Hallo,
ich bin 57 Jahre alt und wohne in einer Großstadt. Seit fast 2 Jahren suche ich eine bezahlbare Wohnung in Zentrumsnähe, was fast aussichtslos ist.
Heute habe ich mir eine Seniorenwohnlage, betreutes Wohnen angeguckt. Mehrere Fahrstühle im Gebäude, Wohnungsgröße ca. 42 qm (1,5 Zimmer) mit kleinem Balkon und fast Barriere frei (zum Balkon muss eine Schwelle überwunden werden). Küche aber sehr klein und fensterlos. Ausreichend großes Bad mit Dusche ohne Duschtasse. Keller und Fahrradkeller vorhanden, sowie auch ein großer Gemeinschaftsraum.
In der Anlage wohnen 180 Senioren. Das Durchschnittsalter liegt bei 80 Jahren, es wohnen dort Senioren von 60 – 99 Jahren. Man kann dort völlig autonom wohnen, muss kein Hilfsangebot in Anspruch nehmen. Ein Pflegeheim ist nicht angeschlossen.
Die Anlage liegt auffallend ruhig, obwohl mitten in der Stadt, von einer Grünanlage umgeben, d.h. so ziemlich jede Wohnung sieht auf etwas Grün. Gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und gute Einkaufsmöglichkeiten, sowie auch ein kulturelles Angebot im sehr lebendigen Stadtteil usw. Und Miete bezahlbar!!!
Eigentlich wäre ich nie auf die Idee gekommen, mir „sowas“ überhaupt anzugucken. Bisher suchte ich nur eine neue Wohnung. Erst durch die häufige Reflexion und die ergebnislose Suche reifte der Entschluss, gleich eine Wohnung für die nächsten 25 Jahre anzumieten.
Mein Problem: wie fühlt es sich an nur noch mit Alten zusammenzuleben? Es soll dort auch leicht demente geben, die scheinbar meist in ihrer Wohnung sind. Mir sind heute jedoch keine begegnet, dafür Leute mit Gehwagen oder z.T. im Rollstuhl aber auch völlig rüstige Rentner auf dem Weg zum täglichen Einkauf. Gut finde ich, dass im Falle einer Anmietung mir „Wohnungstechnisch“ nichts mehr passieren kann. Das heißt ein großes Problem hätte sich dann für immer erledigt, nämlich: wie komme ich in Zukunft überhaupt in meine Wohnung, und diese Problematik dann bei nur geringem Wohnungsangebot! Auch meine Tendenz mich zu stark zurückzuziehen würde dort wohl etwas abgemildert werden. Aber macht es nicht depressiv nur noch von Alten ( Durchschnittsalter 80 Jahre!) umgeben zu sein? Und wäre es nicht peinlich, dass überhaupt einem Außenstehenden mitzuteilen? Ich bin ja schließlich nicht bettlägerich.
Wie würde es euch gehen? Danke für Rückmeldungen.
Grüße Flüsschen