Selbsterkenntnis oder finaler Rettungsschuß? AfD-Spitze vergleicht Höcke mit Hitler

Hallo,

ich bin jetzt fest entschlossen, am 22. eine große Party zu veranstalten. Und zwar, nachdem ich das gelesen habe:

Wenn ich dergleichen in diesem Forum nur andeutete, spucken unsere Fraukisten Gift & Galle.

Ein großer Grammatik-Experte meinte seinerzeit zur Höcke-Rede, sie sei falsch interpretiert worden:

Jetzt heißt es von ganz oben in der AfD:

„Wer sich die Rede anhört, fühlt sich in die Zeit des Dritten Reichs versetzt.“ Alle Versuche des Fraktionsvorsitzenden die Aussagen zu relativieren, seien vergeblich gewesen. Die Wort- und Sinnverwandtschaft zu den Reden von Adolf Hitler sei „nicht zufällig“.

Auch Rakete war nicht in der Lage, sich klar von der Rede zu distanzieren. Wir waren alle (außer ihm) von Höcke verarscht worden:

Jetzt sind sogar Teile des Vorstandes der ArfD dem blöden Björn auf den Leim gegangen. Darf ich jetzt auch mal lachen?

„Höcke wird zudem vorgeworfen, heimlich Kontakte zur Spitze der rechtsextremen NPD zu pflegen. Er wende sich „unmittelbar gegen die verfassungsgemäße Ordnung“ und lehne das Parteiensystem in Deutschland ab. Seine Äußerungen spiegeln demnach ein Menschenbild wider, „welches der Würde des Menschen widerspricht“.“

Ürigens habe ich auch noch mal nachgelesen, wie man es in ArfD-Kreisen nennt, wenn jemand lügt. Und zwar wenn jemand

Was ihr im Hintergrund hört ist Veuve Cliquot, Hans-Jürgen Schneider

1 Like

Ach, wenn Du nur selbst nur zur Erkenntnis bereit wärst, dass das Parteiengesetz den Bundesvorstand in Zugzwang setzt, einem Landesvorsitzenden ein schwerwiegendes Fehlverhalten anzulasten, um sich seiner überhaupt entledigen zu können.

Ich persönlich halte die Vorwürfe für ein rein taktisch-juristisches Manöver. Die Beweiskraft geht gegen Null. Petry und ihr Flügel haben 1:1 vom liberalen Feuilleton abgekupfert.

Aus der WELT geht hervor, dass der Antrag die Unterschriften von drei Mitgliedern des Bundesvorstands trägt.

Neben Petrys Signatur enthält das Dokument laut Zeitungsbericht auch Unterschriften von Julian Flak und Klaus Fohrmann, die im Bundesvorstand der Partei sitzen.

Falls dies alle sein sollten, dann wären es lediglich 25% des Vorstands. Deine Party kannst Du vorerst ohnehin knicken (gleiche Quelle):

Über den Antrag auf Parteiausschluss muss zunächst das Landesschiedsgericht der AfD Thüringen befinden, in dem etliche Anhänger des rechtsnationalen Flügels vertreten sind.

Das zieht sich.

Der jetzige „Antrag“ muss eingebettet gesehen werden in die viel bedeutendere Auseinandersetzung zwischen Fundis und Realos in der AfD. Das hat schon was von gr. Klassiker. :smirk:

[Beitrag editiert vom www Team]

Ich habe einen Grammatikfehler angesprochen („Wir Deutschen sind das einzige Volk, dass sich mitten in die Hauptstadt ein Denkmal der Schande gesetzt hat“). Ein Grammatikfehler ist etwas anderes als eine Interpretation des Inhalts.

So wie du mir gezielt das Wort im Mund rumdrehst, könntest du Spitzenkraft bei der Süddeutschen Zeitung werden. Oder bei einer anderen Zeitung mit S am Anfang, die inzwischen allerdings eingestellt wurde.

Übrigens bin ich ausdrücklich dafür, dass Höcke wegen seiner Rede und weiterer Verfehlungen aus der AfD geworfen wird. Ich habe hier auch nie etwas anderes geschrieben. Ich frage mich eher, ob AfD-Kritiker wie du das wirklich wollen. Wärst du dann nicht traurig? Mittels welcher Einzelpersonen könntest du dann noch unter gezielter Missachtung der tatsächlichen Ausrichtung auf die ganze Partei schließen?

Der Rauswurf ist allerdings nicht so wichtig, weil Höcke eh eine Randfigur ist. In anderen Parteien fände man, wenn man genau hinschaute, vermutlich ebenso viele Mitglieder, die sich für einen Schlussstrich aussprächen. Aber so etwas wie die Walser- oder Augstein-Debatte oder den Antisemitismus eines Grass hast du natürlich nicht mitbekommen.

Als Mirgründer der AfD Thüringen, einer von zwei Sprechern des Landesverbandes Thüringen, Spitzenkandidat 2014 in Thüringen und Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag ist er alles andere als eine „Randfigur“, zumal er auch federführendes Gründungsmitglied der Orga „Flügel“ ist.

Wenn du mit dem virtuellen Anprangern eine bestimmte Parteien-Anhängerschaft andeuten willst, verwahre ich mich gegen diese dreiste Art der Unterstellung.
Zumal mir nicht klar ist, warum du dich daran störst, dass ich Höcke ausdrücklich kritisiert habe. Wenn du im Parteienspektrum nur ein kleines bisschen weiter rechts wählen würdest und SPD-Anhänger wärst, dann könntest du dich ja mal fragen ,warum man nicht dafür gesorgt hatte, dass Herr Sarrazin mit seinem angeblichen Rassetheorien ausgeschlossen wurde (wie du mich so ich dich)

Hallo,

mich interessiert doch nicht, ob Höcke aus der Partei fliegt, was ich für eher unwahrscheinlich halte. Ich sehe das so wie Du, was die Motivation zu diesem Schreiben angeht.

Von der Wirkung her sehe ich das aber eher so: Je länger dieser Konflikt brodelt, umso schlechter für die Partei.

ich rechne natürlich damit, dass der Streit auf dem Parteitag eskaliert. Das wird gefeiert.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Das mit Zweidrittelmehrheit des Bundesvorstandes initiierte Ausschlussverfahren gegen Höcke könnte gemäß § 8(3) der Parteisatzung vom Bundesparteitag mit einfacher Mehrheit gekippt werden.

Und da schien es Petry angebracht zu sein, sich den Beschluss auch basisdemokratisch absegnen zu lassen. Ein Votum zuungunsten Hoeckes hätte Petry gestärkt und Hoecke unter den Zugzwang gesetzt, evtl. „freiwillig“ aus dem Landesvorstand Thüringens auszusteigen sowie auch den Fraktionsvorsitz im Landesparlament abzugeben. Dies in der Hoffnung, dass er nach einer Ruhepause wieder auf dicke Hose machen kann. Entweder gleich nach der Bundestagswahl oder wenigstens zur Landtagswahl 2019.

Ich wette keinen Pfifferling auf den kommenden Beschluss des Parteitages in Sachen der anhängigen Anträge pro und contra Höcke. Ebensowenig, dass es zur Selbstzerfleischung kommt, die Du ja erhoffst. IMHO ist das Thema „Höcke“ mittlerweile auch in den Umfragewerten eingepreist und die AfD hat sich dort auch wieder gefangen.

Nach wie vor halte ich 8-10% zur BT-Wahl für sehr realistisch und zweifel auch daran, dass Höcke für das Abrutschen hauptverantwortlich ist. Da würde ich eher den „Schulz-Effekt“ als die Hauptursache sehen und Höcke als nachrangig.

vdmaster

Es geht schon los:

Ein Zitat:
Höcke werde in dem Antrag als „herausragende Person des friedlichen politischen Widerstands gegen die herrschende Klasse in Berlin und Brüssel“ beschrieben. Sein Wirken habe „in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass die AfD inzwischen mit 145 Abgeordneten in elf Landtagen vertreten ist“.

Da wissen manche Teilnehmer in diesem Forum nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht.

Das war der Antrag, den ich unter „pro“ schon einpreiste.

Lieber Ultra,

Deine Randfigur wird von der AfD Bremen ganz anders beschrieben:

Höcke werde in dem Antrag als „herausragende Person des friedlichen politischen Widerstands gegen die herrschende Klasse in Berlin und Brüssel“ beschrieben. Sein Wirken habe „in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass die AfD inzwischen mit 145 Abgeordneten in elf Landtagen vertreten ist“.

Ansonsten hat Vdmaster alles zu Höckes Parteikarriere gepostet.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo Rakete,

ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte Dich nicht fälschlicherweise einem politischen Lager zuordnen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

1 Like

Weil dieses Ausschlussverfahren vor einem Schiedsgericht sehr wahrscheinlich mit Pauken und Trompeten untergegangen wäre. Anstrengungen des Bundesvorstands, die in ihrem Motiv, die Empörungswelle des Feuilletons zufrieden zu stellen, leicht zu durchschauen waren, gab es genug. https://de.wikipedia.org/wiki/Thilo_Sarrazin#Zweites_Parteiordnungsverfahren

Gruß
vdmaster

Ich glaube, du hast immer noch nicht verstanden, worum es bei dieser ganzen Debatte überhaupt geht. Es geht allein um Wählerstimmen.

In nahezu jedem Volk dieser Erde gibt es bei einigen die Tendenz, in die Bewertung der Geschichte einzugreifen. Schaue nach Frankreich. Wie groß war deren Schuld? Schaue nach Spanien, schaue nach Italien. Ganz zu Schweigen von der Türkei und der Armenien-Geschichte. Einige glauben, dass ihrem Volk zu Unrecht ein Makel angehängt wird oder dass sie Nachteile zu erleiden hätten. Sie merken nicht, dass das ganze nichts anderes als Kosmetik ist. Selbst wenn sie sich durchsetzten: Hätte die Türkei oder auch nur ein einziger Türke einen Vorteil, wenn die historische Schuld erfolgreich relativiert werden kann? Oder hat Deutschland oder auch nur ein einziger Deutscher einen Vorteil, wenn sich Höckes Schlussstrich durchsetzte? Würden wir mehr Produkte verkaufen? Würden mehr Touristen kommen?

Garantiert nicht. Anerkennung erlangt man höchstens dafür, wenn man seine eigene Geschichte schonungslos aufarbeitet. Und wenn man sich der Verantwortung dafür bewusst ist, dass derartige Muster nicht noch einmal entstehen. Die aktuellen antidemokratischen Tendenzen in Deutschland müssen einen in erhebliche Besorgnis bringen. Da will der Justizminister Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung torpedieren, da bilden sich Cliquen, die Parteitage demokratischer Parteien verhindern oder ihre Mitglieder am Arbeitsplatz ausgrenzen und dem Arbeitgeber melden wollen.

Wer Höcke kritisiert, ohne derartigen Fehlentwicklungen entgegenzutreten, macht sich nicht nur unglaubwürdig, sondern mitschuldig.

Bei Höcke geht es nur um Wählerstimmen. Man braucht jede Stimme, um die irrsinnige Politik der ungesteuerten Zuwanderung und des Experimentierens mit einer abenteuerlichen Integration hunderttausender Muslime aufzuhalten. Da erinnert man sich an die nie ausrottbaren Tendenzen zur Geschichtsrelativierung in einem kleinen Teil der Bevölkerung. Das ist der Grund, warum Höcke nicht ausgeschlossen werden wird. Ihn jetzt als

zu beschreiben, ist reichlich euphemistisch, denn das ist das, was er man schön hätte machen sollen, anstatt vom „Denkmal der Schande“ zu faseln und bei Dresdner Demos mitzulaufen.