Schwiegeroma akzeptiert nur uns als 'Entertainer'

hallo Schnägge,

was noch gar nicht gefragt wurde, wie geht denn Dein Freund damit um? Hat er eine Meinung zu den Besuchen seiner Oma?

LG Sylvia

Hallo Schnägge,
ich verfolge die Einträge nun schon ein paar Tage. Ich hatte ähnliche Probleme. Durch die ständige Präsents meiner Mutter ging fast unsere Ehe kaputt. Ich denke, Junge und Alte haben einen Anspruch auf Eigenleben. Durch das ständige Verlassen auf mich, ist meine Mutter nicht bereit gewesen, sich auch auf Anderes einzulassen. Ich habe dann die Reißleine gezogen und wir haben ein klärendes Gespräch gehabt, was viele Tränen, Erpressungsversuche (ja die undankbare Tochter)und erst einmal Funkstille nach sich gezogen hat. Das hat sich normalisiert.
Wir haben nun folgende Regeln:
-telefonisch sind wir immer für sie zu erreichen (sie wohnt noch alleine zu Hause)
-ich fahre einmal pro Woche zu ihr und wir gehen zusammen einkaufen und machen uns ein paar schöne Stunden. (Kino, spazieren etc.)
Sie freud sich mitlerweile sehr auf unsere Treffen und - hat sich mit einer Frau im Haus angefreundet.
Ich hole sie auch öfter zu uns nach Hause, sie schafft es nicht mehr 20km mit dem Zug zu fahren.
Wie das alles in ein paar Jahren aussieht, weiß ich noch nicht.

Sabine

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Er weiß um das Problem, ist aber von 8 bis 20 Uhr außer Haus, deshalb ist ihm das nicht so klar wie mir, denke ich. Er hat aber auch keine Idee, was man machen soll, zumal sie ja lt. seiner Beschreibung nie die total Gesellige war.

(Ich meine auch nicht, dass man jeden Tag mit ihr Halligalli-Entertainment machen muß, ich will sie auch nicht zum Tanztee zwingen oder sowas, aber ETWAS Horizonterweiterung würde ihr nicht schaden und sie sagt ja selber, dass sie einsam ist).

Meine Kinder sind 2 und 4 und in drei Wochen folgt das Dritte. Ich KANN nicht auch noch täglich den Oma-Babysitter machen. Außerdem meine ich, täte ihr weitere geistige Anregung auch gut.

Hi,

was meinst du, wo sie wohnt? :wink:

-)

Das löst ihr Problem nicht. Sie hat Rückzugsgebiete und ist halt nicht ständig bevormundet (was oben mal kritisiert wurde), sie wohnt wirklich schön und nicht allein - aber…

Guten Abend,

ich wollte niemandem persönlich auf die Füße treten, es war eher ein kollektives Unwohlsein das mich da befiel. Wenn man aus eigener Erfahrung schreibt, ist das ja gut, meine Zweifel sind aber nach wie vor da, das alle die geantwortet haben, diese eigenen Erfahrungen in diesem Maße gemacht haben. Und es sind Zweifel - damit habe ich ja nicht behauptet, dass alle lügen.

Wenn ich schreibe, dass man der Oma klarmachen soll (und ihr zuliebe klarmachen sollte), dass sie nervt, heißt das im Übrigen nicht, dass man ihr das mit diesen Worten so vor den Latz knallt. Aber ich wiederhole mich: ich könnte und wollte niemanden jeden Nachmittag bei mir im Haus haben, egal, ob der sich (auch) nützlich macht oder nicht. Man braucht Rückzugsmöglichkeiten (übrigens eindeutig eine Eigenschaft, die ich in einem guten Heim für unabdingbar halte). Die UP schreibt ja, dass sie keinen Nachmittag etwas unternehmen kann - da ist es ziemlich egal, ob Oma den Hamster füttert oder die Kartoffeln schält.

MfG
GWS

Servus,

was meinst du, wo sie wohnt? :wink:

damit ist deutlich, dass sie keine der „üblichen“ Probleme hat, die mit dem Leben im Altenheim verbunden sind: Sie wird nicht zu einer unmenschlichen Zeit kurz vor Morgendämmerung von einem bulgarischen Feldwebel aus ihrem Zimmer gescheucht, um den Tag in Tuchfühlung mit anderen Bewohnern in einem „Tagesraum“ zu verbringen, sie wird nicht mit einem vorgeschriebenen Programm von „Hilfen“ zum unmündigen Objekt von Arbeits- und Ablaufplänen, und wird nicht gezwungen, täglich alle Stadien von Demenz und körperlichem Verfall an (noch) lebenden Exempeln zu studieren.

Es wird also nichts daran vorbeigehen, mit ihr selbst darüber zu reden, wenn Du wissen möchtest, was ihr Kummer macht und vor allem, welche Lösungen es geben könnte.

Ich weiß wohl, dass es sehr schwer ist, mit Eltern und Schwiegereltern über persönliche Angelegenheiten zu reden, und wenn der Achtziger einmal eine Weile vorbei ist, wird es nicht einfacher. Lässt sich aber nicht umgehen, mit keinem Freizeitangebot.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Blumepeder,
ich stelle fest, dass ein Artikel von mir hier nicht erscheint, deshalb hake ich mich jetzt bei Dir unter:
Ich stimme Dir (inzwischen) zu, frage mich aber, warum der Freund, der Enkel der Oma, so aus dem Spiel genommen wird. Es ist seine Aufgabe, mit der Oma zu reden und nicht die unserer Fragestellerin, die mit bald drei kleinen Kindern und dem Haushalt eh schon viel auf den Schultern hat. Sollte man den schwarzen „Peder“ nicht weitergeben an den Enkel, der sich ja irgendwie raushält, wie man lesen kann?
Grummel, Sylvia

Hallo,

zunächst einmal vielen, vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten und Denkanstöße und dass Ihr Euch Gedanken darum gemacht habt! :smile:

Zur Zeit ist es so, dass Schwiegeromi gestern 4,5 Stunden bei uns war, 15 - 19.30 Uhr, sie hat erst nur auf dem Sofa im Erdgeschoß gesessen - im Wohnzimmer ist es mit den Kindern aber zu langweilig, die wollen spielen, toben usw. Also sind wir nach oben in die Kinderzimmer gegangen und ich konnte sie sogar dazu bewegen, mit raufzukommen.

Oben fing aber nach 10 Minuten das Gemecker an: „Hier isses zu kalt“ (sie saß da im Pelzmantel und mit Mütze, wie eigentlich immer, auch im Wohnzimmer, wenn der Kamin heizt), und nach und nach ging es über zu „so, WIR WOLLEN jetzt mal wieder nach unten gehen…“ Dann ging ihr das Getobe der Kinder auf die Nerven, sie schimpfte ständig mit ihnen, dass sie aufhören und stattdessen still sitzen und artig sein sollen (easy für 2- und 4jährige…). Was sollen sie im Wohnzimmer aber sonst tun, zu einer Uhrzeit, wo sie allmählich müde / überdreht sind? Sie „drohte“ dann letztlich, sich auf die Außentreppe vor der Haustür zu setzen, und dann auf meinen Freund zu warten, der sie nach Hause bringen sollte. Es war ja schließlich schon dunkel. Leider dauerte es noch 1,5 Std. bis dahin und sie hat dann mit uns Vorlieb genommen.

War schon anstrengend. Sie hat dann mit uns noch Abendbrot gegessen und wir konnten die Zeit überbrücken.

Heute war sie da, als ich grad mit den Kindern in den Garten wollte. Direkt nach dem Mittagessen. Kam rein und steckte beiden Kindern erst mal Schokoweihnachtsmänner und ne Tüte Gummibärchen in die Hand - ner 2jährigen zu erklären, dass sie das jetzt nicht alles essen darf, is’n Spaß :wink: Sie wollte auch nicht mit nach oben, sondern auf dem Sofa sitzen und mein Freund sollte für sie einiges auf dem Klavier spielen. Mir war das zu blöd und ich bin mit Kindern nach oben gegangen.

Kurz habe ich meinen Freund mit nach oben gerufen, damit er mir kurz was vom Dachboden holt. Er war ca. 10 Minten mit oben.

Als er pflichtbewußt wieder ins Wohnzimmer runter kam, war Omma kommentarlos beledigt weggegangen. Er ist ihr noch hinterhergelaufen, um ihr ihre Handtasche nachzutragen. Sie weinte auf dem Rückweg, weil wir alle so gemein sind.

Tja… was willste da noch machen? Bei allem Verständnis für ältere Leute und ihre Bedürfnisse - ich möchte mir kein schlechtes Gewissen aufzwingen lassen und ich möchte auch nicht zu unvorhergesehenen Uhrzeiten Gewehr bei Fuß stehen müssen, um stundenlang mit Omi im Wohnzimmer zu hocken, um sich kollektiv zu langweilen.

Problem ist: Sie ist nicht mehr allzu gut beweglich, als Arbeiten im Haushalt sind eigentlich auszuschließen.

Ja sie hat Ur-(!)Enkel, die mal was vorgelesen haben wollen, aber sie nimmt nie ihre Brille mit. Wenn sie mal Geschichten erzählt, so 1x im Monat, dann sind das Stories aus ihrer Jugend, als ihr Vater ne Schlachterei hatte, und dann wird erzählt, wie genau Hühner und Schweine geschlachtet und zu Wurst verarbeitet werden - is für kleine Vegetarierkinder ne nette Sache :-/

Wir haben einen Hund, statt Zwerghamster, den sie liebend gerne (ungefragt) füttert - mit Schokolade und teilweise verschimmelten Essensresten aus ihrem Wohnstift. Nach 420 € Tierarztkosten erlaube ich mir, ihr diese Art Unterhaltung auch zu verwehren.

Sie möchte nur dasitzen und ggf. fernsehen, und stellt jeden Tag dieselben paar Fragen und erzählt jeden Tag dieselben kurzen Sätze. Wenn es eine fitte Oma wäre, hätte ich kein Problem, sie einzubinden. Wenn es eine Oma wäre wie andere, die ich kenne, die vielleicht noch IRGEND welche Hobbys hat, würde ich die Kinder daran teilhaben lassen - wir haben als Kinder liebend gern unserer Oma beim Stricken zugesehen oder sind mit ihr in die Kirche gegangen. Macht diese Frau alles nicht. Sie kommt zu uns, setzt sich in voller Montur aufs Sofa und wartet, was passiert.

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Hm, ich vermute, es ist kein Heilmittel, aber vielleicht etwas tröstlich, dass meine Großeltern (um die 80) auch rein gar keine Interessen haben, als zum Arzt zu gehen. Leider finden ältere Leute nicht immer dasselbe für sich richtig, wie wir Jüngeren.

Das musste ich bei meinen Großeltern auch schmerzlich lernen. Die beiden erwarten von uns nämlich auch Unterhaltung, wenn sie (denn mal, zugegebenermaßen) da sind.

LG sgw

Verwunderung
Hallo Schnägge,

ich bin etwas verwundert. „Tja, was willste machen?“ klingt für mich nicht nach einem „Update“.

Habt ihr mit der Oma gesprochen?
Habt ihr vielleicht Besuchszeiten ausgemacht, zu denen sie kommen darf?
Was sagt denn die direkte Familie dazu?

Würde mich interessieren, wie ihr das jetzt handhabt.

Grüße
sgw

Falsche Rücksichtnahme
Liebe Schnägge,

tja, Eure Oma scheint ja doch ein besonderes „Kaliber“ zu sein! :smile:

Einige Kleinigkeiten, die Du beschrieben hast, kommen mir auch bekannt vor!

Meine Oma meint auch, dass Hunde ja alles fressen dürfen - da flog dann auch schon einmal ein Stück Fleisch durch die Küche, als ich sie mal wieder lautstark in ihre Schranken verwiesen habe.

Aber das ist der Punkt! Ich kümmere mich gern um meine Oma, was aber nicht bedeutet, dass ich alles durchgehen lasse (besonders, weil meine Mutter ein viel zu guter Mensch ist, der ohnehin nicht den Mund aufbekommt).

Wenn meine Oma zickig wird (da ist sie sehr gut drin), dann bekommt sie eben einen auf den Deckel! Warum sollte ich sie mehr schonen als einen anderen Menschen? Nur weil sie alt ist?

Sie bekommt dann eben auch von mir zu hören: „Oma, wir müssen hier nicht spielen, wenn Du so zickig bist. Ich kann mit meiner Zeit auch etwas Besseres anfangen!“ Danach ist sie zumeist wieder „lieb“! :smile:

Ich denke, was bei Euch fehlt, sind wirklich klare Ansagen! Und das, was Ihr zu viel habt, ist eine falsche Rücksichtnahme!

Vielleicht bin ich auch zu sehr geprägt von meiner Kindheit! Mein Lieblingsonkel war über Jahre Leiter eines Behindertenheimes. Mein erster Freund, der dort Zivildienst gemacht hat, ist mittlerweile Leiter einer Einrichtung für Ferienfreizeiten für behinderte Kinder.

Hast Du mal geschaut, wie solche Menschen mit Behinderten umgehen? Da wird keiner mit Samthandschuhen angepackt! Wenn sie nerven, dann werden sie auch in ihre Grenzen verwiesen. Ich habe das sehr früh gelernt, sonst hätte ich bei den Besuchen ständig jemanden um meinen Hals hängen gehabt!

Mit klaren Ansagen kann man mehr helfen und respektiert seinen Gegenüber, als ständig nur genervt zu sein und ein „Fluchtverhalten“ zu entwickeln!

Hört sich vielleicht hart an, aber ich würde in Deinem Falle schon auch mal sagen: „Da Du ja ohnehin gleich wieder beleidigt bist, wenn es nicht nach Deiner Vorstellung verläuft, kannst Du Dich jetzt entscheiden: Entweder Du gehst gleich, und ich kann mit meiner Zeit etwas Sinnvolles anfangen, oder Du hältst Dich in meinem Haus an meinen Tagesablauf, in den ich Dich gern einbinde!“

Wenn sie sich wirklich draußen auf die Treppe setzen will, dann lass sie. Du kannst ja nach 5 Minuten fragen, ob sie „ausgeschmollt“ hat.

Dein Freund sollte aber auch mal den Mund aufmachen! Ich denke, er hat als Familienvater auch noch „Aufgaben“ außer Klavierspiel, oder? „Oma, ich spiele leidenschaftlich gern für Dich, aber Du siehst, was hier alles zu tun ist. Mein Vorschlag: Ich spiele jetzt eine Stunde, aber danach werde ich…“

Macht doch mal den Mund auf!

Viele Grüße

Kathleen

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Guten Tag, Kathleen,

du hast das viel besser als ich ausgedrückt, aber genau das meinte ich auch: es ist ein Zeichen von Respekt, dass ich mich jemandem gegenüber ehrlich verhalte und nicht alles entschuldige, was ich anderen Menschen auch nicht durchgehen ließe.

Danke.

MfG
GWS

Moin Schnägge,

wenn ich Deine Beiträge lese und mir das vorstelle, schnürt sich bei mir schon der Hals zu. Eine wirklich furchtbare Situation.

Was ich mich allerdings gefragt habe (auch nach Deinem Update) ist: Willst Du wirklich eine Veränderung herbeiführen oder möchtest Du Dich nur mal ausheulen? Was ich beides legitim fände.

Meine Antwort wäre aber unterschiedlich je Variante.

Liebe Grüße
Tiri

Du hättest auch gleich sagen können, dass DU restlos überfordert bist, jetzt, wo die Geburt Deines 3. Kindes direkt vor der Tür steht.

Ich verstehe gut, dass Du im Moment nicht auch noch eine super-schwierige Oma brauchen kannst.

Es ist an der Zeit, dass Dein Mann sich intensiv um das Problem kümmert.
Spätestens dann, wenn Du Euer Kind bekommst, wird er das müssen. Hoffentlich hat er ein paar Tage Urlaub und bekommt den regelmäßigen Oma-Besuch mit!

Wahrscheinlich hilft nur, die Oma schmollen und frieren zu lassen, so lange sie es so haben will und bloß meckert. Ich glaube schon, dass sie in die warme Stube kommt, wenn es ihr kalt und unangenehm wird. Vielleicht schaffst Du es, sie als 4. Kind zu sehen, das ganz, ganz schwierig ist?

LG
M.

Nein ich würde schon gerne was verändern. Ausheulen bringt mich ja nicht weiter. Vor allem würde ich denken, dass es auch im Interesse der Oma ist, wenn sich was ändert. Sie ist ja auch nicht glücklich.

Die Oma meines Freundes ist 86, sie hat an Verwandtschaft nur
noch Kontakt zu ihren Enkeln und deren Kindern. In nächster
Nähe wohnen wir (Enkel + ich + unsere drei kleinen Kinder),
wir sind fußläufig für sie zu erreichen. Die anderen besuchen
sie gelegentlich.

Aus ihrer Perspektive eine sehr praktische Situation.

Sie wohnt in einem modernen und sehr gut ausgestatteten großen
Altenheim, das sehr viele kulturelle Angebote, schwimmen,
Ausflüge, Kino, alles mögliche anbietet.

Toll, aber unpersönlich, v.a. wenn man sich das Zusammensein mit seiner eigenen Familie wünscht.

Nichts davon nimmt sie wahr - aber sie steht nahezu täglich
(sicherlich 5 Tage pro Woche) nachmittags bei uns auf der
Matte, völlig spontan, setzt sich dann auf unser Sofa und
erwartet Unterhaltung von uns.

Woher weißt du, dass sie das erwartet?
Was spricht dagegen, ihr zu sagen, dass du Dinge zu erledigen hast?
Und warum darf sie währenddessen nicht einfach dabeisitzen?

Ich vermute, sie möchte einfach nur bei euch sein, und es würde vielleicht gar nichts dagegen sprechen, wenn du deine Sachen trotzdem erledigst.

Wir nehmen uns die Zeit, die Kinder spielen herum, sie
beobachtet sie (sie hat KEINE Betreuungsaufgaben! nicht eine
Minute!) dabei, sie möchte, dass mein Freund ihr was auf dem
Klavier vorspielt - aber großartig unterhalten kann man sich
mit ihr nicht, weil sie immer auf zwei, drei nicht gerade
anspruchsvollen und inhaltsreichen Themen bleibt.

Sie ist ein alter Mensch.
Weißt du, wie es mal bei dir sein wird?
Man muss Menschen einfach auch mal so sein lassen, wie sie sind.

Wenn sie nach ein paar Stunden wieder geht, ist sie oftmals
traurig, zeigt das uns aber nicht (wir bemerken es, wenn wir
ihr noch etwas Vergessenes hinterhertragen oder so, sie will
dann um 17 Uhr ins Bett gehen, weint o.ä.).

Und du kannst dich da überhaupt nicht in sie hineinversetzen?

Sie will mit den
Leuten im Altenheim nichts zu tun haben, obwohl dabei wirklich
nette Leute, die wie sie seit 60 Jahren im Ort wohnen, sind.
Sie lehnt alle Angebote seitens des Heims ab, ist da wirklich
schwer zu motivieren. Sie ist nicht mehr besonders gut zu Fuß,
aber es gibt zig Dinge, die sie da trotzdem tun könnte. Macht
sie nicht.

Ja, weil es Fremde sind und nicht die eigene Familie.
Und weil sie nicht automatisch das gut findet, was dir gefällt.

Es geht mir nicht darum, dass sie uns „nervt“ (obwohl sie das
natürlich tut, dadurch, dass sie fast täglich zwischen 13 und
21 Uhr hier klingelt und stundenlang hier sitzt und wir in der
Zeit aus Höflichkeit nichts anderes machen können)

Und das ist eure eigene Schuld!
Wenn ihr euch von ihrer Anwesenheit derart lähmen lasst…

Redet doch mal Klartext und sagt ihr, was ihr zu erledigen habt. Und dann einigt euch auf den Mittelweg - dass sie bei euch bleiben kann, ihr euch aber auch um etwas anderes kümmern müsst nebenbei.

Es geht
mir auch darum, dass es für sie selbst offensichtlich
deprimierend ist, in Langeweile zu leben, nichts zu tun zu
haben, sich selber zu isolieren.

Ja, aber was sie sich wirklich wünscht, interessiert dich nicht wirklich, du willst, dass sie sich für’s Altenheim interessiert.

Habt Ihr Anregungen, was wir für sie tun können, wie wir sie
aus dieser sozialen Isolation herausholen können? Es geht
nicht darum, sie zwangsweise in eine Art Karnevalsverein zu
schubsen; sie ist selbst unglücklich, aber schwer zu
motivieren.

Das waren nur ein paar - durchaus extrem formulierte - Gedanken von mir dazu.

Alles Gute

HuiBu

„Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dumme ist.“

Habt ihr schon mal versucht, der Oma klarzumachen, dass ihr auch noch andere Dinge zu erledigen habt als immer zuhause auf sie zu warten? Meldet sie sich vorher an oder steht sie einfach da? Was wäre, wenn ihr mal einige Tage nicht da wärt? Müsst ihr euch bei ihr abmelden?

Würde sie Grenzen akzeptieren und respektiren, wenn ihr ihr welche setzen würdet oder gäbs Geflenne und/oder Zoff?

Wie alt seid ihr eigentlich?
(das frage ich jetzt ironisch, denn normalerweise würde man sich sowas nicht gefallen lassen.)

LG
D

Wenn die Dame keinen Schlüssel für Eure Wohnung hat, würde ich sie gelegentlich mal draußen stehen lassen und mich mucksmäuschenstill verhalten.Sie kann ja schließlich nicht verlangen, dass immer jemand zu hause ist. Andererseits hat sie in diesem Alter doch die Lebenserfahrung, dass man nicht immer unbedingt willkommen ist und müßte ein offenes Gespräch mit euch vertragen können.