Selbstverwaltung in der Schulklasse

Hallo,

eine ähnliche Idee wurde hier vor einiger Zeit schon einmal als Frage angestellt.
Da war ich mit dem Antworten zu langsam… Evtl. wurde es ja inzwischen ausprobiert?

Wer hat Erfahrung mit SchülerInnen zum folgenden Vorhaben:

Im nächsten Schuljahr möchte ich mit einer Berufsfachschulklasse nach einem geplanten anfänglichen Teamtraining dahin kommen, dass die Schüler folgende Dinge - von mir angeleitet, gesteuert und überwacht ( natürlich?)- in zunehmender EIgenregie übernehmen:

Kontrolle von Hausaufgaben, Entschuldigung und Intervention bei Verspätungen und Fehlzeiten, Einschreiten bei Regelverletzungen, Verschmutzung des Klassenraumes usw. usw. ALso alles, was ein Klassenlehrer, der nur selten in der Klasse ist, in einer Klasse, die häufig in Gruppen aufgeteilt ist, nicht schaffen kann und inzwischen auch nicht mehr möchte, denn ich finde, die SchülerInnen sollen lernen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen…

WIr werden kein Lernbüro gründen können, die Klasse befindet sich an einer gewerblich-technischen Berufsschule.Einige Ideen habe ich zwar schon, es wäre aber schön, wenn jemand noch ein paar gute und praktische Tipps auf Lager hätte und sie hier abladen könnte.

Bin schon sehr gespannt

hafikatz

Hallo,

eine ähnliche Idee wurde hier vor einiger Zeit schon einmal
als Frage angestellt.
Da war ich mit dem Antworten zu langsam… Evtl. wurde es ja
inzwischen ausprobiert?

Wer hat Erfahrung mit SchülerInnen zum folgenden Vorhaben:

Im nächsten Schuljahr möchte ich mit einer
Berufsfachschulklasse nach einem geplanten anfänglichen
Teamtraining dahin kommen, dass die Schüler folgende Dinge -
von mir angeleitet, gesteuert und überwacht ( natürlich?)- in
zunehmender EIgenregie übernehmen:

Kontrolle von Hausaufgaben, Entschuldigung und Intervention
bei Verspätungen und Fehlzeiten, Einschreiten bei
Regelverletzungen, Verschmutzung des Klassenraumes usw. usw.
ALso alles, was ein Klassenlehrer, der nur selten in der
Klasse ist, in einer Klasse, die häufig in Gruppen aufgeteilt
ist, nicht schaffen kann und inzwischen auch nicht mehr
möchte, denn ich finde, die SchülerInnen sollen lernen, für
sich und andere Verantwortung zu übernehmen…

Hmm … Ideen dazu habe ich jetzt keine aber ich frage mich
inwiefern das heute verwirklicht werden kann.

Ich denke da mal an soetwas wie Gruppenzwang und daran das man
kein/e Außenseiter/in sein möchte.

Gerade wenn es um das einschreiten bei Regelverletzungen oder geht oder allgemein gesprochen darum geht etwas gegen seine Mitschüler/innen unternehmen soll.

Natürlich würden die Schüler/innen dadurch Verantwortung lernen
und vorallem wie es ist Verantwortung zu tragen.

Deshalb denke ich wäre es sehr wichtig das alle Schülerinen in
einer abwechselnden Reihenfolge diese Aufgaben übernehmen müssen.

Warum?

Damit keine Verurteilungen entstehen.

Ich bin selbst Schülerin und ich sehe bzw höre wie viel jetzt
schon hinter dem Rücken von Mitschüler/innen geredet wird.

Teilweise ist es einfach so, das es keine klaren Aussprachen
gibt, sondern das alles nur hinter dem Rücken getuschelt wird
und sich dann hochbauscht und das enorm.

So das es zu einer Grüppchenbildung kommt und irgendwann kein
Klassenverband mehr besteht sondern die Schüler sich
untereinander ausbooten.

Vielleicht etwas überspitzt aber teilweise doch Tatsache.

Deshalb ersteinmal eine halbe Frage und eine halbe Stellungnahme zu diesem Thema.

Zecyra

Hallo,

wie soll das denn genau aussehen, was willst du in der Vorbereitung erzählen.

Also, bei den jetzigen Informationen würde ich zu grosser Vorsicht raten.
Mir fiel spontan das Buch „Die Welle“ ein, in dem ein Lehrer ganz ähnliche Strukturen in seine Klasse einführte um seinen Schülern experimentel die Entstehung der Mitläuferschaft und der Unterdrückung im 3. Reich zu erklären.

Das geschieht nämlich wenn du Schülern Autorität in irgendeiner Form gibst, die bislang durch die Klassenhierarchien gebremst wurden.

So richtig kapiere ich auch nicht, warum du das machen willst. Klar, es ist unangenehm immer den halberwachsenen etwas wie Verantwortung zu vermitteln, aber wenn du sie in deinem Workshop schon mal dazu bringst zu erkennen wie toll es sein kann, bzw. welche Vorteile es bringt Verantwortung zu zeigen, dann hast du doch dein Ziel eigentlich schon erreicht.

Doch, mal ehrlich, glaubst du allen Ernstes, du könntest Verantwortungsbewusstsein vermitteln indem du selber Teile deiner Verantwortung an die Klassengemeinschaft abtrittst? Vielleicht können die Kids es nicht so in Worte fassen, durchschauen werden sie es allemal.

Gruss D.K.

Teamtraining dahin kommen, dass die Schüler folgende Dinge -
von mir angeleitet, gesteuert und überwacht ( natürlich?)- in
zunehmender EIgenregie übernehmen:

hi hafikatz,

lies dich mal selbst und sage mir dann bitte, wieviel Eigenregie bei soviel Training, Steuerung und Überwachung denn entstehen soll.

Überdenke deine Gedanken und überdenke dein konzept. denn mit der einstiegsvorstellung von dir, kann das doch nur schiefgehen.

gruss

hä, hab ich da etwas übersehen?
wie würdest du denn in einer Klasse, die im LEben noch nichts selbst organisiert hat, anfangen, bestimmte Dinge einzuüben? , alle Grenzen einreißen kann auch nicht klappen, bestimmte Wege aufzeigen wäre schon sinnvoll, sonst kann es tatsächlich schief gehen. Auch Verantwortung muss geübt werden, wenn im Alter von 16 Jahren noch nicht so viel vorhanden ist und die Eltern nicht mithelfen. Eigenregie kann nur klappen, wenn eben am Anfang nichts schief geht und keine Misserfolge den weiteren WEg verhindern. WEnn du eine bessere Idee hast, soziale Verantwortung einzuüben, dann immer her damit…

gespannte grüße

hafikatz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hm,

das geht mir nicht um irgendeine pseudoliberale wischiwaschi
pädagogik, sondern darum, ernsthaft die schüler an schlüsselqualifikationen heranzuführen. nach denen fragt nämlich bei einer bewerbung kein mensch mehr, die werden als vorhanden vorrausgesetzt.

gruß

hafikatz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Merkwürdig, merkwürdig,

nach den Meldungen auf meine Anfrage müsste ich eigentlich mal überprüfen, ob ich vielleicht faschistoide Tendenzen habe…

Eigentlich wollte ich nur praktische Tipps und keine oberlehrerhaften Belehrungen, die habe ich von meinen konservativen Kollegen genug.

Naja, vielleicht versteht ja noch irgendeiner, was ich eigentlich wollte, ich kann es nicht besser ausdrücken - für mich und meine mitarbeitenden Kollegen ist es eigentlich klar. Meine SchülerInnen sollen möglichst selbstbestimmt in exemlarischer projekthafter Arbeit bestimmte Verhaltensweisen und Techniken einüben. Vielleicht ist dieses auch nicht das richtige Forum?

Grübel
hafikatz

Na dann erzähl doch einfach mal was du genau machen/erreichen willst.

Für mich siehts bis jetzt nach „Klassengericht“ aus, wenn jemand was verbockt entscheidet die Klasse über die Strafe. Ausserdem glaube ich noch „Selbstaufsicht“ herausgelesen zu haben…sprich…ein SchülerIn ist verantwortlich für Sauberkeit, Lärmpegel usw. und wird mit entsprechender Durchgreif-Autorität ausgestattet.

Die Werte die du vermitteln willst sind oft dann da wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Bei manchen eben nicht, die müssen es dann umso bitterer lernen.

D.K.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hä, hab ich da etwas übersehen?

Offensichtlich. denn wer autoritär von oben einweist und überwacht und kontrolliert wird sein Lehrziel verfehlen.

wie würdest du denn in einer Klasse, die im LEben noch nichts
selbst organisiert hat, anfangen, bestimmte Dinge einzuüben?

Lass sie selbst was organisieren mit allen risiken des Erfolges und Misserfolges. Aber: halt dich raus, sinst kommt nur widerstand.

alle Grenzen einreißen kann auch nicht klappen, bestimmte Wege
aufzeigen wäre schon sinnvoll, sonst kann es tatsächlich
schief gehen.

du sollst keine Grenzen einreißen, sondern Erfahrungen sammeln und erleben lassen. du mußt ja nicht gleich die Budnesregierung ersetzen, mach doch einfach Planspiel aus Schule, Betrieb oder Umfeld.

Wenn etwas schief geht umso besser, dann hast du diskussionsstoff, warum es schief ging, wie es hätte beser laufen können etc.

Auch Verantwortung muss geübt werden, wenn im

Alter von 16 Jahren noch nicht so viel vorhanden ist und die
Eltern nicht mithelfen. Eigenregie kann nur klappen, wenn eben
am Anfang nichts schief geht und keine Misserfolge den
weiteren WEg verhindern.

Eine sehr bemerkenswerte Einstellung. Mit 16 keine Verantwortung, ich hoffe das wissen nicht deine Schüler, was du da von Ihnen hältst.

wie soll man lernen wenn nicht aus Fehlern?

WEnn du eine bessere Idee hast,

soziale Verantwortung einzuüben, dann immer her damit…

Die beste Idee fände ich, wenn du erstmal lernst zu lehren!

gruss

Merkwürdig, merkwürdig,

tatsächlich! denn:

nach den Meldungen auf meine Anfrage müsste ich eigentlich mal
überprüfen, ob ich vielleicht faschistoide Tendenzen habe…

wer sprach denn davon?

Eigentlich wollte ich nur praktische Tipps und keine
oberlehrerhaften Belehrungen, die habe ich von meinen
konservativen Kollegen genug.

konservativ ist eine Sache, autoritär eine andere!

Naja, vielleicht versteht ja noch irgendeiner, was ich
eigentlich wollte, ich kann es nicht besser ausdrücken

spricht so ein lehrer? wie willst du lehren, wenn du dein anliegen nciht ausdrücken kannst. Entschuldige, aber da komm ich nicht mit.

  • für

mich und meine mitarbeitenden Kollegen ist es eigentlich klar.
Meine SchülerInnen sollen möglichst selbstbestimmt in
exemlarischer projekthafter Arbeit bestimmte Verhaltensweisen
und Techniken einüben. Vielleicht ist dieses auch nicht das
richtige Forum?

Bestimmt! Denn bei Gegenwind soll man sich ja bekanntlich umdrehen, anstatt zu überdenken ob man vorher schon richtig stand. Deine Schüler werden dir immer Gegenwind machen, denn das kriegen die ganz schnell mit, wenn du denen gegenüber genauso arbeitest, wie du es hier darstellst.

gruss

Hallo hafi-katz,

Wer hat Erfahrung mit SchülerInnen zum folgenden Vorhaben:

als beobachtende Mutter, ansatzweise in einer Realschulklasse bei Kindern zwischen 12 und 14 Jahren.

Im nächsten Schuljahr möchte ich mit einer
Berufsfachschulklasse nach einem geplanten anfänglichen
Teamtraining dahin kommen, dass die Schüler folgende Dinge in
zunehmender EIgenregie übernehmen:
Kontrolle von …

Die Klasse meiner Tochter ist sehr groß, so dass die Lehrer dazu übergegangen sind die Überwachung von Lerndisziplin wechselsweise 2/3 Schülern zu überlassen. Es gibt dann auch immer Klassenstrafarbeiten, wenn aufgrund der Lautstärke und trotz Ermahnungen der Aufpasser keine Ruhe in die Klasse zu bringen ist.

ALso alles, was ein Klassenlehrer, der nur selten in der
Klasse ist, in einer Klasse, die häufig in Gruppen aufgeteilt
ist, nicht schaffen kann und inzwischen auch nicht mehr
möchte, denn ich finde, die SchülerInnen sollen lernen, für
sich und andere Verantwortung zu übernehmen…

So sehen das die Lehrer meiner Tochter auch. Denn offensichtlich war es ihnen nicht mehr möglich sich gegen die Uneinsichtigkeit im besonderen und allgemeinen durchzusetzen.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Kontrolleure zu Außenseitern werden, die Handlanger der Lehrer. Die lauten Schwätzer grenzen sich von den Ruhigen ab, die wiederum genauso wie sie sich nachmittags mit Mehraufgaben beschäftigen müssen. Das riecht nach tiefen Grabenkämpfen und schlechten Voraussetzungen einen guten Klassenverband herzustellen.

WIr werden kein Lernbüro gründen können, die Klasse befindet
sich an einer gewerblich-technischen Berufsschule.Einige Ideen
habe ich zwar schon, es wäre aber schön, wenn jemand noch ein
paar gute und praktische Tipps auf Lager hätte und sie hier
abladen könnte.

Also, grundsätzlich kann ich den Grundgedanken verstehen, sowohl arbeitstechnisch also auch im Sinne einer pädagogischen Überlegung. Aber das setzt erst einmal ein gesundes Vertrauen der Klassenkameraden zueinander voraus, wenn von kleinen Pannen abgesehen diese Struktur der Eigenverantwortlichkeit gut funktionieren soll. Ein Vorwurf eines Kontrolleurs darf nicht zu einer Waffe werden, um jemanden zu verletzen, es sollte immer um die Sache nicht um Personen gehen.
Vielleicht kann ich mit meiner Erfahrung als Teamleiterin mit einem Rat bei dir landen? :wink: Im Vorfeld ist darauf zu achten wer die informellen Führer sind, wie sind die Kräfteverhältnisse, wo sind Außenseiter, und vielleicht durch Teamarbeiten die Führer zur Unterordnung zwingen, die Außenseiter Situationen der Verantwortlichkeit und des Gehörtwerden aussetzen.
Kontrolle bedeutet Macht, was für manche sehr verführerisch ist, das kann für Schüler entweder ein Fluch oder ein Segen bedeuten, was aber nicht immer der Sache dient. Deshalb dürfen Kontrollaufgaben nicht lange in einer Hand bleiben, jeder kommt dran. Oder der Kontrolleur wird kontrolliert? Regelmäßige „Mitarbeiterbesprechungen“ sind nötig, für Aussprachen, Besprechung von Pläne, Termine Ziele und Erreichtes, zum Motivieren. Und der Teamchef bleibt immer außen vor, greift nur in Ausnahmesituationen ein -> außerordentliche Besprechungen „woran hapert es?“. Ansonsten ist er lediglich Moderator.
Im Grunde genommen könnte das Projekt funktionieren wie in einem Büro oder in einer Werkhalle. Und dafür gibt es sicher einige Vorbilder in Eurem Umfeld. Wenn du die Schüler die Ideen der Umsetzung selbst entwickeln läßt, dann wird es auch umso lieber mitgetragen.

viele Grüße
claren

Klassenstrafarbeiten unzulässig
Es gibt dann auch

immer Klassenstrafarbeiten, wenn aufgrund der Lautstärke und
trotz Ermahnungen der Aufpasser keine Ruhe in die Klasse zu
bringen ist.

Was bitte sind denn „Klassenstrafarbeiten“?
Etwa Strafarbeit für die ganze Klasse, weil einige schwätzen?
Nur kleine Bermerkung schulrechtlicher Art: Derartige Strafarbeiten wären - unabhängig vom pädagogischen Sinn - rechtlich unzulässig, da sie eine eine Kollektivstrafe darstellen. So jedenfalls ist die Rechtslage in BaWü.

ha,
da muss ich bei den vielen Antworten noch einmal in mich gehen. Vielen Dank zunächst an alle, die sich so intensiv und auch konträr mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Von einigen fühlte ich mich doch arg angepisst. Es geht mir nicht darum, mir ein Problem mehr vom Hals zu schaffen. Es geht mir um meine Schü, die sind mir nämlich sehr wichtig. Darüber mache ich mir Gedanken. Wir planen als Lehrerteam jetzt das nächste Schuljahr und ich erhoffte mir auf diesem Wege einige Anregungen. Die sind in manchen Antworten ja schon vorhanden und helfen mir sehr beim Nachdenken. Dennoch noch einmal zu dem Ablauf hier:
Also: Ich fühle mich doch arg missverstanden. Das liegt sicherlich daran, dass ich mich missverständlich und zu knapp ausgedrückt habe. Deshalb noch mal ein neuer Versuch:
Was ich will, ist den Schü einen Weg zu selbstbestimmtem und problembewusstem und -orientiertem Lernen zu zeigen. Viele Schritte auf diesem Weg bin ich mit ihnen schon marschiert, es gibt z. B. Klassenkonferenzen, Gruppengespräche, Einzelgespräche, Klassensprechergespräche, Verhaltensverträge, Selbstbeobachtungsbögen mit Auswertung und Feedback in Klasse und Arbeitsgruppe, Gruppenarbeit, WOchenpläne, Selbstkontrollbögen, Facharbeiten, Freie Arbeit und Projektarbeit und … und … Ich will meinen pädagogischen Ansatz hier nicht weiter auswalzen, was ich will, ist einfach den Schü zu helfen, eine Berufsreife, eine Teamfähigkeit, Methodenkompetenz usw zu erlangen. All das funktioniert bislang wunderbar bis mittelprächtig. Für mich ist wichtig, dass ich jetzt noch eine Stufe weitergehen kann und die Schü noch weiter einbinde - Selbstverantwortung ist das Ziel. Wenn ich weiß, dass bei einem Schü nachts oder morgens in der Familie aus unterschiedlichen Gründen die Luft brennt, dann wird selbstverständlich keine wilde Meute auf ihn/sie losgelassen, dies muss und wird anders gehandbabt als die Situation „Schü kommt wegen galoppierender Bocklosigkeit nicht aus dem Bett“.
Von Klassenstrafarbeiten und Racheengeln kann nicht die Rede sein. Was allerdings viel mehr zieht als die Argumente von Lehrern, sind diejenigen der Mitschüler. Und wenn die Schü sich die goldenen Gruppenregeln in einem Teamtraining erarbeitet haben, ist es auch kein Problem für sie, durchaus sensibel mit den Mitschü umzugehen - dies ist jedenfalls meine Erfahrung. Da habe ich mit meiner jetzigen Oberstufe ganz zauberhafte Erfahrungen gemacht, sie helfen sich gegenseitig, bringen Lösungsvorschläge, die beispielhaft sind, kontrollieren, korrigieren und motivieren einander, machen soziale Regeln für die Mitschü transparent, sorgen für ein harmonisches Klassenklima und eine gute Arbeitsatmosphäre und und und.

Ich denk mir, jetzt müsst es doch noch was geben, was ich nicht kenn und was mir vielleicht mit meinen 30 Schü zu noch besseren Ergebnissen verhilft. Ich weiß, dass in manchen Lernbüros viel in der Richtung gearbeit wird.

noch nicht zufriedene
hafikatz

Hallo,

also mal ehrlich…schon wieder jede Menge Andeutungen und wieder nichts Konkretes.

Verantwortung muss vorgelebt sein. Wenn also die Eltern deiner Schüler verantwortungslos handeln, keine Disziplin zeigen, werden deren Kinder grosse Mühe haben, einzusehen, dass es sich besser lebt wenn man Verantwortung und Disziplin als ein Lebensziel definiert. Schliesslich kommen die Eltern ja auch irgendwie durch.

Will damit nicht sagen, dass es völlig nutzlos wäre, was du vor hast, aber ich halte es für den falschen Weg.

Ich habe schon einige 16-18jährige in einem handwerklichen Beruf ausgebildet und war mit den Problemen die du andeutest konfrontiert.
Die beste Überzeugung war der Alltag selbst. Menschen ohne Disziplin ohne Verantwortung brauchen vor allem eine konsequente Linie und dazu entsprechend gute Begründungen diese Linie einzuhalten. Also eben keine Wischi-waschi-holt-euch-selbst-raus-Taktik sondern klare Vorgaben, klare Konsequenzen und machbare Schritte um Ziele zu erreichen.

Aber…auf die Begründung kommts an.

Also mit „du musst pünktlich in die Schule kommen, sonst wirst du später im Beruf Schiffbruch erleiden“ wird das nichts. Besser verständlich ist zB. eine Aufrechnung der Lohnkosten von vier Mann, die zwanzig Minuten rumstehen müssen, weil der fünfte verpennt hat. Und die Konsequenzen für den Betrieb und seine Mitarbeiter.

Ich empfehle dir also mal eher etwas über „die Welt da draussen“ zu erzählen oder sie gar zu besuchen, dann werden so manche deiner Schüler überhaupt mal erst den Sinn deiner Ideen begreifen.

Gruss D.K.

hallo,

danke, die Idee mit der Rechenaufgabe finde ich gut. Auch lässt sich dies gut mit dem Praxisunterricht verbinden, dort sollen die Schü sich während Projektarbeiten gegenseitig zuarbeiten. Das geht ja nur gut, wenn die Gruppen vollständig und arbeitsfähig sind.

Die Idee, die Schule mehr nach außen zu öffnen, sollten wir auch vermehrt einbringen, das sehe ich auch so. Äußerungen von „Chefs“ werden sehr ernst genommen. Leider kommt dann bei einigen Kids dann die Haltung: Nach der Schule mach ich es dann anders - hier hilft eben die zeitnahe Erfahrung, was geschieht, wenn jemand verspätet kommt, beim Lernen von Schlüsselqualifikationen hoffentlich weiter.

Gruß
hafi-katz