Selfpublishing vs. Vollzeitbeschäftigte

Hey Leute,
kurz zu mir: ich stehe in etwa drei Monate vor Abschluss meines ersten Buches. Ein Roman, der autobiografische Züge hat, jedoch das Leben einer Frau in ihren 30ern zeigt, die von heute auf morgen alles hinschmeißt und ihr Leben nochmals komplett umkrempelt. Nun denn, ich arbeite die Woche in etwa 70 Stunden und bin froh, wenn ich regelmäßig zum Schreiben komme. Jeder im Bekanntenkreis empfiehlt das fertige Manuskript über Selfpublishing verlegen zu lassen. Nur ganz ehrlich: wie soll man das bewerkstelligen, wenn man mehr als Ganz im Berufsleben steht und rund um die Uhr arbeitet? Welche Alternativen bieten sich für jemanden wie mich außerdem an? Ich freue mich über Inputs und lasse mich gerne inspirieren! :slight_smile:

Keine Sorge - Du brauchst keine zwei Tage zu warten, bis Mimy Krie 68 mit dem ultimativen Link ums Eck gesaust kommt.

Odrr?

MM

Hallo,

falls die Frage ernsthaft ist: du brauchst einen Lektor. So wie du schreibst, brauchst du einen Lektor.

(Und komm nicht mit, dass das hier was ganz anderes sei - Leute, die Texte schreiben, die veröffentlicht werden, schreiben auch in Foren nicht so fehlerhaft.)

Grüße
Siboniwe

Hey Siboniwe,

oh was für eine nette Antwort. Wenn wir schon dabei sind, den anderen darüber zu informieren, was er braucht, dann würde dir eine Portion Respekt definitiv nicht schaden. Nur weil du dich hier anonym bewegen kannst, wäre es trotzdem eine angenehme Sache, auf respektvolle Antworten zu stoßen. Denn im echten Leben würde diese Antwort definitiv anders aussehen.

Aber ich bedanke mich für deinen Input, einen Lektor hätte ich sowieso hinzugezogen und verzeih bitte, dass einem zu später Stunde Flüchtigkeitsfehler passieren. Nobody is perfect :wink:

Hallo,

du willst ein Buch veröffentlichen?
Leg dir eine dickere Haut zu. Die wirst du brauchen, denn wenn deine Texte gelesen werden, wirst du Kritikern begegnen.

Für mich bedeutet es, Respekt zu zeigen, indem ich meinen Gegenüber ernstnehme. Und das bedeutet auch, jemanden auf Fehler hinzuweisen. Das hat ganz und gar nichts mit „anonym“ zu tun (mich kennen hier einige), nichts, was ich dir geschrieben habe, beinhaltet eine Beleidigung oder etwas, was ich nicht auch einem realen Gegenüber hätte sagen können. Wie jemand mit Kommaregeln, Grammatikregeln und Rechtschreibregeln umgeht, kann man durchaus von Flüchtigkeitsfehlern unterscheiden, wenn man täglich mit Sprache arbeitet.

Und nein, genau deine Ausrede: „Flüchtigkeitsfehler“ zieht eben nicht.
Deine Aussage, dass du einen Lektor sowieso hinzugezogen hättest, entlarvt dein Posting sowieso: Bekanntenkreis / Self-Publishing und Lektor. Ja, richtig.

Grüße
Siboniwe

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Hallo federeicht30,

ähnlich wie Siboniwe kann ich keine Respektlosigkeit in ihrer Antwort entdecken. Und ich muss ihr auch recht geben, was deine Dünnhäutigkeit anbelangt. Wie willst du dich verhalten, wenn dein Werk erst der Öffentlichkeit preisgegeben ist? Auch Lektoren neigen nicht zu Respektbekundungen, sondern legen - wenn sie gut sind - oft den Finger auf schmerzende (Text-)Wunden.

Um dir aber Enttäuschungen zu ersparen: Natürlich ist Selfpublishing ein Weg zur Veröffentlichung. Aber abgesehen von einigen „Branchenführern“, die schon seit Jahren fest im Geschäft sind und ihren Claim schon in den Anfangszeiten des SP abstecken konnten, beschreiten ihn fast ausnahmslos Autoren, die keinen seriösen Verlag für ihr Manuskript interessieren konnten.
Was sie aber meist nicht bedenken: Es sind nicht nur die verlagstypischen Aufgaben, die ein Selfpublisher zeitintensiv erledigen muss - meist ohne Sachkenntnis und daher magerem Erfolg! - sondern er muss sich regelrecht Märkte erkämpfen. Während ein Verlag die Wahl hat, was er in sein Programm aufnimmt und Kenntnis davon hat, was in den Trend passt, muss der SP sich die Zielgruppe aussuchen, die sein Werk lesen (und kaufen!) will. Nicht selten gibt es diesen Markt gar nicht oder die Leserschaft ist so klein, dass man sie vielleicht einfacher und schneller über einen Blog erreicht hätte.

Und da sind wir auch schon bei meinem ernst gemeinten Rat. Bau dir einen Blog und veröffentliche darin deine Story mit den autobiografischen Zügen. Du wirst an deinen Klickzahlen sehen, wie groß deine Gemeinde ist, und kannst dann immer noch entscheiden, ob es sich lohnt in dem inzwischen mit allem möglichen Müll überschwemmten SP-Markt mitzumischen.

Falls du hierin auch wieder eine Respektlosigkeit sehen möchtest - nur zu. Was ich allerdings mit diesen Worten vermitteln will, ist: Der SP-Markt ist derart überlaufen, dass man mindestens gut schreiben können muss, ein Thema haben sollte, dass breite Leserschaften interessiert UND zudem ein Marketing-Genie sein muss, um überhaupt wahrgenommen zu nehmen. Sonst ist die ganze Arbeit für die Katz.

Und jetzt mal ehrlich: Welche der drei Kriterien kannst du erfüllen?

Schöne Grüße
Ann da Cáva

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Hi,

bist du sicher, dass das nur auf den SP-Markt zutrifft? Wenn ich so in modernen Buchhandlungen stöbere, scheint mir auch unter den regulär gedruckten und verlegten Büchern allerhand Mist zu sein. Und für Bücher, die vor einigen Jahren zu Bestsellern hochgejubelt wurden, interessiert sich heute kaum noch jemand. Insgesamt ist der Büchermarkt nach meinem Eindruck stark übersättigt. Trotzdem, wäre das nicht der klassische Weg:

Ein wenig stöbern, bei welchem Verleger das Geschriebene ins Programm passen könnte und dann schlicht anfragen, ob und in welcher Form dort Interesse am Manuskript besteht. Mehr als absagen können die auch nicht. Und wenn tatsächlich Interesse besteht, würde sich doch vermutlich der Verleger um das Lektorat kümmern, oder?

Freundliche Grüße

myrtillus

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Das trifft mit Sicherheit auch auf den „regulären“ Buchmarkt zu. Aber dort tragen die Verlage das wirtschaftliche Risiko. Und außerdem war das nicht die Frage.

Inwieweit sich die Verlage um das Lektorat kümmern, ist auch von Fall zu Fall verschieden. In vielen Fällen ist ein solches jedoch schon vor Verlagskontakt empfehlenswert, um die Chancen dort zu steigern.

AdC

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Und noch ein Hinweis:

Das Attibut „autobiografisch“ ist meist ein Ausschlusskriterium für Verleger - es sei denn, der Autobiograf ist eine berühmte Persönlichkeit.

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