Sexualität und Behinderung

Hallo Wissende,
ich recherchiere für unsere Hauszeitung gerade das o.g. Thema. Speziell geht es darum, wie man es organisiert, wenn ein Bewohner einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung das Bedürfnis nach Sex hat aber keine Partnerin hat, hat er ja die Möglichkeit, wie jeder andere Mensch auch, zu seinem HA zu gehen und sich „Sex auf Rezept“ verschreiben zu lassen. Wie geht es dann weiter? Geht er dann zu einer Prostituierten und diese reicht das Rezept dann ein und sie bekommt das Geld? Muss er mit dem Rezept zur Kasse und dann einen Antrag auf Kostenübernahme stellen?

Wie geht das?

Ich danke für konstruktive Beiträge.

Hallo

Niemand kann sich einfach so Sex auf Rezept verschreiben lassen - es gibt zwar politische Vorstösse, aber die sind - im Gegensatz zu den Niederlanden - noch nirgends. Beim Stichwort „Sex auf Rezept“ geht es im Normalfall um Potenzprobleme, nicht um fehlende Gelegenheit zur Sexualität.

Das Stichworte,welche du suchst, heissen Sexualbegleitung und Sexualassistenz.

Diese Personen unterstützen pflegebedürftige in ihren sexuellen Wünschen: Entweder durch Gespräche, aber auch durch Vermittlung und - je nach dem - auch durch konkretes „Handanlegen“ (letzteres aber nicht durch eine ahnungslose 08/15-Prostituierte von der Reeperbahn, sondern jemand, der/die sich mit den Bedürfnissen Behinderter auskennt).
Aber die Kasse zahlt nur in den seltensten Fällen.

Schau doch mal hier: http://www.isbbtrebel.de

(ich weiss nichts über die Seriösität dieses Instituts, welches von einem Psychologen und Paraplegiger namens Lothar Sandfort gegründet wurde, aber in den Tiefen dieser (grässlich unübersichtlich gestalteten) Seite findet man auch Links zu Anbietern und vor allem einiges an Infos)

Gruss, sama

Hallo Sama,
deinen Link kenne ich. Danke trotzdem dafür.
Die Seite trifft nur leider keine Aussage, wie sich die finanziellen Dinge regeln. Das ist uns, noch unklar.

Lieben Gruß

In welchem Land lebst Du?

Möglicherweise erwäge ich einen Umzug.

cheers MG

Wer die Musik bestellt, der zahlt. Wer sexeln will, soll auch blechen.

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Ich lebe in D.
In den Niederlanden, gibt es ein solches Recht für Menschen mit Behinderungen. Wenn dann solltest du also dort hinziehen;)

Und wie passt das nun zu Deinem Posting?

Es gibt dieses Recht in D nicht, also ist die Frage Bullshit?

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Guter Witz.
Das war in Holland mal im Gespräch (ich glaube, selbst da ist es nur in Einzelfällen möglich).
Ein solches Recht gab es in D. nie. Wer sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nimmt, bezahlt sie auch.
Und NATÜRLICH kann auch ein Mensch mit Behinderung zu einer „normalen Prostituierten von der Reeperbahn“ gehen.
Die richtigen Stichworte zum googeln, wenn doch speziellerer Service gewünscht wird, sind dir ja schon genannt worden.

Weil die Reeperbahn ja auch so barrierefrei ist :wink:

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Schau doch mal, wer die Frage gestellt hat…

Ups- verguckt - sorry

… und wenn das Geld nicht reicht oder wenn der demente Heimbewohner es nicht schnallt?

Gut, wenn er dann fürsorgliche Angehörige hat, die ihm den Gefallen tun und eine Servicedienstleisterin beauftragen, bevor er wieder die Pflegerinnen begrapscht :smile:

Hallo Dmeine,

Sama hat schon alles Wichtige und Richtige zu diesem Thema gesagt. Meines Wissens nach gibt es keine Stelle, die das finanziert, da muss der/diejenige schon für so einen Event sparen.
Inwieweit dann die Einrichtungen die Sexualassistenz im Wohnheim befürworten, steht auf einem andern Blatt,

Gruss Gabi

In D gar nicht. Du solltest vielleicht mal kurz schreiben, was der Grundtenor des Artikels sein soll. Ich meine mich zu erinnern, dass hier auch noch heute Früh eine Antwort von dir zum Thema sexuelle Übergriffe auf Pflegende stand.
Also, was willst du schreiben? Sex auf Rezept oder sexuelle Übergriffe?

Data

Die Idee des Artikels ist, zu informieren, weil das Thema Sexualität und Behinderung in der Gesellschaft ein Tabuthema ist. Es soll darum gehen, wie Betroffene damit umgehen, Institutionen, wo es Hilfen gibt usw. Etwas weiter gedacht bleibt es ja nicht bei Sexualität, sondern mündet in den Kinderwunsch. Dann stehen betroffene Eltern der Behinderten vor der Frage, wo sie Hilfen bekommen, falls die Kinder nicht in der Lage sind sich selbstständig um die Kinder zu kümmern. Welches Angebot machen Institutionen wie Wohnstätten? Alle diese Punkte werden eine Rolle spielen. Ebenso die schon thematisierte Sexualbegleitung.
Was uns unklar war, war eben die Frage des „Sex auf Rezept“. Das es dafür keine rechtliche Grundlage gibt heißt ja nicht das Ärzte so etwas nicht aufschreiben, Stichwort Präzedenzfall.
Mit dem Hinweis auf Pflegekräfte in meinem Posting heute Morgen, wollte ich lediglich klar machen, das wenn das o.g. rechtlich geregelt ist, es vermutlich auch weniger solcher Übergriffe geben würde.
Ich hoffe nun das mein Anliegen klarer geworden ist.

Vielleicht war das generisch gemeint?
Es gibt auch professionelle Sexworkerinnen, die nach Hause kommen oder ebenerdig ihre Arbeitsräume haben.

Siboniwe

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Ein Arzt kann - egal wie positiv er einer Idee gegenübersteht - nicht etwas verschreiben und denken die Krankenkasse zahlt das dann. Auch Homöopathie (nur ein Beispiel und ich bin total dagegen, dass von der KK bezahlt wird) wird erst seit einigen Jahren (und auch nicht von allen KK) von Krankenkassen bezahlt. Vorher konnte ein Arzt das zwar auf einen Zettel schreiben, dass er das empfiehlt, aber die Kosten trug der Patient selbst.

Grüße
Siboniwe

Gute Idee. Allerdings ist das ein echt weites Feld, wie du ja selbst weiter ausführst.

Es ist „nur“ eine Heimzeitung. Vielleicht, wenn Interesse besteht, kann man eine Serie daraus machen. Und dann auch entsprechende Bögen spannen. Nur mal so als Vierzeiler wird nicht funktionieren.
Wenn ihr Zutaten für den Artikel braucht, empfiehlt es sich, im echten Leben zu recherchieren. Stichwort Träger von Heimen, welcher Art auch immer, Caritas, Diakonie, AWO, Behinderteninteressenverbände, Pflegeportale usw.
Hier wirst du m.E. keinen großartigen Erfahrungsaustausch finden.

Im Übrigen findet zum Thema sexuelle Übergriffe auf Pflegende in den letzten Jahren ein Umdenken statt und wird auch teilweise schon in Ausbildungen thematisiert.

Data

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Hallöchen,
also ich beschäftige mich damit nicht aber die Freundin meiner Mutter hatte eine Schwester mit Behinderung.
Es gab oft solche Geschichten wo Sie ihren Rock ständig hoch gemacht hat (Nachbarsjunge).
Ich finde diese Menschen haben es auch verdient ein Sexualleben zu führen.
Informiere dich doch mal im Internet etwas (einfach ‚‚Behinderung Liebe‘‘ oder ähnliches eingeben). Es gibt bestimmt solche kennenlern Apps für Menschen mit Behinderung.
Ich finde diese Vorstellung mit der Prostituierten nicht gerade schön.
Ein Mensch mit einer Behinderung hat Liebe, Sex, nähe usw. genauso verdient wie du und ich.
Alles gute und viel glück