Seltener Schnaps- Kellerfund. Ist er etwas wert?

Hallo zusammen,

ich habe im Keller einen Schnaps gefunden, zu dem ich im Web keinerlei Informationen finden konnte. Auch über die Brennerei gibt es wenig.
Ein spezielles Spirituosen Forum, in welchem ich meine Frage stellen kann habe ich nicht gefunden.
Kann mir jemand einen Tipp geben zu einem geeigneten Forum?

Prosit,

Kann mir jemand einen Tipp geben zu einem geeigneten Forum?

stell doch einfach mal ein Bild von dem Zueg hier ein (FAQ:2606), denn hier laufen auch einige Schnapsnasen herum, die vielleicht weiterhelfen können.

Gandalf

Hallo bigbone,

… oder notiere hier doch einfach mal das Wesentliche, das auf dem Etikett steht, wenn die Flasche noch eins hat.

Gruß Walter VB

Auf dem Etikell steht:

Schirdewan

Jubiläums Marke

Die Echte

Anno 1762

Original Marke

Karl Schirdewan

seit 1707

Er hat 38 Vol %.

1 Like

Carl Schirdewan AG, Breslau
Möglichweise handelt es sich bei dem Schnaps um ein Erzeugnis der Carl Schirdewan AG aus Breslau:

http://fotopolska.eu/foto/197/197412.jpg
http://www.kochamantyki.pl/uploads/pics/bodzio3.jpg
http://www.breslau-wroclaw.de/wb/media/.gallery/main…
http://static.myvimu.com/photo/20/46932023_m.jpg
http://www.breslau-wroclaw.de/de/breslau/gh/st_klost…

~//~

2 Like

Hallo bigbone,

üblicherweise steht bei Hochprozentigem kein Herstellungsjahr.
Dieser Korn ist also sicherlich nicht von 1762 oder gar 1707.

Lässt sich von der Art des Etikettes ahnen, wie alt er etwa sein könnte?

Da ein Korn mit 38% vermutlich kein „Edelgesöff“ ist, würde ich ihn öffnen und einfach versuchen, ihn selbst zu trinken. Nach dem von mir schon öfter hier erwähnten Motto: „The proof of the pudding is eating it“.

Gruß Walter VB

Prosit,

Schirdewan

dürfte der Hersteller oder Abfüller esin.

Jubiläums Marke

Werbegewäsch

Die Echte

Erst recht Werbegewäsch

Anno 1762

Das dürfte das Jahr sein, seit dem es dieses Rezept gibt

Original Marke

Karl Schirdewan

Wie Punkt eins

seit 1707

Das dürfte das Gründungsjahr der Firma sein.

Er hat 38 Vol %.

Also ein Doppelkorn.
Vermutlich der hier
http://www.bildindex.de/obj03183487.html

Fazit:
Ich fürchte, daß ist ein mehr oder weniger grausiger Doppelkorn aus DDR-Produktion. Es mag Liebhaber und Ostalgiker geben, die Dir ein paar € dafür geben würden, hoffe aber nicht darauf.

Gandalf

Vielen Dank für eure Mühe.
Vielleicht öffne ich ihn irgendwann einmal und probiere ob er noch genießbar ist.

Hallo bigbone22,

leider habe ich erst heute die Frage nach der gefundenen Schnapsflasche gelesen.
Mein Vater war Prokurist in der Firma Schirdewan, Breslau Klosterstraße 102-106.
Ich selbst wurde 1943 in der Klosterstraße 104 geboren. Wir wohnten also im Vorderhaus, während in den Großen Höfen der drei Häuser die Kornbrennerei war.
Ich habe in den Jahren 2010/11/15 meine Heimatstadt und mein Geburtshaus besucht. Die Häuser 102-106 sind fast unversehrt den Kriegswirren entgangen, während ringsum vieles zerstört war.
Das hing möglicherweise auch mit dem Schnaps zusammen, denn Polen und Russen haben sich oft erbitterte „Kämpfe“ geliefert, weil jeder den noch reichlich vorhandenen Schnaps heben wollte.
Ich kann das aus den Erzählungen meiner Mutter und meiner älteren Brüder wiedergeben. Ich selbst war noch zu klein, als wir schließlich 1947 aus Breslau und damit aus der Klosterstraße 104 vertrieben wurden.
Wenn dich dazu mehr interessiert, melde dich bei mir. Die Flasche wirst du wohl nicht mehr haben.
Nach dem Krieg war die Firma Schirdewan für kurze Zeit in Leipzig und später in Hagen/Westfahlen.
Ob der Schnaps etwas teugt, hätte dir mein Vater sagen können, aber er ist kurz vor Kriegsende in der Slowakei gefallen.

Jo… aus Leipzig

Hallo Jo… aus Leipzig!
Habe mit Interesse Deine Zeilen gelesen. Bin der Sohn vom ehem. Inhaber Dr. Georg W. Schirdewan. Bin an Näherem interessiert. Bitte melde Dich.
Gruß
C.-G. Schirdewan

Hallo C.-G.Schirdewan,
total verspätet, aber in der Hoffnung, dass ich Dich trotzdem erreiche, antworte ich auf Deine Zeilen vom Juni 2016.
Ich hatte diese Korrespondenz völlig aus den Augen verloren. Angeregt durch einen interessierten Herrn, der in der Klosterstraße 106 eine Wohnung gekauft hat und davon berichtet, dass die Stadt Breslau die Räume der ehemaligen Brennerei Klosterstraße102-106 als Kulturelles Zentrum revitalisieren will, und der unsere damaligen Beiträge verfolgt hat, habe ich mein Versäumnis bemerkt und hoffe, mit Dir in Verbindung zu kommen. Mit Karin Schirdewan (kaschiwa) habe ich mich schon ausgetauscht und sie hat mir z.B. Bilder der Firmenbelegschaft, auf der auch mein Vater zu sehen ist, geschickt.
Hoffentlich kommt die Verbindung mit Dir wieder zustande.
Mit freundlichen Grüßen

Jo (achim Becker, geb.1943 in Bethanien/Elternhaus Klosterstr.104, jüngster von drei Brüdern)

Hallo Jo!
Habe leider erst heute Deine Zeilen auf meine Mitteilung gelesen.
Mit dem Herrn, der angeblich eine Wohnung in der ehem. Klosterstr. 106 gekauft hat, hatte ich bereits vor längerer Zeit versucht, Kontakt aufzunehmen, was mir aber leider nicht gelungen ist. Offensichtlich spricht er auch nur polnisch.
Die ehem. Prokuristen sind mir leider nicht bekannt. Wenn es sich aber bei dem Belegschaftsbild handelt, das ich auch habe, könntest Du mir vielleicht die Stand-Position Deines Vaters mal schreiben.
Karin Schirdewan ist die Tochter des Cousin meines Vater.Ihr Vater, Urlich Sch.,war zwar bei uns angestellt, aber kein Miteigentümer der Firma. Mit Karin Sch. stehe ich auch im losen Briefkontakt. Ich selbst, noch in Breslau 1937 geboren, kann natürlich auch nur über Dinge berichten, die ich mal von meinen Eltern gehört habe. Leider ist mein Vater bereits 1955 verstorben.
Meine Frau und ich, wir waren zwei Mal in Breslau;1992 und 2015. Leider ist von der Fabrik nichts mehr vorhanden, die Aufbauten sind zum großen Teil abgetragen und die restlichen Eingänge zugemauert. Die Wohn- und Geschäftshäuser, ehem. Klosterstr. 102-106, sind sehr runtergekommen, weil wohl so gut wie nichts an der Erhaltung in der zurückliegenden Zeit gemacht wurde. Man darf natürlich nicht vergessen, daß seit dem Kriegsende über 70 Jahre vergangen sind. Die Kosterstr. 102 hatte offensichtlich einen Bombenschaden, denn dies Gebäude wurde neu errichtet.
Dir und Deiner Familie frohe Ostern wünschen,
Mit freundlichen Grüßen
[email protected]
Wenn, antworte über E-Mail, geht direkter und kommt unmittelbar an.

Hallo
Ich schreibe hier, da ich auch so eine Flasche besitze und auch Schirdewahn (mit h) heisse.
Unsere Familie hat aber nichts mit der ehemaligen Brennerei zu tun.
Vielleicht hat aber mein verstorbener Onkel deshalb ein paar Flaschen besessen, eine ist noch übrig.

Zur Jubiläumsmarke: Kein Werbegewäsch, wie weiter ober zu lesen, sondern eine „Jubiläumsmischung“ zum 250 jährigen Firmenjubiläum 1962.
Die Brennerei hatte laut Überlieferung Korn und Weinbrand hergestellt.
Die Jubiläumsmarke ist eine Mischung aus Beidem, Korn und Weinbrand. Gut trinkbar.
Den 250-Jahre Jubiläumsaufkleber hat die Flasche noch, könnte also aus dem Jahr 1962 stammen.
Laut Etikett hergestellt in Lizenz, H.J.M. Herwig GmbH, Nachf.
7014 Stuttgart-Kornwestheim, Karlstr. 39 - Stotzstr. 1

Freundliche Grüsse
Frank

Auch wenn es recht spät ist, so schreibe ich doch noch mal was.
Also die Besitzerin war, so mein Kenntnisstand, meine Urgroßmutter.
Allerdings kann ich nicht viel dazu sagen, da das nie ein großes Thema war, bzw. ich zu jung um mich dafür zu interessieren.

Macht nix, vielleicht könnt Ihr ja mal ein Familientreffen machen? Aber bedenkt: wir alle werden nicht jünger und wenn zwischen Euren Antworten immer mehrere Jahre liegen, könnte es sein, dass dann Eure Kinder, Enkel und Urenkel zu dem Treffen reisen.

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Ein ehemaliger „DDR“-Politker gleichen Namens wuchs als Adoptivkind in einer gleichnamigen Familie auf. War es diese?