Erstmals habe ich mich für die Nicht-Umgraben-Methode entschieden. Auf einem für Zuccini bestimmten Beet habe ich im zeitigen Frühjahr Kompost ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet. Um nun den Boden nicht nackt daliegen zu lassen, habe ich Gelbsenf eingesät. Der steht jetzt dicht an dicht, ist schon ca. 30 - 40 cm hoch und hat Blütenknospen angesetzt. Mitten hinein habe ich jetzt die Zuccini gepflanzt. Wie geht es jetzt weiter? Der Senf wächst mir über den Kopf! Früher hätte ich ihn einfach untergegraben und er hätte seine segensreiche Wirkung als Bodenverbesserer entfaltet.
Tja … nicht umgraben?
So wie ich das sehe gibts dann nicht viele Möglichkeiten -
Senf rausreißen und als Mulch liegenlassen,
oder rausreißen und wegräumen
Servus,
das kann man leicht von Regenwürmern besorgen lassen - Senf wie praktisch alle Kreuzblütler wird welk sehr rasch für sie essbar, sie ziehen die Reste in ihre Gänge in den Boden rein.
In einem früheren Leben hat mir der unvergessene Brunk Meyer mal vorgerechnet, wie viele Tonnen Boden pro Hektar und Jahr von Regenwürmern bewegt werden - ich erinnere mich nicht mal mehr an die Größenordnung, aber ich weiß noch, dass wir in der Lerngruppe alle Annahmen, die er getroffen hatte, von hinten nach vorne und wieder zurück geprüft haben, weil das Ergebnis eine gigantische Menge war, die man diesen Tieren nie zutrauen würde…
Also entweder mit Sense oder Sichel umlegen und liegen lassen oder von Hand jäten und liegenlassen. Vorsicht! Abstand zu den Zucchini halten und diese wenn es geht mit Schneckenkrägen versehen, Ackerschnecken lieben Mulch als Unterschlupf, von dem aus sie ihre Angriffe starten.
Bis die Zucchini dann tragen, wird nicht mehr so gruselig viel übrig sein, sonst auch bei den Früchten für Schneckenschutz sorgen (hochbinden z.B.).
Grundsätzlich ist die bessere Alternative zum Umgraben wiegendes Arbeiten mit der Grabgabel (Einstechen - Wiegebewegung - Rausziehen - gleich daneben Einstechen etc.) in einem Fischgrätmuster eine Reihe schräg links - eine Reihe schräg rechts. Ist halt jetzt, wo das Beet bereits bepflanzt ist, nicht mehr so passend.
Auf schweren, schlecht krümelnden Böden kann man nach dieser Bearbeitung mit der Grabgabel auch nochmal abschließend mit dem Krail grob durchhacken. Die negativen Folgen des Umgrabens - Mikroverdichtung der Tonanteile am Spatenblatt und Störung der Tiefenzonen des Bodens und damit des spezialisierten Bodenlebens - werden dann immer noch ganz bzw. weitgehend vermieden. Im selben Arbeitsgang lassen sich auch Dünger, Kalk usw. grob einarbeiten - die Feinarbeit machen die Regenwürmer viel besser.
Schöne Grüße
MM
Da hilft wohl nur schneiden/ rausreissen und liegenlassen. Nächstes mal besser vor dem Ausbringen der Zucchini.
Gruss