Schweizerisch ist tötlich

will mir einer sagen was MIR der text hier nicht preisgeben wollte?

ueee phenomden bei seite
s cha so schwer sii ich erchlärs dir uououo

Refrain
s tuet mer leid ich cha nüt defür
cha nüme mit dir gah mues jetzt eleige si sorry
s tuet mer leid ich cha nüt defür
du muesch mi ga lah au wennd eleige bisch
(2x)

wie isch das namal gsi wo mir euis kenneglernt hend ich bi damals de gsi für de du gschwärmt hesch
ich ha din name ghört und ich han i dir en stern kennt wo heller glüchtet het als alli zämä dobe im firnament
mir hend gredet über die sache wo du so gern hesch du hesch mir verzellt du wettsch en maa wo 5 stern het i mir hesch en gfunde mir hend wunderbar zämä glebt bis ich usegfunde han mir hend vill z fescht zämäklebt

2x refrain

du hesch mich gern gha für die sache wo ich guet chan du hesch mich defür bewundret dass ich muet han und ich bi stolz gsi i dir e frau e schwöschter und muetter z ha als maa zrugg cho wenn ich zu dir als bueb gah doch irgendwenn mal hemmer beidi den gnueg gha mich hend die sache won ich mache nöd in rueh gla han immer öfters wiedermal eleige sache unterna probiert dir das z zeige doch du hesches nöd zuegla

und wie ich jetzt läbe und so hoff ich für dich es sind errinerige da ja wenn ich dich gseh wie du jetzt läbsch und so den bin ich froh niemrt hett mer d bilder weggna

1x refrain

s tuet mer leid du muesch mi ga lah
ich cha der nüme na gah neinei s isch ziit zum gah

wie isch das namal gsi wo mir euis kenneglernt hend ich bi damals de gsi für de du gschwärmt hesch
ich ha din name ghört und ich han i dir en stern kennt wo heller glüchtet het als alli zämä dobe im firnament
mir hend gredet über die sache wo du so gern hesch du hesch mir verzellt du wettsch en maa wo 5 stern het i mir hesch en gfunde mir hend wunderbar zämä glebt bis ich usegfunde han mir hend vill z fescht zämäklebt

2x refrain

s tuet mer leid du muesch mi ga lah jaja
cha dir nümä na gah niemals nenei jetzt isch schluss

Tipp
Hallo Clikker,

im Fremdwortbrett wird es bei längeren Texten im Allgemeinen so gehalten, dass der UP den Anfang macht und das übersetzt, was er kann und versteht. Andere füllen dann die Lücken oder feilen an Ausdrücken. Auf die Art hat man nämlich nicht gar so viel Arbeit mit einem langen Text.

Gruß
Eklastic

In einem schlechten Zürcher Dialekt abgefasst

Guten Tag, Clikker

Der Liedtext wurde in einem schlechten Zürcher Dialekt
abgefasst; etwas ‚Tödliches‘ habe ich darin nicht
gefunden.

So greulich wird heute in der Schweiz am Fernsehen
‚Dialekt‘ gesprochen, deshalb nennt man das auch
‚Fernsehdeutsch‘ oder die ‚Flamandisierung‘ der
Schweiz.

Wenn du mir mitteilst, welche Begriffe du nicht
verstehst, werde ich sie dir in ein Standarddeutsch
übersetzen.

Gruss

Rolfus

Verständnisfrage
Guten Morgen, eklastic,

was ist den bitte ein UP?

Danke!
Pit

Guten Morgen, Pit!

was ist den bitte ein UP?

Ich vermute: Ursprungsposter.

Ich meine auch, dass der Frager, das, was er versteht, vorgeben sollte, und die Antworter ergänzen dann, was offen bleibt.

Gruß Fritz

1 Like

Hallo Fritz,

Ich vermute: Ursprungsposter.

Ja, das könnte sein. Oder wie so viele heute sagen: das macht Sinn. Wenn ich das höre oder lese, dann muss ich mich immer eines Schreikrampfes erwehren.

Ich meine auch, dass der Frager, das, was er versteht,
vorgeben sollte, und die Antworter ergänzen dann, was offen
bleibt.

Der Meinung bin ich auch

Gruß
Pit

Nun, dann gleich ein Beispiel!
Hallo, liebe des Schweizerdeutschen Mächtige,

das am wenigsten deutsche Schweizerdeutsche schreibt meines Erachtens Jeremias Gotthelf.

Ohne Erläuterungen käme man nicht auf den Gedanken, das ein Mädchen, das „unterwiesen“ wird, eine Konfimantin sein könne.

Und selbst mit den Erläuterungen

a) eine Zyberligränne sei ein "verdrieslich dreinsehende, mürrische Antworten gebende Weibsperson

und

b) ein Muttestüpfer sei ein Spottname für einen an der Scholle klebenden, an altväterlicher Sitte hartnäckig festhaltenden Bauern,

weiß man noch nicht, was diese Wörter eigentlich bedeuten.

Was ist ein(e) Zybeli? Eine Zwiebel?
Was ist eine Gränne? Granne? Eine Ährenborste?

Zybeligränne also die Schale einer Zwiebel; wahrlich kein Kompliment, eine Frau eine Zwiebelhaut zu nennen.

Was ist ein(e) Mutte? Etwas wie Modder? Erde? Ackerboden?
Stupfen? Drin rum stochern?

Ein Muttestupfer also ein im eigenen Dreck rumstochernder, nicht über den Rain hinaus schauender Bauerntrampel?

Oder - weil es eine Geschichte aus dem Bernbiet ist - ist Mutte eine Variante zu „Mutz“, wie das Wappentier Berns genannt wird?

Und der Mutzenstupfer einer, der nur im Bernbiet rumhockt und nicht ins Luzernerbiet um ein Ross geht?

Kurz, kennt jemand die Etymologie der Worte „Muttestupfer“ und „Zybeligränne“?

Gruß Fritz

Gotthelf schrieb ein Dialekt-Standard-Kontinuum
Guten Tag

das am wenigsten deutsche Schweizerdeutsche schreibt meines
Erachtens Jeremias Gotthelf.

Gotthelf setzte mit seinen Romanen dem ‚Dialekt-Standard-Kontinuum‘
der Deutschschweiz ein Denkmal, welches dann in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts in die heute noch gesprochene ‚Diglossie‘ überging.
Gotthelf ‚swicht‘ - auf gut Deutsch - mitten im Satz von
unterschiedlichen Dialekten (Oberemmental, Stadt Bern, Burgdorf,
Solothurn, Bauern, Patrizier) zu den Standarddeutsch der Schweiz und
Deutschlands und manchmal zu Französisch. Weil ich diese
Sprachvarietäten und -färbungen sprechen kann, habe ich das Dialekt-
Standard-Kontinuum wieder zum Leben erweckt: Ab Januar trage ich
bereits den vierten Gotthelf-Roman (Anne Bäbi) im Original vor (11
Lesungen in der Matthäuskirche Luzern).

Ohne Erläuterungen käme man nicht auf den Gedanken, das ein
Mädchen, das „unterwiesen“ wird, eine Konfimantin sein könne.

‚unterweisen‘ (= in Religion unterrichten) ist Standarddeutsch der
Deutschschweiz.

Die folgenden Bezeichnungen sind Berndeutscher Dialekt:

Zìbelygränne = verdriessliche, mürrische Frau, urspr. eine Frau, die
vom Zwiebelnschneiden weinen muss

Mùttestüpfer = ein ‚Schollentreter‘, ein altväterischer Bauer, auch
ein Infanterist

Beim Pflügen mit dem traditionellen ‚Kehrpflug‘ (vor der Einführung
des ‚Sturzpfluges‘ 1827) mussten die noch sichtbaren Grasschollen mit
den Schuhen in die Erde getreten werden.

Zìbely = Zwiebelchen
Gränne = verdriessliche, mürrische Frau, bzw. deren Gesichtsausdruck
gränne = weinen
Mùtte = Grasscholle, Grasziegel
stüpfe = wegtreten (mit dem Fuss)
Mùtz = Bär
mùtz = kahl (geschoren) bzw. kurz angebunden (Rede)

Gruss

Rolfus

1 Like

Mann, was für ein komischter Text… Finde ich jedenfalls, aber es haben ja nicht alle den gleichen Geschmack.

Also, ich versuch’s mal, bin ja des Schweizerdeutschen mächtig. Etwas Tödliches gibt es in dem Text übrigens wirklich nicht.

Es geht eher um eine (zerbrochene) Liebe.

So, hier der Text (klingt teilweise in Deutsch besch…, aber was soll’s):

will mir einer sagen was MIR der text hier nicht preisgeben
wollte?

Ich versuch’s mal…

ueee phenomden bei seite

???

s cha so schwer sii ich erchlärs dir uououo

Es kann schwierig sein, aber ich erklär’s dir

Refrain
s tuet mer leid ich cha nüt defür

Es tut mir Leid, ich kann nichts dafür

cha nüme mit dir gah mues jetzt eleige si sorry

Kann nicht mehr mit dir gehn, muss jetzt aleine sein, sorry

s tuet mer leid ich cha nüt defür

Es tut mir Leid, ich kann nichts dafür

du muesch mi ga lah au wennd eleige bisch

Du musst mich gehn lassen, auch wenn du allein bist

wie isch das namal gsi wo mir euis kenneglernt hend ich bi

Wie war das damals, als wir uns kennen lernten? Ich war

damals de gsi für de du gschwärmt hesch

damals der, für den du geschwärmt hast

ich ha din name ghört und ich han i dir en stern kennt wo

Ich hörte deinen Namen, und du warst für mich ein Stern, der

heller glüchtet het als alli zämä dobe im firnament

heller leuchtete als alle do oben im Firmament

mir hend gredet über die sache wo du so gern hesch du hesch

Wir sprachen über Dinge, die du so sehr magst, du hast

mir verzellt du wettsch en maa wo 5 stern het i mir hesch en

mir erzählt, du möchtest einen „5-Sterne-Mann“. In mir hast du einen

gfunde mir hend wunderbar zämä glebt bis ich usegfunde han mir

gefunden. Wir lebten wunderbar zusammen, bis ich merkte, dass wir

hend vill z fescht zämäklebt

zu oft zusammen waren (wörtlich übersetzt: „zusammen geklebt haben“).

2x refrain

du hesch mich gern gha für die sache wo ich guet chan du hesch

Du liebtest mich für die Dinge, die ich gut kann. Du hast mich dafür

mich defür bewundret dass ich muet han und ich bi stolz gsi i

bewundert, dass ich mutig bin, und ich war stolz, in

dir e frau e schwöschter und muetter z ha als maa zrugg cho

dir eine Frau, eine Schwester und eine Mutter zu haben, als Mann zurück zu kommen,

wenn ich zu dir als bueb gah doch irgendwenn mal hemmer beidi

wenn ich als Junge zu dir gehe. Doch irgenwann hatten wir Beide

den gnueg gha mich hend die sache won ich mache nöd in rueh

genug. Die Dinge, die ich mache, haben mich nicht in Ruhe

gla han immer öfters wiedermal eleige sache unterna probiert

gelassen. Habe immer öfter wieder mal alleine Dinge unternommen,

dir das z zeige doch du hesches nöd zuegla

dir das zu zeigen, doch du hast es nicht zugelassen.

und wie ich jetzt läbe und so hoff ich für dich es sind

Und wie ich jetzt lebe und so hoff ich für dich, es sind

errinerige da ja wenn ich dich gseh wie du jetzt läbsch und so

Erinnerungen da. Ja, wenn ich dich jetzt sehe, wie du jetzt lebst und so,

den bin ich froh niemrt hett mer d bilder weggna

dann bin ich froh. Keiner kann mir die Bilder wegnehmen.

1x refrain

s tuet mer leid du muesch mi ga lah

Es tut mir Leid, du musst mich gehn lassen.

ich cha der nüme na gah neinei s isch ziit zum gah

Ich kann dir nicht mehr folgen, es ist Zeit zu gehen.

wie isch das namal gsi wo mir euis kenneglernt hend ich bi

Wie war das damals, als wir uns kennen gelernt haben? Ich war

damals de gsi für de du gschwärmt hesch

damals jener, für den du schwärmtest.

ich ha din name ghört und ich han i dir en stern kennt wo

Ich hörte deinen Namen, und ich kannte in dir einen Stern, der

heller glüchtet het als alli zämä dobe im firnament

heller leuchtete als alle da oben am Firmament.

mir hend gredet über die sache wo du so gern hesch du hesch

Wir haben geredet über die Dinge, die du magst. Du hast

mir verzellt du wettsch en maa wo 5 stern het i mir hesch en

mir erzählt, du möchtest einen „5-Sterne-Mann“. In mir hast du ihn

gfunde mir hend wunderbar zämä glebt bis ich usegfunde han mir

gefunden. Wir haben wunderbar zusammen gelebt, bis ich heraus gefunden habe,

hend vill z fescht zämäklebt

dass wir zu oft zusammen waren.

2x refrain

s tuet mer leid du muesch mi ga lah jaja

Es tut mir Leid, du musst mich gehn lassen. Ja, ja.

cha dir nümä na gah niemals nenei jetzt isch schluss

Kann dir nicht mehr folgen. Nein, nein. Jetzt ist Schluss.

Danke schön, Rolfus,

von gränne zu greinen hätte ich selber kommen müssen.

Ansonsten bin ich mit meiner Raterei nícht unzufrieden.

Gibt es ein Wörterbuch mit Erläuterungen und den Etymologien zu Gotthelf?

Nochmals Dank und Gruß
Fritz

1 Like

Hallo, Fritz und Rolfus

Gotthelf setzte mit seinen Romanen dem
‚Dialekt-Standard-Kontinuum‘
der Deutschschweiz ein Denkmal, welches dann in der ersten
Hälfte des
19. Jahrhunderts in die heute noch gesprochene ‚Diglossie‘
überging.
Gotthelf ‚swicht‘ - auf gut Deutsch - mitten im Satz von
unterschiedlichen Dialekten (Oberemmental, Stadt Bern,
Burgdorf,
Solothurn, Bauern, Patrizier) zu den Standarddeutsch der
Schweiz und
Deutschlands und manchmal zu Französisch.

Das kann ich bestätigen.
Ein zeitgenössischer Autor tut dasselbe mit dem ihm vertrauten
Glarner Dialekt: Tim Krohn.
Die Bücher in dieser speziellen Sprache heissen
«Quatemberkinder» und «Vrenelis Gärtli».
Für mich die Entdeckung dieses Jahres!

Freundlich grüsst
Rolf aus Himmelried

ja hey man danke für die Antworten!
ich weiß ich hätte das schon selber probieren können, aber ich dachte mir wenn ich garnicht erst irgendwelche falschen ansätze liefere kommt gleich was richtiges bei raus…
tödlich ist ja auch nicht’s in dem text, sondern dieser dialekt, ich verstehe ihn einfach nicht…

zum beispiel scheint es ja so zu sein, dass man als partizip von Sein nicht gewesen nimmt, sondern geseit oder halt gsi… sehr merkwürdig^^

aber ihr sagt alle schlechter dialekt, komischer text, aber das lied ist echt toll :smiley: find ich jedenfalls…

Dialekt schreiben

zum beispiel scheint es ja so zu sein, dass man als partizip von Sein nicht gewesen nimmt, sondern geseit oder halt gsi…

Da gilt zu unterscheiden:

gseit = gesagt; gsi = gewesen.

Dazu gibt es eine kleine Geschichte.

Ein Zürcher, ein Stuttgarter und ein Hamburger sitzen im Zug nach Basel.
Fragt der Zürcher den Hamburger: „Seidr scho z’Züri gsi?“
Der Hamburger versteht natürlich nicht.
Kommt der Stuttgarter zur Hilfe: „Er moint gwä!“

aber ihr sagt alle schlechter dialekt,

Nein, das sagen nicht alle. Ich meine, der Eindruck, es sei schlechter Dialekt entsteht dadurch, dass die Wiedergabe von Dialekte mit den gewöhnlichen Buchstaben nicht leicht ist. Es ist also schriftlich schlecht wieder gegebener Dialekt.

Gruß Fritz

PS Und nun muss ich noch das loswerden: Dialekt kann allenfals todlich sein, niemals aber tötlich!

1 Like

Ein Zürcher, ein Stuttgarter und ein Hamburger sitzen im Zug
nach Basel.
Fragt der Zürcher den Hamburger: „Seidr scho z’Züri gsi?“
Der Hamburger versteht natürlich nicht.
Kommt der Stuttgarter zur Hilfe: „Er moint gwä!“

Da fällt mir auch noch einer ein:

Sollte ein Zürcher mal von dir ein „Zältli“ verlangen, schick in bitte nicht in den nächsten Campingladen, sondern gib ihm ein Bonbon :smile: (Bei uns Bernern heisst das Ding übrigens „Täfeli“).

Lieber Fritz

… die Wiedergabe von Dialekte mit den gewöhnlichen
Buchstaben nicht leicht ist.

Stimmt. Allerdings gibt es auch für Schweizer Dialekte Konventionen
und ganze Orthografie-Systeme. Dem Verfasser dieses Liedes scheint
dies unbekannt oder einfach egal zu sein.
Also möchte ich auch nicht bestätigen, dass schlechter Dialekt durch
Schwierigkeiten seiner schriftlichen Darstellung entstünde.

Und bei der Gelegenheit noch eine kleine Korrektur:

Fragt der Zürcher den Hamburger: „Seidr scho z’Züri gsi?“

Ein Zürcher sagt bestimmt nicht «seidr», sondern «sinzy…?» (= sinn
Sy…? = Sind Sie…?)

Freundliche Grüße
Rolf aus Himmelried

Lieber Rolf,

ich denke, du hast Recht mit deinen Einwänden. Ich kann diesen Einzelfall sicher nicht wirklich beurteilen.

Zumal mir die Praxis fehlt, seit ich vom Bodensee ins Rheintal zog.

Und danke für deinen Hinweis.

Gruß Fritz

1 Like

Hallo Ihr Beiden,

Und bei der Gelegenheit noch eine kleine Korrektur:

Fragt der Zürcher den Hamburger: „Seidr scho z’Züri gsi?“

Genau „Seidr“ = Seid ihr

Das wäre aber Zürich-West-Dialekt :wink:

Es gibt eine Berner Band welche sich „Züri West“ nennt, da Bern westlich von Zürich liegt.

MfG Peter(TOO)

Felix: ‚Änneli, gimer es Müntschy!‘
Guten Tag

Gibt es ein Wörterbuch mit Erläuterungen und den Etymologien

Worterklärungen enthalten die meisten Gotthelf-Ausgaben deutscher
Verlage; sie sind aber zu oft falsch, als dass ich eine solche
Ausgabe empfehlen dürfte. Trotzdem: Die Berliner verschlangen im 19.
Jahrhundert die Gotthelf-Romane. Gotthelf verdiente in Berlin viel
Geld - mehr als Goethe.

Beispiel:
Müntschy = Gebäck (falsch, verwechselt mit ‚Mütschly‘)
Müntschy = Kuss (richtig)

Standard-Nachschlagewerk:
Otto von Greyerz, Ruth Bietenhard: Berndeutsches Wörterbuch (1976)

Worterklärungen zur Sprache Gotthelfs sind (in einigen Jahren) vom
Gotthelf-Projekt der Uni Bern zu erwarten. Leitung: eine deutsche
Professorin und ein deutscher Professor …
http://www.gotthelf.unibe.ch/lenya/gotthelf/live/ind…

Die Worterklärungslisten zu meinen Lesungen erstelle ich selbst.

Gruss

Rolfus

1 Like

Hallo Fritz,

Zybeligränne also die Schale einer Zwiebel; wahrlich kein
Kompliment, eine Frau eine Zwiebelhaut zu nennen.

„Zybeli“ kann durchaus als Kompliment aufgefasst werden, wird (oder wurde) es oft als Kosenamen verwendet. Meine Grossmutter nannte mich Zeit ihres Lebens nur ihr Zybeli. Ä Gränne kenne ich nur in der Verwendung einer Frau, die oft und gerne weint oder jammert.

LG, Mirea

Da fällt mir auch noch einer ein:

Sollte ein Zürcher mal von dir ein „Zältli“ verlangen, schick
in bitte nicht in den nächsten Campingladen, sondern gib ihm
ein Bonbon :smile: (Bei uns Bernern heisst das Ding übrigens
„Täfeli“).

*g*

Und will der Zürcher noch dazu einen „Füürstei“, dann bitte auch nicht in den Campingladen schicken sondern zur nächsten Kirche oder auf’s Standesamt:wink:. Im Rest der Schweiz nennt es sich Hochziitstäfeli.

Gruss, Mirea