Hallo Mensch 3.11,
Wieso geht der nicht los und nutzt seine Fachkenntnisse, um in
irgendeinem entfernten Land anderen zu helfen?
Warum fragst du uns das?
Ich habe danach gefragt, weil es mir merkwürdig erscheint, wenn eine Person den Selbstmord offiziell plant und (per TV) begleiten lässt… und da kam es mir in den Sinn: Wieso macht so eine Person, die körperlich gesund ist, nicht etwas Sinnvolles, statt so viel Energie in den Todesplan zu stecken, dabei ein Fernsehteam die Vorbereitungen dazu bis zum letzten Moment filmen zu lassen und den Löffel - mit Hilfe anderer Leute - abzugeben?
Dabei erscheint es mir auch als merkwürdig, dass alle Leute seine Entscheidung akzeptieren bzw. hinnehmen sowie auch merkwürdig, dass so ein Mensch, der psychisch krank ist, nicht auf eine Geschlossene eingewiesen wird… wieso hat man das nicht gemacht? Sind alle in seinem Umfeld auch krank im Kopf?
Ein Kommentar dazu war, dass es eine Katastrophe sei, wenn
jemand mit seinem Können ‚nichts‘ macht und andere, die gerne
der Gesellschaft an vorderster Front helfen würden mit ihrem
‚beschränkten‘ Kopf trotz größter Anstrengung scheiterten. Ich
glaube, es kam auch der Begriff ‚Zwangsarbeit für die
Gesellschaft‘ vor…
Ich bin nicht dafür, dass man Zwang anwendet, um so einen dazu zu bewegen, anderen zu helfen… nicht jeder Intelligente ver(sch)wendet sein Leben darauf, seinen Tod zu planen und sich dabei von seinen Nächsten begleiten zu lassen bis zur Eingangstür einer Institution, die mich ein wenig an den Film „soylent green“ erinnert; da gibt es eine Sterbefabrik, wo Lebensmüde totgespritzt werden - so auch dieser Mann.
Ich frage mich, ob das nicht zweifelhaft ist, wenn andere einen körperlich gesunden Menschen, der eine psychische Erkrankung hat, dabei aktiv helfen, ihn zu töten.
Wie würdest du argumentieren, wenn du der Arzt wärest und den
Vorwurf bekämest?
Ich bin nicht psychisch krank, nicht unzurechnungsfähig sowie nicht suizidplanend.
Wie sieht die Biografie des Arztes aus?
Schwul (das Wort wurde nicht offen benannt, aber es wurde gesagt, er habe ein paar eher nicht so langanhaltenden Beziehungen zu Männern gehabt), studierter Arzt, einmal erfolgreich und richtig wohlhabend, dann gescheitert daran… hatte in einer manischen Phase wohl Ausraster und landete da mal im Knast, aber anscheinend war das nix Großes, eher in dem Stil, jemanden eins auf die Nase geben. Und in einer weiteren manischen Phase wollte er mal durch eine selbst gegründete Organisation die Welt retten.
Was hat das menschliche Umfeld des Arztes getan um ihm zu
helfen, oder allgemeiner, wie wurde er behandelt?
Er galt als „unheilbar“ erkrankt. Ich denke also, dass er Therapie(n) gemacht hat, aber ein behandelnder Arzt/ Therapeut kam nicht in der Doku vor, soweit ich das sah.
Den Freitod konnte er dann wohl durchführen in einer
Einrichtung, die dafür anscheinend angedacht ist.
Findet Ihr, dass man in Deutschland auch solche Todesstätten, wo man sich Gift spritzen lassen kann, einrichten sollte?
Würdet Ihr einem psychisch kranken Nächsten (Freund, Freundin) dabei helfen, den eigenen Tod vorzubereiten und das hinnehmen, wenn er/ sie es absolut und unbedingt WILL, sterben?
Gruß
I.