Sexismus?

Moin,

nachdem paran in der Fragestellung nicht so gelungen war, frag ich nach, einfach, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Ich hab leider nicht den Stern gelesen, aber viele Artikel über diese Diskussion (und nein, Jauch heute abend hab ich mir nicht angetan).

Was mir dazu einfällt: Leider gibt es Sexismus, gerade bei Körperkontakt an relevanten Stellen ist das ganz falsch.

Brüderle kam von einer Festveranstaltung, und wer mal in einer Hotelbar nach so einer Festveranstaltung war, weiss, dass dort häufig geflirtet (gebaggert) wird. Aus meiner Erfahrung sind seine Sätze harmlos. Die Journalistin hat jederzeit die Möglichkeit, weg zu gehen. Sie bleibt, weil sie angeblich ein Interview machen will. Und wartet ein Jahr, bis sich der Abschuss lohnt.

Hier müsste eigentlich jede Frau #aufschreien, weil hier ein eigentlich grundsätzliches Problem instrumentalisiert wird. Hier wird ein Politiker zum geeigneten Punkt nieder geschrieben.

Daher wäre das hier im Innenpolitik Brett besser aufgehoben.

Was mir noch aufgefallen ist: die „Täter“ werden in einigen #Aufschrei Nachrichten als hässlich, alt, schmierig bezeichnet. „Schmierig“ ist sehr beliebt. Demnach ist der Unterschied zwischen Sexismus und Flirten nur im Aussehen des „Täters“ gegeben.

Frau Himmelreich hat sich und der Branche einen Bärendienst erwiesen. Weibliche Journalisten werden es schwerer haben, Hotelbars sind keine inoffiziellen Gesprächsorte mehr und mit ihr selbst wird kein Politiker mehr reden wollen. Sie ist verbrannt.

Die Grenze zwischen Flirten und Sexismus wurde gerade heftigst verschoben, Frauen werden wohl künftig aktiver werden müssen, wenn sie angesprochen werden wollen.

Gruß

ALex

Hallo.

Ich habe per Zufall rein gezappt und es mir eine Zeit lang angetan.

Das Treffenste zum Thema war der Witz, den Hellmuth Karasek erzählte:

Im Kino geht das Licht aus, plötzlich eine Frauenstimme:
„Nehmen Sie sofort ihre Hand da weg!“
Kurz darauf die gleiche Stimme:
„Nein, Sie doch nicht!“

Das Geschwätz der Frauen war teilweise unerträglich.
Vor allem, weil kein Mann da war, der die richtigen Antworten gab.
Traut sich da eigentlich noch einer?

Frauen haben das, was Männer wollen. Und weil sie das meist nicht freiwillig anbieten, müssen Männer (auch Brüderle) eben baggern, das ist so alt wie die Welt.

Dass Männer dabei manchmal ihre Macht missbrauchen ist bedauerlich, aber wohl unvermeidbar.

Wenn man dieses Verhalten aber hinterfragt, dann sollte man auch einmal hinterfragen, wie oft Frauen andererseits, die sexuelle Macht, die sie natürlich haben, missbrauchen.

Das sind so Sachen, die mir eingefallen sind. Ich habe dann weg geschaltet.

Solche Diskussionen sind doch lediglich geeignet, die Männer total zu verunsichern.

Gruß, Nemo.

Hallo,
ich habe die Sendung nicht gesehen, ich war auch nicht dabei, als Brüderle sexuell belästigt hat (oder auch nicht).

Der genannte Witz ist schon treffend, denke ich.

Es gibt nun mal zwei Geschlechter, deren Kommunikation miteinander nicht ganz problemlos ist.
Wir hatten in einem anderen Thread ja auch schon mal das Thema, dass oder ob die Deutschen (oder Menschen in bestimmten Regionen) nicht mehr richtig flirten können und wie Frau in bestimmten Situationen angesprochen werden möchte oder auch nicht…

Was wäre, wenn tatsächlich alle Männer sich so verhalten würden, als gäbe es keine Frauen? Ja, es gibt wohl Frauen, die nicht als solche wahrgenommen werden wollen, aber es gibt ganz sicher auch viele andere. Und was für die Eine eine sexuelle Belästigung ist, ist für eine Andere ein Kompliment, oder auch nur eine nicht sehr intelligente Bemerkung, der man mit einer schlagfertigen Antwort begegnen könnte…

Ich könnte mich auch ständig belästigt fühlen, wenn meine (ausschließlich männlichen) Kollegen den einen oder anderen „Frauenwitz“ ablassen - aber nein oh weh, ich lächele drüber und erzähle ein andermal einen „Männerwitz“.

Beatrix

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sähen sie so manches wahrscheinlich mit anderen Augen.

Hach, wär das schön, nur mal so ein Jahr lang. :smile:

Gruß, Nemo.

Wo gebaggert wird, fallen Späne, oder so ähnlich.

4 Like

Ich stelle mir grade vor, ein Herr Westerwelle hätte in einer Hotelbar ähnliche Äißerungen bezüglich der Ausbuchtung in der Hose eines Reporters gemacht.

Vermutlich würde es kein Jahr dauern, bis man nach der Todesstrafe für Homosexuelle schreit.

Dabei ist das doch alles nur ganz harmlose Flirterei…
Aber mit Frauen kann mans ja machen.

Gruß,
M.

kapital-/karriereorientiertes Mobbing
Also ich würde mich, wenn ich Politiker wäre, von Jounalisten wahrscheinlich sehr häufig gemobbt fühlen.

Solche Diskussionen sind doch lediglich geeignet, die Männer
total zu verunsichern.

Im ZDF Morgenmagazin waren Reporter dem Sexismus auf der Spur und haben Verkäuferinnen gesagt, dass sie gut aussehen würden und ob sie Lust auf einen Kaffee hätten.

Sexismus pur…

Moin,

Ich könnte mich auch ständig belästigt fühlen, wenn meine
(ausschließlich männlichen) Kollegen den einen oder anderen
„Frauenwitz“ ablassen - aber nein oh weh, ich lächele drüber
und erzähle ein andermal einen „Männerwitz“.

was eben die Legehennen auf extasy, die jetzt den ganzen hype abreiten, NIEMALS sexistisch nennen würden. Schließlich hat sich ja das Opfer per definitionem endlich mal gewehrt und es den Tätern per definitionem heimgezahlt.
Schon Scheiße, wenn das Weltbild so simpel gestrickt ist.

RF, der
Blonden Frauen Blondinenwitze
Lesbischen Frauen Lesbenwitze
Schwulen Männern Schwulenwitze
Emanzipierten Frauen Emanzenwitze
erzählt und echt stinkig wird, wenn andere ihm keine Witze über
Dicke
Alte
Männer
erzählen wollen…

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Hallo,
hier mal eine weibliche Stimme (wobei viele Namen meiner Vorposter schwer einem Geschlecht zuzuordnen sind, da bin ich aber auch kein Vorzeigebeispiel).

Klar, die Grenze zwischen Flirten und „Schmierigkeit“ bestimmt die Frau, bzw. die (äußere) Erscheinung des Mannes.
Das gibt aber meiner Ansicht nach keiner Frau das Recht, von „Belästigung“ oder „Sexismus“ zu sprechen, nur weil ihr die Nase des Gegenübers gerade nicht passt.

Brüderle befand sich mit besagter Journalistin abends an einer Bar. Hat der denn nicht auch mal Feierabend und kann einer Frau ganz privat Avancen machen?
Diese ganze Geschichte schreit nach purer Berechnung der besagten Dame. Nicht Brüderle hat sie herabgewertet, indem er flirtete, sondern sie, indem sie sich selbst zum Objekt macht.

Emanzipation kann doch nicht heißen, so zu tun, als gäbe es keine Geschlechterunterschiede.

LG,
dummbatz

Moin,

hier wird m.E. alles gesagt:
http://www.n-tv.de/politik/Der-Stern-will-Bruederle-…

Gruß
RF

Kein Brüderle fürs Himmelreich im Stern
Hi.

Ich meine, dass Frau Himmelreich keine sonderlich gute Figur in dieser Pseudoaffäre macht. Noch viel weniger der „Stern“. Brüderle selbst hat sich ziemlich ungeschickt verhalten. Ein Profi muss wissen, dass er angeheitert keine Interviews bzw. Äußerungen an Journalisten tätigen sollte.

Drei Faktoren kamen also zusammen, um dieses mediale Possenspiel zu ermöglichen.

http://zettelsraum.blogspot.de/2013/01/laura-himmelr…
aber.html

_Seit ihrer plötzlichen Berühmtheit ist sie weder im Hörfunk noch im
TV aufgetreten; sie hat keiner Zeitung und keiner Agentur ein Interview gegeben. Die einzige Äußerung, die über einen Tweet hinausgeht, hat sie nach meiner Kenntnis am Mittwoch Nachmittag oder Donnerstag Vormittag gegenüber dem Deutschlandfunk gemacht; und zwar, wie es scheint, in Form einer schriftlichen Stellungnahme. In dem Artikel auf der WebSite des Senders heißt es:

Der Tenor ihres Artikels sollte nie sein: Sie wurde von Rainer Brüderle belästigt und jetzt will sie ihn an den Pranger stellen. Das erklärt die „Stern“-Autorin Laura Himmelreich gegenüber dem Deutschlandfunk. Ins Mikrofon will sie nichts sagen, doch liegt ihr daran, ihre Intention des Artikels persönlich klar zu stellen. (…)

Ihre Absicht sei es gewesen, aufzuzeigen, dass Brüderle ein Politiker sei, der aus der Zeit gefallen zu sein scheint.(…) Sie finde es wichtig, dass die Debatte über den Umgang zwischen Politikern und jungen Journalistinnen geführt werde. Allerdings habe sie nie beabsichtigt, diese Debatte anzustoßen.
Sie hatte, das macht die Lektüre ihres Artikels klar, nur beabsichtigt, Brüderle als Politiker in den Orkus zu stoßen.

Jetzt steht sie als armes Opfer da, die Laura Himmelreich, die nie ein Opfer Brüderles gewesen war und auch nie behauptet hatte, unter einer Belästigung durch Brüderle gelitten zu haben.

Sie hat auch nach jener Nacht im Stuttgarter Hotel noch freundlichem Umgang mit ihm gepflegt, wie gestern die F.A.S.(wohl Tippfehler = Frankfurter Allgemeine, Anm. Chan):
zu berichten wußte. Dort schildert die Bauernfamilie Holling in Schleswig-Holstein einen Besuch Brüderles auf ihrem Hof; mit Laura Himmelreich im Troß der Journalisten:
Brüderle durfte einst im Esszimmer Platz nehmen. (…) Auch Laura Himmelreich hat damals am Esszimmertisch gesessen. (…) Ihr Umgang mit Brüderle sei freundlich gewesen. Nach etwa zwei Stunden ist der FDP-Politiker zum nächsten Termin aufgebrochen. Himmelreich hat sich zu ihm in den Dienstwagen gesetzt, gut zwei Monate nach dem Vorfall in der Hotelbar. Und weiter schreibt die F.A.S.:
Auch hatte sie sich von Brüderle, wie der „Stern“ mitteilt, zu keiner Zeit sexuell belästigt gefühlt, schon gar nicht bedroht.
Deutlicher kann ein Dementi eigentlich kaum ausfallen.

Aber was soll’s? Laura Himmelreich kann richtigstellen, soviel sie will. Das Image der armen jungen Frau, die von einem der „schamlosen Böcke in Nadelstreifen“ (so ihre „Stern“-Kollegen Reich und Hoidn-Borchers über den designierten Spitzen­kandidaten der FDP) belästigt wurde, wird sie nicht mehr loswerden._

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexis…

_Laura Himmelreich spielt aber mit, und sie ist es auch, die den ersten Zug macht. Brüderle, genau so ist es im „Stern“ zu lesen, steht an der Bar und hat ein Glas Weißwein in der Hand, als die junge Frau ihn anspricht: „ Ich möchte von ihm wissen, wie er es findet, im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen.“

(…)

Hätte Brüderle die einzig angemessene Antwort gegeben, dass er nämlich keine Lust habe, zu dieser unernsten Zeit eine ernste Frage zu beantworten, hätte er ja den Befund der Journalistin, der sich nur als Frage tarnt, bestätigt: armer, alter Mann, zu schwach, mit einer jungen Frau auch nach Mitternacht noch zu diskutieren.

Und genau darum geht es, wie jeder weiß, der den Feminismus ernst nimmt. Sexismus ist kein Problem des Begehrens, der Erotik, der Sexualität. Sexismus ist ein Problem der Macht, und es ist die Reporterin, die das Machtspiel beginnt. Wie finden Sie es, im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen? Diese Frage heißt nichts anderes als: Zeigen Sie mir, dass sie nicht zu alt und also zu schwach, zu müde, zu verbraucht sind! Ich darf Sie das fragen, denn ich bin jung und also stark, wach und unverbraucht.

Einem 28-jährigen Mann, der eine solche Frage einer 66-jährigen Frau stellte, würde man heimlich ein paar hinter die Löffel wünschen, und sagen würde man zu ihm: Halt die Klappe, Grünschnabel, und lern erst mal, dich zu benehmen! Was natürlich nichts daran ändert, dass man mit Frauen, die man nicht kennt, nicht über die Frage, ob ihnen ein Dirndl stünde, diskutieren sollte. Weder morgens noch mitternachts._

Chan

Hallo ALex,
was wäre diese Geschichte ohne Publikum?
Ich kann mir erklären, warum die Journalistin (sie ist bestimmt von berufswegen schlagfertig) es nicht bei einer passenden Antwort gelassen hat.
Mit so einer altbackenden Geschichte kann frau problemlos in die Schlagzeilen geraten, und als wenig bedeutende Journalistin eine laut rumpelnde Lawine lostreten und dabei bedeutend werden.

Die Frauen in meinem Freundeskreis wären mit so einer Situation (egal ob Politiker oder sonstiger Profession) gut fertig geworden. Die Zeiten haben sich doch eigentlich seit den 70iger Jahren geändert, oder habe ich irgendwas verpasst?

Blöde Sprüche gegen das andere Geschlecht finde ich generell lästig, es hat meist eher etwas feindseliges und geringschätzendes an sich. Es sind manche Frauen kein Deut besser, wenn sie ihre übergriffigen Sprüche losschicken.

Aber gegen Bagger-Sprüche gibt es immer Möglichkeiten der Gegenmaßnahmen, nicht zuletzt auch durch das Ignorieren und Weggehen.
Was soll die Journalistin mit der Entschuldigung anfangen? Gesagt ist gesagt, und mit dem Absondern von Sprüchen ist schon automatisch das schlechte Licht auf den Verursacher geworfen. Schwamm drüber, für ein Politikum ist die Sache der Rede nicht mehr wert. Und „den integren“ Politiker gibt es nicht.

viele Grüße
oneTann

Moin,

F.A.S.(wohl Tippfehler = Frankfurter Allgemeine, Anm. Chan)

Kleinigkeit am Rand, dass war kein Tippfehler, das ist die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Übrigen lese ich Zettel auch, und auch wenn ich häufig nicht seiner Meinung bin, so mag ich seine grundliberale Einstellung.

Gruß

ALex

Hallo,

stell Dir mal vor, Du wärst der Sekretär von Frau Merkel oder Königin Beatrix etc…
Diese macht Bemerkungen über Deinen Hintern, deine Figur im Allgemeinen, positiv oder negativ, fasst dich schon mal mütterlich an, tätschelt dir den Kopf usw.
Könntest Du dich adäquat wehren, ohne Deinen Job oder deine Karriere zu gefährden??

Das ist nähmlich im Alltag das Hauptprolbem.

Gegen dumme Anmache auf der Straße lernt „frau“ ab 12 Jahren sich zu wehren. Aber im Job/Studium ist das wegen der Folgen oft schwierig.

Männer kennen diese Problematik sowenig, wie sie sich vorstellen können, in Deutschland als Schwarzafrikaner zu leben.

Ich empfinde mich als Mensch zweiter Klasse, weil ich weiblich bin. Schon sehr lange. Und nein, ich bilde mir das nicht seit 50 Jahren ein - soviel Phantasie habe ich gar nicht, habe auch zuviel anderes zu tun.

Komme seit ich selbständig bin gut zurecht, bin mit meinem Dasein sehr zufrieden.
Und erlebe in meinem Laden oft genug, dass Frauen 1. über weniger Geld verfügen und 2. öfter ihren Mann/Lebenspartner vor einem Kauf zu Rate ziehen oder um Erlaubniss fragen als umgekehrt.

Einen Handwerker beauftragen ist als Frau auch schwieriger.
Man muss viel mehr kontrollieren was der macht und Ahnung davon haben, sonst hält einen der Handwerker für doof und zieht einen übers Ohr - sowas ist einfach total lästig - wer hat schon die Zeit dazu?

Einer Frau traut man etwas anderes als Kundendienst und Haare legen erst zu, wenn sie es massiv bewiesen hat.
Bei Männern setzt man Technisches- und Allgemeinwissen voraus - traut es ihnen eher zu.

Die Erste-Klasse-Menschen merken dies nicht, können sie verm. garnicht - wer immer satt wurde, weiß nicht, was Hunger ist und wer immer mit Respekt behandelt wurde, weiß nicht, wie die andere Seite aussieht.

Es geht nicht darum Flirten zu verbieten und m.E. ist ein Blick in einen Ausschnitt kein Verbrechen - wer Ausschnitt trägt, muss mit Blicken rechnen - ich würde einen schönen halbnackten Männeroberkörper auch angucken - unauffällig, aber schon.
Aber Männer haben es gesellschafltich garnicht nötig, Körper zu zeigen. Warum nicht? Weil die Wichtigen Männer alle alt und häßlich sind?? Hat da keiner was zu bieten?
Mal ehrlich, es würde uns alle irritieren, wenn z.B. der Herr Gauk viel Haut unterhalb des Halses zeigen würde (Putin hingegen tut das hier und da).
Es wirkt billig, oder?

Und bei Frauen?

Gruß, Paran

Hallo,

Könntest Du dich adäquat wehren, ohne Deinen Job oder deine
Karriere zu gefährden??

In so einem Fall sieht die ganze Diskussion ganz anders aus. Und bei Körperlichkeiten hört der Spaß sowieso auf. Aber im Fall Brüderle - und der hat das ganze ja losgetreten - sehe ich weder das eine noch das andere. Die Dame war nicht abhängig von ihm und die Hände blieben auch bei ihm. Und wie albern das ist, zeigt ja am besten, dass sie ein Jahr braucht um zu merken, wie frech das war -.-*

Ich empfinde mich als Mensch zweiter Klasse, weil ich weiblich
bin. Schon sehr lange. Und nein, ich bilde mir das nicht seit
50 Jahren ein - soviel Phantasie habe ich gar nicht, habe auch
zuviel anderes zu tun.

Gut, ich wandle erst die Häflte der Jahre auf dieser Erde. Leider ist es mit bisher trotzdem entgangen, dass ich Mensch zweiter Klasse bin.
Rollenmuster von Jungen und Männern sind viel eingefahrener als die von Mädchen und Frauen. Ich empfinde es so, dass wir deswegen auch freier sind. Erfundenes Beispiel: Werde ich KFZ-Mechanikerin, bin ich emanzipiert, entschließt sich mein Bruder, Kosmetiker zu werden, erntet er komische Blicke. Wer ist hier frei?

Die Erste-Klasse-Menschen

Merkst du, dass du mit solchen Formulierungen Schluchten aufreißt, die seit Jahrzehnten im schrumpfen begriffen sind? Was du gerade tust, ist alle Männer in eine Ecke zu stellen.

Aber Männer haben es gesellschafltich garnicht nötig, Körper
zu zeigen. Warum nicht? Weil die Wichtigen Männer alle alt und
häßlich sind?? Hat da keiner was zu bieten?

Weil die Mode einfach anders ist. Und wieso strampeln sich so viele Männer meiner Generation im Fitnessstudio ab? Weil sie auf das andere Geschlecht wirken wollen. Genau das gleiche, wie wenn ich mir ein tiefes Dekoltee zulege.

Mal ehrlich, es würde uns alle irritieren, wenn z.B. der Herr
Gauk viel Haut unterhalb des Halses zeigen würde (Putin
hingegen tut das hier und da).
Es wirkt billig, oder?

Frau Merkel, Mrs. Obama oder die Queen hab ich auch nich nie halbnackt gesehen. Also wirf doch bitte nicht Sachen in einen Topf, die nichts miteinander zu tun haben.

Man kann sich auch lange genug einreden, dass am ein ewiges Opfer ist. Mann kann einen Pfiff auf der Straße ignorieren, sich darüber freuen (Ja, tatsächlich!), zurückpfeifen ODER sich belästigt fühlen.

Ich habe im Zuge dieser Debatte mit einigen Gleichaltrigen darüber gesprochen. Wir sind uns einig. In unserer Generation mussten wir noch nie Diskriminierung aufgrund unseres Geschlechtes erfahren.
Im Übrigen sind wir mindestens genauso sexistisch.

Aber wie die Feministin gestern bei Stern-TV (sinngemäß) zugab:
Sage ich einem Mann, er habe einen knackigen Arsch, ist das nett.
Sagt ein Mann das zu mir, setzt er mich herab.
Und wer macht nun hier die Unterschiede zwischen den Geschlechtern?

LG,
batz

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Moin,

stell Dir mal vor, Du wärst der Sekretär von Frau Merkel oder
Königin Beatrix etc…
Diese macht Bemerkungen über Deinen Hintern, deine Figur im
Allgemeinen, positiv oder negativ, fasst dich schon mal
mütterlich an, tätschelt dir den Kopf usw.
Könntest Du dich adäquat wehren, ohne Deinen Job oder deine
Karriere zu gefährden??

Mal abgesehen von Merkel oder Beatrix brauch ich mir das nicht vorstellen, das erlebe ich durchaus. Insbesondere Sprüche zur (eher korpulenteren) Figur krieg ich häufiger von beiderlei Geschlecht zu hören. Kopf tätscheln und mütterliches Übers-Haar-streicheln (Manchmal in Verbindung mit einer Bemerkung zur nachlassenden Haarfülle) hab ich auch schon erlebt. Zum Einen stört mich das nicht weiter, zum Anderen würde ich vermutlich, wenn ich mich darüber beschwere, eher verständnislose Blicke ernten.

Das ist nähmlich im Alltag das Hauptprolbem.

Kein Mensch, ob Frau oder Mann, würde glauben, dass das für einen Mann ein Problem sein kann.

Männer kennen diese Problematik sowenig, wie sie sich
vorstellen können, in Deutschland als Schwarzafrikaner zu
leben.

Und das ist ein Irrtum Deinerseits.

Ich empfinde mich als Mensch zweiter Klasse, weil ich weiblich
bin. Schon sehr lange. Und nein, ich bilde mir das nicht seit
50 Jahren ein - soviel Phantasie habe ich gar nicht, habe auch
zuviel anderes zu tun.

Dann hast Du ein ganz anderes Problem als Sexismus im Alltag. Niemand sollte sich als Mensch zweiter Klasse fühlen. Das tut auch keine Frau, die ich kenne.

Komme seit ich selbständig bin gut zurecht, bin mit meinem
Dasein sehr zufrieden.
Und erlebe in meinem Laden oft genug, dass Frauen 1. über
weniger Geld verfügen und 2. öfter ihren Mann/Lebenspartner
vor einem Kauf zu Rate ziehen oder um Erlaubniss fragen als
umgekehrt.

Das sagt mir nur ein wenig über Deinen Laden aus. Zum einen, dass Frauen für Dinge aus Deinem Laden weniger Geld ausgeben (wollen) als Männer und dass die Materie, um die es sich in Deinem Laden dreht, eher von Männern gewusst wird. Dann dürfte es sich nicht um einen Modeladen handeln. Und nicht um IKEA (hab ich heute wieder beobachten können). Bis vor wenigen Jahren hatte ich bei Kleidung immer mal gern eine Frau dabei, die mir half, Sachen zu finden, die ausserhalb meiner üblichen Range lagen. Umgekehrt werde ich im Freundeskreis auch gern dazu geholt, wenn IT eingekauft werden soll. Das ist kein Sexismus sondern ein Erfahrungswert.

Einen Handwerker beauftragen ist als Frau auch schwieriger.
Man muss viel mehr kontrollieren was der macht und Ahnung
davon haben, sonst hält einen der Handwerker für doof und
zieht einen übers Ohr - sowas ist einfach total lästig - wer
hat schon die Zeit dazu?

Das ist kein Vorrecht von Frauen, dass versuchen manche Verkäufer/Dienstleister grundsätzlich bei allen Kunden. Jeder auf seinem Gebiet. Das hat eine Verkäuferin bei Douglas auch bei mir probiert. Das ist kein Sexismus, das ist ebenso ein Erfahrungswert, wo die Schummelei eher unbestraft bleibt. Und Handwerker haben es bei mir auch schon versucht (und damit sogar Erfolg gehabt, weil ich wenig Ahnung von Technik hab).

Einer Frau traut man etwas anderes als Kundendienst und Haare
legen erst zu, wenn sie es massiv bewiesen hat.
Bei Männern setzt man Technisches- und Allgemeinwissen voraus

  • traut es ihnen eher zu.

Allgemeinwissen wohl eher nicht. Technikwissen ist objektiv halt immer eher noch bei Männern zu finden (siehe Beispiel oben). Meine Erfahrung ist eher, wenn Frauen technikaffin sind, dass ihnen die Bewunderung der Männer sicher ist. Umgekehrt hab ich vor Jahren irritierte Blicke von Verkäuferinnen bekommen, weil ich die Größe (von DOB bis Unterwäsche) meiner damaligen Freundin kannte. Den Spruch, ich müsse ja schwul sein, sonst ginge das gar nicht, hab ich als Kompliment aufgefasst. Darüber hinaus gibt es z. B. wesentlich mehr Motorrad-Technikkurse für Frauen als allgemein zugängliche. Und versuch mal an dieses Wissen zu kommen, ohne (auch von Frauen) ausgelacht zu werden.

Die Erste-Klasse-Menschen merken dies nicht, können sie verm.
garnicht - wer immer satt wurde, weiß nicht, was Hunger ist
und wer immer mit Respekt behandelt wurde, weiß nicht, wie die
andere Seite aussieht.

Und wieder falsch. Es werden ständig Menschen sexistisch, rassistisch oder sonstwie falsch behandelt. Das ist den Frauen nicht vorbehalten. Schwarze (hast Du oben selbst genannt) ebenso wie Dicke, Hässliche, Landeier (schau Dir einfach „Bauer sucht Frau“ an, viele denken, Bauern wären wirklich so), Nerds (siehe heute ProSieben) und sonst jemand.

Es geht nicht darum Flirten zu verbieten und m.E. ist ein
Blick in einen Ausschnitt kein Verbrechen - wer Ausschnitt
trägt, muss mit Blicken rechnen - ich würde einen schönen
halbnackten Männeroberkörper auch angucken - unauffällig, aber
schon.
Aber Männer haben es gesellschafltich garnicht nötig, Körper
zu zeigen. Warum nicht? Weil die Wichtigen Männer alle alt und
häßlich sind?? Hat da keiner was zu bieten?

Du sprichst also nicht gegen den alltäglichen Sexismus, Du willst ihn für Dich selbst in Anspruch nehmen. Kleine Info am Rande, das machen andere Frauen heute schon.
Warum werben Chippendales in aller Öffentlichkeit während „normale“ Stripschuppen quasi schon Rotlichtviertel bedeutet.

Mal ehrlich, es würde uns alle irritieren, wenn z.B. der Herr
Gauk viel Haut unterhalb des Halses zeigen würde (Putin
hingegen tut das hier und da).
Es wirkt billig, oder?

Das würde bei Frau Merkel oder Königin Beatrix auch seltsam wirken (ich erinnere nur an den Aufschrei über Merkels Dekolleté in Bayreuth). Und andere mächtige Frauen vermitteln mir den Eindruck, dass sie ihre Macht nicht zwingend aus ihrem Aussehen gewonnen haben (Golda Meir, Indira Ghandi, Hillary Clinton etc).

Was mich nervt, ist diese Anspruch, dass nur eine Frau ein Opfer sein kann. Als ein Vertreter, der vermutlich der Generation „white old men“ zugeordnet werden würde, dem kein Grund zugestanden wird, sich ebenso zu beschweren (was ich auch nicht tun würde, mich kümmert das eben nicht), bin ich kein Opfer, weil ich keins sein will.

Und mich nervt, dass #Aufschrei durch ein paar Sprüche von einem Mann, der einfach nicht gut genug aussieht, in einer Bar ausgelöst wurde und nicht durch Zwangsheirat, Ehrenmord und dem nur ein paar Wochen vorher geschehenen Mord und der Vielfachvergewaltigung in Indien.

Das macht die eigentlich gute Aktion so lächerlich.

Gruß

ALex

5 Like

Hallo,

Könntest Du dich adäquat wehren, ohne Deinen Job oder deine
Karriere zu gefährden??

In so einem Fall sieht die ganze Diskussion ganz anders aus.
Und bei Körperlichkeiten hört der Spaß sowieso auf.

Heißt das, Du würdest den Job halt schmeißen? Oder was genau?

Aber im

Fall Brüderle - und der hat das ganze ja losgetreten - sehe
ich weder das eine noch das andere. Die Dame war nicht
abhängig von ihm und die Hände blieben auch bei ihm. Und wie
albern das ist, zeigt ja am besten, dass sie ein Jahr braucht
um zu merken, wie frech das war -.-*

Ich schätze, dass man als Journalist/in auch abhängig ist vom good Will der Politiker und deren Mund-zu-Mund-Propaganda.
Da kann man nicht blöde Sprüche entsprechend blöd kommentieren. Das kostet Jobs.
Außerdem hat sich die Diskussion längst verselbständigt, es geht nicht mehr vorrangig um die auch m. E. rel. harmlose Brüderle-Geschichte.

Ich empfinde mich als Mensch zweiter Klasse, weil ich weiblich
bin. Schon sehr lange. Und nein, ich bilde mir das nicht seit
50 Jahren ein - soviel Phantasie habe ich gar nicht, habe auch
zuviel anderes zu tun.

Gut, ich wandle erst die Häflte der Jahre auf dieser Erde.
Leider ist es mit bisher trotzdem entgangen, dass ich Mensch
zweiter Klasse bin.
Rollenmuster von Jungen und Männern sind viel eingefahrener
als die von Mädchen und Frauen. Ich empfinde es so, dass wir
deswegen auch freier sind. Erfundenes Beispiel: Werde ich
KFZ-Mechanikerin, bin ich emanzipiert, entschließt sich mein
Bruder, Kosmetiker zu werden, erntet er komische Blicke. Wer
ist hier frei?

Klar gibt es für Männer auch Grenzen - aber guck dir den Starfriseur Walz an, all die hippen männlichen (Damen-) Modedesigner, Fernsehköche etc. - fast alles Männer. Welchen Job (außer billige Hausfrau) kann ein Mann denn nicht machen? Mir fällt ehrlich keiner ein.
Mir fallen nur viele Jobs ein, die Männer i.d.R. nicht machen - das sind meist die schlecht bezahlten.

Die Erste-Klasse-Menschen

Merkst du, dass du mit solchen Formulierungen Schluchten
aufreißt, die seit Jahrzehnten im schrumpfen begriffen sind?

Sie mögen etwas geschrumpft sein, ein klein, klein wenig. Aber der Effekt ist im Privaten wesentlich geringer, als man wünscht.

Was du gerade tust, ist alle Männer in eine Ecke zu stellen.

Nein, ich will niemanden in Ecken stellen, ich will sie eher daraus hervorholen, sie zum Nachdenken, Nachempfinden und Reden bringen.
Reden über ein Problem kann ja kaum schaden.

Aber Männer haben es gesellschafltich garnicht nötig, Körper
zu zeigen. Warum nicht? Weil die Wichtigen Männer alle alt und
häßlich sind?? Hat da keiner was zu bieten?

Weil die Mode einfach anders ist. Und wieso strampeln sich so
viele Männer meiner Generation im Fitnessstudio ab? Weil sie
auf das andere Geschlecht wirken wollen. Genau das gleiche,
wie wenn ich mir ein tiefes Dekoltee zulege.

Du gehörst verm. einer jüngeren Generation an als ich. Waschbrettbäuche waren mir immer zu hart und statt Fitnessstudio waren früher Sport oder anstrengende Studentenjobs angesagt.
Umzugshelfer am Wochenende ist ein prima Fitnessprogramm und wird noch bezahlt.

Mal ehrlich, es würde uns alle irritieren, wenn z.B. der Herr
Gauk viel Haut unterhalb des Halses zeigen würde (Putin
hingegen tut das hier und da).
Es wirkt billig, oder?

Frau Merkel, Mrs. Obama oder die Queen hab ich auch nich nie
halbnackt gesehen. Also wirf doch bitte nicht Sachen in einen
Topf, die nichts miteinander zu tun haben.

Merkels Ausschnitt zum Oktoberfest oder was auch immer wurde reichlich durch die Medien gezogen - es gab ihn definitiv. Google mal nach, da sollte sich etwas finden lassen.

Man kann sich auch lange genug einreden, dass am ein ewiges
Opfer ist. Mann kann einen Pfiff auf der Straße ignorieren,
sich darüber freuen (Ja, tatsächlich!), zurückpfeifen ODER
sich belästigt fühlen.

Nee, so einfach geht das jetzt nicht.
Klar wird wer unangenehm meckert, gern in die gerne-Opfer-Ecke gestellt, Küchenpsychologisch.

Aber: ich hasse Opferrollen (bei mir selbst wie bei anderen), bin gewohnt mich durch einiges durchzubeißen und wie gesagt, mir persönlich geht es sehr gut, ich bin selbst Chef meines Ladens.

Aber ich habe zeitweise andere Erfahrungen gemacht und andere Frauen erlebt, denen es dauerhaft nicht gut ging.
Und ich habe eine Tochter, die noch mit einigen Problemen konfrontiert werden wird. Leider.

Den Pfiffen von bierbäuchigen, mittelalten Bauarbeitern und Sprüchen auf gleichen Niveau bin ich längst entwachsen (schlicht zu alt).
Pfiffe fand ich nicht so arg, die können ja jedem gelten, die muss man nicht persönlich nehmen. Blöde Sprüche oder Anmache haben mich immer genervt. Z.B. ein Mann, der mir in der S-Bahn gegenübersitzend began sich offen einen runterzuholen war auch nicht gerade ein tolles Erlebniss - ich wollte nicht nass werden.

Heute muss ich nicht mehr S-Bahn fahren und bin klar jenseits der Wechseljahre. Das verbessert einiges - garaniert aber auch nichts.

Heute erlebe ich immer wieder Kunden, die erstmal davon ausgehen, dass ich meinen Laden nicht alleine mache oder nur eine Angestellte bin.
Oder Männer, die per Headphone telefonierend in mein Geschäft kommen und mir bis zu 20 Min. die Bude volllabern, ganz selsbtverständlich, als wenn sie allein auf der Welt wären.
Ernstgenommen werde ich erst, wenns um die Preise geht.
Bei Stammkunden ist das nat. anders, die kennen mich, die telefonieren mir auch nicht den Laden voll.

Ich habe im Zuge dieser Debatte mit einigen Gleichaltrigen
darüber gesprochen. Wir sind uns einig. In unserer Generation
mussten wir noch nie Diskriminierung aufgrund unseres
Geschlechtes erfahren.
Im Übrigen sind wir mindestens genauso sexistisch.

Dann habt ihr entweder viel Glück gehabt (das gibts) oder euch das eine oder andere schöngedacht (auch das gibts).

Läuft es in Beziehungen bei Euch nicht so, dass die Männer eher betütert werden, weniger im Haushalt machen oder wenn, dann halb. Dass sie mehr darüber bestimmen, wann der Rasen gewässert wird oder ähnliches?
Ich kenne im Bekanntekreis einige Pärchen. Alle sind glücklich miteinander, keiner wird diskriminiert. Aber: Er hat was dagegen, dass der Rasen gesprengt wird, das Gras muss sich halt gewöhnne. Sie sprengt halt heimlich weil der Rasen vertrocknet.
Männer reden auch nicht gern wenn es nicht um sie selbst geht.

Habt ihr in Euren Bekanntenkreis wirklich so andere Erfahrungen??
Es würde mich sehr freuen, wenn es tatsächlich so ist - solche Zukunft wünsche ich meinen Kindern.

Aber wie die Feministin gestern bei Stern-TV (sinngemäß)
zugab:
Sage ich einem Mann, er habe einen knackigen Arsch, ist das
nett.
Sagt ein Mann das zu mir, setzt er mich herab.
Und wer macht nun hier die Unterschiede zwischen den
Geschlechtern?

Das ist natürlich Quatsch. Wer laut anderer Leute Arsch bewerten will, muss sich gleiches auch gefallen lassen.
Aber da es üblicherweise die Männer sind, die komentieren müssten Frauen als Retoure viel mehr Pfeifen, blöde Sprüche machen und laute Arsch-, Brust-, Augen- etc.-komentare von sich geben.

Kann man ja ev., aber mein Ding ist das nicht. Würde auch nur ungewollte Hoffnungen wecken und die blödeste Anmache rechtfertigen.

Unabhängig davon: wieso wählt man einen Nicknamen wie Dummbatz?

Gruß, Paran

Hallo!

Brüderle …
Hier müsste eigentlich jede Frau #aufschreien, weil hier ein
eigentlich grundsätzliches Problem instrumentalisiert wird.

Gar nicht so sehr, weil es von der Frau H. „instrumentalisiert“ wurde, sondern weil es damit total verniedlicht wurde.
Sexuelle Anzüglichkeiten von Männern gegenüber Frauen sind ja wirklich ein großes Problem, wenn das im Rahmen von Abhängigkeitsverhältnissen geschieht.
Hier gehts aber um zwischenmenschliche Interaktion.

Zum zweiten sollten aber auch die Männer aufschreien, weil die in Abhängigkeitsverhältnissen genauso betroffen sind, wenn auch auf den „männlichen“ Ebenen statt auf den „weiblichen“.
Ob eine Kellnerin zum tiefen Ausschnitt genötigt wird, oder ob der männliche Kellner genötigt wird, im Sinne des Umsatzes „sich nicht so anzustellen“ öfter mal am Stammtisch einen Schnaps mitzutrinken, das ist das gleiche Grundprinzip.

Sexismus

Bei dem Begriff sollte sowieso jeder aufschreien - zumindest wenn er so schwammig als reiner mediengerechter „Skandalisierungsbegriff“ benutzt wird.

Die Grenze zwischen Flirten und Sexismus wurde gerade heftigst
verschoben

In der Diskussion wurden noch mind. zwei viel wichtigere Grenzen verschoben:

  1. Die Grenze zwischen Macht (Abhängigkeitsgefälle) und -weitgehend machtfreier- privater Interaktion.
  2. Die Tendenz hin zur noch „aseptischeren“ Gesellschaft, in der ja bloß nichts mehr anecken oder irritieren soll, wird durch solche Diskussionen vorangetrieben. Verschoben wird damit die Grenze zwischen der Berufswelt (wo solche „Reibungslosigkeit“ sinnvoll ist) und der Welt der zwischenmenschlichen Interaktion, in der, aus meiner Sicht, Reibung etwas sehr wertvolles ist.

Gruß
Tyll

Hallo,

Heißt das, Du würdest den Job halt schmeißen? Oder was genau?

Nö, das heißt, dass meine Positionierung in so einem Fall eine ganz andere wäre.

Ich schätze, dass man als Journalist/in auch abhängig ist vom
good Will der Politiker und deren Mund-zu-Mund-Propaganda.

Ich sehe das anders. Genaugenommen ist man als Politiker abhängig von Journalisten.

(außer billige Hausfrau)

Irgendwie wundere ich mich über DEIN Frauenbild.

Du gehörst verm. einer jüngeren Generation an als ich.
Waschbrettbäuche waren mir immer zu hart und statt
Fitnessstudio waren früher Sport oder anstrengende
Studentenjobs angesagt.

Was ich damit sagen wollte, war, dass Männer meiner Generation ebenso auf ihren Körper reduziert werden wie Frauen. Sonst würden sie die ganze Tortur nämlich nicht auf sich nehmen.

Merkels Ausschnitt zum Oktoberfest oder was auch immer wurde
reichlich durch die Medien gezogen - es gab ihn definitiv.
Google mal nach, da sollte sich etwas finden lassen.

Schon wieder vermischt du Dinge. Frau Merkel hat ihre Brüste ja nicht gezeigt, um irgendetwas zu bewirken. Und ein Skandal war anscheinend, dass eine mächtige, gebildete Frau auch ein ansehnliches Dekoltee hat. Wer hätte das gedacht? Wenn du mich fragst, ist genau DAS Alltagssexismus. Wieso soll sie denn bitte nicht sexy sein wollen dürfen?

Z.B. ein Mann, der mir in der S-Bahn
gegenübersitzend began sich offen einen runterzuholen

Das ist sexuelle Belästigung. Und das ist das absolut fatale an dieser ganzen Debatte. Dass Ein blöder Spruch mit Sexueller Nötigung gleichgesetzt wird. Eine wahre Hähme für wahre Opfer!

Oder Männer, die per Headphone telefonierend in mein Geschäft
kommen und mir bis zu 20 Min. die Bude volllabern, ganz
selsbtverständlich, als wenn sie allein auf der Welt wären.

Ich telefoniere auch in Geschäften. Was ist denn daran bitte schlimm? Und was hat das mit dem männlichen Geschlecht zu tun??

Dann habt ihr entweder viel Glück gehabt (das gibts) oder euch
das eine oder andere schöngedacht (auch das gibts).

Glück gehabt bestimmt, keine Frage. Dumme Sprüche haben wir aber alle schonmal gehört. Und das ist eine Frage des Umgangs damit. Dabei bleibe ich.

Männer reden auch nicht gern wenn es nicht um sie selbst geht.

Sorry, aber du bist hier diejenige mit den eingefahrenen Geschlechterrollenbildern.

Unabhängig davon: wieso wählt man einen Nicknamen wie
Dummbatz?

Weil man sich selbst nicht so bitterernst nimmt.

Gruß, Paran

Gruß,
dummbatz

2 Like

Hallo,

Ich telefoniere auch in Geschäften. Was ist denn daran bitte
schlimm? Und was hat das mit dem männlichen Geschlecht zu
tun??

Nun, Frauen telefonieren bei mir im Laden natürlich auch oft - aber bislang nie mit Headset oder so laut, dass man das Gespräch über alle Räume bestens mitverfolgen konnte. Mal davon abgesehen, dass es im erwähnten Fall nur überhebliches Geschwafel war (der Typ war, wie sich dem Gespräch unfreiwillig entnehmen ließ, ein sehr von sich überzeugter Lokalpolitiker).

Und: kleine Geschäfte lieben es nicht sonderlich, wenn Leute mit Handy am Ohr reinkommen, den Laden als Telefonzelle mißbrauchen weil es auf der Straße zu laut ist, schwasselnd rumlaufen und bei Gesprächsende ohne Gruß wieder gehen. Das ist schlicht unhöflich.

Es stört und man zahlt die Ladenmiete schließlich nicht, damit egoistische Handynutzer bequem telefonieren können.
Die ganz netten Kunden gehen sogar raus, wenn ein Handygespräch dazwischenkommt.

Das schlägt sich bei mir merklich in der Preisverhandlungsbereitschaft nieder. Wer nervt muss voll zahlen, was ich angesichts der Nerven, die es mich kostet, angemessen finde.

Wenn Du also in kleinen Geschäften lange telefonierst rechne nicht mit Preisnachlässen und wundere Dich nicht über die bedeckte Laune der Verkäufer/innen.
Unhöflichkeit kommt immernoch schlecht an.

Gruß, Paran