Seewasser oder Süßwasser für einen Anfänger?

Tiere & Natur Aquaristik & Terraristik
#1

Hallo,

ich überlege mir für daheim ein Aquarium zu bestellen. Allerdings habe ich ehrlich gesagt nicht viel mehr Ahnung von Fischen als eine typischer „Nordsee“ Kunde. Was ich im Laden so gesehen habe, gefaellt mir die Vielfalt eines Salzwasser oder Meerwasser Aquariums wesentlich besser. Allerdings meinte der Verkäufer, es wäre auch wesentlich aufwendiger. Ist es sinnvoll mit einem Süßwasser Aquarium ( BSP Link ) anzufangen? Oder vielleicht doch ein kleines Salzwasser Aquarium ( bsp link )  für den Anfang und dann weiteschauen? Die zwei Aquarien auch mal zur Größenvorstellung - lt. Verkäufer.

#2

Hallo theo.f,

Nanoaquaristik ist insgesamt etwas für richtig weit fortgeschrittene Aquarianer, denn sie verzeihen keine Pflegefehler. Warum schaust Du nicht mal in die hiesige FAQ? und/oder die nächste Bibliothek?
Es macht ohnehin Sinn sich im Vorfeld mit der Materie zu beschäftigen denn sonst hält die Freude am AQ nicht lange. Darüberhinaus sollte man nicht vergessen, dass es um Lebewesen geht und Fische gehören zu den Wirbeltieren für die das Tierschutzgesetz auch gültig ist.
http://www.wer-weiss-was.de/faq1135.html
Im Archiv hat es auch nützliche Artikel:
https://www.google.de/search?hl=de&as_q=Aquarium%2Ba…
https://www.google.de/search?hl=de&as_q=Aquarium%2Ba…
https://www.google.de/search?hl=de&as_q=Aquarium%2Ba…

Grüße
*Mau*

#3

Hallo,

der Händler hat Recht, Salzwasser ist wesentlich teurer und aufwändiger als Süßwasser. Ozeane sind extrem stabile Ökosysteme, durch ihre Größe werden Schadstoffe unendlich verdünnt und die Wasserwerte verändern sich kaum. Die meisten Meerestiere sind an diese Stabilität gewöhnt und verzeihen keine Pflegefehler. Die benötigten Bedingungen lassen sich nur in größeren Becken und mit größerem technischen Aufwand (Eiweißabschäumer, Rieselfiltersysteme) künstlich generieren, da quasi jeder Fischfurz sofort eliminiert werden muss. Die meisten Korallenfische und Rifftiere sind darüber hinaus auch noch Nahrungsspezialisten, die sich schwierig im Aquarium pflegen und ernähren und kaum je vermehren lassen. Auch die bunte Pracht und Vielfalt der Korallen läst sich nicht dauerhaft ins Aquarium bringen, da gerade die buntesten Tiere sich nicht artgerecht ernähren lassen und langsam verhungern. Nur einige grüne Weichkorallen, die Photosynthese betreiben, lassen sich vom Anfänger dauerhaft halten. Dadurch reduziert sich die theoretische bunte Vielfalt schon sehr deutlich. Letztlich denke ich, in einem Süßwasseraquarium ist durch die große Auswahl an relativ leicht zu pflegenden, bunten Pflanzen, Fischen, Krebsen, Garnelen und Weichtieren deutlich mehr Vielfalt möglich. Aber auch hier kann mich Mau nur anschließen, auch bei Süßwasser ist die Nanoaquariastik die Königsklasse und erfordert das meiste Fingerspitzengefühl, Selbstbeschränkung und Pflege. Als Anfänger sollte man nicht unter 1,20 Meter Beckenlänge (ca. 200 Liter) anfangen, eine größere Wassermenge kann negative Einflüsse auf die Wasserwerte besser kompensieren.

Gruß, Jesse

#4

Hallo,

habe seit 30 Jahren Süßwasser, würde auf jeden Fall mit Süßwasser anfangen,
jedoch nicht unter 160 Liter, je mehr Wasservolumen desto stabiler laüft ein Aquarium.

#5

Moin,

dass Meerwasseraquarien aufwendiger sind, ist nur ein bisschen richtig.

Richtig ist, ein Becken sollte nicht zu kleine sein, s. die schon bemachten Hinweise.

Mein erstes A. war ein ca. 350 l Ostseeaquarium. Den Eiweißabschäumer habe ich mir aus Kunststofflaschen selbstgebaut, d.h. fast kostenlos!

Das aufwendige - und teure - war die Kühlung, hier diente ein alter Kühlschrank, es kostete aber eben ca. 30 DM/Monat.

Den Besatz habe ich selbst gefangen, ich wohnte damals direkt an der Ostsee.

Das Becken war biologisch superstabil! Nachteil ist, das die Ostsee/Nordseeflora & Fauna eben nicht so farbenprächtig ist.

Schau mal in einer Stadtbücherei/Bibliothek vorbei und leih Dir mal einige Bücher aus. Der Hobby-Bereich ist meist recht gut bestückt.

Ein kleines Warm-Salzwasserbecken hatte ich später für Zwerg-Seepferdchen.

Viel Spaß und lass Dir Zeit mit Deiner Entscheidung!

Gruß Volker

#6

Hallo,
auch ich gebe dem Verkäufer Recht. Ich würde auf alle Fälle mit einem Süßwasserbecken beginnen. Das Salzwasseraquarium ist in der Anschaffung (Equipment für Wasseraufbereitung, Fische, …) wesentlich teurer. Als Anfänger wird Dir da sicherlich das ein oder andere Missgeschick passieren…
Von der Größe würde ich Dir ein 125 Liter Becken empfehlen:
http://www.zajac.de/Juwel:-Rio-125-Aquarienkombinati…
Gruß Chris

#7

Grundsätzlich sollte sich jeder Aquarienfreund darüber im Klaren sein, dass er mit der Anschaffung eines Seewasser- Aquariums dem Raubbau an der Natur und der Zerstörung der Korallenriffe großen Vorschub leistet.

Im Gegensatz zum Süßwasseraquarium, das auch nicht ganz ohne ist, wo aber wenigsten die gängigsten Arten erfolgreich in Gefangenschaft nachgezüchtet werden, können Seewasserfisch kaum nachgezüchtet werden. Sie müssen deshalb stets gefangen werden, was regelmäßig große Verluste und Zerstörungen verursacht.

Eine einigermaßen artgerechte Haltung ist meistens schon vom Raum her nicht möglich, ganz abgesehen davon, dass die meisten Korallenfische untereinander unverträglich sind.

Gruß, Nemo.