Schwindung bei Kunststoffen

Wissenschaft Naturwissenschaften allgemein
#1

Hallo,
ich habe eine Frage zum Thema „Schwindung von Kunststoffen“. Mit zunehmender Kristallisation (lokale Dichteerhöhung), nimmt das Volumen ab, was Schwindung verursacht. Soviel ist klar.

Problem:

Ausgangspunkt ist ein Spritzgussteilbei einer Werkzeugtemperatur von:
1.) 20°C
2.) 60°C
Bis der Spritzling optimal ausgeformt ist vergeht bei einer Nachdruckzeit von
1.) 8 sec
2.) 10 sec
Das Gewicht beträgt bei
1.) 2,67 g
2.) 2,62 g
WIE kommt es dazu, dass der zweite Spritzling WENIGER wiegt, als der erste?
Eigentlich müsste er ja mehr wiegen, da durch die längere Nachdruckzeit mehr Kunststoff eingespritz wurde.

#2

scherzfrage oder wichtigmacherei ,vielleicht spielt da die atmosphaere mit !

#3

Im Fall 2 läuft bis zum Ende der Nachdruckzeit alles auf einem höheren Temperaturniveau (höheres spez. Volumen der Schmelze) ab. Die längere Nachdruckzeit reicht nicht um diese Tatsache zu kompensieren

#4

Guten Morgen juju1991

Ich ziehe 2 Möglichkeiten in Betracht.

  1. Die Rückstromsperre ist defekt.

  2. Werkzeugtemperatur 20 C° ist zu tief. Dadurch schnelleres Einfrieren des Angusses. Versiegelt - Keine Nachdruckwirkung. Dadurch höherer Feuchtigkeitsgehalt.

Hoffe du kommst zu einem Ergebniss.

Gruss
Bernd

#5

Hallo,

ich habe eine Frage zum Thema „Schwindung von Kunststoffen“.
Mit zunehmender Kristallisation (lokale Dichteerhöhung), nimmt
das Volumen ab, was Schwindung verursacht. Soviel ist klar.

Problem:

Von einem derartige Phänomen habe ich noch nie gelesen/gehört,
da Formteilgewichte immer !!! schwanken !!
Warum der Zweite kleiner ??
Klärung über VA MIT DESSIN IN ETWA SO :
Einfluß:
Start der Maschine
Produktionszeit
Fertigungstag
Maschine
Material
Maschieneneinstellung ( 5M -Einfluß)

DAS hilft bei einer VA mit möglichstvielen Einflußgrößen.
Dann kommt immer was raus.

Zielgrößen:
Gewicht
Formteilabmessungen
Formteilvolumen.

Gruß
Langbein

#6

Hallo!

das ist richtig, eigentlich müßte das zweite Bauteil, gefertigt bei höherer Werkzeugtemperatur und längerer Nachdruckzeit etwas schwerer sein. Vorausgesetzt natürlich, dass die Nachdruckzeit wirklich erst nach dem Versiegeln des Anschnittes endet.Habt Ihr die Wirksamkeit des Nachdrucks über das Bauteilgewicht ermittelt? Wie gut schließt die Rückstromsperre, hält sie das Massepolster während der gesamten Nachdruckzeit?

Vielleicht könntest Du uns noch ein paar weitere Informationen zu Bauteil, Anbindung, Material, Maschine , Parameter, … zukommen lassen.

Vielleicht läßt sich hieraus noch eine Erklärung ableiten.

Gruß,

Peter

#7

Gute Frage!
Hilfreich wäre zu wissen, welches Material verarbeitet wird (20°C Wkzg-temp. sind „nicht viel“), wirkt die längere Nachdruckzeit tatsächlich (Stichwort Siegelzeit)?..
Generell: Ja, das mit den Parametern 2.) gefertigte Teil sollte schwerer sein als 1.)

#8

Hallo juju, diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, da ich kein Spezialist für das Kunststoffspritzen bin; tut mir Leid.

#9

Hallo juju!
Du (ich hoffe dass ich Dich duzen darf) stellst schöne Fragen! Wer bist Du? Du kannst mich auch direkt kontaktieren: [email protected].

Also - zur Grundbemerkung - merke:
Schwindungen (man spricht von „Rekristalinisation“) an Polymeren finden während der Abkühlung statt.
Und nun Überlege mal
Wenn Du in Dein „kaltes“ Wkzg. (Fall 1) mit nur 20°C einspritzt, wird in den ersten Sekunden wesentlich mehr Energie (aus der Schmelze) von den „kalt“-gehaltenen Wänden dissipiert (entzogen)…die Außenbereiche Deines Spritzlings werden somit schneller erstarren (ersteifen)und schwinden.
Bei „heißen“ Wänden, Fall 2, 60°C, verzögert sich der Schwund … und es kann daher weniger Masse - auch bei „längerer“ Zeit - nachgedrückt werden.

Ich hoffe Dir damit geholfen zu haben.

Mit freundlichem Gruß,
heinsee

#10

Würden Sie bitte die Teile vermessen und mir die Hauptmaße zu 1) und 2) mitteilen?
Gruß
Pfirsich 34

#11

Hallo juju1991,

das ist eine Interessante Frage. Leider habe ich darauf momentan noch keine Antwort.
Da es mich auch beschäftigt, werden wir den Fall bei uns im Betrieb nachstellen.
Welches Material wurde für den Versuch verwendet?
Wie ist die Anspritzung ausgelegt?

Ich hoffe, dass ich Dir in ein paar Tagen eine Antwort liefern kann.

Solltest Du von andere Seite eine plausible Antwort bekommen, wäre ich Dir sehr Dankbar, wenn Du diese an mich weiterleiten könntest.

Du erreichst mich auch direkt unter [email protected]

Schöne Grüße
Sepp