Hallo Mike,
die (röm.-kath.) Kirche hält nichts davon; es ist aber
denkbar, dass Palliativmedizin, insbesondere eine starke
Schmerzbehandlung, nebenbei die gleichen Wirkungen erzielt,
entschuldige - aber du weisst nicht, wovon Du hier schreibst. Ich könnte mir vorstellen, dass die Sterbebegleitung von jemandem, der z.B. an Knochenkrebs stirbt, Deinen Horizont erweitern könnte. Selbst, wenn eine wirksame Schmerzbehandlung möglich ist (was bei Knochenkrebs nicht der Fall ist), so ist diese häufig (insbesondere bei „starker“ Schmerzbehandlung) mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Opioidtypische Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Schwindel. In Verbindung z.B. mit einer Niereninsuffizienz kommt es zu Kumulationseffekten - die wiederum zu Atemdepression und zu einer Sedierung führen. Ein anderes Thema ist die Aussicht auf zunehmende Demenz - eine Perspektive, die auch für einen katholischen Theologen wie Hans Küng (der den geistigen Verfall seines Freundes Walter Jens miterlebt hat) hinreichender Grund für einen Freitod wäre.
Es sind nicht nur Schmerzen, die aus der Sicht des Betroffenen ein Weiterleben in Würde unmöglich machen. Ein Urteil darüber, was unter diesem Gesichtspunkt noch zumutbar ist, sollte sich niemand stellvertretend für einen Betroffenen anmaßen.
Freundliche Grüße,
Ralf