Senioren in Altenheime in Osteuropa abgeschoben

Liebe Experten,

es scheint einen neuen Trend zu geben, Senioren in Altenheime in Osteuropa „abzuschieben“. Weil die Kosten in deutschen Altenheimen zu hoch sind und Familienangehörige sich die teure Pflege nicht leisten können, erscheinen Altenheime im Ausland, die deutlich günstiger sind, als bessere Alternative.

Häufig spricht das Pflegepersonal in ausländischen Altenheimen kein Deutsch, die Familie kommt seltener zu Besuch, weil die Entfernung zu groß ist, so dass die Senioren langsam vereinsamen.

Wie könnte man diesen besorgniserregenden Trend umkehren, dem entgegenwirken? Was müsste sich ändern, um unseren Senioren einen angenehmen Lebensabend in deutschen Altenheimen, in ihrer gewohnten Umgebung mit Anschluss an Freunde und Familie ermöglichen zu können?

Danke für eure Ideen.
VG Tina

Hallo Tina,

ich vermute einmal das du irgendetwas in Sachen Pflege studierst (Pflegewissenschaft, -pädagogik, -management o.ä.) Sorry, von dem Trend habe ich noch nichts gehört. Das Wort Trend stört mich einfach. Das der Eine oder Andere nach Osteuropa „abgeschoben“ wird mag sein und ist auch nicht schön. Das man daraus gleich einen Trend ableiten halte ich für übertrieben. Das ist leider so das die „Abgeschobenen“ keinen Besuch bekommen.

Den würden sie auch nicht bekommen wenn sie in ein deutsches Heim „um die Ecke“ abgeschoben werden würden. Die wenigsten Senioren in bundesdeutschen Altenheimen bekommen regelmäßig besuch von Angehörigen und Freunden/Bekannten. Ich habe schon die tollsten
Konstellationen erlebt.

Obwooohl… Ich nehme diese Aussage zurück. Wenn die Angehörigen einmal zum Geburtstag und/oder einmal zu Weihnachten zu Besuch kommen und das jedes Jahr, so ist es auch regelmäßig. Hört sich komisch an, ist aber so.

L.G. Rolf

Moin,
ein Umzug vom normalen Altag in ein Pflegeheim ist immer eine einschneidende Umstellung für die älteren Menschen.
Meine Frau arbeitet in einem Seniorenheim. Sie hat schon mehrere „Firmen“ durch. Es ist teilweise katastrophal, wie es abgeht. Wenn man die Pflegebedürftigen „in den Osten abschiebt“, kann es für die älteren ein Vorteil sein. Z.B. polnische Mitarbeiterinnen hat meine Frau als sehr freundlich und strebsam empfunden, während deutsche „nur ihren Job machen“. Auch ist die Zeitvorgabe sehr eng, für die Pflegenden, das sie wenig Zeit für die Alten haben.

Ich kann mir vorstellen, das im Osten die Arbeitspreise günstiger sind und somit mehr Zeit für die älteren zur Verfügung steht.

lg Wolfgang

Tut mir leid, kann ich nix zu sagen.
Grüße
Guy1947

Hallo Tina,
was soll ich Dir dazu antworten?
Es ist ähnlich wie vor einigen Jahren Simens sagte: Wenn die Bevökerung alles nur billig haben möchte und alles aus China kauft, dann braucht Deutschland sich nicht wundern, wenn es der Wirtschaft schlecht geht.
So sehe ich es auch.
Doch, es ist ja nicht für jeden Senioren schlecht. Besser in Rumänien gepflegt sein mit Sprachproblemen und Herzlichkeit für wenig Geld, als bei uns für viel Geld und ohne Zuwendung von Angehörigen.
Da ist die Vereinsamung schneller gegeben.
Wenn niemand herein kommt durch die Tür, ist es immer trauriger, als wenn sie sich öffnet. Ein Lächeln auf rumänisch ist mehr Wert, als kein Lächeln auf deutsch.
Sorry, es klingt etwas sarkastisch …
Gruß Fritz

Sorry, nicht mein Thema

Hallo Tina,
mittlerweile gibt es ja Pflegeheime in Osteuropa die sich gezielt an deutsche Interessenten richten. Zum Beispiel direkt an der deutschen Grenze in Swinemünde (Polen). http://www.pflegeheim-osteuropa.de/pflegeheime-in-polen . Hier spielt die Entfernung demnach keine Rolle mehr und das Pflegepersonal ist idR motivierter und besser ausgebildet (sehr hoher Anteil an Fachkräften in Pflegeeinrichtungen). Daher ist das Thema meiner Meinung nach von den Medien etwas überhöht wurden.

Gruß,
B. Svenssen