Shuttleservice Langstrecke

Hallo,

meine Tante ist 90 Jahre alt, lebt allein in einer Wohnung in einer Seniorenwohnanlage und ist gesund und geistig glasklar. Sie ist nach einem schweren Sturz vor ein paar Jahren nur vorsichtig & unsicher beim Gehen und läuft deshalb außerhalb der Wohnung am Rollator.

Tragischerweise haben die Umstände sie & ihren Lebensgefährten, mit dem sie seit fast 50 Jahren zusammen ist (aber nie zusammen gewohnt hat) fast 400km auseinander auseinandergerissen. Sie telefoniert täglich mit ihm (er ist Mitte 90 & lebt nach einem schweren Schlaganfall im Pflegeheim) und besucht ihn ca. 3-4x im Jahr. Zurzeit fährt ihr einziger Sohn sie mit dem PKW, aber sie möchte diesen nicht ständig damit belasten.

Die Fahrt mit dem Zug ist auch nicht ohne weiteres möglich, weil sie in einer Kleinstadt in Nähe einer Metropole lebt und zunächst mal zum dort gelegenen Hauptbahnhof muss.

Ideal wäre es, wenn sie jemand bei Überwindung der jeweiligen Strecken durchgehend begleitet, sie mit dem Auto die 400km aller et retour fährt, und evtl. auch mal 1 Nacht vor Ort übernachtet (Ziel ist widerum eine Großstadt, man könnte dort seiner Wege gehen & sich nicht langweilen müssen). Meine Tante würde natürlich gerne für Fahrt & Übernachtung aufkommen. Sie ist übrigens im Umgang sehr angenehm, unkompliziert & pragmatischer Vernunftmensch (so hat sie sich vor 10 Jahren selbst dazu entschieden, eine Wohnung in der Seniorenwohnanlage anzumieten, in Hinblick auf mögliche gesundheitliche Probleme in der Zukunft).

Mitfahrzentralen bieten die Strecke leider kaum an, ständig wechselnde Fahrer, die meine Tante erst bei Fahrtantritt kennenlernt, wären auch nicht unbedingt ideal.

Habt Ihr eine zündende Idee?

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

Zurzeit fährt
ihr einziger Sohn sie mit dem PKW, aber sie möchte diesen
nicht ständig damit belasten.

Erste Fage: Ist das die Meinung der Tante oder die Meinung des Sohnes? Möglicherweise macht er es gerne. (Meine Eltern sind beide über 80, ich kenne alle Sprüche zu „kann ich Dir nicht zumuten“, auch wenn man es gene machen würde.)

Ideal wäre es, wenn sie jemand bei Überwindung der jeweiligen
Strecken durchgehend begleitet, sie mit dem Auto die 400km
aller et retour fährt, und evtl. auch mal 1 Nacht vor Ort
übernachtet (Ziel ist widerum eine Großstadt, man könnte dort
seiner Wege gehen & sich nicht langweilen müssen).

Da wäre doch der Sohn genau die richtige Person.
Ich verstehe es nicht ganz. Dem Sohn ist es nicht zuzumuten, aber irgendeiner „wildfremden“ Person?

Habt Ihr eine zündende Idee?

Wenn es wirklich nicht mit dem Sohn funktioniert, gibt es jemanden in der (weiteren) Verwandschaft, der gegen Erstattung der Unkosten die Fahrt machen würde? Zahlen will die Tante doch so oder so.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Jörg,

Erste Fage: Ist das die Meinung der Tante oder die Meinung des Sohnes?

Der Sohn fährt ja, wie gesagt. Er ist Unternehmer, selbst sehr viel unterwegs und findet einfach wenig Zeit. Meine Tante möchte ihn entlasten. Sie ist, wie gesagt, einfach pragmatisch.

Die nächste Verwandtschaft lebt zu weit entfernt. Ich hätte sonst wohl kaum hier gefragt.

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

Erste Fage: Ist das die Meinung der Tante oder die Meinung des Sohnes?

Der Sohn fährt ja, wie gesagt. Er ist Unternehmer, selbst sehr
viel unterwegs und findet einfach wenig Zeit. Meine Tante
möchte ihn entlasten. Sie ist, wie gesagt, einfach
pragmatisch.

Die nächste Verwandtschaft lebt zu weit entfernt. Ich hätte
sonst wohl kaum hier gefragt.

Das alles muss man ja erstmal wissen.

Gut, dann würde ich den Kreis größer schlagen.

Wer aus dem Bekanntenkreis käme in Frage?
Oder welcher Bekannte eines Bekannten?
Ich denke, es sollte eine Person sein, zu der dei alte Dame irgendeinen (vielleicht weiter her geholten) Bezug und deshalb eher Vertrauen hat. Ich denke da an jemanden wie „die Verlobte des Enkels einer Freundin“. Zur Not müssen halt die üblichen Hilfsmittel wie „Aushang am schwarzen Brett im Altersheim“ her halten.

Gruß
Jörg Zabel

PS: von wo nach wo soll es denn überhaupt gehen?

Hallo Jörg,

danke für Deine Überlegungen.

Ich denke, es sollte eine Person sein, zu der dei alte Dame irgendeinen (vielleicht weiter her geholten) Bezug und deshalb eher Vertrauen hat. Ich denke da an jemanden wie „die Verlobte des Enkels einer Freundin“.

gerade das scheint meine Tante vermeiden zu wollen, sie hat schon mal einen Taxifahrer auf das Thema angesprochen, z.B. - der wollte für die Fahrt 1000EUR & natürlich keinen längeren Aufenthalt.

Von der Mentalität her ist sie jemand, der gerne Dienstleister beauftragt, weil beide Parteien sich dann nicht auf irgendeine verschwurbelte Art verpflichtet fühlen - der Fahrer nennt ohne Einschränkung seinen Preis und sie gefährdet nicht irgendwelche Freundschaften, weil z.B. der Enkel der guten Freundin vielleicht ein Raser ist, mit dem sie kein zweites Mal fahren möchte.

PS: von wo nach wo soll es denn überhaupt gehen?

Raum Frankfurt -> Raum München.

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

Von der Mentalität her ist sie jemand, der gerne Dienstleister
beauftragt, weil beide Parteien sich dann nicht auf irgendeine
verschwurbelte Art verpflichtet fühlen - der Fahrer nennt ohne
Einschränkung seinen Preis und sie gefährdet nicht
irgendwelche Freundschaften, weil z.B. der Enkel der guten
Freundin vielleicht ein Raser ist, mit dem sie kein zweites
Mal fahren möchte.

Wie wäre es mit einer Studentin oder einem Studenten, die/der in regelmäßigen Abständen die Strecke fährt? So jemand kann man auch über mitfahrgelegenheit.de oder ähnliche Seiten finden. Notfalls herkömmlich über eine Kleinanzeige oder Aushang in der Uni.

Kleinere Teilstrecken (bis zum Treffpunkt hin oder die letzte Strecke bis zum Ziel) können ja dann mit dem Taxi bewältigt werden.

Ich selbst habe mit den Mitfahrzentralen gute Erfahrungen gemacht. Wenn man regelmässig eine Strecke fährt, ergeben sich Konatkte, die dann zu „dauerhaften“ Mitfahrten führen (können).

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo Jörg,

Wie wäre es mit einer Studentin oder einem Studenten, die/der in regelmäßigen Abständen die Strecke fährt? So jemand kann man auch über mitfahrgelegenheit.de oder ähnliche Seiten finden. Notfalls herkömmlich über eine Kleinanzeige oder Aushang in der Uni.

gute Idee, schon wegen möglicher Wochenendfahrer.

Kleinere Teilstrecken (bis zum Treffpunkt hin oder die letzte Strecke bis zum Ziel) können ja dann mit dem Taxi bewältigt werden.

Am besten wäre es tatsächlich von Tür zu Tür…sonst könnte sie ja auch mit dem Taxi -> Hauptbahnhof FaM -> ICE -> Hauptbahnhof München -> Taxi. Das macht sie auch ab & zu, aber es ist relativ umständlich für sie. Und die Zeit läuft ihr weg…wie gesagt, die beiden Königskinder sind 90 & 95…

Ich selbst habe mit den Mitfahrzentralen gute Erfahrungen gemacht. Wenn man regelmässig eine Strecke fährt, ergeben sich Konatkte, die dann zu „dauerhaften“ Mitfahrten führen (können).

In den Mitfahrzentralen im Netz habe ich just die Strecke nicht gefunden, aber ich schau mal, ob es eine Mitfahrzentrale vor Ort gibt.

Ideal wäre auch eine unbeschäftigte, motorisierte und sehr zuverlässige Person, die Zeit & keine großen anderweitigen Verpflichtungen hat, in der Nähe wohnt & sich ab & an mal München ansehen möchte oder dort evtl. selbst jemanden kennt. Wie gesagt, meine Tante würde für alles aufkommen…nur: Wie findet man solche Leute?

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

Ideal wäre auch eine unbeschäftigte, motorisierte und sehr
zuverlässige Person, die Zeit & keine großen anderweitigen
Verpflichtungen hat, in der Nähe wohnt & sich ab & an mal
München ansehen möchte oder dort evtl. selbst jemanden kennt.
Wie gesagt, meine Tante würde für alles aufkommen…nur: Wie
findet man solche Leute?

Vielleicht hier ?

http://www.feierabend.de/

Gruß
BelRia

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Hallo Diana

Am besten wäre es tatsächlich von Tür zu Tür…sonst könnte
sie ja auch mit dem Taxi -> Hauptbahnhof FaM -> ICE ->
Hauptbahnhof München -> Taxi. Das macht sie auch ab & zu, aber
es ist relativ umständlich für sie. Und die Zeit läuft ihr
weg…wie gesagt, die beiden Königskinder sind 90 & 95…

In den Mitfahrzentralen im Netz habe ich just die Strecke
nicht gefunden, aber ich schau mal, ob es eine Mitfahrzentrale
vor Ort gibt.

Für etwas Geld mehr fährt bestimmt die/der Eine oder Andere auch mal einen kleinen Umweg. Die „nahtlose“ Lösung wird es im Netz kaum geben.

Gruß
Jörg Zabel

Mitfahrzentralen
Hallo Jörg,

Für etwas Geld mehr fährt bestimmt die/der Eine oder Andere auch mal einen kleinen Umweg. Die „nahtlose“ Lösung wird es im Netz kaum geben.

das ist klar. Das Feintuning muss man eh persönlich abstimmen.

Meiner persönlichen Erfahrung nach sind leider nur wenige Fahrer trotz Zahlbereitschaft zu größeren Umwegen bereit - viellleicht aus Bequemlichkeit.

Viele Grüße
Diana

Hallo Diana,

Meiner persönlichen Erfahrung nach sind leider nur wenige
Fahrer trotz Zahlbereitschaft zu größeren Umwegen bereit -
viellleicht aus Bequemlichkeit.

Wie immer: Es kommt darauf an.
Wer von Kassel nach Rosenheim fährt, der hat sicher keine Lust, in Frankfurt jemanden „aufzulesen“ und in München wieder abzuliefern.
Wer aber als Ausgangspunkt Frankfurt hat und direkt nach München fährt, der dürfte für Euch eher in Frage kommen.

Gruß
Jörg Zabel

hallo diana :smile:

Ideal wäre auch eine unbeschäftigte, motorisierte und sehr
zuverlässige Person, die Zeit & keine großen anderweitigen
Verpflichtungen hat, in der Nähe wohnt & sich ab & an mal
München ansehen möchte oder dort evtl. selbst jemanden kennt.
Wie gesagt, meine Tante würde für alles aufkommen…nur: Wie
findet man solche Leute?

probier es vielleicht mal hier:
http://www.assistenzboerse.de/

das ist zwar eine seite, auf der behinderte menschen assistenten für regelmäßige begleitung und pflege (für zuhause, für arbeit oder studium) suchen und assistenten ihre dienste (meist voll- oder teilzeit oder 400 €) anbieten können, ich hab da aber auch schon ungewöhnliche anfragen gelesen.

ein versuch ist es vielleicht wert.

viel glück!

schön übrigens, wenn menschen dieses alters noch rüstig und lebenslustig genug für eine fernbeziehung sind :smile:

saludos
tabaiba

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Hallo,

Nur: Wie findet man solche Leute?

Im Netz hatte ich mal „Rentner“-Seiten gesehen. Es gibt ja viele alleinstehende, reiselustige und rüstige Rentner, die auch lange Strecken fahren…

Vielleicht ist jemand dort interessiert, einfach um mal öfter zu Reisen, weil er/sie ebenfalls Verwandschaft dort hat, oder um sich so etwas nebenher zu verdienen. Weil Frankfurt-München auch Kulturstädte sind, besteht vielleicht aus dieser Ecke Interesse.

Gruß,
p+p

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Hallo,

bietet bei uns z.b. das Rote Kreuz an - Zivi fährt hin und zurück - und wenn Übernachtung bezahlt wird auch sicher über nacht - sag doch mal konkret von wo nach wo gerne auch als PN

Gruß
christoph

Hallo tabaiba,

lange nicht gelesen :wink:

probier es vielleicht mal hier: http://www.assistenzboerse.de/

danke, schau ich mir mal an.

schön übrigens, wenn menschen dieses alters noch rüstig und lebenslustig genug für eine fernbeziehung sind :smile:

die beiden waren schon immer ein etwas unkonventionelleres Paar (wie gesagt, sie haben immer fußläufig voneinander gewohnt, aber niemals zusammen - und das seit den frühen 60ern), aber diese unfreiwillige späte Fernbeziehung belastet beide sehr.

Viele Grüße
Diana

Mission Königskinder
Ich habe mir das hier jetzt mal alles durchgelesen. Habt ihr mal ganz anders gedacht?

Die Tante lebt im Raum Frankfurt und hat eh dort keine Verwandte, die regelmäßig kommen können, der Kronprinz weilt in München, von Verwandten dort ist nichts gesagt worden.

Spricht etwas dagegen, wenn die Königskinder zusammen ziehen? Kann sie nicht ihren Kronprinz nach Frankfurt holen? Pflegeeinrichtungen gibt es auch dort, vielleicht geht das sogar in ihrer Anlage. Oder sie sucht sich umgekehrt eine geeignete Residenz o.ä. in München. Das Finanzielle scheint ja nicht so sehr das Problem zu sein.

Wenn die Königskinder sich über so lange Zeit so eng verbunden sind, dann ist angesichts des hohen Alters der Beiden die Kreativleistung der Verwandtschaft gefragt.

Mammutbäume
Hallo Janina,

Habt ihr mal ganz anders gedacht?

danke für Deine Überlegungen, ja natürlich, das war & ist alles längst durchdacht.

Wenn mein Onkel verstirbt (und das wird keine Jahre mehr dauern), soll meine Tante dann mit Mitte 90 wieder in ihre Heimat zurückziehen, wo ihre Familie und Freunde leben? Das war übrigens auch die Heimat meines Onkels, die beiden lebten, wie erwähnt, all die Jahre immer fußläufig voneinander.

Als mein Onkel vor drei Jahren den schweren Schlaganfall hatte, wurde er von jetzt auf gleich zum Pflegefall. In seiner eigenen Wohnung konnte er nicht bleiben, in die Wohnanlage meiner Tante hatte er sich nicht eingemietet (er war in diesen Dingen weit weniger vernünftig-pragmatisch als sie) und so keinen Anspruch auf einen Platz in der dortigen Pflegeeinrichtung. Etwas anderes adäquates stand zu dem Zeitpunkt nicht zur Verfügung und schnelles Handeln war gefragt. Da erklärte sich sein einziger Enkel bereit, ihn in seine Nähe, nach München zu holen und dort in einem wirklich schönen Heim unterzubringen. Mein Onkel hat zu diesem Enkel ein sehr gutes, enges Verhältnis und entschloß sich zu diesem, für ihn schweren Schritt. Der Enkel kümmert sich sehr um ihn, meine Tante ist sehr froh darüber.

Die Familie meiner Tante lebt wiederum in ihrer Region im Raum Frankfurt. Auch wenn es so geklungen haben mag, als würde sich ihr Sohn wenig um sie kümmern, dem ist nicht so, er fährt sie ja auch 3-4x im Jahr. Sie würde nur gern jemanden zusätzlich haben, um ihn zu entlasten. Meine Tante hängt auch sehr an ihrem Enkel und den Urenkeln, die ebenfalls vor Ort leben.

Wäre meine Tante 15 oder auch nur 10 Jahre jünger und noch mobiler, wäre sie sicher mit nach München gezogen und dann eben nach ein paar Jahren wieder zurück oder sie hätte sich dort einen Freundeskreis aufgebaut.

Mit 90 sieht das ganz anders aus, die verbleibende Lebenszeit bemißt sich anders und der Mut zur radikalen Veränderung ist selbst bei einem so mutigen Menschen wie ihr nicht der gleiche wie bei (weit) Jüngeren.

Viele Grüße
Diana

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