Meine Tochter 20 Jahre hat nun zum 2. mal eine Sehnerventzündung.
Beim ersten mal ist es so schlimm gewesen das sich schon teilweise gar nichts mehr sehen konnte…
Dann sind wir nach dem 3. Augenarztbesuch enlich in die Uniklinik gefahren… dort wurde sie aufgenommen und 3 Tage mit Cortison behandelt.
Leider hat sie das Cortison sehr schlecht vertragen. Gebrochen, Herzrasen, Temperatur lange Zeit schlapp und Unwohl gefühlt.
Nun sind die ersten Symptome schon wieder nach 3 Monaten aufgetreten. Jetzt soll wieder mit Cortison behandelt werden. Und keiner kann genau sagen wann es gut ist und ob das für die Zukunft so genügt… angeblich wurde beim letzten mal nicht lange genug behandelt…?
Hat jemand diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht?
Das ist nicht meine Spezialisierung - sorry
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=sehnerventz%C3…
10.5 Gibt es eine „sanfte“ Alternative zu Cortison?
Als Alternative zu Cortison wird die Enzymtherapie empfohlen. Sie ist wissenschaftlich aus drei Gründen umstritten:
ist ihr Wirkungsmechanismus wenig überzeugend;
ist es wahrscheinlich, dass die Enzyme als Eiweißkörper im Magen-Darm-Trakt zu einem großen Teil vor der Resorption zerstört werden; und
ist es nicht gelungen, ihre Wirksamkeit in einer Doppelblindstudie nachzuweisen.
Trotzdem schwören viele Patienten darauf. Das gebräuchliche Therapieschema lautet:
Phlogenzym® 3mal 3 Tabletten über 3 Tage,
dann 3mal 2 Tabletten über 3 Tage und schließlich
3mal 1 Tablette über 3 Tage.
Phlogenzym® enthält 90mg Bromelaine (Ananasenzym) und 48 mg Trypsin (Pankreasenzym). Beide Enzyme habe eine sanfte Wirkung auf entzündliche Schwellungen, wobei das Trypsin besonders bei Fieber wirksam sein soll. Da dies bei der MS kaum eine Rolle spielt, empfehle ich als Alternative eine reine Bromelaine-Therapie, z.B. mit Mucozym®, das 180mg Bromelaine pro Tablette enthält. Wesentlich preisgünstiger ist Bromelain über das Internet zu beziehen, z.B. in der Internet-Apotheke www.disapo.de. Dort kosten 100 Tabl. à 200mg 8,05 €:
Bromelain 200mg 3mal 3 Tabletten über 3 Tage,
dann 3mal 2 Tabletten über 3 Tage und schließlich
3mal 1 Tablette über 3 Tage.
Ich werde häufig gefragt, ob man nicht Bromelaine in geringer Dosierung als Dauermedikation einnehmen sollte? Ich rate davon ab, weil sich die Wirkung aller Medikamente im Laufe der Zeit verschleißt.
5 Diem R et al. Methylprednisolone Increases Neuronal Apoptosis during Autoimmune CNS Inflammation by Inhibition of an Endogenous Neuroprotective Pathway. J Neuroscience 2005
Hallo (baehrchen),
Meine Tochter 20 Jahre hat nun zum 2. mal eine
Sehnerventzündung.
Beim ersten mal ist es so schlimm gewesen dass
sie schon teilweise gar nichts mehr sehen konnte…
Dann sind wir nach dem 3. Augenarztbesuch
endlich in die Uniklinik gefahren… dort wurde
sie aufgenommen und 3 Tage mit Cortison behandelt.
Soweit ist es gut gelaufen.
Leider hat sie das Cortison sehr schlecht vertragen.
Gebrochen, Herzrasen, Temperatur lange Zeit schlapp und Unwohl gefühlt.
Das ist absolut ungewöhnlich. Ich habe SEHR viele solche Cortison-Behandlungen verordnen müssen und deren Verträglichkeit beobachtet und habe das kaum jemals erlebt - schon gar nicht in solchem Ausmaß. Allerdings habe ich diese Behandlung, da (im Fall einer frischen Sehnerventzündung) relativ höher dosiert, immer mit Magenschutz-Medikamenten u.a. (z.B. vorbeugender Behandlung gegen Thrombose) begleitet.
Sollten diese Symptome bei einer weiteren Cortison-Behandlung wieder auftreten, wäre (auch z.B.) die Klärung erhöhter Temperaturen notwendig. Ist die Lunge geröntgt worden?
Nun sind die ersten Symptome schon wieder nach
3 Monaten aufgetreten.
Welche? Sehstörungen? Oder noch andere?
Jetzt soll wieder mit Cortison behandelt werden.
Und keiner kann genau sagen wann es gut ist und
ob das für die Zukunft so genügt… angeblich
wurde beim letzten mal nicht lange genug
behandelt…?
Wenn diese Sehnerventzündung sozusagen „isoliert“ im Raum steht, d.h., es liegt schlicht nichts anderes vor als eben diese, dann ist es sicherlich einfach richtig, es wieder mit Cortison zu versuchen. Allerdings, nach den Erfahrungen vom ersten Mal, unter einem gewissen medikamentösen Schutzprogramm. Auch Kontrolle der Herzaktion (EKG) wäre sicherlich sinnvoll, obwohl ich nichts von einem negativen Einfluß von Cortison aufs Herz wüßte.
Solche Sehnerventzündung KANN aber auch Hinweis auf Vorliegen einer anderen Krankheit sein, ist manchmal Erst-Symptom einer solchen, und dann wäre Cortison erst recht angezeigt - und u.U. noch mehr. Geht besser in die gleiche Uniklinik, damit die dort den Verlauf im Auge haben. Sind Untersuchungen wie Visuell evozierte Potentiale (VEP), Somatosensorisch evozierte Potentiale (SSEP) gemacht worden?
Hat jemand diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht?
Mit Cortison-Behandlungen liegen in den verschiedensten Spezialgebieten der Medizin zahlreiche Erfahrungen vor. Mit Sehnerventzündungen in der Neurologie auch viele. Nur läßt sich nicht immer gleich endgültig sagen, ob man es „nur“ mit einer solchen zu tun hat oder mit ihr als Erstsymptom einer anderen Erkrankung. Gegebenenfalls muß zur Klärung auch punktiert werden (Nervenwasser entnommen und analysiert).
Ich finde: so schnell wie möglich in die Klinik gehen, alles untersuchen lassen, um ausführliche Aufklärung bitten, auch bezüglich der zu planenden Behandlung. „Zu kurz“ behandelt - es gibt verschiedene Möglichkeiten (kurze, sehr hoch dosierte, mittlere, mäßig dosierte, längere, niedriger dosierte Therapie mit Cortison); was eine Klinik da bevorzugt, hängt ab von deren Überzeugungen, Erfahrungen und Therapierichtlinien. Vielleicht kann man mit den Ärzten in der Klinik über eine etwas länger durchgeführte, niedriger dosierte Cortisontherapie sprechen?
Alles Gute, viel Glück - S.I.
Offenbar ist die Entzündung weder durch Bakterien noch durch Viren verursacht, sonst hätten die Symptome keine 3 Monate gewartet, bis sie wieder auftraten. Bei Bakterien würde ein Antibiotikum besser helfen als Cortison. Aber so weiss ich in der Schulmedizin leider keine Alternative.
Morlox
Hallo,
bei einer Optikusneuritis mit Visuseinschränkung würde ich raten, die schlechte verträglichkeit trotzdem zu akzeptieren, da das Risiko eine Sehverschlechterung für das weitere Leben auch nicht gerade toll ist.
Ganz wichtig wäre sicherlich auch eine neuriologische Vorstellung mit nervenwasseruntersuchung, ei n Kopf-MRT ist berstimmt schon erfolgt.
Grüße
Hallo,
ich danke dir vielmals für deine ausführliche antwort!
das kann man ja auf jeden fall probieren!!!
DANKE!
Hallo,
Cortison ist ein Medikament mit komplexen Wirkungen. Da bin ich als Nicht-Arzt etwas überfragt.
Ich würde beim behandelnden Arzt nachfragen, warum unbedingt mit Cortison, und nicht mit einem Antibiotikum behandelt wird. Haben Sie auf die besonders schlechte Verträglichkeit hingewiesen?
Gute Besserung für Ihre Tochter,
nadomu
Hallo baehrchen.meines wissens sollte,wenn überhaupt,nach einer umfassenden Untersuchung Cortison eingesetzt werden.Wenn bereits eine offensichtliche allergische Reaktion bei der ersten Kortisoneinnahme festgestellt wurde(Dosierung könnte auch zu hoch gewesen sein),ist hier eine weitere Untersuchungsform von Nöten.Mein Rat an Sie ist daher sich mit einer Spezialklinik in Verbindung zu setzen ( z.B.in Castrop-Rauxel ).Es könnte auch sein,das ein anderes gesundheitliches Problem zu dieser Enzündung führt.Sollte Ihre Tochter Kontaktlinsenträgerin sein,so könnte dieses auch daran liegen.Daher weitreichendere Untersuchungen.