Hallo,
ich bin mir zwar nicht sicher ob es wirklich hier her gehört aber ich muss hier mal um Rat fragen da mir sonst der Kopf platzt.
Kurz zur Historie:
Seit mehreren Jahren arbeite ich in einen kleinen Innovationsprojekt welches sich eher Forschung und Test auf die Stirn geschrieben hat.
Ich bin etwas später zum Team gestoßen in dem bereits ein Kollege mit SEHR narzisstischen Tendenzen arbeitet und unser Chef. Beide scheinbar best Buddies.
Im Laufe der zeit kristallisierte sich eine zweite Hierarchieebene heraus (Narzisst), welche aber selbst auf Nachfrage und schwellenden Konflikten nicht bestätigt wurde.
Kurz gesagt trotz grundsätzlich interessanter Aufgaben landete die Drecksarbeit meist bei mir und einem anderen Kollegen.
Auch die „Zusammenarbeit“ mit den etablierten Kollegen fühlte sich, trotz besserer Lösungsvorschläge, eher wie Kampf an und war sehr energiezehrend.
Die Bezahlung war für die geleistete Arbeit eher durchschnittlich. Der Innovationscharakter war aber dennoch aufregend (Vorträge, Konferenzen im Ausland, etc…)
Vor etwa einen 3/4 Jahr wuchs das Projekt im Unternehmen rasant an und liegt auch jetzt sehr im Fokus.
Kurz darauf wurde der etablierte Kollege in ein Team mit mehr Befugnissen versetzt um das Projekt voranzutreiben.
Ich blieb im alten Team mit drei neuen Kollegen welcher von mir noch „ausgebildet“ werden mussten. Zusätzlich blieb noch meine normale Arbeit und etwa 25% der Aufgaben aus dem firmenweiten Projekt.
Diese Belastung führte dazu, dass ich gefühlt kurz vor dem Burnout war. Trotz Beschwerde und Unklarheit über die Zukunft des bestehenden Teams geschah lange … nichts.
Das Vertrauen ins Management war jetzt komplett weg.
Ich begann durch die Belastung nach Alternativen zu suchen und wurde durch einen Freund auf eine Stelle in einem großen Unternehmen aufmerksam. Dort hat man zwar nicht so viele Freiheiten aber die Bezahlung ist selbst bei weniger Verantwortung DEUTLICH besser als jetzt. Das Aufgabengebiet ist spannend aber nicht so spannend wie jetzt. Die Atmosphäre scheint aber zu stimmen.
Das Team wuchs mir mit der Zeit aber ans Herz und ich konnte auf fachlicher Ebene einen fairen Umgang mit den neuen Kollegen etablieren, die mich mittlerweile als ihren technischen Chef sehen.
Mir wurde dann die Stelle des technischen Leiters angeboten, welche ich unter der Bedingung einer Nachverhandlung vom Gehalt auch annehmen würde.
Es geschah erneut lange Zeit … nichts.
Aktuell merken meine Vorgesetzten scheinbar dass es 5 vor 12 ist und versuchen mich in Gesprächen zu überzeugen weiterzumachen.
Ihnen fehlt personell auch eine Alternative.
Das neue angebotene Gehalt liegt ca. 200 Euro Brutto unter dem des anderen Unternehmens und ist im jetzigen Unternehmen ein sehr gutes Gehalt.
Ich frage mich nun ob es Sinn macht in diesem Modus weiterzuarbeiten, da ich im neuen Unternehmen einen entspannteren Job für mehr Geld bekommen würde und bei mir mal einen „Neustart“ durchführen könnte.
Damit würde ich einen erneuten Burnout erstmal vorbeugen.
Auf der anderen Seite fühle ich mich für „meine“ Kollegen und das Projekt verantwortlich. Das Projekt würde mit meinem Weggang extrem ins Hintertreffen geraten oder sogar komplett beendet werden, was zur Auflösung des Teams führen kann (mein Eindruck). Meine Weiterentwicklung in Sachen Menschenführung wäre dann auch erstmal passe.
Ich bin gerade hin und her gerissen.
War jemand schon einmal in so einer Situation und kann mir einen Rat geben?
Bei meinen Pro und Kontra Listen steht es irgendwie immer unentschieden .
MFG