Sei mir gegrüßt, Nadja!
„Grüßen“ tut man Personen bei der Begegnung. Insbesondere solche, die man bereits kennt. Es ist die Bezeichnung für die Handlung, also z.B. für das „Hallo“-Sagen. „Hallo!“ oder „Guten Tag!“ ist dabei die Gruß-Formel. Diese Handlungsbezeichnung nun in die Grußformel hineinzunehmen („Ich grüße dich“, „Ich grüße Sie“) ist eine heute nicht mehr umgangssprachlich gebräuchliche Höflichkeitsform. Man findet sie heute ausschließlich in sehr formellen Situationen.
Die alternative Form „Sei gegrüßt“, „Sei mir gegrüßt“ ist kein Konjunktiv, sondern ein Imperativ! Sie war klassisch insbesondere auch als Grußfornel in Briefen üblich. Siehe oben
„Begrüßen“ ist die initiatorische Variante des Grüßens. Wenn zum Beispiel eine größere Zahl von Gästen eingeladen ist, steht der Einladende oder sein Vertreter an der Haustür und „begrüßt“ die hereinkommenden Gäste.
Und auch hier findet sich die in die Grußformel hereingenommene Handlungsbezeichnung in formellen Situationen. Das ist auch heutzutage noch üblich zum Beispiel bei einer öffentlichen Vortragsveranstaltung, bei der ein Moderator die Gäste (die bereits Platz genommen haben) „begrüßt“ und den Vortragenden oder das Thema vorstellt: „Ich begrüße Sie herzlich (zu dieser Veranstaltung usw.) …“
Auch der Imperativ als Höflichkeitsform („Seien Sie herzlich begrüßt…“) ist in solchen Szenarien auch heute durchweg üblich.
Ich verbleibe mit herzlichem Gruß
Metapher