Hallo liebe Experten,
mein Neffe (jetzt bald 19 Jahre) macht gerade seinen Realschulabschluss und wird voraussichtlich seinen erweiterten Realschulabschluss erhalten. Das ist in seinem Fall wirklich etwas Besonderes, da er vor 3,5 Jahren aufgrund mehrerer Schwierigkeiten im Elternhaus und in der Schule mehrere Monate stationär psychologisch behandelt wurde und anschließend in eine betreute Wohngruppe kam (daher auch der späte Schulabschluss).
Das tat ihm (besonders seiner Selbstständigkeit) aber insgesamt sehr gut - er hat sogar schon einen Ausbildungsplatz und wird demnächst seine erste eigene Wohnung beziehen. Also: Hut ab!
Ich habe ihn in den ganzen Jahren auch immer eher verteidigt, da seine Eltern ihn (im Vergleich zu seinen beiden Vorzeige-Geschwistern) meist als „Aussätzigen“ behandelt haben.
Ich habe jetzt bloß das Problem, dass mir Folgendes etwas aufstößt: Schon vor ein paar Wochen hat er seine gesamte Verwandtschaft abtelefoniert und um Geld geschnorrt. Er meinte, es sei üblich, dass man Geld für seinen Schulabschluss bekäme.
Ich kenne es so nicht - und auch wenn es so wäre, stößt mir diese Art, Geld einzufordern etwas auf. Meine Mutter konnte nicht Nein sagen und versprach ihm 1.000 Euro (er hatte sogar mehr erwartet). Ich meinte zu ihm, dafür solle er dann zwischen Schulende und Ausbildungsbeginn eine Woche zu seiner Oma kommen und im Garten / auf dem Hof helfen - er meinte, täte er gern, hätte aber keine Zeit.
Hätte er mich nicht so penetrant gefragt, hätte ich ihm sicherlich etwas zum Wohnungseinzug geschenkt, aber so fällt es mir - ehrlich gesagt - etwas schwer - besonders diese Selbstverständlichkeit.
Wie würdet Ihr es handhaben? Bin ich da zu engstirnig?
Sonnige Grüße
Kathleen