Hallo Werner,
Bei meinen, zugegeben nicht sehr häufigen, Kontakten zu
Schweizern, ist mir jedenfalls keine ausgeprägte
Wehrhaftigkeit oder gesteigerte Selbstverteidigunsbereitschaft
aufgefallen.
Sie reden gegenüber Ausländern nicht gern und selten offen
darüber - besonders Deutschen wird von Schweizern meiner
Erfahrung nach immer unterstellt, dass sie diesen Teil der
schweizer Mentalität nicht begreifen.
Da die Schweiz auch seit Jahrhunderten nicht angegriffen
wurde, …
Napoleon hat sie angegriffen und das es seitdem in dieser
Region nur 2 Kriege stattfanden, in denen die Schweiz nicht
angegriffen wurde, ist eher Glück als Leistung der Schweiz.
Im 1. und 2. Weltkrieg wäre eine Eroberung der Schweiz jederzeit
möglich gewesen. Sie war aber zumindest im 2. WK militärisch
mindestens sinnlos denn die schweizer Industrie arbeitete mit
voller Kapazität für die Wehrmacht und den Truppentransporten
stand die schweizer Eisenbahn gern zur Verfügung.
… seit Jahrzehnten auch keiner militärischen
Bedrohung mehr ausgesetzt ist, …
LOL
Von Adolf mal abgesehen hat auch die Rote Armee bis 1990 gedroht.
… wäre es mir völlig rätselhaft woher eine solche ein-Mann-
ein-Gewehr Mentalität herkommen sollte.
Das stammt aus dem Mittelalter, als die Schweiz militärische
Großmacht war (Stichwort Schweizer Garde in Rom und Paris),
und der Zeit Napoleons. Die Aufstände in Tirol (Andreas Hofer)
waren sehr prägent.
Ich rede hier ja davon, dass diese Leute nach ihrer
Wehrpflicht und nachdem sie auch aus der Reserve entlassen
wurden, ihr Sturmgewehr im Schrank behalten. Ein weiterer
militärischer Einsatz ist nicht vorgesehen. Und im Falle einer
größeren Mobilmachung gäbe es ja auch wieder Gewehre vom
Militär.
Die Schweizer Regierung versucht nicht mal zu registrieren,
wer welche Waffe zuhause oder sonstwo hat. Solch ein Volk
kann man nicht entwaffnen denn die Zweitwaffe unterm Gemüse-
beet ist selbstverständlich. Solch ein Volk bleibt immer
wehrhaft und verteidigungsbereit.
Die Verteidigungsplanung der Schweiz bestand (grob vereinfacht)
aus 3 Teilen: Sperrung der Zugänge in die Schweiz an natürlichen
Schranken durch die Armee, Selbstverteidigung in der Fläche und
der Verteidigung der zentralen Festung in den Alpengebirgsstöcken.
Gerade für die 2. Komponente ist es aber extrem wichtig das
Waffen aller Art (und auch Pioniermittel!) breit gestreut sind
und kein einmarschierter Gegner an der Waffe im Haus den Wider-
standskämpfer erkennen kann … es sei denn er sieht alle
Schweizer als ‚den Widerstand‘ an.
Wenn ich jetzt noch mein G3 in meinem Privatbesitz hätte,
könnte ich damit vielleicht hin und wieder ein bisschen
protzen.
Wenn dein Bruder, dein Nachbar und dein Kumpel auch so einen
Schiessprügel haben entfällt dies schonmal
Indem man die Waffe im Haus zu etwas normalen und selbstver-
ständlichen macht, vermindert man ihre Magie beträchtlich!
Ansonsten wäre es doch nur ein Stehimweg über den ich
mir noch sorgen machen müsste, …
Da es seit Jahrzehnten üblich ist sowas im Haus zu haben,
gibt es auch erprobte Aufbewahrungsmöglichkeiten. Der
Waffenschrank im Keller oder die angeschraubte Waffenkiste
unterm Bett oder einiges mehr. Es werden auch zahlreiche
Zweitwaffen zum Eingraben gekauft …
… dass vielleicht mal mein Sohn damit unbefugten Unsinn
anstellt oder meine Frau damit nach mir wirft
Die wirst du beide wohl entsprechend erziehen müssen
Wenns darauf ankommt, langen die Küchenmesser und Toiletten-
reiniger aus deiner Wohnung für soviel ‚Mord und Todschlag‘
das keine Armeewaffen erforderlich ist.
Viele Grüße
Jake