Shimano-Schaltwerk, unterer Anschlag zu weit innen, nicht justierbar

Mahlzeit,

vor drei Jahren musste ich schon mal das Schaltwerk, Shimano - war damals ein Deore, wechseln, weil sich das kleinste Ritzel auch mit völlig entspanntem Schaltzug und zugehöriger Stellschraube auf entsprechendem Anschlag nicht mehr erreichen ließ. Leider gab es schon damals für 9-fach-Schaltungen keine Deore-Schaltwerke mehr in jenem Laden, weshalb ich mich mit einem Alivio begnügen musste.
Einen neuen Shifter hatte ich davor schon mal eingebaut, weil ich zunächst den im Verdacht hatte.

Nun ist es schon wieder dasselbe Problem: Selbst mit gelöstem Schaltzug und Stellschraube komplett losgedreht erreicht das Schaltwerk nicht mehr das kleinste Ritzel.
Ist das Material wirklich so mistig, dass ich alle drei Jahre ein neues Schaltwerk einbauen muss oder kann man das vielleicht doch irgendwie reparieren?
Ich hege den Verdacht, dass zwischen den Anschlag-bildenden Teilen einfach Dreck klebt und dadurch der Anschlag zu früh erreicht wird. Kann das sein? Wie kommt man an diese Stelle ran? Ist es ratsam, das Schaltwerk einfach mal auszubauen und komplett einem Reinigungsbad zu unterziehen?

MfG
Marius

Hallo Marius,

dass da Dreck an den Teilen klebt halte ich für unwahrscheinlich. Das könnte man sogar sehen. Wahrscheinlicher ist es dass entweder das Schaltwerk verzogen ist oder aber das Schaltauge verbogen ist. Vielleicht sogar beides. Das passiert schneller als man denkt.
Verschleiß ist kein Grund dafür dass man den unteren Anschlag nicht mehr einstellen kann. Ich hatte mal ein Shimano Acera Schaltwerk bei dem die Plastikteile des Schrägparallelogrammkäfigs so richtig ausgeschlagen waren. Der untere Anschag war aber einstellbar.

Viele Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

weder am Schaltauge noch am Schaltwerk sind für meine Augen Verformungen erkennbar. Ich gehe auch davon aus, dass man das Schaltauge, so dick wie es ist, kaum verbogen bekommt, ohne das Schaltwerk vollkommen zu demolieren.

Im Übrigen, falls es nicht klar war: Man kann den unteren Anschlag durchaus noch verstellen. Also das Drehen an der Schraube bewirkt eine Bewegung, aber der Verstellbereich liegt eben insgesamt zu weit innen. Das Schaltwerk bleibt zwischen kleinstem und zweitkleinstem Ritzel stehen, während man weiterdreht.

Grüße
Marius

Hallo,

Das habe ich auch so verstanden. Was mir spontan so einfällt, Die Feder im Parallelogramm kann ausgeleiert oder defekt sein. Ich habe mir noch mal ein altes Schaltwerk angesehen. Wenn ich die Schraube für den Anschlag herausdrehe ist sie schon fast ganz draußen ehe die Feder lose im Parallelogrammkäfig liegt.

Ist das Problem schleichend über einen längeren Zeitraum entstanden oder von heute auf morgen?

Grüße
Stefan

Ist das Problem schleichend über einen längeren Zeitraum entstanden oder von heute auf morgen?

Das kann ich gar nicht beantworten, weil meine Frau damit fährt… :grin: Und die hatte diesen Umstand bisher gar nicht bemerkt.

Mir war’s erst beim Kette wechseln zufällig aufgefallen.

Wenn ich die Schraube für den Anschlag herausdrehe ist sie schon fast ganz draußen ehe die Feder lose im Parallelogrammkäfig liegt

Was willst du damit ausdrücken? Dass dies für eine Federermüdung spräche?

Hallo,

Ja, die Feder zieht das Schaltwerk nach außen. Wenn die Feder ausgeleiert ist wird das Schaltwerk nicht mehr bis zum Anschlag gezogen. Aber je mehr ich darüber nachdenke desto unwahscheinlicher kommt es mir vor.

Vielleicht mal das Schaltwerk abschrauben und reinigen als ersten Schritt. Dann mal schauen wie gut es funktioniert. Wird nun auch langsam schwierig mit der Ferndiagnose.

Insgeheim halte ich ein verbogenes Schaltauge oder Schaltwerk immer noch für möglich. Aber ist halt schwierig zu beurteilen per Ferndiagnose. Du kannst ja mal über die Google Bildersuche einsteigen .

Grüße
Stefan