Hi.
Ich will ein Thema anschneiden, das sicher alle bewegt: Sexualität. Betrachtet aus ´esoterischer´ Sicht.
Kernfrage: Haben die Tantra-Theoretiker Recht, wenn sie sagen, daß sexuelle Energien das Tor zur wahren Erleuchtung (und damit zur geistigen Befreiung) öffnen können? Beim Tantra-Sex, so diese Theoretiker, nehmen Mann und Frau die Funktion göttlicher Wesenheiten an (Shiva und Shakti), transzendieren dabei die geschlechtliche Polarität und heben schließlich auf dem Höhepunkt der Vereinigung alle Spaltungen des Bewußtseins auf, um eins zu werden mit dem wahren Sein.
Das klingt alles gut. Bleibt da aber nicht ein Rest von Illusion? Verbirgt sich dahinter nicht ein Anhaften am Materiellen und Formhaften, das die Spiritualität doch zu überwinden trachtet?
Was ist der Orgasmus? Gewiß nicht nur ein Köder der „Natur“ (ein fragwürdiger Begriff), um eine Spezies zur Fortpflanzung anzuspornen. Spirituell gesehen, ist er ein Einloggen in die Sphäre des Ananda, der kosmischen Glückseligkeit. Wobei der Alltagsorgasmus das Ananda natürlich nur in starker Verdünnung repräsentiert. Klar, den Tantrikern geht´s gar nicht in erster Linie um den Climax, sondern gerade um dessen Verzögerung, um so den Zugang zum kosmischen Bewußtsein zu intensivieren. Dennoch stellt sich im vorgenannten Kontext auch die Frage des Stellenwerts dieses Phänomens, also die O-Frage.
Also: Erotik - das schönste aller Trugbilder oder Königsweg zur Wahrheit?
Gruß