Selbstgekochte Konfitüre mit Süßstoff

Hallo zusammen,

ich suche Rezepte für Beerenobstkonfitüre, angedickt und mit Süßstoff. Aber ohne Gelierzucker. Als insulinpflichtiger Diabetiker möchte ich ungern auf meine süßen Aufstriche verzichten. Hab alle kaufbaren zuckerreduzierten, zuckerausgetauschten Konfitüren probiert und will sie doch am liebsten selber zusammen kochen. Möglichst ohne Stevia, diese Süße schmeckt mir gar nicht. Ich würde mich freuen, von euren Erfahrungen zu lesen! Danke für eure Mühe! Liebe Grüße vom Rumrosinchen

Hallo,

Pektin gibt es zu kaufen, musst vllt ein bisschen suchen. Diese sind das klassische Geliermittel für Marmelade und co.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pektine
http://www.search.ask.com/web?l=dis&q=pektin&o=APN10…

Ob du dann nur Süßstoff nimmst (der macht oft Heißhunger) oder doch etwas Zucker dazugibst solltest du als Diabetiker besser wissen als ich.

Gruß
Kati

Hallo Kati,

der Haken an der Sache ist, dass Pektin die Wirkung des Zuckers braucht, um seine Gelierwirkung zu entfalten: Jemand muss seinen Hydrathüllen das Wasser wegnehmen, damit es zur Bildung von Wasserstoffbrücken kommt - sonst bleiben die Abstände der Pektinketten zu groß.

Ohne Zugabe von Zucker lassen sich nur Pflaumenmus und Ladwersch mit Pektin zubereiten, unter der Voraussetzung, dass sie à l’ancienne auf etwa sechzig Prozent des Ausgangsvolumens reduziert werden.

Zwar muss man den Zucker nicht klassisch 1:1 dosieren, wenn man mit Pektin arbeitet, aber ganz ohne zugefügten Zucker wird das nichts.

Wenn man keinerlei Zucker zusetzen will, kommt als Alternative zum Pektin als Gelierstoff Agar-Agar in Frage.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Hallo,

mein Mann hat seit vielen Jahren Diabetes und ich mache die Marmelade mit Geliermittel und wenig normalen Zucker - so um die 20 bis 30 dkg pro kg Früchte. Er ißt zum Frühstück ein bis zwei Marmeladebrote und der Zuckerwert bleibt trotzdem seit Jahren im Rahmen - mit Tabletten natürlich.

Sicher reagiert nicht jeder Körper gleich! Aber ich habe mir schon mehrere Diätvorträge angehört und eigentlich war immer davon die Rede, daß man die ganzen sogenannten Diabetikerwaren lassen soll. Schlemmen natürlich mit Maß - aber lieber weniger und das gut!

Herzliche Grüße
Mannema

Hallo R.r.,

das passende Geliermittel ist in so einem Fall Agar-Agar: Der hie und da beschriebene Beigeschmack nach Algen ist Einbildung; jemand, der nicht weiß, dass er Agar-Agar isst, schmeckt davon nichts.

Agar-Agar benötigt keinen Zucker für die Gelierwirkung; wenn Du vollreife Früchte hast, kannst Du mit Agar-Agar ganz ohne Zugabe von Zucker oder Süßungsmitteln arbeiten - Vorsicht dann allerdings, ohne Zucker zubereitete Marmelade ist nicht ungekühlt haltbar; im Kühlschrank einige Monate - ohne Risiko, weil man verdorbenen Inhalt sofort erkennt.

Agar-Agar wird auch nachgesagt, es bremse die Verfügbarkeit von Zucker ein wenig, und sei daher für Diabetiker empfehlenswert, aber ich kenne keine belastbaren Quellen für diesen Ruf.

Da Du offenbar den (nicht harmlosen) Zuckergehalt rechnerisch im Griff hast, den auch Konfitüren mit Süßstoff aus den Früchten mitbringen, ist die Verwendung von Fruktose hier einen Versuch wert. Dosierung deutlich niedriger als bei Saccharose - ich nehme für meine Zweier-Diabetikerin und mich 250 g auf 1.000 g Früchte, das reicht bereits auch für die Gelierwirkung von Pektin.

Wenn Du mit Agar-Agar arbeiten möchtest, achte darauf, dass die „Gelierprobe“ dabei nie etwas wird, weil Agar-Agar erst beim Abkühlen geliert und nicht unmittelbar vom Kochen weg.

Sowohl Fruktose als auch Agar-Agar und Pektin sind leicht im Handel zu besorgen - Drogeriemarkt, Reformhaus, auch Lebensmitteleinzelhandel.

Wie die fertige Marmelade wirkt, musst Du dann halt aus den verwendeten Zutaten zusammenrechnen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

‚Diabetikerwaren‘
Hallo Mannema,

„die ganzen Diabetikerwaren lassen“ lässt sich in Bausch und Bogen nicht sagen.

Problematisch sind Süßigkeiten und Marmeladen mit Süßstoff vor allem deswegen, weil sie dazu beitragen, dass das Level dessen, was als „süß“ empfunden wird, hoch bleibt, so dass die gebotene Anpassung der Ernährung eher als Einschränkung empfunden wird: Wenn man sich alltäglich mit „Diabetikerschokolade“, „Diabetikerkeksen“ und so einem Zeugs versorgt, ist man leicht weniger empfänglich für die Süße von z.B. Karotten und Zwiebeln. Außerdem, weil sie - wenn man seine Energiezufuhr nicht im Griff hat - unter Umständen dazu führen können, dass man sie „gefühlsmäßig“ unter den Tisch fallen lässt.

Es ist aber überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich z.B. bei Wein an niedrigem Restzuckergehalt orientiert - auch da steht ggf. drauf, er sei „für Diabetiker geeignet“: Das heißt natürlich nicht, dass man ihn ohne Risiko maßlos reinlitern kann. Sondern eben bloß, dass er einen besonders niedrigen Restzuckergehalt hat.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

ich koche seit vielen Jahren für die älteren Damen in unserem Kirchenkreis Diabetikermarmelade ein.

Die besten Erfahrungen habe ich mit Gelier Fruchtzucker gemacht.

http://www.oetker.de/unsere-produkte/einmachen/gelie…

Einfache Zubereitung, sehr guter Geschmack und vollfruchtig.

Durch die Kombination von Fruchtzucker und Süßstoff ist der Geschmack nicht künstlich
und die Marmeladen werden schön locker und nicht zu fest.

Durch das 3:1 Mischungsverhältnis sind alle Konfitüren sehr fruchtig und natürlich.

Auch Gelees gelingen gut, sind sie dir zu flüssig, einfach noch etwas Gelfix (auch Dr. Oetker) dazustreuen.

Viel Spaß beim einkochen

wünscht Yvisa

Servus,

„Fruchtzucker“ ist Fruktose - es geht hier also schlicht um die Zubereitung mit Fruktose und Pektin; mit dem Unterschied, dass man die Fruktose frei dosieren kann, wenn man die beiden Zutaten nicht vorvermengt, sondern separat beschafft.

Fruktose ist ein Zucker, sie muss bei Diabetikern im Ernährungsplan berücksichtigt werden.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Guten Morgen, Blumepeder!

Das ist natürlich richtig, was Du mit Wein schreibst! So besehen gibt es dann ja auch zuckerreduziertes Obst da sind ja die verschiedenen Obstsorten auch sehr unterschiedlich zu bewerten.
Bei „Diabetikerwaren“ meinten auch die Vortragenden vor allem „Diabetikerkekse,- Schokolade etc.“ A propos „Schokolade“ - mein Mann gönnt sich jeden Tag ein kleines Stück Schokolade - 80 oder 90 % Cacaoanteil.
Überhaupt kann man seinen Geschmack auch sehr umgewöhnen: an weniger süß und weniger gesalzen.

Auch liebe Grüße von mir( Deine Antworten finde ich immer gut!)
Mannema

Hallo,

„Fruchtzucker“ ist Fruktose

Vielen Dank für diese unnötige Aufklärung.

Es geht schlicht um die Zubereitung mit einem einfach zu erwerbenden Fertiggelierzucker,
der zum Teil aus Fruktose, zum Teil aus Süssstoff besteht.

Ich habe besonders darauf hingewiesen, dass Zubereitung und Geschmack ausgezeichnet sind.

Fruktose ist ein Zucker, sie muss bei Diabetikern im Ernährungsplan berücksichtigt werden.

Nochmals Dank für die ebenfalls unnötige Aufklärung.

Der Fragestellerin dürfte als Diabetikerin diese Tatsache bewusst sein und mir ist sie ebenfalls bekannt.

Ein völlig zuckerfreie Konfitüre wird sich ohnehin nicht herstellen lassen, da ja die Früchte selbst ebenfalls Zucker enthalten.

Dieser Gelierzucker ist für Diabetiker gut geeignet.

Schließlich müssen Diabetiker nicht komplett auf Zucker verzichten, sondern sollen darauf achten ihn maßvoll zu konsumieren.

Einfache Konfitüren enthalten bis zu 60g Zucker pro 100g.
Mit den Fruchtgelierzucker erhält man Konfitüren mir durchschnittlich 32g Zucker pro 100g.
Damit ist ein maßvoller Zuckerkonsum gut machbar.

Mit Gruß
Yvisa