Selbstverständnis der Rügener

Hallo liebe Community =)
besser gesagt, einen schönen guten Abend!

Kann mir jemand weiterhelfen? Ich besuche Rügen und es ist meine Aufgabe, das Selbstverständnis der Einwohner Rügens darzustellen… Ich war noch niemals dort und kenne niemanden von dieser Insel.
Habt ihr eine Idee, wo ich brauchbare Informationen zu diesem Thema beschaffen kann? Außer natürlich vor Ort :wink:
Ich denke mal, sie sind sehr stolz auf ihre Insel, wäre ich auch, schätze ich… aber so richtig viel is des nicht…

Liebe Grüße

Samilein

Hi Samilein,

nicht versäumen, eine „einheimische“ (keine Touristen-)Kneipe aufzusuchen. Denke, da findest Du am Stammgisch genug alte Rügener, die Dir gern erzählen. Wenn Du dann noch ne Runde ausgibtst, wirst Du viel Stoff finden, den Du verwerten kannst.

Gruß,

Anja

Wie wäre es mit einem Besuch im Heimatmuseum? Da gibt es meistens sehr kundige Führer, die solche Fragen gern beantworten. Viel Spaß auf Rügen!

Hi,

Kann mir jemand weiterhelfen? Ich besuche Rügen und es ist
meine Aufgabe, das Selbstverständnis der Einwohner Rügens
darzustellen… Ich war noch niemals dort und kenne niemanden
von dieser Insel.

Ich war schon öfters auf der Insel und kenne dort auch jemanden,
allerdings stammen Sie nicht von dort :wink:.

Habt ihr eine Idee, wo ich brauchbare Informationen zu diesem
Thema beschaffen kann? Außer natürlich vor Ort :wink:

Schreib das Rathaus an, oder ruf dort an. Setz eine Announce in die Rügener Zeitung (Ostsee-Zeitung) oder frag bei der Zeitung, ob Du mit einem Redakteur sprechen kannst. Vielleicht kannst Du ja ne Reportage draus machen :smile:.

Ich denke mal, sie sind sehr stolz auf ihre Insel, wäre ich
auch, schätze ich… aber so richtig viel is des nicht…

Sie sind stolz auf die Naturschönheiten ihrer Insel und wohnen dort, wo andere Urlaub machen :wink:.

Nur diejenigen, die dort Urlaub machen können sich mehr leisten, als die meisten Einwohner, die dort leben und arbeiten. Wie in ganz Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosenrate nicht gerade niedrig, die Gehälter (noch) nicht auf Westniveau angeglichen. Aufgrund der Insellage und dem Tourismus (Mieten etc.) sind die Lebenshaltungskosten nicht gerade billig und viele Junge wandern ab.

Dazu kommt in der Feriensaison der Verkehr und die Umweltbelastung auch durch zunehmenden LKW-Transit zum Fährhafen Sassnitz. Staus auf der Insel sind im Sommer keine Seltenheit.

Hier nochmal was zur Entwicklung der Bevölkerungsstruktur:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/laenderreport…

Ich kann mich an eine Reportage erinnern, die evtl. für Dich interessant sein könnte. Leider weiß ich nicht mehr darüber.

Die Reportage entstand noch zu DDR-Zeiten und wurde vom staatlichen
DDR-Fernsehen ausgestrahlt. Diese Reportage wurde von einem öffentlich-rechtlichen Sender nach der Wende aufgegriffen und sie haben (irgendwann nach der Wende) die gleichen Personen nochmal
interviewt.

Ach, noch etwas: das heißt Rüganer, nicht Rügener.

Laut Rüganern werden die Begriffe so definiert:

Rüganer sind Einwohner, die in mindestens 3. Generation auf Rügen geboren sind.
Rügener sind Zugezogene und bis 2. Generation auf Rügen geboren
Offiziell ist das allerdings nicht!! :wink: Aber ich denke, es sagt einiges über ihr Selbstverständnis aus.

Allgemein sind die Rüganer schon sehr typisch nordisch, stur, wortkarg, teilweise etwas ruppig im Umgang mit Fremden. Sie leben in einem Zwiespalt: Sie brauchen den Tourismus dringend, um über die Runden zu kommen, andererseits können sie Touristen nicht besonders gut leiden.
Da sie soweit abgelegen von allem sind, haben sie nach der Wende etwas länger gebraucht um sich zu „aktualisieren“. Daher können sie es nicht leiden, wenn man sie hinterwälderisch nennt.
Einige Rüganer wären lieber Schweden als Deutsche :wink:

Solche Informationen erhälst du vorwiegend von Menschen, mit denen du näher bekannt bist. Aber wenn du dort übernachtest, hast du vielleicht eine nette ältere Dame in der Pension, die etwas Zeit hat, zu reden. Meide die Touristen-Hochburgen wie z.B. Binz, da verirrt sich freiwillig kein Rüganer hin, bis auf diejenigen, die dort arbeiten. Die haben aber meist keine Zeit und keine Lust zu reden.

Fahr ein bißchen übers Land und schau dir die Bauernhöfe an, viele von denen sind offen für Besuch. Dann kleine Gaststätten an Häfen oder vielleicht auch die Fischer selbst am Nachmittag, wenn sie zurück sind.

Gleichfalls guten Abend!
Na ja, dieses Rechtsbuch scheint ja Rügen schon gründlich beeinflusst zu haben: http://de.wikipedia.org/wiki/Matth%C3%A4us_von_Normann
Gruß
Sepp