Separate Absicherung erforderlich?

Hallo Leute,

in unserem Kellerraum wurde mal irgendwann je eine separate Steckdose / Leitung / Sicherungsautomat für die Waschmaschine und für den Trockner installiert. Das Ganze ist über 10 Jahre her und niemand weiß mehr, warum wir das damals machen ließen. Funktionierende Steckdosen waren nämlich vorhanden. Der Kellerraum hängt am normalen Wohnungsnetz, das Haus ist ca. 30 Jahre alt. Probleme gab es unseres Wissens nach nie, wie gesagt, wir haben keine Ahnung warum die separaten Dosen installiert wurden.

Jetzt die eigentliche Fragestellung:
Waschmaschine und Trockner sollen jetzt in einen anderen Raum. Brauchen wir hier auch separate Steckdosen / Leitungen / Sicherungen oder kann man die Geräte einfach an den vorhandenen Steckdosen anschließen? Wir reden hier von einer normalen Hausinstallation, wie sie vor 30 Jahren üblich war, d.h. Steckdosen und Licht von mehreren Räumen über eine Sicherung.

Danke für eure Hilfe.

Grüße, Betriebsdirektor

Hallo Leute,

Hallo, Herr Betriebsdirektor

in unserem Kellerraum wurde mal irgendwann je eine separate Steckdose / Leitung / Sicherungsautomat für die Waschmaschine und für den Trockner installiert. Das Ganze ist über 10 Jahre her und niemand weiß mehr, warum wir das damals machen ließen.

Doch, ich schon.

Funktionierende Steckdosen waren nämlich vorhanden. Der Kellerraum hängt am normalen Wohnungsnetz, das Haus ist ca. 30 Jahre alt. Probleme gab es unseres Wissens nach nie, wie gesagt, wir haben keine Ahnung warum die separaten Dosen installiert wurden.

Unabhängig von allen VDE-Vorschriften zu diesem Thema – die es bestimmt auch gibt – ist das eine Frage einfacher Betrachtung der Anschlusswerte.

Gehen wir einmal von folgenden – in meinem Fall zutreffenden – Daten aus:
Die Waschmaschine hat einen Anschlusswert von 2,2kW. Daraus folgt ein Nennstrom von 9,5A.
Der Trockner (Abluft) hat einen Anschlusswert von 2,5kW. Daraus folgt ein Nennstrom von ca. 11A.

Steckdosenkreise im Haushalt sollen, wenn mehrere Steckdosen und eventuell auch noch Beleuchtungen an einer Sicherung hängen, maximal mit 10A abgesichert sein (auch da gibt es eine Vorschrift - soviel mir noch aus einem früheren Leben bekannt ist, die VDE 0100).

Meine Frage: Wie willst Du 2 Maschinen, die im Betrieb jeweils ca. 10A ziehen (eine sogar mehr), gleichzeitig gemeinsam mit dem üblichen Verbrauch eines Haushalts über ein Leitungssystem betreiben, das nur mit 10A abgesichert ist? Und selbst Dein möglicher Einwand, dass deine Leitungen mit 16A abgesichert sind, würde an dieser Fragestellung nichts ändern.

Jetzt die eigentliche Fragestellung:
Waschmaschine und Trockner sollen jetzt in einen anderen Raum. Brauchen wir hier auch separate Steckdosen / Leitungen / Sicherungen oder kann man die Geräte einfach an den vorhandenen Steckdosen anschließen? Wir reden hier von einer normalen Hausinstallation, wie sie vor 30 Jahren üblich war, d.h. Steckdosen und Licht von mehreren Räumen über eine Sicherung.

Aus den obengenannten Gründen: für Großgeräte wie Herd, Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner, ja – sogar für eine Tiefkühltruhe, sollte bzw. muss man separat abgesicherte Leitungen verlegen. Also setz Dich mit Deinem Elektroinstallateur in Verbindung und lass von dem die entsprechenden Leitungen verlegen – es ist notwendig.

Danke für eure Hilfe.

Grüße, Betriebsdirektor

Gruß merimies

Hallo merimies,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Okay, leuchtet ein, das werde ich machen lassen.

Ich habe in 2 Wochen ohnehin eine Elektrofirma im Haus, die mir zwei Zähler zusammenklemmt.

Dann noch folgende Frage:
Die Leitungen verlege ich aus Zeit- und Kostengründen selbst (keine Angst das Anschließen macht dann der Elektriker). Der Elektriker wäre einen halben Tag dran um die Leitungen zu verlegen, da man durch 3 Kellerräume usw. muss.
Kabelkänale etc. habe ich noch von einer anderen Aktion.
Was für Kabel brauche ich, um eine Strecke von ca. 12m zu überbrücken 1,5mm² oder 2,5mm²?

Danke euch!

Gruß, Betriebsdirektor

Hallo merimies,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Gern geschehen.

Dann noch folgende Frage:
Die Leitungen verlege ich aus Zeit- und Kostengründen selbst (keine Angst das Anschließen macht dann der Elektriker). Der Elektriker wäre einen halben Tag dran um die Leitungen zu verlegen, da man durch 3 Kellerräume usw. muss.

Klingt vernünftig.

Was für Kabel brauche ich, um eine Strecke von ca. 12m zu überbrücken 1,5mm² oder 2,5mm²?

Nach der folgenden Tabelle;
„Strombelastbarkeit isolierter Leitungen nach DIN 57100 Teil 523/VDE 0100 Teil 523.6-81“
http://www.sgs-steuerungstechnik.de/kabelquerschnitt…
ist für Deinen Fall die Gruppe 2 (Mehraderleitungen) anzuwenden.

Danach kann nach vorläufiger Festlegung (siehe Anmerkung **) für CU-Leitungen 1,5mm² mit nur 2 belasteten Adern bis zur endgültigen internationalen Festlegung weiterhin ein Schutzorgan von 16 A gewählt werden.

Da Du (Einzel-) Steckdosen sowieso nur maximal mit 16A absichern darfst, genügen zwei Leitungen von je 1,5mm²

Gruß, Betriebsdirektor

Gruß merimies

Hallo
In meiner VDE vom Juni 2008 steht nicht , dass man Steckdosenkreise mit 10A absichern muss, würde mich freuen Deine VDE mal zu lesen
Gruß schwubbi1877

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Hallo

In meiner VDE vom Juni 2008 steht nicht, dass man Steckdosenkreise mit 10A absichern muss, würde mich freuen Deine VDE mal zu lesen

Gruß schwubbi1877

Hallo schwubbi - bestehst Du in der Anrede auf der Jahreszahl?,

wie Du meiner Vita entnehmen kannst, gehöre ich zu der Generation, die, selbst wenn sie erst mit 67Jahren in Rente gegangen währe (wie die unrealistische Forderung unserer Politiker und Wirtschaftsführer lautet), seit mindestens drei Jahren nicht mehr in einem Arbeitsverhältnis stünde. Tatsächlich hat meine Firma mich schon vor 10 Jahren (und damit immer noch untypisch spät) abgeschüttelt.

Und seit der Zeit habe ich, da VDE-Vorschriften selten (und nur in Auszügen) im Netz publiziert werden, keinen Zugang mehr dazu.

Außerdem habe ich mich beruflich nie mit den Feinheiten der Hausinstallation beschäftigt. Wenn ich einen Schaltschrank projektiert habe, dann wurden die obligatorischen Schrankbeleuchtungs- und Steckdosenkreise sowieso meistens nur mit 6A abgesichert – schon um zu verhindern, dass fremde Gewerke unsere Steckdosen, die ja nur für den Anschluss von Programmiergeräten, Druckern und Messeinrichtungen bestimmt waren, als Baustromverteiler missbrauchten.

Ich erinnere mich aber, dass um 1970 Einbausteckdosen in Geräten, welche mit 16A angeschlossen waren, geräteintern - oft sogar steckdosenintern - mit Schmelzsicherungen 10A abgesichert waren und dass es eine Vorschrift gab, welche das forderte.

Ich habe aber, Deiner Anregung folgend, im Netz recherchiert und habe keinen Hinweis gefunden, der meine bisherige Meinung bestätigt, aber eine ganze Menge Hinweise, welche auf eine 16A-Absicherung von Steckdosenkreisen deuten. Ich danke Dir also für Deinen Einwand, hat sich doch damit mein Wissen wieder etwas vergrößert.

In diesem Zusammenhang verwirrt mich allerdings etwas, dass auf allen Steckdoseneinsätzen, welche das VDE-Zeichen tragen (es werden anscheinend immer mal wieder welche eingeschmuggelt, auf die das nicht zutrifft), der Aufdruck steht: 10 16 (darunter ein waagerechter Strich und darunter die zulässige Spannung 250 ) . Wofür jetzt der Hinweis auf die 10A?

Gruß merimies

Okay,
danke vielmals!

Gruß, Betriebsdirektor

Moin,

In meiner VDE vom Juni 2008 steht nicht, dass man Steckdosenkreise mit 10A absichern muss, würde mich freuen Deine VDE mal zu lesen

Hat sich in den letzen Jahren mehrfach geändert.
Bis Verlegeart Gruppe „B“, gilt 1,5mm² 10A bei 2 belasteten Leitern.
Leitunglänge ist mit entscheidend(RSchl).


Die technischen Forderungen für den
Schutz bei Kurzschluss sind in DIN VDE
0100 Teil 430 zusammengefasst.
Für die Zuordnung der Überstrom-Schutzeinrichtungen gelten die Bedingungen Ib ≤ In ≤ Iz und I2 ≤ 1,45 Iz.
Für Überstromschutzeinrichtungen mit einem Auslösestrom I2 ≤ In gilt allein die Bedingung:
Ib ≤ In ≤ Iz (Ib: Betriebsstrom des Stromkreises).

Das Ausschaltvermögen IA der Schutzeinrichtung
muss mindestens dem größten am
Einbauort auftretenden Kurzschlussstrom Ik
entsprechen: IA ≥ Ik .
Werte für das Ausschaltvermögen IA sind
in den Normen vorgegeben oder den
Herstellerunterlagen zu entnehmen.

In diesem Zusammenhang verwirrt mich allerdings etwas, … der Aufdruck
steht: 10 /16 (darunter ein waagerechter
Strich und darunter die zulässige Spannung
250 ) . Wofür jetzt der Hinweis auf die
10A?

Aktuelle Normen in der Anwendung:
http://www.munu-kabel.de/de/katalog/technische_infor…

Gruß merimies

mfg
W.

Hallo merimies,

In diesem Zusammenhang verwirrt mich allerdings etwas, dass
auf allen Steckdoseneinsätzen, welche das VDE-Zeichen tragen
(es werden anscheinend immer mal wieder welche
eingeschmuggelt, auf die das nicht zutrifft), der Aufdruck
steht: 10 16 (darunter ein waagerechter
Strich und darunter die zulässige Spannung
250 ) . Wofür jetzt der Hinweis auf die
10A?

Also:
10A maximaler Nennstrom bei Gleichstrom
16A bei Wechselstrom.
250V maximal

MfG Peter(TOO)