Liebe Wissende,
in Bodenkunde hat der Professor neulich ausgeführt, wie es in Böden zur so genannten Carbonatisierung kommt. In einem oberen Horizont wird Calciumcarbonat durch (ggf. saures) Regenwasser gelöst. Dieses sickert ab und fällt in einem darunter liegenden Horizont (meist der C-Horizont) wieder aus, da dort Pflanzenwurzeln das Wasser wieder aufnehmen. Dies passiere nur in semiariden Klimaten, da in humiden Klimaten genug Wasser für die Pflanzen und den Transport von Calciumcarbonat ins Grundwasser zur Verfügung stehe.
Nun machte er folgende Bemerkung: Wenn man in anderen Regionen, als welchen mit semiaridem Klima, solche sekundären Ca-Horizonte finde, könne man darauf schließen, dass in der Region zur Zeit der Horizontbildung (des Ca-Horizonts) ein semiarides Klima vorherrschte, ein solcher Ca-Horizont sei nämlich schwer wieder auszuwaschen, da sich das Calciumcarbonat nicht mehr so leicht in Wasser löse.
Meine Frage ist nun die folgende: Weshalb soll das Calciumcarbonat jetzt so schwer wieder auszuwaschen sein?
Etwas schwerer als in einem darüberliegenden Horizont leuchtet mir ja ein, da das Wasser unten ggf. schon Ca-gesättigt ist (und eben weniger Wasser da ist), aber der Professor argumentierte ja gerade, dass sich in humiden Klimaten keine sekundären Ca-Horizonte bildeten, weil ausreichend Wasser zum Transport des Calciumcarbonats bis ins Grundwasser zur Verfügung stehe, und wo genug Wasser zur Verfügung steht, Calciumcarbonat nicht ausfällen zu lassen, da steht (wenn dasselbe nicht bereits gesättigt ist) auch ausreichend Wasser zur Verfügung, um Calciumcarbonat zu lösen. Einen matten Verdacht habe ich noch, der die Aussage retten könnte, dass es womöglich mit der Modifikation des Calciumcarbonats zusammenhängt. In sekundären Ca-Horizonten liegt es fast immer als Aragonit oder Calcit vor, bei sehr Mg-reichem Wasser auch mal als Dolomit. Vielleicht sind diese Modifikationen schwerer löslich las andere?
Was haltet ihr von der Aussage und warum?