Schwiegervater , Pflegestufe 2

Hallo zusammen
Mein Schwiegervater ist Pflegestufe 2 seit ca 8J. hat eine Patientenverfügung das keine Lebensverlängernde massnahmen durchgeführt werden.
Seit 4 Wochen ist es rapide bergab gegangen, er liegt im Pflegeheim und liegt im Sterben, bekommt noch flüssigkeit über die Vene, schlucken kann er nicht mehr.
Die Pflegestufe 3 wurde schon vor wochen beantragt und jetzt abgelehnt.
Schwiegervater ist privat versichert , was kann man tun das die Kasse doch noch und vielleicht auch noch rückwirkend für die Kosten aufkommt.
Wie kann es sein das ein Mensch der im Sterben liegt nicht für Pflegstufe 3 in frage kommt.
Über eure hilfe und tipps würde ich mich freuen.
Lg Freckle

Guten Tag,
das Pflegegeld ist für die häusliche Pflege, d.h.
entweder wird damit eine Sozialstation ganz oder nur z.T. mit der Pflege beauftragt oder Angehörige pflegen und der Patient bekommt das volle Plfegegeld, womit er machen kann, was er will. Halbjährlich wird dann überprüft, ob die Pflege gewährleitet ist.

Liegt der Patient in der Klinik, kriegt der Patient ab dem Tag kein Pflegegeld mehr, da rechnet die Klinik mit den Kassen ab.
Die Klinik kümmert sich auch um eine evtl. Höherstufung.
Die einzelnen Tätigkeiten am Patienten werden über die Krankenkasse und/oder die Pflegekasse abgerechnet, je nach dem, ob der Patient schon eine Pflegestufe hat oder höher gestuft werden kann.

Guten Tag,
Unser Problem ist, das Pflegestufe 3 abgelehnt worden ist, wie krank muss ein Mensch sein um diese zu bekommen?
Er liegt nicht mehr in der Klinik sondern in einen Altenheim mit Pflegestation, und wie gesagt kann nicht mehr schlucken wird nur noch über die Vene flüssig versorgt und ist kaum mehr ansprechbar.
Ist dieser Zustand nicht Pflegestufe 3 wert ?
Wozu ist man den sein Lebenlang versichert?
Was muss man denn noch machen damit Pflegestufe 3 doch noch bekommt, es ist auch eine frage des Geldes der Verwandten wenn die Kasse nicht bezahlt.

Hallo,

es muss doch in der Ablehnung drin stehen, warum abgelehnt wurde.

Außerdem kann man gegen eine Entscheidung Widerspruch einlegen.
Ggfs mit Hilfe des Pflegeheims,
sprecht doch mal mit denen darüber, die können oft wertvolle Hilfestellung geben.

Es geht hier nicht um die „Werthaltigkeit“ eines Menschen sondern um den Aufwand, den dessen Pflege macht.

Grüße
miamei

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Er ist also im Pflegeheim!
Sind denn Kostenforderungen gestellt worden???

Ich kenne die Berechnungen jetzt nur aus der häuslichen Pflege, denke aber, dass Kliniken aus so mit den Kassen abrechnen.
Früher gab es nur die Kasse, was alles übernommen hat.

Seit der Pflegeversicherung ist das anders und ich versuche es Dir mal auf einfache Art zu erklären:
Die Pflegeversicherung übernimmt je nach Pflegestufe (bestimmte Beträge monatlich)
Grundpflege (Körperpflege)
Hauswirtschaft
Ernährung

Die Kasse bezahlt die anfallenden Behandlungspflegen: z. B.
Medikamente
Verbände
Spritzen
Blutdruck messen
Katheter

Die Pflegedienstleitung vom Pflegeheim beantragt ganz sicher die Höherstufung, wenn sie gerechtfertigt ist. Das muss auch von dort aus beantragt werden.

Was ist denn noch Dein Problem? Stelle bitte Deine Fragen doch genau ein und ich versuche Dir zu antworten!
LG mondstaub

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hey :smile:

ich habe erfahrung im pflegebereich und die beschreibung ist absolut mindestens eine pflegestufe 3! Sprich mit der stationsleitung im altersheim was da schief gelaufen ist, das der antrag abgelehnt wurde.

lg

Hallo Freckle,

ich bin zwar kein Experte, habe aber (leider) in meiner Familie zwei Pflegefälle gehabt.

Mein Vater wurde, als er ebenfalls schon im Sterben (Krebs) lag, vom Medizinischen Dienst (der erst nach Wochen der Beantragung überhaupt mal vorstellig wurde) auf Pflegestufe 2 gesetzt, dabei haben meine Mutter und ich ihn gefüttert, gewaschen, die Windeln gewechselt, da er nicht mehr aufstehen konnte.

Begründung des Medizinischen Dienstes: „Ihr Vater kann doch noch sitzen!“ Ich bin dem Typen fast an die Grugel gesprungen und fragte ihn auch, was eigentlich für die Pflegestufe 3 vorliegen müsse?

Für die letzte Zeit haben wir unterstützend einen Pflegedienst hinzugezogen, der nach dem Tod meines Vaters einen Bericht für die KK angefertigt hat. In der Zwischenzeit hatte ich formlos via Mail eine Hochstufung, die allerdings nicht mehr geprüft werden konnte, da mein Vater schon verstorben war, beantragt. Interessanterweise wurde mein Vater im NACHHINEIN ohne Prüfung rückwirkend seit Antragsstellung auf Pflegestufe 3 gesetzt!

Mein Mann ist vor 7 Wochen an Krebs gestorben. Da sein Verfall so rapide war, wurde der Antrag erst eine Woche vor seinem Tod gestellt - eine Begutachtung fand nicht mehr statt.

Ich habe meinen Mann, als ich ihn endlich aus dem Krankenhaus holen konnte, die letzte Woche hier bei mir gepflegt. Für die künstliche Ernährung kam zweimal täglich der Pflegedienst. Die Frau vom Pflegedienst meinte nach seinem Tod, dass sie in ihrem Bericht meinen Mann auf Pflegestufe 3 setzt.

Als das Formular der KK kam, was der Pflegedienst ausfüllen musste, rief mich die Dame vom Pflegedienst an und meinte, dass sie meinen Mann sogar seit der Diagnose (11. März 2011) einstufen will und nicht erst seit Antragsstellung. Alle Krankenhausberichte belegen seinen schlechten Zustand, der rechtfertigt, dass mein Mann in den Phasen, in denen er zwischendurch bei mir war, Rund-um-Betreuung benötigte. Die KK hat (noch?) nicht rumgezickt, sondern meinte, dass ihnen ja alle Belege vorlägen. Allerdings habe ich noch nichts schriftlich.

Meine beiden Fällen unterscheiden sich hingegen von Deinem, da kein Antrag abgelehnt wurde.

Ich würde den Antrag auf Hochstufung erneut stellen und noch einmal mit dem Pflegepersonal sprechen. Es kann durchaus sein, dass nach dem Ableben Deines Schwiegervater auch hier eine Hochstufung im Nachhinein erfolgt.

Viele Grüße

Kathleen

@ Kathleen
Schwiegervater wir nicht in 3 eingestuft , weil der Pflegaufwand geringer!!! geworden war,da man ihn nicht mehr aus dem Bett holen kann, er ja nur noch im Bett liegt, und auch nicht mehr gefüttert werden braucht!!!
Wenn es dann aber dann Rückwirkend bezahlt/eingestuft wird, wäre uns auf dauer auch geholfen,wir werden drann bleiben.
Danke Dir,liebe Grüße Freckle

Hallo Freckle,

Schwiegervater wir nicht in 3 eingestuft , weil der
Pflegaufwand geringer!!! geworden war,da man ihn nicht mehr
aus dem Bett holen kann, er ja nur noch im Bett liegt, und
auch nicht mehr gefüttert werden braucht!!!

was für eine perfide Argumentation. Also sedieren wir alle Sterbenden und ernähren/versorgen sie künstlich, dann benötigen sie keine Pflegestufe mehr, das Gesundheitssystem wird nicht weiter belastet und die Pharmaindustrie streicht ihre Gewinne ein! Dankeschön!

Aber Sterbehilfe bleibt ein Tabu!

Sorry, ich rege mich bei diesem Thema immer noch auf, da mein Mann sich im „Grabe umdrehte“, wenn er wüsste, was hier bei mir für Rechnungen für seine QUALEN auflaufen. Allein die letzte Woche hier bei mir hat über 5000 Euro an Medikamenten gekostet, die teilweise gar nicht zum Einsatz kamen (sprich noch originalverpackt und ohne Patientenkontakt). Aber die deutsche Gesetzeslage lässt es ja nicht zu, dass diese in irgendeiner sinnvollen Weise wiederverwertet werden - sie landen im MÜLL!

Wenigstens konnte ich für die künstliche Ernährung erreichen, dass sie ins Ausland gespendet wird.

Wenn es dann aber dann Rückwirkend bezahlt/eingestuft wird,
wäre uns auf dauer auch geholfen,wir werden drann bleiben.

Bleibt auf jeden Fall dran und holt Euch Unterstützung (eventuell über den Sozialdienst).

Liebe Grüße und Deinem Schwiegervater hoffentlich ein kurzes und leidloses Ende!

Kathleen

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Ergänzung
Hallo Freckle,

ich habe heute Post von der Krankenkasse bekommen: Mein Mann wurde ohne Prüfung und rückwirkend auf den 01.05.2011 auf die Pflegestufe 3 gesetzt (wobei der Antrag erst am 30.05.2011 gestellt wurde).

Bleib also dran!

Traurige Grüße

Kathleen

@ Danke Kathleen
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