Hallo macflie,
ABER, wie stellt man das praktisch an. Ich
konfiguriere den Server fast nur mit Plesk und kleinere Sachen
mit Putty.
Ist ja kein Problem. Schliesslich ist putty auch nur ne Art entferntes Terminal. Also eine Kurzeinführung in NFS, wobei ich natürlich nicht auf die Feinheiten eingehe, dazu gibt es genug Links. Ich nehme jetzt an, Du hast drei Rechner, alpha, beta und gamma, die sich gegenseitig anpingen können. alpha soll der Server sein, auf dem dein Verzeichnis /klassen liegt (wird sicher nicht in der Root liegen, das wäre sehr unorthodox, ist aber für das Beispiel uninteressant).
Weitere Voraussetzung ist, daß der Portmapper-Dienst läuft, das sollte aber auf einem Linux-System die Regel sein. Durch den Befehl
rpcinfo -p
kannst Du dich davon überzeugen.
Auf alpha musst Du jetzt nur noch in der Datei /etc/exports die gewünschten Verzeichnisse freigeben. In deinem Fall würde das so aussehen:
/klassen (ro)
Das ist fast selbsterklärend, das Verzeichnis /klassen (mit vollem Pfad) wird für alle read-only freigegeben.
Sollte es nicht für alle freigegeben werden, müssen die entsprechenden Rechnernamen (oder IPs) eingetragen werden, also z.B.
/klassen beta(rw)
In dem Fall darf nur Rechner beta, diesmal aber lesend und schreibend auf das Verzeichnis /klassen zugreifen.
Es sind auch Domain-Einträge mit oder ohne Jokerzeichen möglich:
/klassen \*.meinedomain.local(ro)
Damit ist allen Rechnern der Domain meinedomain.local der lesende Zugriff auf das Verzeichnis /klassen möglich.
Auf Client-Seite genügt dann ein einfacher mount-Befehl, um auf das Verzeichnis zugreifen zu können:
mount -t nfs alpha:/klassen /extmnt
hängt das Verzeichnis /klassen des Rechners alpha in das lokale Verzeichnis /extmnt des lokalen Rechners (z.B. beta) ein.
Das lässt sich natürlich durch einen Eintrag in die /etc/fstab vereinfachen:
alpha:/klassen /extmnt nfs timeo=14,rsize=8192,wsize=8192
alpha:/klassen, /extmnt und nfs entsprechen dem obigen mount-Befehl, timeo, rsize und wsize sind zusätzliche Optionen:
timeo = Wartezeit in Zehntelsekunden, bis neuer Übertragungsversuch gestartet wird
rsize, wsize = Anzahl der Bytes, die gleichzeitig gelesen, bzw. geschrieben werden. Die günstigste Anzahl schwankt und kann durch Experimente festgelegt werden. 8192 ist mein Lieblingswert
Getrennt wird ganz gewöhnlich durch
umount
bei Problemen während der Verbindung (aber auch nur dann) sollte man
umount -f
versuchen.
Für die zahllosen weiteren Details und Optionen (und was sonst noch zu beachten ist) verweise ich jetzt einfach auf die zuständigen man-Pages und die Links, sonst wird das hier ein Buch
Viele Grüße
Marvin