Ich habe vor kurzem erfahren, dass Selbstmörder früher auf katholischen Friedhofen nicht beerdigt wurden. Das ist schon länger her und es dürfte sich ein bisschen was geändert haben.
Auch das konservative Judentum lehnt Selbstmord ab und bezeichnet ihn als Frevel gegenüber Gott.
Jetzt würde mich interessieren wie die einzelnen Religionsgemeinschaften zum Thema Selbstmord stehen, und was denkt ihr? Ich finde es ein wenig seltsam, ich meine man macht das ja nur in tiefer Verzweiflung. Ein trauriges Beispiel ist ein lieber Mensch, der nach langer Krankheit verzweifelt aufgegeben hat. Vermutlich nicht lange bevor diesen Menschen diese Krankheit umgebracht hätte. Ich bleibe geschlechtsneutral und schreibe keine Details. Sie sind privat und sind für hier nicht wichtig.
Ich denke auch an Ludwig Hirsch der ja schon unheilbar krank war. Wer kann es diesen Menschen verdenken. Und auch an jene die sich vom World Traide Center stürzten. Wahrscheinlich nur kurz bevor sie die Flammen oder der Rauch umgebracht hätten.
Liebe Grüße
Herbie
Hallo ,
hab vor ein paar Jahren erfahren, das ein Mensch der sich umgebracht hat nicht die volle Bestattungsrituale bekommen hatte obwohl er kath. war. Allerdings ist das auch schon wieder 8 Jahre her und hab es über eine Ferne Bekannte gehört . Die quelle ist also nicht wirklich sicher. Würde mich auch mal interessieren wie es heutzutage ist
es müsste dazu ein Statement vom Papst dazu geben, vom Judentum ist mir in dieser Beziehung nichts bekannt, nur, dass man Leichen Hingerichteter nicht liegen lassen sollte, …
Hi Herbert
Jetzt würde mich interessieren wie die einzelnen
Religionsgemeinschaften zum Thema Selbstmord stehen, und was
denkt ihr?
Naja, dass ein Teil der Muslime einen Faible für Selbstmord hat, wissen wir ja.
Ich persönlich finde, dass man suizidale Menschen nicht verurteilen oder benachteiligen sollte.
Gruß,
Branden
Hallo Henry,
hab vor ein paar Jahren erfahren, das ein Mensch der sich
umgebracht hat nicht die volle Bestattungsrituale bekommen
hatte obwohl er kath. war. Allerdings ist das auch schon
wieder 8 Jahre her und hab es über eine Ferne Bekannte gehört
. Die quelle ist also nicht wirklich sicher. Würde mich auch
mal interessieren wie es heutzutage ist
das war schon vor 8 Jahren nicht mehr richtig. Im CIC (Corpus Iuris Canonici, dem ‚Gesetzbuch‘ des katholischen Kirchenrechts) von 1917 wurde tatsächlich in Can. 1240 §1 Nr. 6 die kirchliche Bestattung von Menschen, „die sich freiwillig den Tod gegeben haben“ untersagt. Die Verweigerung des kirchlichen Begräbnisses wurde dann mit der Neufassung des CIC von 1983 ebenfalls neu geregelt (http://www.vatican.va/archive/DEU0036/__P4C.HTM). Der seitdem einschlägige Can. 1184 führt Selbstmord nicht mehr als Verweigerungsgrund - auch nicht mehr die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge oder Tod durch Duell bzw. in Folge eines Duells …
In der Praxis wurde auch schon vor 1983 die Bestimmung, Selbstmördern ein kirchliches Begräbnis zu erweigern, häufig ignoriert - der die Bestattungsriten durchführende Priester riskierte allerdings, bei seinem Bischof deswegen von besonders frommen Schäfchen angeschwärzt zu werden.
Übrigens gab es die Verweigerung kichlicher Bestattung auch in der evangelischen Kirche - und zwar auch bis ins 20. Jahrhundert hinein (vgl. http://www.velkd.de/698.php#Kirchliche_Bestattung_be…).
Freundliche Grüße,
Ralf
Moin,
Naja, dass ein Teil der Muslime einen Faible für Selbstmord
hat, wissen wir ja.
Naja, das ist ja weniger Selbstmord als Opfertod im Sinne der Sache (da sie ja die Entlohnung im Jenseits erwarten; gerade das erwarten Selbstmörder eher nicht).
Und ich weiss, dass der Vergleich mehr als hinkt, aber ein Soldat, der im Krieg sich opfert, um z. B. Kameraden oder andere Menschen zu retten, wird eher als Held denn als Selbstmörder bezeichnet (Spocks Zitat spar ich mir jetzt).
Ich persönlich finde, dass man suizidale Menschen nicht
verurteilen oder benachteiligen sollte.
Da sind wir einer Meinung
Nichtsdestotrotz tue ich mich schwer damit, bei manchen Selbstmorden nicht eher Feigheit als Mut als Grund zu vermuten.
Lassen wir psychisch Kranke (insbesondere Depressive) mal aussen vor.
Wie ist Deine Meinung? Wo ist die Grenze?
Ich hab gelesen, dass beim Austritt von Robby Williams von Take That es Selbstmorde von jugendlichen Fans gab (hab auf die schnelle keine wirklich glaubhafte Quelle finden können).
Ist ein wirtschaftlicher Ruin ein Selbstmord wert? Eine moralische Verfehlung und der damit verbundene Reputationsverlust.
Wann ist ein Selbstmord Feigheit, wann ein mutiger Schritt?
Keine ganz einfache Frage.
Gruß
ALex
hi
denkt ihr? Ich finde es ein wenig seltsam, ich meine man macht
das ja nur in tiefer Verzweiflung.
Meistens vermutlich ja. Aber es gibt auch Fälle in denen Selbstmord eher geschieht um sich aus der Verantwortung zu stellen. Als leichterer von 2 Wegen ohne darüber nachzudenken, was danach mit den Hinterbliebenen passiert.
Selbstmord wegen unheilbarer Krankheit sehe ich nicht als Selbstmord an - obwohl es natürlich per Defintion ein solcher ist - und verurteile das auch nicht.
Anders sieht es bei den Selbstmördern aus, die sich damit feige davonstehlen und womöglich noch vollkommen Unbeteiligte (z.B. Lokführer des Zuges vor den sie sich geworfen haben) mit reinziehen.
Gruß
Edith
Danke an alle
Liebe Freunde,
danke für die Antworten.
noch ein schönes Chanukah und einen schönen Advent.
Ich denke heute an jene für die sich das Wunder nicht ausgegangen ist.
liebe Grüße
Herbie
Hallo Herbert,
im Islam ist Selbstmord verboten und gehört zu den Großaufsässigkeiten. Die Grundlage hierfür ist der Koran (Gotteswort), Sure 4:29: „Und tötet nicht euch selbst, denn Gott ist mit euch barmherzig.“ Daneben existiert eine Anzahl von Hadithen (Prophetenworte), die den Selbstmord verurteilen, und nach denen der Selbstmörder im Jenseits ewig gepeinigt wird, indem er sich im Feuer Gehennas mit der Tatwaffe endlos selbst quält. (z.B. im Sahîh al-Bukhariyy)
Darum lautet eine Gelehrtenansicht - wenn auch der Minderheit - , dass für einen Selbstmörder kein Totengebet verrichtet werden dürfe.
Schöne Grüße
Mohamed.
Sebstmord geschieht meistens aus tiefer Verzweiflung. Manchmal hinterlässt er große Schuldgefühle bei anderen Menschen.
Gott ist barmherzig. Mir steht es nicht zu einen Selbstmörder zu verurteilen.
Jochen Klepper, der uns soviel Trosttexte hinterlassen hat bringt mich immer wieder zum Nachdenken über das Thema.
Nur im Gebet zu Gott kann ich ruhig werden.
Wo kann ich helfen, zuhören, zuhören, zuhören ???
eslitoo
Hallo Herbert,
nur am Rande:
Ich empfinde den Begriff „Selbstmord“ als nicht sehr hilfreich. Vielleicht wäre „Selbsttötung“ angemessener.
Grüße
fribbe
Hallo Herbert,
die katholische Kirche hat zwar (Tychi hat’s schon gesagt) die einschlägige Norm nicht mehr, jedoch ist ihr Glaube zum Thema Selbstmord/Selbsttötung schon nicht ganz jedem einfach überlassen, sondern es gibt schon verbindliche Vorgaben.
Unter Selbsttötung fällt zunächst jedes Verhalten, dass eindeutig kausal den Tod des eigenen Körpers nach sich zieht.
Entscheidend, ob der Selbstmord / die Selbsttötung zulässig ist, sind die Motive und Motivationen.
Schon seit frühchristlicher Zeit (Kirchenväter) wird z. B. eine Frau, die sich durch Selbsttötung einer drohenden Vergewaltigung entzieht, nicht nur als moralisch sauber, sondern sogar als vorbildlich bezeichnet; auch eine Selbsttötung vor einer sicheren Hinrichtung, wenn sie z. B. der Ehrenrettung dient oder auch wenn sie der Grausamkeit ein Stückweit vorbeugt, gilt wenigstens als entschuldigt, wo nicht sogar - in bestimmten Fällen - als geboten.
Anders verhält es sich mit der Selbsttötung aus Verzweiflung, meistens schon deswegen Selbstmord genannt, weil sie mit Selbsthass zusammenfällt. Alles, was aus Hass geschieht, ist aus christlicher Sicht im allgemeinen Sünde. Dem Selbstmord aus Verzweiflung (oder reiner Angst) werden drei Hasskomponenten zugeschrieben: Wir sündigen gegen die Gottesliebe, also gegen Gott (Der unser irdisches Leben noch will, sonst würde Er es ja auslöschen), sodann gegen die Mitmenschen (die wir vor vollendete Tatsachen stellen; die wir meist auch nicht nach ihren Bedürfnissen beurteilen, wenn wir uns selbst töten; denen wir in den meisten Fällen mit unserer Tat auch eine negative Botschaft übermitteln; gegenüber denen wir die Kommunikationsmöglichkeiten beenden), und schliesslich gegen uns selbst (ein Teil ist ja immer auch in uns, der leben möchte).
Es mag aber Ausnahmefälle geben. Berühmt ist die Frage, wie der Mensch zu beurteilen ist, der wegen eines schmerzhaften Knochenkrebses oder wegen drohendem Wahnsinn im Spital die Todesspritze verlangt=die Problematik von Christentum und Euthanasie.
Zwar gilt auch hier der christliche Grundsatz, dass mein Leben so lange einen Sinn vor Gott hat, als Gott dieses Leben nicht beendet. Indessen sind gewisse Schmerzen nicht einfach jedem Menschen zumutbar, sodass wenigstens ein Entschuldigungsgrund vorliegen könnte. Der römisch-katholische Glaube ist in diesem Punkt insofern streng, als dass jemand, der seine Tötung verlangt hat, vor diesem seinem Tod nicht gültig die Sterbesakramente empfangen kann. Es ist aber nicht jeder von vorneherein deswegen in Sünde gestorben, sondern dieses Urteil wird Gott überlassen.
Gruss,
Mike
Hi
In Essen gibt es einen versteckten jüdischen Friedhof, der Gräber von Ende des 19. Jhs bis etwas über den 2. Weltkrieg hinaus.
Auf dem selben Friedhof, aber (marginal) abgesondert liegen drei Selbstmörder, wobei zwei ein Pärchen waren, der eine von 1942, die andern beiden noch von 1945, wenn ich mich recht erinnere.
Über die Einzelperson weiß ich nicht viel, bei dem Paar ging es wohl darum, dass beide noch recht jung waren (frühe 20er) und keinen Ausweg für sich und ihre Liebe sahen, daher wählten sie den Freitod.
Zumindest damals als wir in einem Projekt von der Schule aus die Geschichte des Friedhofs aufarbeiteten wurde uns gesagt, dass die Bestattung von Selbstmördern so nahe unüblich sei, dass aber zu der Zeit ein Wandel eintrat. Ob das jetzt im Judentum tatsächlich generell so war oder vom Christentum aus so projiziert wurde, kann ich dir nicht sagen.
lg
Kate
Richtigstellung und neue Frage
Ich möchte der Ordnung halber sagen, dieser liebenswerte Mensch hat sich nicht umgebracht, wie jemand vermutet hat. Um so schlimmer sein Tod. Vielleicht zu einer neuen Frage, was haltet ihr von aktiver Sterbehilfe? Ich meine, wenn es keine Hoffnung gibt, der Patient unvorstellbar leidet und es selbst so will? Ich kenne die Argumentation, dass es vorstellbar ist so jemanden zu dem Schritt zu überreden, und das soll natürlich nicht sein.
Liebe Grüße, Herbie
Selbsttötung und Sterbehilfe aus evangelischer Sicht
Aus protestantischer Sicht ist es das Vorrecht Gottes, über Leben und Tod zu entscheiden. Das gilt auch für das eigene Leben, so daß Selbsttötung, Tötung auf Verlangen oder aktive Sterbehilfe als Handeln gegen Gottes Gebot (sprich „Sünde“) im Grunde abgelehnt wird. Aber wie in den evangelischen Kirchen üblich, gibt es dazu keine verbindliche Lehrmeinung. Die kirchliche Bestattung nach eine Suizid ist in der Regel kein Problem.
Die Alternative zur aktiven Sterbehilfe ist die Sterbebegleitung, bei der dafür gesorgt werden soll, daß die sterbende Person ihr Leben auch menschenwürdig beenden kann. Dazu gehört u.a. eine so umfassende Schmerztherapie, daß keine Schmerzen mehr gespürt werden, oder ein verbindliches Patiententestament, das jegliche lebensverlängernden Maßnahmen untersagt. Dafür sind in den letzten Jahren zahlreiche Hospize entstanden, die die Rahmenbedingungen für den Abschied aus dem Leben bieten sollen, wo dies zu Hause nicht möglich ist.
Martinus
Hallo, das Thema ist gerade aus religiöser Sicht sehr interessant.
Zunächst möchte ich kurz nur bemerken, dass die Sprünge vom WTC nicht als Selbstmord gewertet werden sollten.
Die meisten Religionen gehen davon aus, dass dem Menschen, dem Individuum eine Bestimmung in diesem seinem Leben gehört. Dazu muss dieses Leben genutzt werden soweit es geht.
Du hast tiefe Verzweiflung als Motiv genannt. Ja sicher geschehen die meisten bedauerlichen Suizide aus diesem Grund. Sie sind aber in den meisten Fällen Flucht. Schlimmstenfalls sind es Kinder, die vor den Problemen dieser Welt mittels Suizid versuchen zu fliehen. Wenn ein Mensch alt geworden, sein Leben gelebt hat, somit seine Bestimmung ggf. erfüllt hat oder auch nicht und Selbstmord begeht, ist der Verlust geringer.
Was meine ich mit Verlust: Die Mystiker der meisten Religionen sehen das Leben als einen Schliff an einem Diamanten in unserem Herzen. In den abendländischen Religionen ist von der Läuterung die Rede, die östlichen Religionen nennen es Arbeit am Karma. Dieser Diamant bestimmt unser Leben danach. Je besser geschliffen, desto besser das nächste Leben. Somit sollte man Leid bewusst in Kauf nehmen.
Man muss sich nicht geißeln, aber in den Tod flüchten würde demzufolge nur bedeuten, die Probleme mit ins nächste Leben zu nehmen.
Abschließend möchte ich mich kurz dem Sterbeprozess widmen. Ich glaube, dass das Sterben ein nicht nur körperlicher sondern auch ein spirituell-psychischer Prozess ist, der vollendet werden sollte. Durch Suizid würde dieser Prozess unvollständig geschehen mit unvorhersehbaren Folgen im nächsten Leben. Wie gesagt, das glaube ich.
Das ist die verkürzte Form meiner Quintessenz aus dem Studium der Religionen.
Vielleich konnte ich helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo WiSon,
wie steht es unter diesem Aspekt mit Menschen, die einen plötzlichen Tod sterben, z.B. Unfallopfer. Die haben ja keine Chance diesen spirituell-psychischen Prozeß zu vollenden.
Etwas zusammenhanglos:
Ich sehe keinen Makel in der Flucht.
Es hört sich immer so an, als sei Flucht ein Makel. Es gibt Situationen, da habe ich vollstes Verständnis für Flucht und würde sie in gleicher Lage evtl. ebenfalls ergreifen.
Gute Nacht
MissSophie
Ich denke auch an Ludwig Hirsch der ja schon unheilbar krank
war. Wer kann es diesen Menschen verdenken. Und auch an jene
die sich vom World Traide Center stürzten. Wahrscheinlich nur
kurz bevor sie die Flammen oder der Rauch umgebracht hätten.
Liebe Grüße
Herbie
Schriftsteller Wolfgang Herrndorf, dazu existiert sogar eine eigene Website + Buch.
Hallo miss sophie und wiso,
also ich sehe das so ähnlich wie wiso ich glaube auch, dass das sterben ein spiritueller Prozess ist. Ein Unglücksfall ist ein tragisches Schicksal , da man sich nicht wirlkich auf den Tod „vorbereiten“ kann. Schopenhauer hat es glaub ich mit seinen Worten am passendsten gesagt :
Das Sterben ist allerdings als der eigentliche Zweck des Lebens anzusehn: im Augenblick desselben wird alles Das entschieden, was durch den ganzen Verlauf des Lebens nur vorbereitet und eingeleitet war. Der Tod ist das Ergebniß, das Résumé des Lebens, oder die zusammengezogene Summe, welche die gesammte Belehrung, die das Leben vereinzelt und stückweise gab, mit Einem Male ausspricht, nämlich diese, daß[746] das ganze Streben, dessen Erscheinung das Leben ist, ein vergebliches, eiteles, sich widersprechendes war, von welchem zurückgekommen zu seyn eine Erlösung ist. Wie die gesammte, langsame Vegetation der Pflanze sich verhält zur Frucht, die mit Einem Schlage jetzt hundertfach leistet, was jene allmälig und stückweise; so verhält sich das Leben, mit seinen Hindernissen, getäuschten Hoffnungen, vereitelten Plänen und stetem Leiden, zum Tode, der Alles, Alles, was der Mensch gewollt hat, mit Einem Schlage zerstört und so der Belehrung, die das Leben ihm gab, die Krone aufsetzt. – Der vollbrachte Lebenslauf, auf welchen man sterbend zurückblickt, hat auf den ganzen, in dieser untergehenden Individualität sich objektivirenden Willen eine Wirkung, welche der analog ist, die ein Motiv auf das Handeln des Menschen ausübt: er giebt nämlich demselben eine neue Richtung, welche sonach das moralische und wesentliche Resultat des Lebens ist. Eben weil ein plötzlicher Tod diesen Rückblick unmöglich macht, sieht die Kirche einen solchen als ein Unglück an, um dessen Abwendung gebetet wird. Weil sowohl dieser Rückblick, wie auch die deutliche Vorhersicht des Todes, als durch Vernunft bedingt, nur im Menschen, nicht im Thiere, möglich ist, und deshalb auch nur er den Becher des Todes wirklich leert, ist die Mensch heit die alleinige Stufe, auf welcher der Wille sich verneinen und vom Leben ganz abwenden kann.
Grüße Henry
Hallo Herbert,
die (röm.-kath.) Kirche hält nichts davon; es ist aber denkbar, dass Palliativmedizin, insbesondere eine starke Schmerzbehandlung, nebenbei die gleichen Wirkungen erzielt, darum sind die Wirkungen nicht zwingend sündhaft zustandegekommen, es läge denn der gegenteilige Nachweis vor - also z. B. dass jemand ausdrücklich Sterbehilfe und nicht Schmerzbehandlung ausführen will.
Gruss,
Mike