Hallo!
Ich habe eine Frage zur aktuellen Diskussion Schweiz-Steinbrück.
Letztens habe ich mich mit einem Schweizer unterhalten (der sogar im Finanzsektor tätig ist) und mir ist klar geworden, dass ich nicht sehr viel Hintergrundinformationen habe.
Mein Bekannter meinte, dass er den Vorwurf unverschämt findet. Die Schweiz hätte nach dem 2. WK deutsche Kinder aufgenommen. Seine Eltern hätten sogar ihre Zimmer freigemacht für die Flüchtlings-/Waisenkinder.
Nun würden die Deutschen kommen und jenen Schweizern vorwerfen Steuern zu hinterziehen bzw. bei der Steuerhinterziehung zu helfen.
Ich dachte die Schweiz würde genau dieses tun (Steueroase).
(Übrigens: Gibt es diese berühmten Schweizer Nmmernkonten nicht mehr? Und wenn ja, seit wann? Wurden die wirklich nur eingeführt um vertrieben Juden zu helfen ihr Eigentum in Sicherheit vor den Nazis zu bringen -also gabs die vor 1933 noch nicht?- ? Zu welchem Zeitpunkt und rade warum zu diesem Zeitpunkt wurden sie abgeschafft?)
Er hingegen behauptet (und das stimmt auch bestimmt, aber irgendwo ist wohl ein Haken, den er mir verschwiegen hat), dass die Schweiz von den aus Deutschland in der Schweiz angelegten Geldern Steuern (Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer?!?) an die BRD anführt. Und zwar mit genau dem %-Satz, der auch in BRD erhoben wird.
Einzig allein wer wieviel Geld in der Schweiz angelegt hat würde nicht verraten. Das wäre vorbildliches Datenschutzverhalten.
Da ich auch sehr für mehr Datenschutz bin, konnte ich dem (ohne Hintergrundinfos nur zustimmen, wobei ich grade bei viralem Geld eher eine Ausnahme machen würde. Al-Kaida-, Mafia- und sonstige kriminellen Geldströme sollten schon aufgedeckt werden) nur zustimmen.
Auf meine Frage, ob die Schweiz denn die Informationen über angelegte Gelder nicht doch vertraulicher/geheimer behandelt als andere EU-Staaten wie Frankreich oder Spanien, hat er dies verneint.
Andere Staaten würden das genauso handhaben.
Demzufolge fordert die BRD von der Schweiz mehr als es von anderen EU-Staaten bekommt. Das fand ich schon sehr ungerecht und musste ihm noch mehr zustimmen.
Jetzt habe ich aber heut im TV gesehen, dass dieser EU-SPD-Schulz sagt, dass die EU nicht mehr von der Schweiz will als das, was die USA gefordert und bekommen haben. Hat Schulz recht? Sind die Forderungen nach Informationen bei der Schweiz von EU und USA identisch?
USA bekommen es und die EU nicht? Wie kann das sein? MAcht etwa nur der Ton die Musik und die USA haben nett gefragt und bei uns hat nur Steinbrück gepoltert?
Ich habe noch in Erinnerung, dass die Schweiz seit einigen Jahren jährlich Milliarden an die BRD zahlt als so etwas wie eine Pauschalsteuer. Hat auch einen prägnanten Begriff, der mir jetzt nicht einfällt (irgendwas mit Milliardendeal oder so?). Spielt das bei diesem Thema auch eine Rolle?
Wenn es zu kompliziert zum Erklären ist, freue ich mich auch über Links.
Würde mich freuen die deutsche Position beim nächsten Treffen etwas fundierter zu verteidigen/entschuldigen.
Danke für Antworten (bitte nicht zu kompliziert und wenig Zahlen^^)
Gruss