Hallo Michael,
Dir und auch allen anderen vielen Dank für die Tipps.
Auf Deine möchte ich kurz eingehen:
Zu 1.: Zu meiner Internetseite frage ich mich ständig, ob sie „angenehm“ ist. Leider sind die Geschmäcker sehr verschieden. Ich habe dazu sowohl Kritik, als auch Lob geerntet. Der Text ist - das sehe ich durchaus ein - lang. Aber ich denke, wenn man den kürzer macht, bleibt allerhand Information auf der Strecke. Schon einige Kunden haben gerade diese Rubrik gelobt. Dennoch werde ich meine Website dahingehend nochmal kritisch betrachten. Wobei: aller anderer Text bei den Produkten ist auf Fakten beschränkt oder lehnt sich an die Infos des Lieferanten an. Es ist immer der Spagat: kurz und knackig und Infoverlust oder ausführlich und evtl. Kundenverlust.
Zu 2.: In dieser wie auch in anderen Branchen ist es so, daß die (Internet-)Händler mit höheren Umsätzen höhere Rabatte bekommen als ein kleiner Händler, zu denen ich gehöre. Das geht so weit, daß Internethändler unter meinem Einkaufspreis anbieten können. Erschwerend kommt hinzu, daß es nicht einmal 2 Hand voll Maschinenlieferanten in dieser Branche gibt und jeder ist nur auf Umsatzzahlen aus. Wenn dann beispielsweise ein großer Internetanbieter einen Container Ware anfragt und dann noch Nachlässe z. B. in Form von Software fordert, wird das kein Lieferant ausschlagen. Daß das so gehandhabt wird, wurde mir glaubhaft berichtet.
Dropshipping ist in dieser Branche nicht etabliert.
Schlimmer noch: sobald einer meiner Kunden einen Gewerbeschein hat, kauft dieser fast zu meinen Konditionen bei meinen Großhändlern ein, mit dem Unterschied, daß ich ganze Verpackungseinheiten abnehmen muß.
Facebook: habe ich, aber nicht intensiv. Einerseits habe ich eine Abneigung gegen Facebook, andererseits bin ich mit meinem Geschäft zeitlich so eingespannt, daß mir die Zeit fehlt, Facebook so zu machen, wie es erforderlich wäre.
In den letzten Jahren war ich 7 Tage in der Woche mit meinem Geschäft zugange, sehr oft bis spät in die Nacht hinein. Mittlerweile habe ich gemerkt, daß mir das an die Gesundheit geht und ich kürzer treten muß.
Da spielt auch
4. mit hinein. Die von Dir angesprochenen Leistungen habe ich früher angeboten. Nähkurse waren ein Defizitgeschäft. Es konnten dadurch auch keine Synergieeffekte erzielt werden.
Stickservice ist ebenfalls sehr aufwändig. Berechnet man da, was man tatsächlich braucht, um gerade mal die Kosten zu decken, ist es vielen potentiellen Kunden bereits zu teuer.
Überhaupt ist die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ auch in dieser Branche noch sehr ausgeprägt. Wenn beim Auto die Lackierung 1.500 Euro kostet, ist das egal. Wenn eine Maschine über 100 Euro kostet, ist das schon zu viel.
Mit Reparaturen bin ich gut ausgelastet, allerdings ist da das Problem, daß von vielen Verbrauchern - glücklicherweise nicht allen - der Aufwand einer Reparatur erheblich unterschätzt und damit die Kosten auch nur in niedriger Höhe akzeptiert werden.
Hinzu kommt, daß in meiner Region noch 3 weitere Mechaniker ihre Dienste anbieten, die aber kein Ladengeschäft wie ich betreiben und die Reparaturen zu bürgerlich kalkulierten Spottpreisen anbieten. Einer der Mechaniker lebt von der Rente, die anderen 2 wahrscheinlich von Hartz IV. Daß ich Reparaturen dieser Mechaniker schon wiederholt repariert habe, weil diese schlechte Arbeit abgeliefert haben, interessiert den Verbraucher zunächst nicht und erfährt er erst, wenn er seine Negativerfahrung macht. Zuerst steht der Preis im Vordergrund.
Mein Stundensatz liegt übrigens unter dem Mindestlohn.
Wie dem auch sei: ich bin froh über Tipps und auch Kritik. Ich werde alle bisherigen und vielleicht auch noch kommende Anregungen aufgreifen und mir entsprechend durch den Kopf gehen lassen.