Hallo,
Könntest Du dich adäquat wehren, ohne Deinen Job oder deine
Karriere zu gefährden??
In so einem Fall sieht die ganze Diskussion ganz anders aus.
Und bei Körperlichkeiten hört der Spaß sowieso auf.
Heißt das, Du würdest den Job halt schmeißen? Oder was genau?
Aber im
Fall Brüderle - und der hat das ganze ja losgetreten - sehe
ich weder das eine noch das andere. Die Dame war nicht
abhängig von ihm und die Hände blieben auch bei ihm. Und wie
albern das ist, zeigt ja am besten, dass sie ein Jahr braucht
um zu merken, wie frech das war -.-*
Ich schätze, dass man als Journalist/in auch abhängig ist vom good Will der Politiker und deren Mund-zu-Mund-Propaganda.
Da kann man nicht blöde Sprüche entsprechend blöd kommentieren. Das kostet Jobs.
Außerdem hat sich die Diskussion längst verselbständigt, es geht nicht mehr vorrangig um die auch m. E. rel. harmlose Brüderle-Geschichte.
Ich empfinde mich als Mensch zweiter Klasse, weil ich weiblich
bin. Schon sehr lange. Und nein, ich bilde mir das nicht seit
50 Jahren ein - soviel Phantasie habe ich gar nicht, habe auch
zuviel anderes zu tun.
Gut, ich wandle erst die Häflte der Jahre auf dieser Erde.
Leider ist es mit bisher trotzdem entgangen, dass ich Mensch
zweiter Klasse bin.
Rollenmuster von Jungen und Männern sind viel eingefahrener
als die von Mädchen und Frauen. Ich empfinde es so, dass wir
deswegen auch freier sind. Erfundenes Beispiel: Werde ich
KFZ-Mechanikerin, bin ich emanzipiert, entschließt sich mein
Bruder, Kosmetiker zu werden, erntet er komische Blicke. Wer
ist hier frei?
Klar gibt es für Männer auch Grenzen - aber guck dir den Starfriseur Walz an, all die hippen männlichen (Damen-) Modedesigner, Fernsehköche etc. - fast alles Männer. Welchen Job (außer billige Hausfrau) kann ein Mann denn nicht machen? Mir fällt ehrlich keiner ein.
Mir fallen nur viele Jobs ein, die Männer i.d.R. nicht machen - das sind meist die schlecht bezahlten.
Die Erste-Klasse-Menschen
Merkst du, dass du mit solchen Formulierungen Schluchten
aufreißt, die seit Jahrzehnten im schrumpfen begriffen sind?
Sie mögen etwas geschrumpft sein, ein klein, klein wenig. Aber der Effekt ist im Privaten wesentlich geringer, als man wünscht.
Was du gerade tust, ist alle Männer in eine Ecke zu stellen.
Nein, ich will niemanden in Ecken stellen, ich will sie eher daraus hervorholen, sie zum Nachdenken, Nachempfinden und Reden bringen.
Reden über ein Problem kann ja kaum schaden.
Aber Männer haben es gesellschafltich garnicht nötig, Körper
zu zeigen. Warum nicht? Weil die Wichtigen Männer alle alt und
häßlich sind?? Hat da keiner was zu bieten?
Weil die Mode einfach anders ist. Und wieso strampeln sich so
viele Männer meiner Generation im Fitnessstudio ab? Weil sie
auf das andere Geschlecht wirken wollen. Genau das gleiche,
wie wenn ich mir ein tiefes Dekoltee zulege.
Du gehörst verm. einer jüngeren Generation an als ich. Waschbrettbäuche waren mir immer zu hart und statt Fitnessstudio waren früher Sport oder anstrengende Studentenjobs angesagt.
Umzugshelfer am Wochenende ist ein prima Fitnessprogramm und wird noch bezahlt.
Mal ehrlich, es würde uns alle irritieren, wenn z.B. der Herr
Gauk viel Haut unterhalb des Halses zeigen würde (Putin
hingegen tut das hier und da).
Es wirkt billig, oder?
Frau Merkel, Mrs. Obama oder die Queen hab ich auch nich nie
halbnackt gesehen. Also wirf doch bitte nicht Sachen in einen
Topf, die nichts miteinander zu tun haben.
Merkels Ausschnitt zum Oktoberfest oder was auch immer wurde reichlich durch die Medien gezogen - es gab ihn definitiv. Google mal nach, da sollte sich etwas finden lassen.
Man kann sich auch lange genug einreden, dass am ein ewiges
Opfer ist. Mann kann einen Pfiff auf der Straße ignorieren,
sich darüber freuen (Ja, tatsächlich!), zurückpfeifen ODER
sich belästigt fühlen.
Nee, so einfach geht das jetzt nicht.
Klar wird wer unangenehm meckert, gern in die gerne-Opfer-Ecke gestellt, Küchenpsychologisch.
Aber: ich hasse Opferrollen (bei mir selbst wie bei anderen), bin gewohnt mich durch einiges durchzubeißen und wie gesagt, mir persönlich geht es sehr gut, ich bin selbst Chef meines Ladens.
Aber ich habe zeitweise andere Erfahrungen gemacht und andere Frauen erlebt, denen es dauerhaft nicht gut ging.
Und ich habe eine Tochter, die noch mit einigen Problemen konfrontiert werden wird. Leider.
Den Pfiffen von bierbäuchigen, mittelalten Bauarbeitern und Sprüchen auf gleichen Niveau bin ich längst entwachsen (schlicht zu alt).
Pfiffe fand ich nicht so arg, die können ja jedem gelten, die muss man nicht persönlich nehmen. Blöde Sprüche oder Anmache haben mich immer genervt. Z.B. ein Mann, der mir in der S-Bahn gegenübersitzend began sich offen einen runterzuholen war auch nicht gerade ein tolles Erlebniss - ich wollte nicht nass werden.
Heute muss ich nicht mehr S-Bahn fahren und bin klar jenseits der Wechseljahre. Das verbessert einiges - garaniert aber auch nichts.
Heute erlebe ich immer wieder Kunden, die erstmal davon ausgehen, dass ich meinen Laden nicht alleine mache oder nur eine Angestellte bin.
Oder Männer, die per Headphone telefonierend in mein Geschäft kommen und mir bis zu 20 Min. die Bude volllabern, ganz selsbtverständlich, als wenn sie allein auf der Welt wären.
Ernstgenommen werde ich erst, wenns um die Preise geht.
Bei Stammkunden ist das nat. anders, die kennen mich, die telefonieren mir auch nicht den Laden voll.
Ich habe im Zuge dieser Debatte mit einigen Gleichaltrigen
darüber gesprochen. Wir sind uns einig. In unserer Generation
mussten wir noch nie Diskriminierung aufgrund unseres
Geschlechtes erfahren.
Im Übrigen sind wir mindestens genauso sexistisch.
Dann habt ihr entweder viel Glück gehabt (das gibts) oder euch das eine oder andere schöngedacht (auch das gibts).
Läuft es in Beziehungen bei Euch nicht so, dass die Männer eher betütert werden, weniger im Haushalt machen oder wenn, dann halb. Dass sie mehr darüber bestimmen, wann der Rasen gewässert wird oder ähnliches?
Ich kenne im Bekanntekreis einige Pärchen. Alle sind glücklich miteinander, keiner wird diskriminiert. Aber: Er hat was dagegen, dass der Rasen gesprengt wird, das Gras muss sich halt gewöhnne. Sie sprengt halt heimlich weil der Rasen vertrocknet.
Männer reden auch nicht gern wenn es nicht um sie selbst geht.
Habt ihr in Euren Bekanntenkreis wirklich so andere Erfahrungen??
Es würde mich sehr freuen, wenn es tatsächlich so ist - solche Zukunft wünsche ich meinen Kindern.
Aber wie die Feministin gestern bei Stern-TV (sinngemäß)
zugab:
Sage ich einem Mann, er habe einen knackigen Arsch, ist das
nett.
Sagt ein Mann das zu mir, setzt er mich herab.
Und wer macht nun hier die Unterschiede zwischen den
Geschlechtern?
Das ist natürlich Quatsch. Wer laut anderer Leute Arsch bewerten will, muss sich gleiches auch gefallen lassen.
Aber da es üblicherweise die Männer sind, die komentieren müssten Frauen als Retoure viel mehr Pfeifen, blöde Sprüche machen und laute Arsch-, Brust-, Augen- etc.-komentare von sich geben.
Kann man ja ev., aber mein Ding ist das nicht. Würde auch nur ungewollte Hoffnungen wecken und die blödeste Anmache rechtfertigen.
Unabhängig davon: wieso wählt man einen Nicknamen wie Dummbatz?
Gruß, Paran