Seefahrt

Liebe/-r Experte/-in, als Kind in den 60ern in der tiefsten Eifel aufgewachsen, erinnere ich mich noch an Nächte mit einem Sternenhimmel, wie man ihn heute in unserer hell erleuchteten Welt so nicht mehr sehen kann. Auch in Gran Canaria, 2000 Meter hoch auf den Bergen, ist es nachts noch erstaunlich hell. Ich möchte irgendwo hin, wo es nachts wirklich zappenduster ist. Ich denke da eine Frachtschiffreise. Liege ich da richtig, oder fährt ein solches Schiff wie ein Kronleuchter über die Meere oder gibt es sonst etwas, was ich als Landratte in dieser Sache wissen sollte?

Wer kann mich schlau machen?

Dafür schon jetzt herzlichen Dank.

Gruß

Walter Nemitz

Hallo Herr Nemitz
eine Frachtschiffsreise ist eine sehr gute Idee.Auf der Brücke ist es nachts abgedunkelt,da man sonst die anderen Schiffe nicht sehen kann.Ausserdem hat man die Möglichkeit andere Laender und Leute kennenzulernen.
Ich selbst bin 39 Jahre zur See gefahren.Eine andere Moeglichkeit waere Urlaub auf einem Aussiedlerbauernhof,da sollte es nacht auch zappenduster sein .
Mit freundlichen Gruessen
H.G.Schroeder

Hallo Walter,
sofern keine oder wenige Wolken am Himmel sind, ist es auf See nachts nie ‚zappenduster‘, im Gegenteil. Ist eine geschlossene Wolkendecke da, dann sieht man tatsächlich nicht weit, da stören auch die Lichter (hauptsächlich Positionslampen) eines Frachters oder Containerschiffes nicht.
Ich weiß nun nicht, wozu Du die absolute Dunkelheit suchst. Wenn es nur darum geht, solltest Du in einen aufgelassenen Stollen steigen, da ist es dann auch tagsüber ‚zappenduster‘.
Vergiß aber die Taschenlampe nicht, sonst findest Du nicht mehr heraus.
Einen klaren Sternenhimmel findet man am besten in der Wüste, denn da ist die Luftfeuchtigkeit am geringsten. Nicht von ungefähr befindet sich deshalb das größte und effektivste Observatorium in der Atacamawüste. In der Wüste stören in der Regel auch keine Kunstlichter.

Wenn Du weitere Frage hast, ich nehme gerne dazu Stellung.

Donazoriano

ifel aufgewachsen, erinnere ich mich noch an Nächte mit einem

Sternenhimmel, wie man ihn heute in unserer hell erleuchteten
Welt so nicht mehr sehen kann. Auch in Gran Canaria, 2000
Meter hoch auf den Bergen, ist es nachts noch erstaunlich
hell. Ich möchte irgendwo hin, wo es nachts wirklich
zappenduster ist. Ich denke da eine Frachtschiffreise. Liege
ich da richtig, oder fährt ein solches Schiff wie ein
Kronleuchter über die Meere oder gibt es sonst etwas, was ich
als Landratte in dieser Sache wissen sollte?

Wer kann mich schlau machen?

Dafür schon jetzt herzlichen Dank.

Gruß

Walter Nemitz

Hallo Walter,
ich erlaube mir der Einfachheit diese Anrede.
Vor einiger Zeit habe ich bereits einmal geschrieben, jedoch dann von „wer-weiß-was“ die Antowrt erhalten, dass eine direkte Antwort an den Fragenden nicht erfolgen soll.
Also noch einmal: Meine eigene Seefahrtzeit liegt zwar nun schon einige Jahrzehnte zurück, doch die Erinnerungen sind noch recht wach.
Sternenklare Nächte sind mir sowohl aus den Tropen, wie auch aus nördlichen Fahrtgebieten (Nord- Ostsee sowie Nordatlantik) noch sehr gut in Erinnerung.
Der entscheidende Faktor ist natürlich das Wetter und dafür kann man kaum eine langfristige Voraussage machen.
Der Gedanke einer Frachtschiffsreise ist gut.
Die Beleuchtung des Schiffes wird nachts derart eeingestellt, das Lichtausstrahlung „möglichst“ nicht erfolgt. Denn die Lichterführung (Positionslampen) des eigenen Schiffes soll ja nicht durch andere Bordbeleuchtung überstrahlt/beeinträchtigt werden.
Auf einem Frachtschiff wird man dem Wunsch eines Passagiers nach „einer dunklen Nacht“ sicherlich sofort nachkommen. Gegebenfalls wird man auch sicher eine Notbeleuchtung für eine kurze Zeit ausschalten.
Ich würde mich für eine Winterreise auf einem Frachter in der Nord- oder Ostsee entscheiden.
Deinen Wunsch kann gut nachvollziehen, ich wünsche viel Erfolg. Am Sonntag, 22.11. 18.30 Uhr, war übrigens im ZDF ein Bericht über eine Frachtschiffreise von Bilbao-Azoren ??-und zurück. Es gibt ja auch die Möglichkeit sich Sendemitschnitte von den Sendern kommen zu lassen.
Ich hoffe dir bei Deinen Überlegungen geholfen zu haben.
Mit freundlichem Gruß
Heiner Malessa

1 Like

Hallo Heiner,

ich bedanke mich für die nette und ausführliche Beatwortung meiner wer-weiss-was Anfrage.

Gruß aus dem Rheinland

Walter Nemitz

Bester Sternenhimmel
Hallo
Den besten Sternenhimmel kannst du auf einer Segelyacht sehen. Weit im Indischen Ozean.
Falls dir das zu schaukelig ist, versuche es auf der Insel Pema in Tansania. Dort gibt es eine Bucht , Njao Gap, und auch dort wirst du von der Sternenmenge erschlagen. Ansonsten geht es auch im Atlasgebirge. Dort bist du in der Wüste und auf einem Berg.
Falls du mehr Infos brauchst melde dich einfach bei mir.
Gruss
Olaf

Hallo,

ich bedanke mich für die nette und ausführliche Beatwortung meiner wer-weiss-was Anfrage.

Gruß aus dem Rheinland

Walter Nemitz

Hallo Walter,
Der Beitrag ist zwar schon >8 Jahre alt, ich bin da zufällig drüber gestolpert und habe mich festgelesen. :slightly_smiling_face:
Ich bin in den 70igern und 80igern 14 Jahre zur See gefahren und war erschlagen von dem Sternenhimmel in klaren Nächten. Ich habe immer die 0-4 Wache (Hundewache) bevorzugt und bin die als Matrose auch immer freiwillig gegangen, sehr zur Verwunderung meiner Kollegen.
Als Steuermann habe ich nachts manchmal die Positionslampen für ein paar Minuten ausgeschaltet um noch „mehr“ Dunkelheit um mich herum zu haben. Am liebsten hätte ich auch das Schiff mal kurz gestoppt, denn die schäumende Bugwelle und das Schraubenwasser hat selbst für eine gewisse Helligkeit gesorgt.
An was ich mich auch erinnere, wenn ich, neben den zahlosen Sternschnuppen die man nachts sehen konnte einen Satelliten beobachten konnte kam das gerade mal ein oder zwei Mal pro 4 Stunden Wache vor. Heute sitze ich im Garten (bei mir ist es recht dunkel) und sehe manchmal 4 und mehr (!) pro Stunde.
Ist es was aus der Frachtschiffsreise geworden?
Gruß Hartmut

Wichtiger Tipp, der hier noch nicht erwähnt wurde:

Mit einem Traditionssegler eine Woche unterwegs und normalerweise über Nacht im Hafen einer Stadt. Aber einmal haben wir über Nacht im Watt geankert, um die Sterne zu sehen.

Klares Wetter, gute Sicht ins All, aber Sterne so gut wie keine zu sehen.

Der Vollmond überstrahlte alles. Wirklich dumm gelaufen.

Kurti

Stümpt - Vollmond kommt immer so überraschend…

MM

2 Like

Dafür hattet Ihr das wundervolle, magische Mondlicht. Wenn dann noch ein paar zarte Eisschleier über den Himmel ziehen – es gibt fast nichts Schöneres.

Gruß T