggie

ich sehe es noch von weiter entfernt aus sicht eines geborenen ungars:
österreich-deutschland- schweiz ist eine analoge linie: d.h.
manche eigenschaften nehmen zu, manche nehmen ab. das ist systemanalytik.