Hallo,
schöne einfache Welt in schwarz/weiß?
Nö, eher 1., 2. und 3. Klasse (oder auch mehr).
Ich empfinde mich als Mensch zweiter Klasse, weil ich
weiblich bin.
Mir scheint, du willst dich in solcher Opferrolle
wieder finden??? Ist ja auch bequem, sich als Opfer
zu definieren und den „anderen“ die Verantwortung
dafür zu geben.
Nee min Jung, wenn ich irgend etwas abslout hasse, ist das die Opferrolle. Ich behaupte mich bislang ganz gut und auch gerne. Auch wenn es teils schwierig ist, aber ich mache meinen Job sehr gerne und mit Erfolg. Keijn Opfer, sorry.
Aber ich sehe auch, was um mich herum geschieht.
Und erlebe in meinem Laden oft genug, dass Frauen 1. über
weniger Geld verfügen und 2. öfter ihren Mann/Lebenspartner
vor einem Kauf zu Rate ziehen oder um Erlaubniss fragen als
umgekehrt.
Und dein Laden ist jetzt repräsentativ?
Nein, natürlich nicht.
Sind die Erfahrungen von irgendjemandem hier repräsentativ?
Nein.
Wenn Du Deine Erfahrungen statischtisch belegen kannst, kannst Du meckern. Vorher nicht.
Meine Frau gibt weit mehr Geld aus, als ich - und nu?
Sicher? Was gibst Du im Jahr für Dein Auto aus? Für Sport, Urlaub und Elektronik? Kauft Deine Frau ev. nur öfter ein als Du?
Und wie Repräsentativ ist das??
Einer Frau traut man etwas anderes als Kundendienst und Haare
legen erst zu, wenn sie es massiv bewiesen hat.
Bei Männern setzt man Technisches- und Allgemeinwissen voraus
Was du hier beklagst, liegt ja wohl möglicherweise daran,
dass es statistisch überwiegend so ist, also realem
praktischem Erfahrungen entspricht.
Oh ja. Ich hatte schon männliche Kunden, die mit einer Lampe retour kamen, meinten sie wäre defekt, weil die Glühbirne durch war.
Mit älteren mechanischen Waagen waren schon mehrere Männer überfordert.
In Ingenieurstudiengängen liegt der Anteil weiblicher
Studenten teilweise bei unter 5%!
Das kann man auch nicht nur mit Sozialisation erklären.
Nicht nur, aber auch.
Sicher sind Frauen oft eher an kommunikativen Studiengängen interessiert. Aber die Angst vor z.B. Bohmaschinen ist pur anerzogen.
Nähmaschinen und Pürierstäbe sind m.E. gefährlicher als Bohrmaschinen oder Handkreissägen, aber etliche Frauen nehmen letztere nicht in die Hand während sie mit ersteren locker umgehen.
Das Desinteresse an Technik ist sicherlich nicht genetisch veranlagt - schließlich sind Kochen, Putzen und Nähen auch chemisch-technische Bereiche.
Was Frauen oft abgeht, ist sich etwas Zuzutrauen. Und das ist Erziehungsbedingt.
Meine Kinder (Sohn und Tochter) können Staubsaugen, Betten beziehen, Löcher bohren, Dübel einsetzen und Schrauben eindrehen (ich mache es für sie nicht mehr, sie sind alt genug, das selbst zu erledigen).
Wenn etwas neu ist, Stichsäge oder ähnliches, zeige ich ihnen wie es geht und lass sie dann selbst weitermachen.
Das komplizierteste mechanische Gerät, das ich daheim anzubieten habe, ist die Nähmaschine.
Deren Funktion ist nicht mit drei Sätzen erklärt: welcher Faden zu welchem Stoff, welcher Stich zu welchem Zweck, wann Vorwärts, wann Rückwärtsgang etc. - das geht weit über das Bohrmaschinen- und Kreissägen-level hinaus, sehr weit.
Und ist doch seltsamerweise eine Frauendomäne.
Frauen können ergo schon, wenn es ihnen zugertraut wird wie die Nähmaschine.
Meine Mutter war ein typisches Beispiel (und ich kenne viele solcher Frauen).
Perfekt an der Nähmaschine, überwiegend autodidaktisch erlernt und das gut.
Nahm aber selbst in der Not kein Bohrmaschine in die Hand und wäre nie auf die Idee gekommen, eine Lampe selbst anzuschließen.
Das ist zu paradox, um genetisch erklärbar zu sein.
Gruß, Paran