Hallo,
im vor-vorigen Thread wird zweimal der Begriff Selbstzweifel verwendet (siehe Philosophin24). Einmal auf das „unschöne Aussehen“ des Herrn Spitz bezogen, ein anderes Mal (siehe Balazs) bezüglich der Signale, durch die ein Mann „schnell das Welte sucht“.
Entweder ein Mann sucht schnell das Weite, weil ihn die Frau nicht stimulieren kann wegen ihres „unschönen Aussehens“. Oder weil er homosexuell ist. Oder weil er etwas Wichtigeres im Kopf hat als Erotik, zum Beispiel einen Geschäftstermin, bei dem es um viel Geld geht. Selbstzweifel entstünden erst dann, wenn der Mann, bevor er „schnell das Weite sucht“, sich statt vernünftiger Argumente zu bedienen, in keiner kulturellen Akzeptanz die Frau persönlich beleidigt, oder er die Frau einfach sitzen lässt, ohne eine Erklärung.
Selbstzweifel wegen seines „unschönen Aussehens“ (siehe Philosophin24) könnten Herrn Spitz psychisch stark belasten, wenn er denn glaubt, er sei der schönste Mann der Welt. Glaubt Herr Spitz das denn? Wir wissen es nicht! Vielleicht dachte Herr Spitz ja auch: „Ich bin so häßlich, ich werde mich umbringen, weil ich mit diesem Aussehen nicht mehr leben will!“ Da er aber niemals ein anderer sein kann, als eben nur er selbst, hat Herr Spitz sich ja vielleicht schon längst mit seinem „unschönen Aussehen“ abgefunden, wie z. B. der Glöckner von Notre Dame, der wie die Steinskulpturen am berühmtesten Dom von Paris sein wollte. Hat man eine Wahl? Und war bei Sokrates vielleicht sogar seine Hässlichkeit die Kompensation seines WISSENS, um als der weiseste Mensch von ganz Athen zu gelten??
Frage: Ist der Lehrsatz des Sokrates „Erkenne dich selbst!“ eine Methode, nur allein um negative Selbstzweifel zu bewirken? Oder ist der Lehrsatz des Sokrates vielmehr eine geniale Lebenskunst für ein starkes, realistisches Selbstbewusstsein, um im heutigen kreativen Wettbewerb der Ideen in einer globalen Mediengesellschaft besser zu überleben??
CJW