Schwierige KLasse übernehmen? Wer hat Erfahrung?

Hallo, ihr Lehrer da draußen,

Ich bin momentan im 2. Dienstjahr als Grundschullehrerin und hatte bisher nur frustrierende Jobs (Reststunden, mehrere Schulen, etc.). Ich muss mich innerhalb der nächsten 2 Wochen entscheiden, ob ich im Herbst an einer meiner derzeitigen Schulen eine Klasse übernehmen will (heuer 1. Klasse). Die Arbeit an sich würde mir gefallen, nur gilt die Klasse als extrem schwierig. Erfahrenere Kollegen weigerten sich, diese zu übernehmen. Die jetzt unterrichtende Kollegin verlässt deswegen auch die Schule. Wer kann mir einen Rat geben? Danke, Eva

P.S.: Die Jobsituation ist bei uns auch alles andere als rosig. Soll ich auf was Besseres hoffen oder den sauren Apfel nehmen?

Von Anfang an zeigen…
… wer der Chef im Ring ist!

Hallo Eva,
ich bin zwar erst im 1. Dienstjahr als Primarschullehrer, habe aber durch Studium und Referendariat so ein paar Erfahrungen sammeln können…
Es gibt sicherlich keine Patentrezepte, wie man mit einer schwierigen Klasse umgeht… aber: Zeige ihnen von Anfang an, wer der Chef im Ring ist. Stelle knallharte Regeln auf und versuche, konsequent zu schauen, dass sie eingehalten werden… es klingt zwar pädagogisch unklug aber sieh zu, dass du in den ersten Monaten mal das Pädagogische Schwein rauslässt - alle Störungen sofort unterbinden!!!

Und: versuche erst den Schwerpunkt auf das Soziale Lernen zu legen und weniger auf Fächer… es gibt ne Reihe von Sozialspielen, die ich jetzt hier nicht aufzählen kann (wenn mein ISDN-Anschluss kommt, dann wieder - ich sitze nämlich gerade in einem Internetcafe :smile:

Wie gesagt: erst die Zügel knallhart anziehen, päd-Schwein sein und dann locker lassen, aber ganz laaaaaaaaaaaaaaaaaaangsam…

P.S.: Die Jobsituation ist bei uns auch alles andere als
rosig. Soll ich auf was Besseres hoffen oder den sauren Apfel
nehmen?

@P.S.: Probiers mal in der Schweiz, die suchen Lehrer en masse… ansonsten: sauer macht lustig!!! :smile:

Liebe Grüsse, von einem der in die Schweiz immigriert ist…

Matthias

Hi,
ich glaube nicht, dass das der richtige Weg ist. Wofür habt ihr studiert, wenn ihr anschließend alles Erlernte über Bord werft?
Die Frage ist doch, warum ist diese Klasse so schwierig?
Zum einen mangelt es den Schülern möglicherweise an Vertrauen. Um aber Vertrauen aufzubauen, darf man nicht den Autoritären machen. Druck erzeugt Gegendruck. Auch bei kleinen Kindern.
Es ist also sinnvoll, zum einen den Schülern Sozialverhalten beizubringen, durch Training, Bewußtmachen, Selbsterfahrung usw.
Und das andere ist, dass die Kinder Vertrauen zum Lehrer bekommen. Viele finden dies nicht zu Hause und suchen in der Schule danach. Die Autorität, um in der Schulklasse die Richtung vorzugeben, erwächst aus der natürlichen Autorität, nicht, indem man das Schwein raushängen läßt.
Gruß,
Francesco

Wofür habt
ihr studiert, wenn ihr anschließend alles Erlernte über Bord
werft?

Es wäre schlimm und m.E. manchmal sogar fatal, wenn man im Lehrberuf nur nach dem gehen würde, was man gelernt oder im Referendariat in den Seminaren gesagt bekommen hat!

Die Frage ist doch, warum ist diese Klasse so schwierig?
Zum einen mangelt es den Schülern möglicherweise an Vertrauen.
Um aber Vertrauen aufzubauen, darf man nicht den Autoritären
machen. Druck erzeugt Gegendruck. Auch bei kleinen Kindern.
Es ist also sinnvoll, zum einen den Schülern Sozialverhalten
beizubringen, durch Training, Bewußtmachen, Selbsterfahrung
usw.

Ich weiß, was Du meinst, aber es gibt tatsächlich Schüler, bei denen Du nie soweit kommst. Die ersten Sekunden (sic!) entscheiden, und wenn eine Klasse von vornherein anti ist, dann ist es da nicht mit betont pädagogischem Verhalten getan.

Und das andere ist, dass die Kinder Vertrauen zum Lehrer
bekommen. Viele finden dies nicht zu Hause und suchen in der
Schule danach. Die Autorität, um in der Schulklasse die
Richtung vorzugeben, erwächst aus der natürlichen Autorität,
nicht, indem man das Schwein raushängen läßt.

Bei der natürlichen Autorität gebe ich Dir recht, denn ohne die geht es wohl schwerlich.
Wirklich schwierig im vorliegenden Fall, ist die Tatsache, dass die Kids noch so klein sind und dass zuviel im Vorfeld über sie geredet wurde. Jetzt muss man das beste daraus machen, und dazu gehört eben -wie so oft- eine geschickte Dosierung von Schwein- und Pädagoge-Sein. Wie das genau hinhauen soll, ist mal wieder jedem Lehrer selbst überlassen, und deshalb sollte man sich in erster Linie von seiner eigenen Persönlichkeit und seinem eigenen Lehrerbild leiten lassen. Wenn man dann noch auf in der Ausbildung Gelerntes zurückgreift, kann man das auch schaffen, aber letzteres alleine reicht nie aus!
HOFee

Hallo!
Bin zwar SI (Gesamtschule)und nicht P Lehrer. Aber nach 15 Dienstjahren habe ich doch so einige Fehler gemacht, die man nicht wiederholen sollte.
Es ist nie!!! verkehrt, direkt von Beginn an knallhart und konsequent zu sein. Alles andere ist Unsinn. Schüler wollen Ruhe, Konsequenz und auch Strafen. Die Lehrer, die beliebt sind, sind oft die, bei denen es ruhig zugeht. Die Zügel locker lassen kannst Du immer noch. Und was sich oft gezeigt hat: die erste Stunde in einer Klasse ist die absolut entscheidende. Wenn Du da Fehler machst, kannst Du diese oft in einem Schuljahr nicht mehr wett machen.
Ich bin jemand, der viel Verständnis hat, und nicht als besonders streng gilt - nur, damit Du nicht denkst, ich sei ein autoritäres Ungetüm. Aber das,was ich schrieb, heißt es, umzusetzen. Sonst gehst Du baden. Du sollst ja nicht unfreundlich, nur zu Beginn eben sehr streng sein.
Für Rückfragen kannst Du mir gerne mailen.
MLG
Henning

Hallo!

Wofür habt
ihr studiert, wenn ihr anschließend alles Erlernte über Bord
werft?

Frage ich mich nach dem Gelesenen auch.

Es wäre schlimm und m.E. manchmal sogar fatal, wenn man im
Lehrberuf nur nach dem gehen würde, was man gelernt oder im
Referendariat in den Seminaren gesagt bekommen hat!

Bitte, warum?

Ich weiß, was Du meinst, aber es gibt tatsächlich Schüler, bei
denen Du nie soweit kommst. Die ersten Sekunden (sic!)
entscheiden, und wenn eine Klasse von vornherein anti ist,
dann ist es da nicht mit betont pädagogischem Verhalten getan.

Entschuldige mal, aber ist die Berufsbezeichnung für Lehrer nicht auch „Pädagoge“?

eine geschickte
Dosierung von Schwein- und Pädagoge-Sein.

Ich habe zwei Grundschulkinder. Und ich hoffe wirklich, daß keiner ihrer Lehrer der Ansicht ist, „Schwein zu sein“ sei eine wirkungsvolle Erziehungsmethode.

Wenn man dann noch auf in der Ausbildung Gelerntes
zurückgreift, kann man das auch schaffen, aber letzteres
alleine reicht nie aus!

Vielleicht verstehe ich dich/euch ja auch falsch - dann korrigiere mich bitte. Aber ich frage mich: wozu studiert ein Lehrer dann?
Sicherlich ist es notwendig, sich durchzusetzen und Strenge zu zeigen. Aber bei der Wortwahl „Schwein sein“ contra „pägagogisch sein“ kommt mir die Galle hoch - vor allem, wenn es dabei um Grundschulkinder geht.

Verwunderte Grüße vom
Sams

Es wäre schlimm und m.E. manchmal sogar fatal, wenn man im
Lehrberuf nur nach dem gehen würde, was man gelernt oder im
Referendariat in den Seminaren gesagt bekommen hat!

Bitte, warum?

Weil zum Lehrberuf mitnichten nur dieses theoretische Wissen, sondern ein Höchstmaß an Eignung, Persönlichkeit, Idealismus und auch und vor allem Intuition gehört. Vieles von dem, was man liest, beschreibt den Idealfall und ist nicht nicht mehr als eine nichtssagende Laborsituationsbeschreibung. Ich selber erinere mich nur zu gut an die Sitzungen, in denen es um Unterrichtsstörungen geht. Wenn ich mich an das dort Vermittelte halten würde, dann könnte ich gleich stempeln gehen oder mir einen Termin beim Arzt holen!

Entschuldige mal, aber ist die Berufsbezeichnung für Lehrer
nicht auch „Pädagoge“?

Ich berichtige mich: und wenn eine Klasse von vornherein anti ist, dann ist es da nicht nur mit betont pädagogischem Verhalten getan.

Ich habe zwei Grundschulkinder. Und ich hoffe wirklich, daß
keiner ihrer Lehrer der Ansicht ist, „Schwein zu sein“ sei
eine wirkungsvolle Erziehungsmethode.

Zum einen stammt die Formulierung „Schwein-sein“ ursprünglich nicht von mir. Zum anderen habe ja selber gesagt, dass ich hier das Alter der Kinder auch problematisch sehe. In der Mittelstufe ist das was anderes, denn -ob Du es glaubst oder nicht- da warten manche Schüler drauf, das Schwein in Dir zu sehen, sie fordern es geradezu hinaus (wobei es sicherlich manchmal pädagogisch in der Tat sinnvoller ist, es eben nicht 'raus zu lassen, aber auch ein Lehrer ist -trotz Studium- nur ein Mensch)!

Vielleicht verstehe ich dich/euch ja auch falsch - dann
korrigiere mich bitte. Aber ich frage mich: wozu studiert ein
Lehrer dann?

Das ist eine wirklich gute Frage, denn die Ausbildung zum Lehrer hat -abgesehen von den 2 Jahren Referendariat- nicht, aber auch gar nichts mit dem Lehrberuf zu tun!

Sicherlich ist es notwendig, sich durchzusetzen und
Strenge zu zeigen. Aber bei der Wortwahl „Schwein
sein“ contra „pägagogisch sein“ kommt mir die Galle hoch - vor
allem, wenn es dabei um Grundschulkinder geht.

Siehe oben - bei Grundschulkinder ist das sicherlich kontraproduktiv.
Ich weiß, von „außen“ hört sich sowas immer hart an, aber sei Dir versichert: so schlimm ist es gar nicht. Pädagogische Schweine haben sicherlich in diesem Beruf nichts verloren!

HOFee

Hallo, HOFee!

Danke für die Antwort - sie relativiert den ersten Eindruck, den ich hatte, durchaus.

Vieles von dem, was man liest, beschreibt den Idealfall

Das leuchtet mir ein - ist in vielen anderen Ausbildungen ja nicht anders.

Zum einen stammt die Formulierung „Schwein-sein“ ursprünglich
nicht von mir.

Du hast Recht, sorry. Ich habe auf deinen Artikel geantwortet, meinte aber durchaus auch einen deiner Vorredner.

In der
Mittelstufe ist das was anderes, denn -ob Du es glaubst oder
nicht- da warten manche Schüler drauf, das Schwein in Dir zu
sehen, sie fordern es geradezu hinaus (wobei es sicherlich
manchmal pädagogisch in der Tat sinnvoller ist, es eben nicht
'raus zu lassen, aber auch ein Lehrer ist -trotz Studium- nur
ein Mensch)!

Das glaube ich dir. Aber es war ja die Rede von Grundschulkindern. Und ich würde heutzutage mit keinem Lehrer tauschen wollen; es mir ziemlich klar, daß der Job kein Zuckerschlecken ist.

Das ist eine wirklich gute Frage, denn die Ausbildung zum
Lehrer hat -abgesehen von den 2 Jahren Referendariat- nicht,
aber auch gar nichts mit dem Lehrberuf zu tun!

Kann ich nicht beurteilen - dazu weiß ich zu wenig von den Ausbildungs-Inhalten.

Siehe oben - bei Grundschulkinder ist das sicherlich
kontraproduktiv.
Ich weiß, von „außen“ hört sich sowas immer hart an, aber sei
Dir versichert: so schlimm ist es gar nicht. Pädagogische
Schweine haben sicherlich in diesem Beruf nichts verloren!

Okay - dann habe ich nur eine Wortwahl „überbewertet“. War auch nicht persönlich gemeint - also nix für ungut.

Hab einen schönen Tag (du hast doch auch schon Ferien?)
Sams

Einen Punkt…

Hallo Matthias!

Dazu geb ich Dir erst mal nen Punkt (da weiss man gleich, woher’s kommt!).
Ja, seh ich auch so.

Am Anfang meines Studiums dachte ich auch, mit schön friedlicher Freundschaftsschließung zwischen LehrerIn und SchülerInnen wäre schon die erstrebte Harmonie hergestellt. Pustekuchen! Nein, inzwischen würd ich Dein Vorgehen befürworten. Gut, ich bin noch nicht in der Praxis, aber in allen möglichen Projekten, bei denen ich bisher mitgearbeitet habe, klappte das am besten. Und auch als „harter“ Lehrer kann man immer noch einen freundlichen Ton anschlagen. Der steht den Schülern zu, finde ich.

…aus Bayern…

Deine Heidi

P.S.: Du siehst, ich bin wieder voll und ganz von Schottland da, die Seuche hat mich nicht in ihre Klauen genommen, mir geht’s gut, ich bin schon wieder fleissigst am Lernen - oh, wann darf ich endlich unterrichten??!!!
Wir lesen uns dann eh!

Erziehung lernen…?
Hallo Francesco,
seit wann kann man Erziehung lernen? Und ausserdem: Die Inhalte des Studiums sind nur teilweise pädagogische, es gibt auch fachliche und didaktische…

Ich weiss nicht, ob du jemals vor einer schwierigen Klasse gestanden hast, aber mir scheint, dass du nicht viel Einblick in diese Materie hast… manche Schüler brauchen Autoritäre, weil ihnen Grenzen aufgezeigt werden müssen, weil sie wissen müssen, wann „Schluss“ ist… wenn du eine schwierige Klasse (aus einem Brennpunktviertel) zu locker führst, dann tanzen sie dir später auf der Nase herum… es ist wichtig, von Anfang an die Zügel straff zu halten und dann nach und nach locker zu lassen…

Bezüglich Sozialverhalten:
Es ist eine Unterrichtsmittel, dass man Klassenregeln aufstellt…
Es gibt genügend Rollenspiele für das Soziale Lernen…

Jedoch frage ich dich: Wenn man in der Schule noch so tolle Regeln aufstellt, aber diese Regeln bei manchen Schülern daheim nicht gelten, dann stösst du als Lehrer bald auf deine Grenzen… dann hilft manchmal eher „härteres“ Durchgreifen als diese ganzen sozialen Spielchen

Bezüglich Schwein:
Leute (und das muss ich auch den anderen hier sagen)! Nehmt das doch nicht so wörtlich und hängt euch daran nicht auf… mit „pädagogischem Schwein“ (dieses Wort benutzen sogar Lehrbeauftragte in Seminarien) ist nur das gemeint, was ich oben mit den Zügeln gemeint habe…

Grüsse
Matthias (der sicherlich kein pädSchwein ist)

Du musst ein Schwein sein in dieser Welt…
*gg*
Hallo Sams!
ich bin echt erstaunt, was dieser Ausdruck „Schwein“ für einen Aufruhr macht…

Wie mein Kollege Henning oben schon bereits geschrieben hat, möchte ich gerade nochmal mit anderen Worten klarstellen:

Mit „Schwein“ ist nichts anderes gemeint, als am Anfang die Zügel straff zu halten und dann später los zu lassen… „Schwein“ ist sicherlich ein hartes Wort, aber jeder Pädagoge weiss, was das heisst… ich rede nicht von Demütigung (Gott bewahre!), ich rede nur vom Daraufschauen, dass u.a. die Klassenregeln eingehalten werden… und dazu gehört in besonderem Masse das Soziale Lernen…

Grüsse von einem der sicherlich kein Schwein ist und mit Leib und Seele Grundschullehrer ist!!!

Matthias

Hallo, Matthias!

ich bin echt erstaunt, was dieser Ausdruck „Schwein“ für einen
Aufruhr macht…

In der Zwischenzeit hat mir auch eine befreundete Lehrerin gesagt, daß das ein durchaus gebräuchlicher Ausdruck unter Lehrern sei. (Für mich zwar immer noch unverständlich - aber das ist wohl mehr mein Problem mit dieser Wortwahl. *g*)

„Schwein“ ist sicherlich ein hartes Wort, aber jeder Pädagoge
weiss, was das heisst… ich rede nicht von
Demütigung (Gott bewahre!), ich rede nur vom
Daraufschauen, dass u.a. die Klassenregeln eingehalten
werden… und dazu gehört in besonderem Masse das Soziale
Lernen…

Das hört sich doch schon etwas anders an.
Du kannst auch mal meine Antwort weiter unten an HOFee lesen - da hat sich schon einiges geklärt. Nur - auch wenn Lehrer untereinander so reden: Auf manche Eltern macht es sicherlich einen, hm, sagen wir mal komischen Eindruck. Ich möchte auch nicht immer wissen, wie Ärzte über Patienten reden…

Grüsse von einem der sicherlich kein Schwein ist und mit Leib
und Seele Grundschullehrer ist!!!

Schön, so soll es doch auch sein, oder?

Sorry for the misunderstanding,
Sams

Hi,

heute rief mich - was fast nie vorkommt - eine Lehrerin an, die bei mir was anbieten möchte.

Sie sprach auch davon, eine schwierige Klasse zu haben, und froh zu sein, daß Ihr die „Würdigung“ eingefallen ist. Eben weil die Klasse so schwierig ist, lag der Augenmerk immer darauf, was nicht klappt. Das was jedoch funktioniert, fand keinerlei Beachtung.

Sie begann jeden Freitag ihre Klasse zu würdigen und zu sagen, was gut gemacht worden ist, z.B. nicht, daß jemand Papierschnipsel auf den Boden geschmissen hat, sondern den loben, der sie aufgehoben hat. Da die Grundschulkinder auch loben möchten bzw. auch selbst gelobt werden wollen, strengen sie sich nun auch mehr an.

Die Lehrerin meinte weiter, man könne auch außerhalb der Schule würdigen bzw. auch im Stillen würdigen und in den letzten Monaten habe sich bei ihr sehr viel in der Klasse positiv verändert.

Trotz einer langen Schulzeit glänzte ich mehr durch Abwesenheit. Weder habe ich Kindern noch mit Schule etwas zu tun. Einer meiner Sätze lautet: für alles brauchen wir eine Ausbildung, nur nicht für’s Elternsein. Das wurde uns scheinbar in die Wiege gelegt. Ich bin für eine Art Ausbildung für Eltern, woher soll man was an Kinder weitergeben, das man selbst nicht gelernt hat?

Hierzu meinte die Lehrerin, daß in die Elternsprechstunden immer die Eltern der Kinder kämen, die ohnehin gut sind. Jedoch die Eltern die sie erreichen möchte, arbeiten oder sind zu energielos um zu kommen.

Müssen Kinder erst erwachsen werden um irgendwann eventuell alles in einer Therapie aufzuarbeiten???

Wenn in dem kleinen System Familie keine Hilfe bzw. Heilung zu erwarten ist, wenn was aus dem Gleichgewicht gekommen ist, wünsche ich mir daß andere Netze eine Unterstützung bilden, z.B. Wahl- bzw. Pflichtfächer an Schulen wie Psychologie und soziales Verhalten, mehr Supervision und psychologische Ausbildung für Lehrer.

Ein Kind bzw. jeder Mensch braucht sicherlich Grenzen, doch ich habe zuoft hier „konsequent“ gelesen. Wieviel geht hierbei kaputt? Wo bleibt eine individueller Umgang mit den Kindern und auch das Berücksichtigen der aktuellen Situation eines Kindes?

Ich verstehe, daß es für Lehrer sicherlich nicht einfach ist zu unterrichten. Die Kinder sind teils immer verhaltensgestörter. Ich kenne auch ein paar Kids die bewaffnet zur Schule gingen bzw. wenn man so hört, was in Amerika los ist…

Doch den Druck dem man selbst ausgesetzt ist, auf das schwächste Glied, die Kinder abzugeben, ist zwar sicherlich möglich, jedoch keine gesunde Lösung.

Ciao,
Romana

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