Was Du als „denkbar einfach“ beschreibst, ist die Technik von (Vor-)gestern. Damals waren Empfangs- und Aufnahmegeräte noch zwei unterschiedliche Geräte und Bild- und Tonsignale wurden analog transportiert.
Immerhin war nach den Videorekorder mit Bandkassette die Aufzeichnungstechnik und später ggf. auch der Empfang schon digital, aber die Übertragung noch analog. Und entsprechend sehr ineffizient, qualitativ sehr beschränkt und bei jedem Verarbeitungsschritt zwingend verlustbehaftet.
Da die digitale Technik so deutlich überlegen ist, hat man zum Schutze des Urheberrechts leider bewusst einige Hürden eingebaut, was aber schon während des Analogzeitalters begann. Das ist der einzige Grund, wieso es heute nicht mehr so einfach ist. Es gibt keine legalen Geräte, die vom digitalen Signalausgang (HDMI) aufnehmen können.
Gleichzeitig haben sich die technischen Möglichkeiten zur Aufzeichnung erheblich verbessert:
- Eine Aufzeichnung auf digitaler Ebene hat den Vorteil, dass man die Qualität und alle Optionen vollständig erhalten kann. Es gibt keinen Qualitätsverlust mehr.
- Auf digitaler Ebene ist man nicht mehr an eine spezielle Infrastruktur gebunden, die im Analogzeitalter üblich war. Damals gab es für alles spezielle Aufzeichnungsmedien, Aufnahmegeräte, Kabel usw. In der digitalen Technik sind dagegen Inhalt und Technik deutlich stärker entkoppelt, es werden etablierte Standards der Computertechnik verwendet.
- Die Möglichkeiten der einzelnen Geräte sind explosionsartig gewachsen. Heute bekommt man für wenige hundert EURO Fähigkeiten, für die man zu Analogzeiten noch viele tausend Mark ausgeben musste - wenn so etwas überhaupt verfügbar war.
So. Und nun zu Deinem konkreten Problem.
Dass Fernseher heute auch aufnehmen können, ist eine nette Zugabe, die den Hersteller nicht viel kostet, aber die Bedürfnisse vieler Nutzer schon befriedigt. (Gleiches gilt für BluRay mit entsprechender Zugabe.)
Wenn Du richtig aufnehmen willst, dann nimmt ein extra dafür konstruiertes Empfangsgerät. Da gibt es zahlreiche auch mit zwei und mehr Empfangsteilen. Üblicherweise als Twinreceiver oder HD-Receiver bezeichnet und abhängig von der Empfangsart (Sat oder Kabel). (Ganz wenige Geräte haben austauschbare Empfangsteile.)
Und wenn man seine Aufnahmen auch anderswo bearbeiten und archivieren möchte, muss man entsprechende Hersteller wählen, die nicht mit der Filmindustrie verbandelt sind.
Dann ist man zwar bei deutlich höheren Preisen, aber zahlt immer noch weniger als für Vergleichbares in der Analogzeit.
Stand der Technik sind Mehrfachreceiver oder HTPCs, die ihre Aufnahmen auf einer Festplattenstation im heimischen Netzwerk ablegen können, auf die dann auch andere Endgeräte Zugriff haben.
Preiswerter Einstieg: Twinreceiver mit eingebauter oder angeschlossener Festplatte ohne Export/Netzwerkfähigkeiten.
Ciao, Allesquatsch