Schwieriger Mitarbeiter

Hallo,

folgendes Problem:

Habe einen sehr speziellen Mitarbeiter. Wurde er im Urlaub vertreten, schiebt er anschl. alle nicht komplett abgeschlossenen Vorgänge den Vertretern zu, die in seiner Abwesenheit mit dem Vorgang begonnen haben. Es handelt sich hier um Kundenanfragen im Dienstleistungsbereich. Zum Zusendung von Anträgen bis hin zu Bewilligung von Förderleistungen. Eine bunte Mischung von täglich anfallenden Kundenanfragen. Anstoß gibt eine Teamvereinbarung von vor meiner Zeit als Teamleiter. Dort heißt es, alle Vorgänge werden vom Vertreter abgearbeitet. Wir haben das im Team nochmal reflektiert und wollen uns auch daran halten. Soweit ok. Nun aber die Krönung, die das Faß zum Überlaufen bringen kann. Der Kollege ist zu korrekt, was der Teamarbeit aber nicht gut tut.
Eine Kollegin hat einen Vorgang nicht abgeschlossen und wollte ihm dies wegen weiterer Folgeaktivitäten zur eigenen En tscheidung überlassen. Nach 4 Wochen hat er es jetzt bemerkt und den Vorgang an die kollegin weitergeschoben. Vertretung wird immer von vielen MA wahrgenommen. Der Aufwand, die Kollegin als ehem. Vertretung zu identifizeren war viel höher, als diesen einen Klick im PC selbst zu machen. War dies gestern oder vorgestern. OK. Aber nach 4 Wochen!! Nun beginnen die Kollegen dieser Vorgänge immer mehr der TL vorzulegen. Der alte TL hat sich an der Stelle wohl frei gemacht und bei mir versucht das Team seine Not zu platzieren. Letzte Woche war schon mal eine MA bei mir. Bloß hier hatte der betreffende Kollege recht. Der neue Fall ärgert mich aber. Habe nun Bedenken, dass dies Überhand nimmt und der kollege durch seine „Korintenkackerei“…sorry…das Team verschießt. Wir bearbeiten täglich hunderte Vorgänge. Es ist ein laufender Prozess am Kunden. Kein Werkstück, dass mal zu ende bearbeitet wird. Es kommt nicht auf einen Vorgang mehr oder weniger an. Bloß, er hat recht, da es so definiert ist. In einem ersten Gespräch mit ihm, drohte er mir, er benötige dann keine Vertretung mehr. Dies kann ich aber nicht machen. Irgendjemand muss vertreten. Selbst wenn ich nur Notfälle definieren, müssen diese Fälle vertreten werden. Guter Rat ist teuer…

folgendes Problem…

Welches sich eigentlich nur im Umfeld der Bundeswehr, Telekom, Siemens oder sonstigen völlig überregulierten Konzernen abspielen kann.

In einem solchen Fall gibt es doch sicher die Dienstvorschrift 08/15, in der unter Paragraph 7411, Absatz 08, Satz 15bb genau geregelt ist, wie zu verfahren ist.

Ist es hingegen ein „normales“ Unternehmen und man stellt fest, dass eine seinerzeit getroffene Regelung nicht (mehr) funktioniert, ändert oder ergänzt man diese kurzerhand. Und vor allem führt man mit den betroffenen Mitarbeiter mal ein ernsthaftes Motivationsgespräch. Wofür ist man schließlich Teamleiter?

Zur Not sagt man dem betroffenen MA ganz klar, dass hier deutlich mehr Teamgeist gefordert ist und kündigt an, dass er ansonsten die längste Zeit Teil dieses Teams gewesen ist.

Chaotische Abteilung
hallo,

offenbar bilden die vorschriften nicht die realen prozesse ab.
ein -hypothetisches- ersetzen des „unliebsamen mitarbeiters“ brächte vermutlich keine besserung bzw. würde die grundlegende chaosproblematik nur verlagern.

ich frage mich ernsthaft, ob es aus kundensicht dieser eine mitarbeiter nicht sogar besser macht und in wirklichkeit der rest der abteilung sich ändern müsste.
zumindest scheint es so, dass dieser eine wohl als einziger mit „qualitätsmanagement“ überhaupt etwas anfangen kann.

ohne genauere kenntnis der situation kann man hier wohl keinen guten rat geben.

Im Moment mein Gedanke :wink: Teamgeist einfordern. Letztlich handelt dieser Mensch überkorrekt, was aber die anderen Kollegen nicht tun, es aber nur in der Arbeitsbeziehung (im Rahmen der Vertretung!!!) zu diesem einen Kollegen Probleme gibt. Sprich, wenn den paar Zwanzig anderen Kollegen etwas auffällt verbessern sie es, weil sie wissen, dass sie selbst wahrscheinlich auch fehler machen. Ich frage mich nur, was steckt dahinter? Warum so korrekt auch mit Peanuts. Ängste??? Man fordert auch für alle klitzekleinen Vereinbarungen eine Mail…

Richtig. Eine Versetzung wäre nicht optimal. Die Leistungen des MA sind gut. Bloß halt total überkorrekt und die anderen Kollegen können im Teamgefüge auch mal 5 gerade sein lassen. Hab im ersten schritt ja auch schon ALLE darauf hingewiesen, man muss sich an die Definition der Vertretungsregelung halten. Bloß, kann man dies bis zum Exzess auslegen. Das hat dann nix mehr mit Teamarbeit zu tun.

Ich frage mich nur, was
steckt dahinter? Warum so korrekt auch mit Peanuts. Ängste???
Man fordert auch für alle klitzekleinen Vereinbarungen eine
Mail…

Das wird man nur beantworten können, wenn man den Laden von innen kennt.

Ich habe selbst schon in Konzernen gearbeitet, wo jeder Furz geregelt war und man bei Abweichungen von den bürokratischen Vorschriften sofort Ärger bekommen hat, egal ob diese Abweichung im Sinne des Unternehmens waren oder nicht.

Da habe ich auch knallhart die „keep my ass free“ Arbeitsweise gelebt. Immer nur nach Vorschrift, keine Angriffsfläche bieten, immer alles schriftlich und vor allem ausnahmslos alles so machen, wie die Vorschriften es wollen, auch wenn es im Einzelfall total unsinnig und gegen die Unternehmensinteressen geht. Allerdings habe ich da sehr schnell selbst gekündigt.

Auf der anderen Seite gibt es in jedem Unternehmen immer solche Kameraden, die halt Erbsenzähler aus Leidenschaft sind, denen Team und Unternehmenserfolg komplett am Arsch vorbei gehen und die ausschließlich ihren eigenen Vorteil suchen. Wenn möglich, sollte man sich von diesen lieber gestern als heute trennen. Meistens ist das aber nur mit „goldenem Handschlag“ möglich, da sie sich ja immer zu 100% korrekt (zumindest nach den offiziellen Vorschriften) verhalten.

Was ist denn das eigentliche Problem
Hallo,

die Leistungen sind gut, er handelt nach Vorschrift, was genau stört Dich.

  • Warum verstoßen die anderen gegen die Vorschrift, vor allem bei Ihm?
  • hält Er sich an die Vorschrift (also führt er zuende, was er vertreten hat)?
  • Warum legen die andern MA Dir was vor? Und warum früher dem alten TL nicht?

Vor welchen Karren lässt Du Dich da spannen? Du schreibst von Krönung und Faß überlaufen und schilderst dann einen unglücklichen Vorfall (4 Wochen liegegeblieben, warum auch immer).

Die Frage, die sich mir stellt, warum dauert es eigentlich so lange, den Sachbearbeiter herauszufinden?

Gruß
achim?

Hallo Wilbert,

ganz einfach. 1 Sachbearbeiter handelt 120 % und 22 andere zwischen 90 - 100 % Die 22 Kollegen akzeptieren untereinander, dass z.B. die Vertretung bis Feierabend gemach twird und was dann ggf. noch danach kommt einfach am nächsten tag selbst gemacht wird. Sie reden darüber nicht und gut ist. Teamplayer halt. Der eine Kollege schiebt solche Vorgänge, die z.B, abends noch eingegangen sind am nächsten Tag, wenn er wieder zurück ist an den Vertreter des Vortages zurück. Obwohl es seine Kunden sind. Bsp.: Vertreter macht um 16 Uhr Feierabend. Um 17 Uhr kommt noch eine Anfrage nach einem Antrag. Morgens sieht er, dass dieses Ticket vom Vortag 17 Uhr ist und schiebt es über das System an den Vertreter. Also quasi stringent Vertretung immer von 0-23:59 Uhr. 22 Kollegen verstehen das nicht. Sie bearbeiten es dann selbst. Also, total korrekt, aber nicht Teamkonform. Soll ich nun 22 mit Gealt auf diese Linie bringen, u.U. es auch nur bei diesem 1 SB zu tun? Da die Belastungsgrenzen unterschieldich sind, wird es immer welche geben, die es nicht schaffen undes wird welche geben, die sich darüber menschlich tierisch aufregen. Grüße

ich fasse mal zusammen.

  • es gibt genau einen leistungsträger,
  • es gibt eine verfahrensanweisung,
  • „rein zufällig“ ist der leistungsträger der einzige, der sich an die verfahrensanweisung hält.
  • es gibt 22 durchschnittspersonen, die sich alle „rein zufällig“ nicht an die anweisung halten.
  • dieses kollektive mittelmass wird blumig als „team“ schöngefärbt.
  • leistungsfähigkeit und professionalität werden zum problem gemacht.

ich klinke mich jetzt aus, denn der fall ist doch völlig klar.

ganz einfach. 1 Sachbearbeiter handelt 120 % und 22 andere
zwischen 90 - 100 % … Teamplayer halt.

das nennt sich Ringelmann-Effekt

Also quasi stringent Vertretung immer von 0-23:59 Uhr.

das scheint konsequent und eindeutig.

22 Kollegen verstehen das nicht. Sie bearbeiten es dann selbst.

das verstehe ich nicht, es wird wohl tiefere Gründe haben

Soll ich nun 22 mit Gealt auf diese Linie bringen, u.U. es auch nur bei diesem 1 SB zu tun?

Nein. Du hast 23 erwachsene Leute da, die mindestens eine Lösung kennen.

Da die Belastungsgrenzen unterschieldich sind, wird es immer welche
geben, die es nicht schaffen undes wird welche geben, die sich
darüber menschlich tierisch aufregen.

Das Verstehe ich jetzt wieder nicht. Wer schafft wann was nicht? Und warum schafft der Quertreiber am meisten? Ist er länger da, ist er effektiver? Wer teilt denn die Arbeit auf?

Dann ändert Eure Regel halt von 15.30.00 - 15.29.59 und gut ist.

Ich habe in meinem Leben viele ungeliebte Korinthenstuhlgänger kennengelernt, aber nicht einen, der dabei auch was geleistet hätte. Viele möchten ihre Arbeit minimieren ("waas, mit blauem Kuli angekreuzt ?? "), auch das ist hier nicht der Fall.

Gruß
achim

Hallo,

Danke für die Kommentare, auch wenn sie für mich nicht schön sind. Was müsst ihr denken, was für ein Teamleiter der wohl ist. Ok. Der MA arbeitet gut. Die anderen 22 arbeiten aber auch gut. War vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Die Vertretung wird von den anderen evtl. auch mal nicht zu 100 % geschafft. Von den 22 Leuten sind zudem 17 in Teilzeit. Insgesamt empfinde ich es kritisch hinsichtlich der Teamfähigkeit. Von den 22 sind 3 Leute Leistungsträger. Der betreffende MA ist kein Leistungsträger! Denke, es ist schwer zu verstehen, dass wir immer einen fortlaufenden Prozess haben. Es muss nicht alles bis 23:59 Uhr abgeschlossen sein. Wenn jeder die kleinen Reste des Vortages selbst bearbeitet, geht es auf. Als schwierig wird empfunden, dass er von seinen eigenen Kunden (die er auch besser kennt) die Vorgänge auch bei Anwesenheit noch an den Vertreter weiterschiebt. Aus diesem Grunde werde ich hier wohl nicht richtig verstanden. Kundenberatung ist wohl eine Welt für sich.

Grüße
MB

Hallo,

Danke für die Kommentare, auch wenn sie für mich nicht schön sind. Was müsst ihr denken, was für ein Chef der wohl ist. Ok. Der MA arbeitet gut. Die anderen 22 arbeiten aber auch gut. War vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Die Vertretung wird von den anderen auch mal nicht zu 100 % geschafft. Von den 22 Leuten sind zudem 17 in Teilzeit. Insgesamt empfinde ich es kritisch hinsichtlich der Teamfähigkeit. Von den 22 sind 3 Leute Leistungsträger. Der betreffende MA ist kein Leistungsträger! Denke, es ist schwer zu verstehen, dass wir immer einen fortlaufenden Prozess haben. Es muss nicht alles bis 23:59 Uhr abgeschlossen sein. Wenn jeder die kleinen Reste des Vortages selbst bearbeitet, geht es auf. Als schwierig wird empfunden, dass er von seinen eigenen Kunden (die er auch besser kennt) die Vorgänge auch bei Anwesenheit noch an den Vertreter weiterschiebt. Aus diesem Grunde werde ich hier wohl nicht richtig verstanden. Kundenberatung ist wohl eine Welt für sich.

Grüße
MB