Schwerbehinderte nur zweite Wahl?

Hallo zusammen,

ich, selbst schwerbehindert, hatte in den letzten Wochen und Monaten einige Vorstellungsgespräche bei Arbeitgebern im ÖD.

Schwerbehinderte müssen ja zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden, es sei denn, sie sind für die Stel­le of­fen­sicht­lich un­ge­eig­net. 

Ich hatte bei sehr vielen Vorstellungsgesprächen das starke Gefühl, als wenn ich nur eingeladen worden bin, weil ich eben eingeladen werden musste, zumindest insofern, dass der AG lieber auf Nummer sicher geht, bevor er eine evtl. Klage in Kauf nimmt.

Fachliche Fragen wurden mir keine gestellt.

Es wurde sich untereinander mehr unterhalten, als mir Fragen gestellt worden sind.

Ich hatte das Gefühl, als wenn ich nicht ernst genommen werde.

Das Gefühl kam immer wieder und immer häufiger auf, als wenn die Stelle eh schon besetzt ist oder besetzt wird, nur nicht mit mir.

Mir saßen Leute gegenüber, denen ich fachlich etwas hätte vormachen können.

Daher meine Frage in der Überschrift.

Sofern ich überhaupt etwas „dagegen“ machen kann, was?

Bitte um eure Antworten.

Vielen Dank im Voraus.

Schöne Grüße

DU

Ob das mit der Behinderung zu tun hat, wird man schlecht oder gar nicht nachweisen können.
Auch Nichtbehinderte machen oft ähnliche Erfahrungen. Und das aus einem einfachen Grund: Stellen im ÖD müssen - soweit ich weiß - immer ausgeschrieben werden. Auch wenn es längst einen Bewerber gibt, für den man sich entschieden hat. (Das ist sogar in einigen Firmen der Privatwirtschaft so.)
So werden dann Pseudo-Bewerbungsgespräche geführt, die so aussehen, wie von dir beschrieben.
Dagegen angehen kann man kaum, denn wie will man nachweisen, dass hinter dem Bewerbungstermin gar keine ernsthafte Bewerbersuche steckt? Und auch Ressentiments gegenüber Behinderten werden sich wohl mangels Zeugen nicht nachweisen lassen.

Ich weiß aus der privaten Wirtschaft, dass der besondere Kündigungsschutz für behinderte Mitarbeiter oft zum Einstellungshindernis wird. Viele Arbeitgeber befürchten, einen ungeeigneten Mitarbeiter dann nicht mehr loszuwerden.

Gruß florestino

Hallo zusammen,

Hallo,

hast du Dich im Vorfeld einer Bewerbung mal erkundigt, ob es bei dem AG eine Schwerbehindertenvertretung gibt ?
Falls ja, war die SBV am Vorstellungsgespräch beteiligt. ?

Vielen Dank im Voraus.

Schöne Grüße

&Tschüß

DU

Wolfgang

Jemand von der SBV war anwesend.

Schöne Grüße

DU

Hallo,

dann dürfte es keine Handhabe geben.

&Tschüß
Wolfgang

Hoi.

Nur zur Klarstellung:

Im ÖD wird zuerst intern ausgeschrieben - kann ja sein, dass bereits geeignete Leute vorhanden sind(wir sind immer wieder erstaunt, was Kollegen für Qualifiktionen aus ihrem Vor-ÖD-Leben haben…). Findet sich dann keiner, wird extern ausgeschrieben.

Einen ungeeigneten Bewerber, auch einen Schwerbehinderten, muss niemand einstellen, dass ist quatsch. Und die Mär, einen Schwerbehinderten wird man nicht mehr los…

http://www.zbfs.bayern.de/imperia/md/content/blvf/in…

Ab Seite 33 werden ein paar Daten aufgezählt und erläutert.

Ciao
Garrett

Sicher muss niemand einen ungeeigneten Bewerber einstellen, aber manchmal ergeben sich erst nach einiger Zeit Probleme und dann ist es wegen des besonderen Kündigungsschutzes eben deutlich schwieriger, einen behinderten Mitarbeiter zu kündigen.
Davor schrecken viele Arbeitgeber zurück.