Seriöser Backlinkaufbau

Hallo,

wer hat Tipps für mich, wie man auf seriöse und Google-konforme Weise Backlinks aufbauen kann? Linkkauf und kommerzieller Linktausch kommen nicht in Frage, weil das von Google leicht erkannt und abgestraft werden kann, wie ich in SEO-Foren gelesen habe.

Bekommt man Links denn wirklich sozusagen automatisch, indem man so gute Inhalte anbietet, dass Leserinnen und Leser aus eigenem Antrieb auf die Quellen per Link verweisen? Da würde man doch Jahre benötigen, um genügend relevante Backlinks zu bekommen.

Links in Foren und Blogs zu hinterlassen, wird auch nicht gern gesehen, sobald es irgendwie nach Nicht-Privatem aussieht. Klar, verständlich, kein Freizeitblogger möchte gern sein Blog „missbrauchen“ lassen.

Aber unter diesen ganzen Umständen: was bleiben mir denn dann noch für Möglichkeiten? Ich erwarte keine Top-Ten-Ergebnisse innerhalb von ein paar Wochen, das ist klar, sondern es geht mir um einen möglichst natürlichen, aber dafür nachhaltigen Aufbau.

Vielen Dank schon mal für eure Tipps und Antworten.

Wenn du das seriös betreiben willst, dann solltest du immer gute Inhalte auf deinen Webseiten anbieten und irgendwann wird sich das auch auszahlen. Gerade bei Grafiken und Tabellen funktioniert das ganz gut.

Ah ja, Grafiken und Tabellen, stimmt. An so was habe ich noch gar nicht gedacht.

Aber dabei fällt mir ein, dass auch PDF-Dateien in aller Regel äußerst positiv von Google bewertet werden. Vermutlich, weil dabei davon ausgegangen werden kann, dass es sich um wichtige oder fundierte Inhalte handelt. Bisweilen werden ja auch Studienarbeiten etc. als PDF veröffentlicht.

Hallo Paul-Ublik!

Du hast das Dilemma gut erkannt. Ein seriöser Backlinkaufbau, ohne aktiv diesen zu fördern, dauert Jahrzehnte und ist damit wirklungslos oder zumindest ineffizient.

Ja, es gibt Seiten, die richtig echte Backlinks bekommen. Zum Beispiel sind viele Webseiten von Vereinen oder private Liebhaberseiten solche Kandidaten. Hier sollen Mitgliedern oder Gleichgesinnten ganz ehrlich Tipps für weitere gute Informationsquellen geliefert werden. Oder man hat etwas zu verschenken, was scheinbar jeder brauchen kann. Nicht umsonst findet man bei Google auf Platz 1 den Acrobat-Reader, wenn man als Suchbegriff „hier“ oder „here“ eingibt. Schließlich steht auf unzähligen Webseiten: „Den Acrobat-Reader bekommen sie hier!“ (wobei „hier“ mit Adobe verlinkt ist.
Und so oder so ähnlich funktioniert das System tatsächlich auch mit echten Links. Und wenn man eben eine ganz tolle Seite mit wertvollen Inhalten hat, bekommt man diese echten Links eben auch genau so, wie Google das gern sieht.

Wenn man also tatsächlich einen seriösen Linkaufbau will (und das unbedingt auch ganz ehrlich), dann bleibt einem nichts anderes üblich, als mit konventioneller Werbung Mitmenschen für die eigene Website zu begeistern, damit diese aus eigener Überzeugung einen Link auf einer anderen Homepage einbauen.

Die Alternative dazu ist, sich über das System Gedanken zu machen. Sind alle Produkte und Leistungen, die wir im Fernsehen als Werbung präsentiert bekommen, tatsächlich so gut, dass die Bosse der Fernsehsender sie freiwillig den Zuschauern empfehlen? Glauben wir bei einschlägigen Werbespots der Dame im weißen Kittel, dass sie die Gattin eines Zahnarztes ist und ihr Mann eine ganz bestimmte Zahnpaste seinen Patienten empfiehlt? Glauben wir dem Chef einer Werbeagentur, die Postkarten mit Einladung zu einer Probefahrt gedruckt hat, dass er das entsprechende Auto selbst fährt?
Nein, Werbung ist immer eine gesellschaftlich und sozial anerkannte Lüge, bei dem der Lügner auch noch gut bezahlt wird. Warum also Skrupel haben, Backlinks als Werbung für seine Seite aktiv zu generieren?
Die Experten von Google sind gewiss nicht dumm und es ist ganz bestimmt nicht das Ziel von Google, aktiv beschaffte Backlinks bei der Bewertung von Webseiten zu ignorieren. Google will Webseiten im Ranking nach vorn bringen, die primär für die Suchenden von Interesse sind. Und sehr viele Menschen im Netz suchen nach Sachen, die sie kaufen möchten. Wenn durch das System große Handelsketten besser gelistet sind, als kleine Fachgeschäfte, dann ist das nicht gegen das Interesse der Suchenden. Immerhin ist die große Handelskette nicht ohne Grund groß geworden und der Tante-Emma-Laden winzig klein geblieben. Aber wir finden die Webseite der großen Handelskette deutlich vor der Homepage vom Tante-Emma-Laden, obwohl vermutlich viel mehr ehrliche Links auf die Homepage des Tante-Emma-Laden zeigen, um ehrliche Solidatrität zu beweisen und den Service von einem guten Fachgeschäft zu empfehlen. Dennoch wäre es unklug zu erwarten, dass diese ehrliche Kundenbewertung für die Masse an Google-Nutzern relevant ist. Den Tante-Emma-Laden gibt es nur einmal im Einzugbereich von wenigen Menschen, doch die große Handelskette hat viele Filialen und ist für die Masse tatsächlich interessanter.
Klar, meine Beispiele hinken etwas, doch niemand sollte so naiv sein, zu glauben, dass Google das Werbegeschäft mit Backlinks unbekannt wäre. Im Gegenteil, Google bietet mit einigen seiner eigenen Produkte selbst SEO-Dienstleistungen an und spielt bei diesem Geschäft eine nicht unerhebliche Rolle. Wichtig ist nur für Google, dass die Backlinks eine gute Qualität haben. Ein Link von einem Banner, der auf irgendeiner Seite und wohl möglich noch auf einer Unterseite namens „Links“ platziert ist, den sollte man definitv als schädlich für seine Werbestrategie ansehen. Hochwertige Links sehen ganz anders aus und Google merkt sehr wohl, wenn es sich um einen Link handelt, der aus seinem ganzen Umfeld heraus eine top Qualität darstellt. Und wenn so ein Link das Produkt einer teuren Werbeagentur ist, dann ist das Google nicht nur egal, sondern vermutlich sogar noch einen Pluspunkt mehr für die beworbene Website wert. Man kann sozusagen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit richtig vermuten, dass Google sogar den wirtschaftlichen Wert eines Links bewertet. Warum sollte man also keine Backlinks einkaufen, wenn Google im übertragegen Sinn sogar den Kaufpreis mitbewertet?
Meine Meinung ist, dass man keine falsche Scham bei der Beschaffung von Backlinks haben sollte. Man muss nur wissen, was Qualität ist. Aber das ist bei allem anderen genau so. Wenn ich keine Ahnung von Wein habe, kann ich ohne Vertrauen auf die Werbung keinen sehr guten Wein einkaufen. Ich muss also bei der Bewertung des Weines einer Aussage glauben, von der ich weiß, dass sie mehr oder weniger eine Lüge ist. Oder ich gebe noch viel mehr Geld aus und beauftrage einen Weinexperten mit dem Einkauf eines guten Weines. In etwa so ist es auch mit den Backlinks…

Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision praezi-tec GmbH, Berlin/Deutschland

Danke, Herr Lipka, für die ausführliche Erklärung.

Beim Backlinkkauf sehe ich nur das Problem, dass in sehr kurzer Zeit sehr viele Links generiert werden, womöglich noch von nicht themenähnlichen Websites. Das kommt Google dann zu Recht komisch vor. Hier müsste eine Agentur also sehr subtil vorgehen.

Doch wenn man aktuelle SEO-Forenbeiträge liest, ist es wohl so, dass Google heutzutage sogar Linknetzwerke gut erkennen kann, die ja extra versuchen, den Linktausch zu verstecken. Da wäre vielleicht wirklich die Taktik besser, um Links zu bitten.

Das kann dann aber wiederum wettbewerbsrechtlich bedenklich sein, ähnlich wie Werbung ungefragt zuzuschicken.

Schwierig. Relevante, interessante Inhalte sind wohl tatsächlich das A und O.

Hallo Paul-Ublik!

Es gibt kein generelles Problem beim Backlinkkauf mit themenfremden Webseiten. Und auch nicht hinsichtlich schnellem Erscheinen von vielen Backlinks innerhalb kürzester Zeit. Diese Probleme kann es sicher geben, wenn Stümper am Werk sind. Aber wir wollen doch nicht allen SEO-Agenturen den Mangel an entsprechender Qualifikation unterstellen.
Zugegeben, ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass viele SEO-Agenturen leider gar nicht wissen, was sie tun (oder besser nicht tun sollten). Daher mein vorheriger Vergleich mit dem Wein. Wenn man keine Ahnung von Wein hat, kann man dessen Qualität nicht beurteilen. Genau so ist das mit den SEO-Agenturen. Wenn man selbst keine Ahnung von SEO hat, kann man auch nicht beurteilen, ob eine Agentur qualitativ hochwertig arbeitet. Objektive Maßstäbe gibt es schließlich nicht und die ganze Branche lebt davon, den Kunden bestmöglich zu versichern, dass man besonders gut im Trüben fischen kann. Das ist schon ein wenig verrückt, oder?!

Sicher kann Google Linknetzwerke erkennen und der Linktausch ist ebenso ein Relikt aus der Internet-Antike. Aber deswegen muss man nicht unbedingt auf kommerziellen Backlinkaufbau verzichten. Heute gibt es eben viel hochwertigere und auch praktisch bessere Lösungen als den klassischen Linkaufbau per Linktausch oder über Linkfarmen. Die Uhren haben sich weiter gedreht und natürlich straft Google die ab, die noch mit uralten Rezepten zu punkten versuchen. Aber das verstehen die meisten Kritiker des kommerziellen Linkaufbaus nicht und schreiben von bösen Abstrafungen wegen des kommerziellen Linkaufbaus. Aber nicht der kommerzielle Linkaufbau wird dabei abgestraft, sondern die total veralteten Methoden! Wenn man das Linkbuilding ordentlich und gewissenhaft macht, dann muss man vor Google nichts verstecken oder verheimlichen.

Relevante Inhalte sind tatsächlich der Schlüssel zum Erfolg. „Content is King“, heißt die Devise. Und natürlich ein kontinuierliches Linkbuilding! Aber für das Linkbuilding gelten natürlich nicht andere Regeln, sondern exakt die gleichen Regeln wie für die Landingpage: „Content is King“! Und wenn man das beachtet, wird schnell klar, warum Google Linktausch und klassische Linkfarmen abstraft. In den meisten Fällen kommen die Links nämlich dann von Websites, deren Inhalte im Context zur Landingpage einfach nur Müll sind. Das zu erkennen ist weder Hexerei noch ein Wunder, sondern schlichtweg Logik. Und wenn das Linkbuilding in Harmonie mit dem Content erfolgt, dann hat jeder Link auch seinen Erfolg.

Mit bestem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision praezi-tec GmbH, Berlin/Deutschland

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Hallo Herr Ublik!
Ihre direkte Frage zum Linkaufbau kann ich nicht beantworten. Aber ich kann sagen, was ich mache.
Fachlich aktuellen Input bekomme ich über www.afoma.de Hier können Sie Ihre Fragen stellen und bekommen gute Antworten- sicherlich finden Sie im Forum schon fertige Antworten für Ihre spezielle Frage über Linkaufbau.
Mein eigener Weg ist: über meinen Blog Kontakte zu bekommen. Denn auf meinem Blog kann ich ständig auf meine Verkaufswebsite verweisen.
Über die richtig gute Keywords kommen passsende Besucher auf den Blog und dann auf meine Website.
Und ich nehme Links von der Konkurrenz (meiner Branche), die bei Google ganz oben stehen in Texten meiner Blogartikel auf. Google merkt dann: Aha, die kommuniziert mit denen die ganz oben stehen und das wertet mich auf.
Na, dann wünsche ich viel Besucher:smile:
Lieben Gruß Webtalk

Hallo Webtalk,

ja, ein Blog ist eine gute Möglichkeit, Besucher anzuziehen und durch die Kommentarfunktion bisweilen ganz interessante Anregungen zu bekommen.

Ich mag es nur nicht, einzig und allein deswegen zu bloggen, um ständig auf die eigene Hauptwebsite oder die ach so tollen Leistungen zu verweisen. Ich glaube, diesen marktschreierischen Stil bemerken die Leserinnen und Leser ganz schnell und wenden sich womöglich bald wieder ab.

Die Verlinkung zu themenrelevanten Blogs oder Websites führt tatsächlich gelegentlich dazu, auch Links zurück zu bekommen. Und richtig, man sollte selbst nicht zu geizig mit Links nach außen sein. Dass dies die eigene Website schwächt, wie es früher oft befürchtet wurde, kann ich nicht bestätigen, eher im Gegenteil.

Relevante Begriffe und vielleicht sogar aktuelle Themen in den Texten ziehen oft Besucher an. In meinen Statistiken sehe ich allerdings, dass viele die Seite auch schnell wieder verlassen. Und Google mag keine Überstopfung mit Keywords, das sollte also alles schön natürlich geschrieben sein.

Danke für die guten Wünsche und danke auch für den Link!

Viele Grüße
Paul