Sexueller Mißbrauch

Hallo!

Kürzlich las ich den Auspruch eines Psychologen, der Opfer sexuellem Mißbrauchs mit Opfern der Nationalsozialisten, bzw. KZgefangenen gleichsetzte.

Habe Namen, Buchtitel und alles was helfen würde, vergessen.

Da ich selbst Opfer bin, ein Leben lang nicht ernst genommen, weil:„kann doch so schlimm nicht sein“, „irgendwann muß man doch auch mal vergessen können“ und vielen solchen entwürdigenden Aussagen, suche ich nun schon seit Tagen im Internet, mit vielen + etc. und komme nicht weiter.

Mein Leben war - ist total zerstört, fange gerade erst an, mich von einem Zombie, der mindestens 18 Std. am Tag betet, unter Eßstörungen leidet und in keinster Weise in der Lage ist, ein menschenwürdiges Leben zu führen, zu sowas wie einem menschlichen Wesen zu entwickeln.

Wäre toll, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte - bin scheinbar auch nicht gut im Recherchieren.

Liebe Grüße,

Empathy

Hallo…

Dein Name sagt ja schon viel Empathy, ich assozierte sofort, obwohl das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, empty = leer.
Nein, ich kann Dir leider keinen Tip bez. des von Dir erwähnten
Buches geben, aber Dir ein anders empfehlen, wenn Du magst. Gerade in Bezug auf Deine diversen „Süchte“ kann ich Dir Diana-Beate Hellmann´s Buch: „Ich fang noch mal zu leben an“ von Herzen nahelegen.
Vielleicht erkennst Du da einige Nöte von Dir wieder. Bestimmt sogar, dieses Buch beschreibt „menschlich“…und sogar humorvoll, warum diese Frau, die von ihrem sex. Mißbrauch nichts wußte (frühkindlich) krebskrank, alkoholkrank, magersüchtig und beziehungsunfähig wurde. Es ist die wahre Geschichte der Bestseller-Autorin.Von ihr ist auch das Buch „Zwei Frauen“.
Ihr letzter Satz in dem Buch, was ich Dir sehr ans Herz legen
möchte, lautet: „Am Ende ist unwichtig, wie man es schafft. Was zählt, ist einzig und allein, daß man es schafft.“
Was Dir angetan wurde, ist in vielerlei Hinsicht grausam, aber
grausamer ist die Reaktion von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, was Du durchgemacht hast. Leider fehlt Dir noch
der nötige Abstand, diese Art Verletzung unschädlich für Dich
machen, aber um Deinetwillen, lass sie nicht gewinnen!!! Die Oberflächlichen, die Dummen. Es gibt auch andere! Wer immer Dir das angetan hat, hat genug Schaden angerichtet, aber den Triumpf, Dich zu vernichten, sei ihm nicht vergönnt. Zumal sie
(diese „Menschen“ halt) die Tragik und Tragweite dessen, gar nicht erfassen in ihrem begrenztem Horizont.

H.-D.

Kürzlich las ich den Auspruch eines Psychologen, der Opfer
sexuellem Mißbrauchs mit Opfern der Nationalsozialisten, bzw.
KZgefangenen gleichsetzte.

Habe Namen, Buchtitel und alles was helfen würde, vergessen.

Da ich selbst Opfer bin, ein Leben lang nicht ernst genommen,
weil:„kann doch so schlimm nicht sein“, „irgendwann muß man
doch auch mal vergessen können“ und vielen solchen
entwürdigenden Aussagen, suche ich nun schon seit Tagen im
Internet, mit vielen + etc. und komme nicht weiter.

Mein Leben war - ist total zerstört, fange gerade erst an,
mich von einem Zombie, der mindestens 18 Std. am Tag betet,
unter Eßstörungen leidet und in keinster Weise in der Lage
ist, ein menschenwürdiges Leben zu führen, zu sowas wie einem
menschlichen Wesen zu entwickeln.

Wäre toll, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte - bin
scheinbar auch nicht gut im Recherchieren.

Liebe Grüße,

Empathy

Hallo Dilarah!

Ja, leer war mein Leben bisher, aber empathy heißt einfach nur Mitgefühl.
Ich danke Dir so sehr für Deine schnelle, liebe und eben mitfühlende Antwort. Und ja, ich will 'raus unter dem Teppich und seinen endgültigen Triumph soll er nicht bekommen, bzw.keiner von denen (im Alter von 4 Jahren mein Großvater, mit 14Jahren 4 Männer)

Ich finde es auch wichtig, alle Fragen dazu durchaus auch öffentlich zu stellen, statt immer nur weiter zu schweigen und den Verstand zu verlieren.
Der Psychater, dem ich damals mit 4 vorgestellt wurde, sagte zu mir: Wenn Du nicht willst, daß Dein Großvater ins Zuchthaus kommt, darfst Du so etwas nie mehr sagen. Erst mit Anfang 30 erfuhr ich, daß er mir geglaubt hatte, nur da war von mir schon lange, lange nichts mehr übrig, ich hatte gelernt, mich selber nicht ernst zu nehmen.
Naja, und meinen Eltern hatte dieser Arzt mit auf den Weg gegeben: die ist ja noch klein, tun sie am besten so, als wäre nichts gewesen, die ist klein genug, die vergißt das.

Das war die Eintrittskarte zur Hölle!

Ich würde hier an dieser Stelle auch gerne die vielen anderen Opfer ansprechen: wenn ihr die Gründe für Euere Leiden kennt, dann laßt Euch bitte nicht zum Schweigen bringen.
Wenn dadurch, daß ich hier damit an die Öffentlichkeit gehe auch nur einer anderen Überlebenden, auch nur eine Minute ihrer Qual erspart bleibt, ist es vermutlich schon viel.
Aber auch betroffebe, die nicht öffentlich sprechen wollen, können mich unter dieser Emailadresse privat anmailen.

Was das Buch angeht, ich werde es suchen. Zwei Frauen hatte ich damals auch gelesen und war sehr beeindruckt.

Ich bin froh und dankbar, über jeden Rat, sowohl für mich als auch für alle anderen Überlebenden.

Liebe Grüße,

empathy

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1 Like

Hallo Empathy,

vielleicht solltest Du einen Querverweis ins Brett Psychologie starten - auch auf die Gefahr hin, das Dir Psychol. zum „Halse raushängen“ - aber diese hier im www. "behandelnd " diese Probl.
sicher sehr sensibel oder beraten Dich zumindest gern über Möglichkeiten. Lies mal einige Einträge dort. Oder wende
Dich via Mail persönlich an einen Experten…
Was mir so nahe geht, weils so wahr ist, ist, daß Du von Über-
lebenden sprichst. Nur ist das Leben gewesen? Nein. Du fängst
nämlich auch gerade nochmal an zu leben (Buchtitel).
Man hatte mir beigebracht, nur ich selber kann mir helfen, das stimmt nicht und auch Du hast es erkannt. Das ist gut und unheimlich nützlich.

Alle Kraft und alles Glück der Welt

H.-D.

Ja, leer war mein Leben bisher, aber empathy heißt einfach nur
Mitgefühl.
Ich danke Dir so sehr für Deine schnelle, liebe und eben
mitfühlende Antwort. Und ja, ich will 'raus unter dem Teppich
und seinen endgültigen Triumph soll er nicht bekommen,
bzw.keiner von denen (im Alter von 4 Jahren mein Großvater,
mit 14Jahren 4 Männer)

Ich finde es auch wichtig, alle Fragen dazu durchaus auch
öffentlich zu stellen, statt immer nur weiter zu schweigen und
den Verstand zu verlieren.
Der Psychater, dem ich damals mit 4 vorgestellt wurde, sagte
zu mir: Wenn Du nicht willst, daß Dein Großvater ins Zuchthaus
kommt, darfst Du so etwas nie mehr sagen. Erst mit Anfang 30
erfuhr ich, daß er mir geglaubt hatte, nur da war von mir
schon lange, lange nichts mehr übrig, ich hatte gelernt, mich
selber nicht ernst zu nehmen.
Naja, und meinen Eltern hatte dieser Arzt mit auf den Weg
gegeben: die ist ja noch klein, tun sie am besten so, als wäre
nichts gewesen, die ist klein genug, die vergißt das.

Das war die Eintrittskarte zur Hölle!

Ich würde hier an dieser Stelle auch gerne die vielen anderen
Opfer ansprechen: wenn ihr die Gründe für Euere Leiden kennt,
dann laßt Euch bitte nicht zum Schweigen bringen.
Wenn dadurch, daß ich hier damit an die Öffentlichkeit gehe
auch nur einer anderen Überlebenden, auch nur eine Minute
ihrer Qual erspart bleibt, ist es vermutlich schon viel.
Aber auch betroffebe, die nicht öffentlich sprechen wollen,
können mich unter dieser Emailadresse privat anmailen.

Was das Buch angeht, ich werde es suchen. Zwei Frauen hatte
ich damals auch gelesen und war sehr beeindruckt.

Ich bin froh und dankbar, über jeden Rat, sowohl für mich als
auch für alle anderen Überlebenden.

Liebe Grüße,

empathy

Hallo…

Dein Name sagt ja schon viel Empathy, ich assozierte sofort,
obwohl das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, empty =
leer.
Nein, ich kann Dir leider keinen Tip bez. des von Dir
erwähnten
Buches geben, aber Dir ein anders empfehlen, wenn Du magst.
Gerade in Bezug auf Deine diversen „Süchte“ kann ich Dir
Diana-Beate Hellmann´s Buch: „Ich fang noch mal zu leben an“
von Herzen nahelegen.
Vielleicht erkennst Du da einige Nöte von Dir wieder. Bestimmt
sogar, dieses Buch beschreibt „menschlich“…und sogar
humorvoll, warum diese Frau, die von ihrem sex. Mißbrauch
nichts wußte (frühkindlich) krebskrank, alkoholkrank,
magersüchtig und beziehungsunfähig wurde. Es ist die wahre
Geschichte der Bestseller-Autorin.Von ihr ist auch das Buch
„Zwei Frauen“.
Ihr letzter Satz in dem Buch, was ich Dir sehr ans Herz legen
möchte, lautet: „Am Ende ist unwichtig, wie man es schafft.
Was zählt, ist einzig und allein, daß man es schafft.“
Was Dir angetan wurde, ist in vielerlei Hinsicht grausam, aber
grausamer ist die Reaktion von Menschen, die nicht die
geringste Ahnung haben, was Du durchgemacht hast. Leider fehlt
Dir noch
der nötige Abstand, diese Art Verletzung unschädlich für Dich
machen, aber um Deinetwillen, lass sie nicht gewinnen!!! Die
Oberflächlichen, die Dummen. Es gibt auch andere! Wer immer
Dir das angetan hat, hat genug Schaden angerichtet, aber den
Triumpf, Dich zu vernichten, sei ihm nicht vergönnt. Zumal sie
(diese „Menschen“ halt) die Tragik und Tragweite dessen, gar
nicht erfassen in ihrem begrenztem Horizont.

H.-D.

Kürzlich las ich den Auspruch eines Psychologen, der Opfer
sexuellem Mißbrauchs mit Opfern der Nationalsozialisten, bzw.
KZgefangenen gleichsetzte.

Habe Namen, Buchtitel und alles was helfen würde, vergessen.

Da ich selbst Opfer bin, ein Leben lang nicht ernst genommen,
weil:„kann doch so schlimm nicht sein“, „irgendwann muß man
doch auch mal vergessen können“ und vielen solchen
entwürdigenden Aussagen, suche ich nun schon seit Tagen im
Internet, mit vielen + etc. und komme nicht weiter.

Mein Leben war - ist total zerstört, fange gerade erst an,
mich von einem Zombie, der mindestens 18 Std. am Tag betet,
unter Eßstörungen leidet und in keinster Weise in der Lage
ist, ein menschenwürdiges Leben zu führen, zu sowas wie einem
menschlichen Wesen zu entwickeln.

Wäre toll, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte - bin
scheinbar auch nicht gut im Recherchieren.

Liebe Grüße,

Empathy

Hallo Empathy,

vor einer Weile hatte eine andere Frau eine ähnliche Anfrage, damals habe ich ihr ein paar Links recherchiert, hier nochmal die Mini-Liste:

http://www.returntoinnocence.de/
http://www.geocities.com/inzestkinder/
http://www.piamaar.de/homepage.html
http://www.zuversicht.de.vu/
http://www.gegenwehr.de/

Auf den Seiten wirst du Links u.ä. sowie Ansprechpartner und andere Betroffene finden.

Viel Glück!

barbara

Hallo Emphaty,

nochmal ich:smile:,

hm…so genau das Buch habe ich leider nicht gefunden im Netz (mein Schnüffler-Ergeiz war geweckt *grins*), aber was ich immer wieder finde, ist der Vergleich der posttraumatischen Symptome, was du sicher gemeint hast, z.B.:

http://www.dissoc.de/issd/issd37.htm

Ich bin nun absolut keine Expertin in Psychologie und eh ich hier irgendeinen Murks recherchiere, weil ich nicht weiß, wonach ich ganz genau suchen muss, empfehle ich dir- wie Heidi- das Psycho-Brett und außerdem ein wirklich lesenswertes Buch von einer Überlebenden von Auschwitz, ist schon ein paar Jahre her, dass ich es gelesen habe:

Weiter leben. Eine Jugend.
von Ruth Klüger
ISBN: 3423119500 Buch anschauen

Liebe Grüße und Good Luck!

barbara

Hallo Dilarah,

Was Dir angetan wurde, ist in vielerlei Hinsicht grausam, aber
grausamer ist die Reaktion von Menschen, die nicht die
geringste Ahnung haben, was Du durchgemacht hast.

lies doch bitte den Satz nochmal. Was ist grausamer? Betroffenheit und Anteilnahme sind OK, aber verlier doch bitte nicht das Augenmaß…

Meint jedenfalls

J.

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Hallo J.

…ich versteh nicht ganz, ich finde es grausam, was diese
Frau geschrieben, das war ihr passiert ist und noch grausamer,
finde ich, dass sie damit noch nicht einmal ernst genommen wird, wie sie ja schreibt. Stell Dir doch mal vor, wie es ist, diesen
Leidensdruck zu haben und alle sagen: na sooo schlimm ist es doch auch wieder nicht…
War das jetzt wirklich nicht zu verstehen???

H.-D.

Hi,

…ich versteh nicht ganz, ich finde es grausam, was diese
Frau geschrieben, das war ihr passiert ist und noch grausamer,
finde ich, dass sie damit noch nicht einmal ernst genommen
wird, wie sie ja schreibt.

Das meine ich nicht - die Tat ist grausam, die Erfahrungen hinterher sind schlimm, das ist keine Frage.

Stell Dir doch mal vor, wie es ist,
diesen
Leidensdruck zu haben und alle sagen: na sooo schlimm ist es
doch auch wieder nicht…

Aber Du stellst unbeabsichtiges, leichtfertiges Handeln aus Nichtwissen auf einer Stufe mit der grausamen Tat selbst - ja Du behauptest, letzteres sei schlimmer. Damit tust Du den Leuten Unrecht, die „nur“ die Tat nicht verstehen können. Aber noch schlimmer: damit relativierst (oder banalisierst) Du die Tat selbst.

War das jetzt wirklich nicht zu verstehen???

Ja. Aber ich will nicht spitzfindig werden, wenn Du mich nicht verstanden hast, lassen wir das einfach.

Gruß

J.

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Hi,

Das meine ich nicht - die Tat ist grausam, die Erfahrungen
hinterher sind schlimm, das ist keine Frage.

Ja.

Aber Du stellst unbeabsichtiges, leichtfertiges Handeln aus
Nichtwissen auf einer Stufe mit der grausamen Tat selbst - ja
Du behauptest, letzteres sei schlimmer.

Ich glaub hier liegt unser Mißverständnis. Ich behaupte nicht,
die Leute, die das sagen, sind aus Unverständnis…etc schlimmer, sondern für die Frau ist das fast noch schlimmer, weils immer wieder auf sie zukommt.
Oh je, ich hoffe, ich hab mich jetzt richtig verständlich gemacht. Ist manchmal gar nicht so einfach.

Damit tust Du den

Leuten Unrecht, die „nur“ die Tat nicht verstehen können. Aber
noch schlimmer: damit relativierst (oder banalisierst) Du die
Tat selbst.

Das liegt mir fern und war so nicht gewollt, keinesfalls.

Ja. Aber ich will nicht spitzfindig werden, wenn Du mich nicht
verstanden hast.

Doch ich hab verstanden, wie Du es meinst, ich hoffe, Du mich jetzt auch ein wenig besser…???

Herzl. Grüße
H.-D.

J.

Schönen Gruß auch

J.