… was muß denn noch alles passieren, damit irgendetwas, das :israel tut, NICHT verdammt wird?
Guten Abend nach Israel!
Jeder Terrorschlag wird als Vergeltung für ein voangegangenes Ereignis dargestellt. Je nach gewähltem Zeitpunkt steht die eine oder andere Seite als Verbrecherhaufen da. Es ist eben die alte Gewaltspirale. Was fehlt, ist kein Friedensvertrag, kein Waffenstillstand etc. Darin erschöpften sich bisher alle Bemühungen. Die Tinte war noch nicht trocken, schon fand sich wieder ein Irrer.
Die einzig dauerhafte Lösung für das Problem: Je ein autonomes Staatsgebiet für Israelis und Palästinenser. Das geht natürlich nicht mit Siedlern auf fremdem Gebiet und es funktioniert dann auch nicht mehr, daß israelische Panzer auf dem Boden des Nachbarn herum kurven. Religiöse Stätten, auf die beide Seiten Anspruch erheben, kann man dabei nicht einem Land zuordnen. Das gäbe sofort wieder Mord und Totschlag. Nötigenfalls müssen solche Kultstätten unter UN-Mandat gestellt werden.
Natürlich werden die bisher Verantwortlichen diese Lösung für unmöglich halten und dafür auch Begründungen an den Haaren herbei ziehen. Aber es gibt keinen anderen Weg. Dauerhafter Frieden hat immer Interessenausgleich als Grundlage. Das heißt in diesem Fall: Unangetastetes Staatsgebiet für beide Völker.
Entweder sehen das die Beteiligten ein und springen über ihre mörderischen religiösen Schatten oder es geht weiter wie gehabt.
Natürlich beurteile ich das alles aus fernem Beobachtungspunkt an der Ostsee. Trotzdem gibts keinen anderen Weg. Der Terror ist kein Zeichen von Freude an der Gewalt, sondern Ausdruck einer unhaltbaren Situation. Es ist aussichtslos, den Terror bekämpfen oder verhindern zu wollen, wenn man um die Ursachen weiter einen großen Bogen macht.
Und noch etwas: Warum fragen z. B. die Israelis nicht ihre Spitzenpolitiker, welche Lösung sie sich vorstellen? Was will Herr Scharon? Hat er eine auf dauerhaften Frieden (=Interessenausgleich) angelegte Lösung? Nein? Dann jagt ihn zum Teufel.
Im übrigen vergiftet die Situation zwischen Israelis und Palästinensern das politische Klima und das Verständnis zwischen den Kulturen in der gesamten Region. Die Beteiligten tun im Moment alles, die Sympathien in der Welt zu verspielen. Es ist kaum anzunehmen, daß der Rest der Welt auf Dauer zusieht, wie ein paar Hardliner permanent die Lunte an den Frieden legen.
Gruß
Wolfgang