Die Schweiz ist von Europa umgeben und hat sich in irgend einer
Form mit der EU auseinanderzusetzen. Mit den bilateralen
Verträgen, die von den europäischen Staaten noch ratifiziert
werden müssen, haben wir die minimsten Verhältnisse zur EU
einigermassen geklärt. Die Abkommen sind sozusagen die
Hausordnung in der gemeinsamen europäischen Liegenschaft. Noch
sind zwischenmenschliche und zwischenstaatliche Beziehungen
auszubauen (insbesondere in den Bereichen Zigarettenschmuggel –
in der Schweiz legaler Export – Geldwäscherei, mafiöse
Kriminalität, die immer mehr globalisiert wird –
Flüchtlingsströme etc, alles probleme also, die von einem Stzaat
allein nicht mehr gelöst werden können.) Dem Schengenabkommen und
Abkommen von Amsterdam sind wir nicht angeschlossen.
Ob die Schweiz jemals als Vollmitglied der EU beitreten wird, ist
eigentlich nicht relevant. Wenn einmal die Verhältnisse
Schweiz-EU endgültig geregelt sind, brauchen die Schweizer nur
dann einen effektiven Beitritt, wenn sie die zukünftige
EU-Gesetzgebung mitbestimmen wollen. Das wollen sie aber partout
nicht – lieber vollziehen sie in Bern nach, was in Brüssel
beschlossen worden ist.
Dennoch gibt es in der Schweiz eine gar nicht so kleine
Minderheit, die der EU lieber morgen als erst übermorgen
beitreten würde. Ich gehöre auch dazu. Aber ich sehe, dass die
Zeit dazu noch nicht reif ist.
Die Abstimmung vom kommenden Wochenende geht übrigens nicht um
den EU-Beitritt, sondern nur darum, dass der Bundesrat (unsere
Regierung) gedrängt werden soll, „unverzüglich Verhandlungen mit
Brüssel aufzunehmen“.
Aus mehreren Gründen ist diese Beförderungs-Initiative
abzulehnen: Insbesondere deshalb, weil der Bundesrat gemäss
Bundesverfassung aus eigener Kompetenz Verhandlungen mit anderen
Staaten vorbereitet, eingeht und abschliesst. Erst das fertige
Resultat der Verhandlungen ist dann dem Volk als letzter Instanz
vorzulegen.
Es geht also am 4. März nicht um eine sichere weitere Abfuhr der
Schweizer Europa-Befürworter, sondern nur um eine Niederlage
jener progressiven Kräfte in der „*Neuen Europäischen Bewegung“,
die sofort der EU beitreten möchten und das so lange nicht tun
können, als die Landesregierung das Beitrittsgesuch weiterhin in
der Schublade verschlossen hält.
Im übrigen kann ich nach Aufenthalten in Brüssel und Mastricht
alle Vorurteile unserer Europa-Gegner nur voll bestätigen:
Allerdings sind auch die Gründe, weshalb wir trotzdem beitreten
sollten, mannigfaltig.
Der wichtigste Grund ist, dass wir nicht innerhalb Europas
Rosinen picken können, während die Pflückarbeit der Reben und das
Backen des Gugelhopfs auss