Selbstverständlich Geld zum Schulabschluss?

Hallo,

zum Schulabschluß (Matura) bekam ich gar nichts. Wir waren feiern, also essen, und das war’s auch schon.
1000,- Euro?? Das ist ein Batzen Geld… und ich denke, wenn die Eltern das entbehren können, dann wird’s schon passen. Ich hätte niemals so viel Geld bekommen, nie, aber genauso wenig hab ich so etwas erwartet. Wer solche Erwartungen erfüllt, der ist auch selber schuld…
Wenn du kein gutes Gefühl hast, würde ich den Vorschlag von „sowieso“ mit der Spende im Name des Neffen unterschreiben… oder ein kleines notwendiges Sachgeschenk für die neue Wohnung, z.B. ein Wasserkocher.

Über die genannte Summe in höchstem Maße erstaunte Grüße von
Corinna

ja genau, das wollte ich ja damit sagen

vllt. nehmen wir den mittelweg: 450 € / monat

Sachhilfe
Hi!

In fast allen Städten gibt es so Second-Hand-Kaufhäuser. Für die ERsteinrichtung einer eigenen Wohnung finde ich das ideal.

Dorthin würde ich mit dem jungen Mann mal gehen und ihm ein Budget für den Möbelkauf von mir zur Verfügung stellen.

Und ihm helfen, sich Dinge zusammenzusammeln, im Bekanntenkreis.

Oder ihn mal schön zum Essen einladen, sowas in der Art. Oder eine Abo-MOnatskarte für ein Jahr bezahlen, ein Fahrrad schenken, irgendwas, um ihn mobil zu machen (ohne Folgekosten wie z.B.ein Auto), je nach Gegebenheit.

Aber derart eingefordertes Geld würde ich ihm verweigern. Punktum. Und ihm das auch genauso erklären, wie Du es hier getan hast.

Grüße
kernig

Hallo

ein realschulabschluss ist doch selbstverständlich
heutzutage…
oder???

Nein, leider nicht.

Gruß
Elke

PS: Für den einen ist das Abitur ein Klacks, wo er so einfach durchrutscht, für den anderen ist ein Hauptschulabschluss eine Anstrengung, die er bewältigen musste.
Ich kann mich mit jeder Leistung meiner Kinder freuen, wenn es eine Leistung ist. Dieser Freude kann ich durch ein Geschenk Ausdruck geben. Auch daran ist nichts falsch.

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Hallo kleinkathilein,

ich persönlich würde meinem kind auch nichts schenken ich mein
hallo ein realschulabschluss ist doch selbstverständlich
heutzutage…
oder???

wieso?
Es gibt einfach Kinder/Jugendliche, die sich mit dem Lernen nicht so leicht tun und für einen Realschulabschluss viel, viel Zeit „über den Büchern“ verbringen müssen. Ich finde es eine riesige Leistung, wenn es jemand z.B. schafft, von der Förderschule auf die Realschule zu kommen und evl. sogar einen Abschluss mit 2 vor dem Komma zu schaffen.
Was ist mit Kindern/Jugendlichen, die nebenbei mit familiären Problemen oder mit einer Erkrankung (egal ob seelisch oder körperlich) zu tun haben?
Was ist mit Kindern/Jugendlichen, denen zu Hause keiner bei schulischen Angelegenheiten hilft?
Ein Realschulabschluss ist für diese sicherlich eine größere Leistung als für ein intelligentes Kind, das in einer ruhigen und verständnisvollen Familie aufwächst und bei schulischen Dingen Hilfe erfährt.

Ich finde: Die Anstrengung muss honoriert werden!

(Zunächst einmal) „nur“ einen Realschulabschluss zu haben, hat beileibe nichts mit „Faulheit“ oder so zu tun.
Ich hatte z.B. als ersten Abschluss auch einen Realschulabschluss.
„Auf dem Land“ war das damals ein eher besserer Abschluss; Standard war Hauptschule, die besseren Schüler kamen - je nach Elternwunsch - auf die Realschule oder aufs Gymnasium.

Ich bin auch nicht für Riesengeschenke wie die hier angesprochenen 1000 Euro.
Aber eine Aufmerksamkeit hat damals eigentlich (fast?) jeder bekommen: schönen Druckbleistift oder Füller, silbernes Armband, Uhr… hochwertig, aber nicht „sündteuer“ (Wert so 10 - 30 Euro).

Viele Grüße,
Nina

Hallo,

ich hab zum Abi eine Uhr von meinen Eltern bekommen und nichts von anderen. Und zum Diplom, das wesentlich schwieriger zu erwerben war, nichts. Ist auch völlig in Ordnung.

Und wenn mich jemand so wie von Dir geschildert um Geld bitten würde, würde ich austicken!!! Von der unverschämten Summe einmal abgesehen, habe ich ein prinzipielles Problem damit. Selbst bei 5 Euro würde ich ausflippen. Geschenke gibt man freiwillig und nicht weil jemand diese erwartet. Und nach so einer Aktion würde ich gar nichts mehr schenken, damit dem jungen Mann auch eine Lektion erteilt wird. Und wenn ich demnächst mal etwas Schenken wollte, würden diese Geschenke sicherlich auch nicht sehr teuer werden. Zudem würde ich auch diskret die Eltern darauf hinweisen, die hoffentlich sehr erstaunt über ihren Sprössling sein werden und sich mal mit ihm zusammensetzen.
So etwas Unverschämtes hab ich selten gehört.

Beste Grüße
Anita

Hallo,

das ist ja wirklich eine scharfe Nummer. Scheint aber mehr und mehr in Mode zu kommen, wie ich so anlässlich von Konfirmationen im Umfeld auch leider schon feststellen musste. Da wird mit Summen hantiert, dass es einem schwindelig wird, und schon Monate vorher wird abgecheckt wer als Schenker in Frage kommt und wieviel schenken wird, und dann mit der in Erwartung stehenden Summe auf dicke Hose gemacht. Einfach nur furchtbar.

Aber man muss ja nicht jede Mode mitmachen, und ich würde entweder mit klaren Worten bzgl. des Vorgehens jegliches Geschenk - zumindest vorläufig - verweigern, oder unbeeindruckt hiervon bei dem ohnehin geplanten Geschenk bleiben, egal wie teuer dies im Verhältnis zu erwarteten Summen ist. Geschenke sollen von Herzen kommen, sollten dem Anlass angemessen sein, und auch in die wirtschaftliche Gesamtsituation aller Beteiligten passen. Da kann es nicht sein, dass da jemand einseitig Forderungen stellt. Auch wenn hier Gründe vorliegen, in dem Abschluss schon etwas Besonderes zu sehen. Dies zu würdigen liegt bei den Schenkern und nicht bei dem Beschenkten.

Wenn ich so zurückdenke, dann gab es zwar auch bei uns zum Abi von den Eltern Geld, aber das war dann eine von ihnen selbst bestimmte freiwillige Leistung, die wir Kinder nicht angefordert haben (und die wir erst recht nicht in bestimmter Höhe eingefordert hätten). Die sehr eng in die Familie einbezogene einzige, kinderlose Tante schenkte ebenfalls aus eigenen Antrieb Geld, aber das war es dann auch mit den „großen“ Geschenken.

Auf einem anderen Blatt stehen konkrete Kosten im Rahmen der Ausbildung, über die man ggf. „mal sprechen muss“. D.h. wenn jetzt im Rahmen der weiteren Ausbildung höhere Kosten anfallen sollten, die der junge Mann nicht selbst bestreiten kann, die aber für seine Ausbildung wichtig wären, könnte man ja mal über eine Beteiligung sprechen.

Ich habe mir damals mein Studium eigentlich selbst verdient, und die Kosten durch Verzicht auf eigene Wohnung gering gehalten, kam aber trotzdem gegen Ende des Studiums mal an einen Punkt, wo objektiv sinnvolle Kosten entstehen sollten, die ich nicht mehr selbst hätte alleine tragen können. Da habe ich dann angesichts meiner sonstigen Selbstfinanzierung und geringen Kosten schon recht deutlich Unterstützung in diesem konkreten Fall erbeten, weil da „nicht von selbst kam“. Aber das ist natürlich eine ganz andere Geschichte als einfach mal so konkrete Summen anzufordern.

Gruß vom Wiz

Anerkennung in Form von Geld ist wie Lieferservice statt selbst kochen. Wenn einem nichts einfällt gibt man Geld.
Über die Höhe lässt sich streiten. 1000,- finde ich persönlich für einen Schulabschlus absolut überzogen. Hinzu kommt, dass es eingefordert wird. In welcher Welt lebt diese Jüngling denn. Wieviel Geld hat er sich denn bisher selbst verdient? Er ist 19, hat er einen Nebenjob? Hat er Ferienjobs gemacht? Tut er was für sein Auskommen?
Ich gehe mal davon aus eher nicht, denn sonst wären solche überzogenen Forderungen ihm selbst perinlich und zu tiefst unangenehm.
Wie schon angedeutet, etwas für die Wohnung geben - OK, aber kein Bargeld.

Gruß D.